#1 von
absolute_Null
(
gelöscht
)
, 04.07.2017 14:31
Hallo,
da hier ab und an die Frage auftaucht, wie man Schwellen "alt aussehen" lassen kann, möchte ich hier kurz eine Möglichkeit (von vielen) vorstellen.
Ich muss vorab gestehen, dass ich nur Schmalspurbahner bin! (...also bitte nicht wundern, dass die Schwellen so breit und kurz sind!)
Ich baue in der Regel meine Gleise selbst und dann mit richtigen Holzschwellen. Diese Art der Alterung funktioniert aber auch mit Kunststoffschwellen. (...solange die Maserung vertieft dargestellt ist!) Gundlage bilden bei mir Eichenholzleisten, die ich nach dem Aufkleben mit einer Drahtbürste bearbeite, so dass die Maserung stärker hervortritt.
Danach lackiere ich die Schwellen einfach mit der Airbrusch komplett grau (Revell Email-Color No. 75, Steingrau)
Nach dem Trocknen nehme ich einen Lappen und tauche diesen vorsichtig in weiße Farbe (Revell Email-Color No. 5, Weiß und wische damit leicht über die Schwellen.
Zum Schluss wird braune Ölfarbe (Van Dyck Braun) mit Waschbenzin vermengt und mit einem Pinsel sehr feucht aufgetragen. Das Waschbenzin verdunstet sehr schnell und dient nur als Träger, damit die Ölfarbe gut in die Vertiefungen läuft bzw sich flächig ausbreitet.
Fertig! In meinen Augen sehr simpel und mit wenig Aufwand zu bewerkstelligen.
Weiter geht es dann bei mir mit dem Aufbringen der Unterlagsplatten...
...und schließlich dem Aufnageln der Gleise.
Für das Lackieren der Gleise nehme ich von Humbrol (Email-Color) den Farbton Track Color No. 173.
Je nach gewünschtem Effekt bzw. Alter der Schwellen kann man z.B. statt des grauen Grundtons auch einen braunen Grundton wählen, statt weißer Alterungsspuren auch hellbraune auftragen oder statt der dunkelbraunen Schwellenfarbe zum Schluss teerschwarz wählen. Dem eigenen Geschmack und der eigenen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Später nach dem Schottern werden Gleis und Schwellen noch "gealtert".
das schaut richtig gut aus, wie Du das machst. Und da Du 1:45 baust, kommen die gealterten Schwellen auch richtig zur Geltung.
Fürchte nur, dass für die meisten von uns ein solcher Aufwand viel zu hoch ist (einfach, weil die Gleisanlagen oft umfangreicher sind). Und in H0 und kleiner wird die optische Wirkung auch nicht ganz die selbe sein und diesen Aufwand rechtfertigen. Und wer mag schon gerne 5-10 Jahre warten, bis der erste Zug fährt ...
Dennoch - großes Lob ! Und weiterhin gutes Gelingen!
ein sehr schönes Ergebnis ... Danke für Deine Dokumentation. Interessant, wie Du zunächst mit grau als Grundfarbe beginnst, dann mit weißer Farbe granierst um abschließend mit braun oder schwarz die Tiefen herauszuholen. Oft ist man geneigt, umgekehrt vorzugehen ... quasi den Alterungsprozess mit dunklen Schwellen wie beim Original zu starten und die dann entstehenden Grautöne dem zeitlichen Ablauf der Abnutzung entsprechend darüber zu legen.
Deine Methode geht vom Ist-Zustand einer alten Schwelle aus und kümmert sich um die optische Nachbildung, ohne sich für den tatsächlichen Alterungsprozess zu interessieren. Hm ... mal sehen, was sich davon auf meine im Verhältnis winzige Spur N übertragen lässt.
Hi, sehr schöne Darstellung/Beschreibung. Zeigt es doch, dass viele Wege nach Rom führen. Wie schon vor mir geschrieben - bei den kleineren Spuren wird es mitunter nicht so wirkungsvoll rüber kommen. Aber mit dem Alter wechseln ja so manche hin zur größeren Spur und da ist es dann recht nützlich.
Hallo Joachim, vielen Dank für die interessante Beschreibung Deiner Schwellenalterung. Das Ergebnis der Patinierung ist verblüffend vorbildgerecht! Bereits ohne Schotterbett absolut geniales Modellbau-Kino!