Hallo Stummis,
Trotz aller Bemühungen war es mir nicht immer möglich, die Programmierung der Universalsteuerung 68720 so hin zu bekommen, wie sie in der Bedienungsanleitung (BA) / Technischen Bedienungsanleitung (TBA) beschrieben wird – und ich weiß damit bin ich nicht alleine.
Das mag daran liegen, dass ich meine Gleise nicht so verlegt habe wie es in der BA / TBA abgebildet ist, aber wer baut schon seine Anlage nach Bedienungsanleitungen?
Ich habe aber alternative Lösungen außerhalb der Bedienungsanleitung gefunden um meine Ziele zu erreichen.
Die Erfahrungen die dabei gemacht habe, möchte ich gerne mit Euch teilen.
Beispiel 1: Bhf mit automatischer Einfahrtsteuerung und Umfahrungsgleis
Im Gegensatz zur dem Beispiel der Bedienungsanleitung ist das Umfahrungsgleis rechts neben den Bhf-Gleise angeordnet. Über die Tastenprogrammierung wird die Universalsteuerung auf die Betriebsart „Bahnhofsteuerung mit automatischer Einfahrt“ (ohne Umfahrungsgleis) eingestellt.
Anstelle eines Einfahrtsignals ist hier jedoch eine Weiche eingebaut. Die Weichenadresse wird als Adresse für das Einfahrtsignal eingegeben. Die Weichenanschlüsse müssen aber vertauscht werden, da im UB-System „rot“ = Abzweig definiert ist.
Sind die Bhf Gleise besetzt, schaltet das Einfahrtsignal (die Weiche) auf “Halt = Weiche auf gerade“. Alle ankommenden Züge fahren jetzt über das Umfahrungsgleis.
Hinweis:
Durch die Tastenprogrammierung generiert die Universalsteuerung automatisch die entsprechenden Fahrstraßen.
Wenn man danach die LNCV’s ausliest, stellt man fest, dass es in der Fahrstraße für Gleis 4 eine Magnetartikeladresse (hier 183) gibt, die möglicherweise auf der auf der Anlage nicht vorhanden ist oder schon anderwärtig vergeben ist.
Dies ist wohl die Folgeadresse für eine mögliche Bhf-Erweiterung.
Man muss also beachten, dass diese Adresse nicht noch einmal im System vorkommt, sonst kommt es zu unerwarteten Schaltvorgängen an andere Anlagenstellen!
Beispiel 2: Mehrgleisiger Durchgangsbahnhof
Bei diesem klassischen Durchgangsbahnhof ist der Einsatz von Universalsteuerungen mit automatischer Einfahrt oder auch Ausfahrt nicht wirtschaftlich zu realisieren, da die Bahnhofssteuerung der UnivSt nur in einer Richtung arbeitet. Man könnte dann immer nur 2 Anschlüsse nutzen.
Der Grund dafür ist klar: Man kann immer nur ein Einfahrt-Signal definieren!
Der Einsatz der UniSt macht aber insofern Sinn, dass man diese als Bremsgenerator mit Blockstellen Funktion einsetzt. Somit bleibt kein Anschluss ungenutzt. Es können (müssen) dann keine Fahrstraßen in der UniSt angelegt werden. Es sind lediglich die LNCV‘s 1- 48 zu programmieren. Die Ein-und Ausfahrt Steuerung erfolgt dann über externe FS die in der IB II, dem IB Control oder dem IB Switch gespeichert sind.
Grundsätzlich kann man das so wie in Abb. 1 dargestellt machen. Im Hinblick auf zukünftige Ausbaustufen ist die Anwendung wie in Abb. 2 dargestellt, die Bessere.
Ausbau: Universalsteuerung für die Bahnhofsgleise kombiniert mit Marco für die automatische Einfahrtsteuerung.
Die Anschlüsse 1 und 4 der 2. UniSt aus Abb. 2 sind hier lediglich an einen Marco-Empfänger anzuschließen. Die bereits für die vorherigen Abbildungen 1 oder 2 programmierten FS sind dann nur noch in den entsprechenden ME einzubinden (LNCV Bereich 20, 30).
Auch könnten hier jetzt verkürzte Halteabschnitte verwendet werden (kann bei beleuchteten Personenwagen oder Schlusswagen relevant sein).
Liebe Stummifreunde, wie Ihr seht kann die Universalsteuerung auf vielfältige Weise eingesetzt werden. Wenn man dabei den Schwerpunkt nicht auf "Automatiken" legt sondern sich einfach nur auf die Möglichkeiten Schalten, Melden, Blocksteuerung und Bremsgenerator konzentriert, kann man sehr schnell zu guten Lösungen für die vielfältigen Probleme der Anlagensteuerung kommen. Da man immer nur die LNCV's 1-48 benötigt und keine Fahrstraßen in der UniSt anlegen muss, ist die Programmierung recht simpel und schematisch durchführbar.
Ich hoffe ich konnte ein paar Anrgeungen geben. Für weitere Fragen stehe ich gern zu Verfügung.
Gruß Klaus (meckh)