ich brauche Eure Hilfe, denn ich habe gerade feststellen müssen, dass sich meine Sommerfeldt SBB Tragwerke - vorsichtig formuliert - verändern.
Im Feb. 17 habe ich die ersten Sommerfeldt SBB Tragwerke gelötet. Wie in der Anleitung stand mit Sommerfeldt Lötöl und danach mit Spiritus gereinigt. Bisher hatte ich die Tragwerke noch nicht lackiert. Das sollte noch folgen.
Nun stelle ich fest, dass die 12 Tragwerke teilweise so aussehen.
Was meint Ihr, ist das Rost? Und wie kommt das denn? Das Lötöl habe ich punktuell benutzt und dann aber großzügig mit Spiritus gereinigt. Kommt das vom Spiritus? Hätte ich nach dem Spiritus noch mit etwas anderem nachreinigen müssen? Und was nun? Rostumwandler? Ist da noch was zu retten?
Hallo, das ist der typische Rost, der durch Lötflußmittel bzw. seine Zersetzungsprodukte entsteht, z.B. auch an Werkzeugen aus normalem Stahl. Auch wenn alle behaupten, es sei "säurefrei", verursacht es trotzdem Rost. Ich würde statt mit Spiritus mit heißem Wasser und Spülmittel und einer kleinen Bürste oder einem Borstenpinsel nach dem Löten reinigen. Gruß Jochen
Danke. Ich hätte nicht gedacht, dass das Lötöl so weit wegfließt. Ich hatte es doch mittels einer Nadel nur punktuell aufgetragen. Vielleicht habe ich es aber auch beim Reinigen mir Spiritus eher noch verteilt.
Laut Sommerfeldt sind die Querträger aus weiß vernickeltem Stahlblech. Jetzt stehe ich vor der Frage, was ich nun mache.
1. Die Querträger nochmal anfertigen und versuchen, ohne Lötöl auszukommen. 2. Den Rost so gut es geht beseitigen und dann darüber lackieren. Nur wie wird sich das in den nächsten Jahren entwickeln?
vielleicht geht es mit Rostumwandler (Gebrauchtwagenhändler kennen das Zeug...), das kann man nachher auch überlackieren. Bitte im Freien anwenden und im gut belüfteten Raum liegen lassen, bis es nicht mehr riecht.
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
Hallo, als Modellbahnbauer hast Du doch sicher so ein Gerät wie einen Dremel. Da kannst Du eine kleine Drahtbürste einspannen und den Rost wegbürsten, aber Vorsicht, da fliegen immer wieder mal kleine Drähte weg, daher eine Schutzbrille aufsetzen. Dann drüberlackieren, das soll doch sicher nicht silbern bleiben. Aber zu einer gut haftenden Vernickelung braucht man als Haftschicht eine Verkupferung, das sieht mir hier nicht so aus. Viele Grüße, Jochen.
ja, Dremel mit Drahtbürstchen ist vorhanden. Meinst Du, dass nach dem Lackieren keine weitere Rostbildung mehr stattfindet. Zum Lackieren denke ich gerade an Acryl Sprayfarbe Tamiya TS-42 Gun-Metall. Oder eine andere Metall-farbene Sprayfarbe.
Im Zweifel würde ich halt in den sauren Apfel beißen und die 12 Tragwerke nochmal erstellen.
genau! Zuerst bürsten, dann eine Behandlung mit Rostumwandler; dieser muss aber nach seiner Einwirkzeit wieder abgewaschen werden entweder mit Pinselreiniger oder mit Wasser, das etwas Spülmittel enthält. Auch wenn etwas anderes vom Rostumwandler auf seiner Berpackung behauptet wird, es ist kein Rostschutz. Der kommt vor dem endgültigen Anstrich als sog. Primer auf das Metall - ich nehme einen zinkhaltigen aus der Spraydose z.B. LIQUI MOLY Art. 1540. Auf dieser Grundierung haften alle Anstriche bestens und Rost gibt es bestimmt keinen mehr.
Mit Ballistol einreiben ist wenig sinnvoll, wenn lackiert werden soll. Zum Lackieren muss das Teil fett- und ölfrei sein.
Gruß klein.uhu
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Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
Zitat genau! Zuerst bürsten, dann eine Behandlung mit Rostumwandler; dieser muss aber nach seiner Einwirkzeit wieder abgewaschen werden entweder mit Pinselreiniger oder mit Wasser, das etwas Spülmittel enthält. Auch wenn etwas anderes vom Rostumwandler auf seiner Berpackung behauptet wird, es ist kein Rostschutz. Der kommt vor dem endgültigen Anstrich als sog. Primer auf das Metall - ich nehme einen zinkhaltigen aus der Spraydose z.B. LIQUI MOLY Art. 1540. Auf dieser Grundierung haften alle Anstriche bestens und Rost gibt es bestimmt keinen mehr.
Hi, das klingt gut. Hast Du auch einen Tipp für ein spezielles Rostumwandler-Produkt?
zu deiner Frage nach Rostumwandlern kann ich dir auch nur sagen, dass ihr Hauptbestandteil Phosphorsäure* ist, beim Produkt von Nigrin steht auf der Flasche, dass 24 % davon darin sind. Das Zeug findest du in jedem Baumarkt bei den Autopflegemitteln.
* Phosphorsäure ist in starker Verdünnung auch in Cola, daher kann der Vorschlag von josefh0 durchaus funktionieren - es dauert eben nur ... .
ein kl. Update. Ich habe testhalber ein Tragwerk abgedremelt und seit heute morgen liegt es in Rapp Cola-Mix, das auch E338 Phosphorsäure enthält. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
ein kl. Update hierzu. Ein Tragwerk lag nach dem abdremeln nun 2 Tage in Rapp Cola-Mix. Ich bin mir unsicher, ob die restlichen Rostspuren damit groß weniger wurden. Vielmehr frage ich mich, ob nach einem Überzug mit LIQUI MOLY Art. 1540 ein Weiterrosten totz geringer Restrostspuren dauerhaft verhindert wird.
Hallo, ich glaube, Du machst Dir da viel zu viele Gedanken, wenn Du den Rost weggebürstet hast und die Teile gereinigt hast, kannst du m.E. auch direkt drüber lackieren. Die Teile sind ja schließlich auf der Modellbahn keiner korrosiven Umgebung ausgesetzt und eine Lackierung deckt die Oberfläche luftdicht ab und es kann keine Feuchtigkeit mehr an die Stahloberfläche. Rostumwandler bzw. Phosphorsäure entfernen übrigens keinen Rost, sondern wandeln ihn in graues Eisenphosphat um, das wiederum als Haftgrund für die nachfolgende Lackierung dient. Wenn Du ganz sicher gehen willst, dann grundiere die Teile vor der Decklackierung ganz dünn. Viel Grüße, Jochen.
Danke. Jetzt kann ich noch neue Tragwerke relativ einfach bauen. Aber später, wenn die Fahrleitungen etc. angebracht sind, würde das deutlich mehr Aufwand sein. Ich möchte einfach vorsorgen, dass ich dann nicht wieder das Thema habe....
Ich hab auf meiner Anlage bereits dutzende Tragwerke und Masten montiert und leider blieb auch ich nicht von dem Rostproblem verschont.
Es reicht aber bereits, den Rost oberflächlich zu entfernen, danach noch einmal mit Spiritus nachreinigen und im Anschluss gehe ich mit der Airbrush nochmal drüber. Bisher hat keine keine einzige Stelle noch einmal gerostet oder zeigt Blasen etc.
ein Update in dieser Sache. Ich habe also den Rost entfernt mit einem Dremel plus Proxxon Stahlbürste No 28952. Dann mit LIQUI MOLY Art. 1540 überlackiert. Jetzt sieht das so aus:
Ich hoffe, dass das jetzt eine dauerhafte Lösung ist.
Nochmal Danke an alle für die super Beratung und Hilfe