Ein Freund mit einer großen Spur 1-Sammlung hat mich darum gebeten, seinen Märklin (eigentlich: Hübner) Rottenkraftwagen 5739 in das ansonsten wohl baugleiche Gleichstrommodell 5740 umzubauen. Der 5739er enthält einen PIC-Decoder für MM-Digital- und Wechselstrombetrieb, welcher mittels Lötpunkten programmiert wird. Beide Betriebsarten funktionieren übrigens einwandfrei.
Meine Fragen:
Wie kann ich das Wechselstrommodell in das Gleichstrommodell umwandeln? Brauche ich z.B. eine spezielle Regel- oder Entstörplatine?
Hat jemand den Schaltplan des 5740 und kann ihn mir zukommen lassen?
Kann man eventuell mittels Änderung der Lötpunktkonfiguration des PIC-Decoders im 5739 diesen in einen 5740 umwandeln?
Für Hilfe und Anregungen bin ich schon jetzt dankbar .
Hallo, die Rottenkraftwagen 5739 oder 5740 haben den gleichen Faulhabermotor verbaut. Nur hat der 5739 zusätzlich den Dekoder mit Lötbrücken passend zum Betrieb mit Wechselstrom oder bei teils geschlossenen Lötbrücken zum Betrieb mit Motorola I. Zum Umbau auf Gleichstrom in Kombination mit Digital bieten sich entsprechende HO-Dekoder an, da der Strombedarf des Motors keinen Grossbahn-Dekoder benötigt. Der Dekoder muss nur die Möglichkeit haben per CV die Motoransteuerung passend zum Faulhaber zu takten. Gruss Jan
Ich habe in meinem Eröffnungspost leider vergessen zu erwähnen, dass mein Freund das Modell des Rottenkraftwagens gerne analog, also ohne irgendwelche Digitaleigenschaften, betreiben möchte. Meinen spärlichen Informationen zufolge ist der 5740 ein Analog-Gleichstrommodell, und so möchte er ihn gerne umgebaut haben.
Hallo Wolfgang, bei Direktanschluss des Motors an den Schienengleichstrom sind keine Enstörmittel und/oder Widerstände nötig. Ein zusätzlicher Dekoder ermöglicht aber einen vielseitigeren Einsatz und das bei selbsttätiger Erkennung von Analogbetrieb DC und Digital z.B. DCC und ist heutzutage absolut bezahlbar. Gruss Jan
Danke für den Hinweis bzgl. des Decoders, aber mein Freund möchte es so einfach wie möglich haben, ohne Digitalbetrieb.
Ich hätte da noch eine abschließende Frage, die vielleicht etwas lächerlich klingen mag, aber für mich als AC-Bahner mit Mittelleiter und Umschaltrelais durchaus berechtigt ist:
An welcher Schiene muss in Fahrtrichtung des Fahrzeugs die positive Spannung anliegen? Rechts oder Links? Ein Einheitliches Anschlussschema ist z.B. bei Mehrzugbetrieb mittels Blockstellen sicher von Vorteil .
Hallo, es gibt gewisse Decoder, die auch im sogenannten Digital-Wechselstrombetrieb (gepulste Gleichspannung) eine "gewisse" Polung benötigen. Ohne Dekoder ändert sich die Fahrtrichtung bei Gleichstrombetrieb und Polaritätswechsel entweder am Trafo oder bei 180° Drehung auf dem Gleis. Gruss Jan
das die Polarität bei Digitalbetrieb eine andere Rolle spielt als im Analogbetrieb ist mir schon klar.
Mir ging es um den richtigen Anschluss des Motors an die linken und rechten Radschleifer: Wenn im Analogbetrieb das Fahrzeug z.B. vorwärts fährt, ist dann die rechte Schiene + und die linke 0 bzw. - ? Oder ist es umgekehrt?
Zwei Fahrzeuge, die auf dem selben Stromkreis eine unterschiedliche Zuordnung der Motoranschlüsse zu rechts/links haben, würden im Analogbetrieb bei gleicher Ausrichtung (Front und Heck zeigen in die gleiche Richtung) aufeinander zu fahren. Das will ich vermeiden und wollte daher wissen, ob es eine einheitliche "Anschlusszuordnungsvorschrift" gibt.
Hallo, manche für LGB verbaute Motoren z.B. für die Draisinen haben die Anschlußkennung schwarz und rot, rot in Fahrtrichtung links, und so sollte man dann auch die von den Schleifern kommenden Kabel nach den Farben anschließen. Beim LGB LCE (ICE) allerdings ist rot in Fahrtrichtung rechts, schwarz links. Alles andere kann man löten oder stecken wie man will und wie es für den Fahrbetrieb passt. Eine Norm ist mir für die Grossbahnen nicht bekannt.Bin da allerdings auch kein Experte für. Die Märklin Maxi Lokomotiven z.B. liefen zum Ärger von LGB Anlagenbesitzer mit der eingesetzten Gleichstromplatine rückwärts. Gruss Jan
Wenn in Fahrtrichtung rechts plus anliegt soll das Fahrzeug vorwärts fahren. So steht es in NEM. Ob natürlich die Anlage, auf der Fahrzeug fahren soll, so ausgelegt ist, weiß hier niemand.
da der Rottenkraftwagen keine Beleuchtung besitzt, sind keine sonstigen Bauteile zwischen Stromabnahme an den Rädern und dem Motor notwendig. Bei der Polarität richtest Du Dich am besten nach der NEM 631. Dies reicht aus, um das Modell mit Gleichstrom betreiben zu können.
Meine Lösung des "Problems" ist die offensichtlich flexibelste und hätte mir auch eher einfallen können: ich habe den Decoder ersatzlos entfernt und den Motor einfach per Stecker/Muffen-Kombination an die Radschleifer angeschlossen. So kann die Polarität-Fahrtrichtungszuordnung bei Bedarf einfach angepasst werden. Platz ist im Gehäuse genug, ist ja Spur 1 . Steckern und Muffen habe ich noch einen Mantel aus Schrumpfschlauch verpasst, damit die Schrauben nicht mit den reichlich vorhandenen Metallflächen Kontakt herstellen können.
In Anbetracht meiner Lösung mag mein Eingansposting etwas amateurhaft-blöd anmuten, aber da ich die Gleichstromversion des Rottenkraftwagens nicht kenne, dachte ich mir: frag' doch mal ob da noch irgendwelche Zusatzschaltungen drin sind bzw. drin sein müssen.
Hallo Wolfgang, nach ein wenig Recherche habe ich noch die Codierung für den alten Digitaldecoder des Rottenkraftwagens gefunden. Bitte den Hinweis unter Adressierung 2 mit Lötbrücken verfolgen. [user]http://www.web-hgh.de/index_jsm_moba.htm?http://www.web-hgh.de/p03_maedel_dec.htm[/user] Gruss Jan
Danke für den Link. Aus dem geht eindeutig hervor dass die Lötpunkte nur für das Einstellen der Adresse vorgesehen sind. Einen eventuellen "Gleichstrom-Modus" gibt's da dann wohl nicht.
Mein Freund ist übrigens mit dem oben von mir beschriebenen Umbau zufrieden, somit hat sich das Thema erst mal erledigt.