Hallo liebe Leser meines Bauberichts,
als erstes wie immer..............Tach Post
ich mach es mir heute bei der Hitze 8) mal einfach und halte die Antworten ganz kurz:
@ Greg, Netrunner, Sebb, Brumfda, Railstefan, Michael K., Reinout, AE-66-Stefan, Punch, Deutzfahrer und Pollotrain
danke für Eure Antworten in meinem Thread und vor allem für Euer Lob. Ich bin ja ganz rot geworden bei Euren Worten.
Da die ein oder andere Frage bzw. Bemerkung wie "Ich kann nicht löten oder habe ich mich noch nicht getraut" gekommen ist, habe ich beschlossen nach dem MZZ Tutorial nun ein weiteres zu schreiben. Der Titel:
"How to löt a Törchen!"
Wir brauchen dazu:
Werkzeug:
ein kleines Sperrholzbrettchen etwa 10 mal 15 cm
einen Lötkolben (oder Lötstation) von etwa 40 W mit einer Feinlötspitze und Lötzinn 0,8 mm Durchmesser mit Flussmittelseele.
Sommerfeld Lötöl 082 (ich weiss - Schleichwerbung - aber ich komme bestens mit dem Produkt klar)
einen Elektronikseitenschneider ohne Wate
eine kleine Kombizange (eine grosse geht auch)
eine zweite Zange (Spitz oder Justierzange)
feine Feilen und einen Glasfaserradierer
einen Metallwinkel
Bleistift und Lineal
Material für das Tor:
1 X 1 mm Vierkant Messingstab
1,3 X 1 mm Messingrohr
0,8 mm Messingdraht gerade gerichtet
optional Drahtgewebe oder 0,5mm Polystyrol je nach Art desTores (Drahtgitter- oder Blechtor)
How to do the Törchen?
Torpfosten und Achslagerung unten (das was durchs Brett geht):
In diesem Foto habe ich alles Material vor ein Lineal gelegt - die Längen können am Lineal abgelesen werden.
Ganz oben liegt ein 1 X 1 mm U Messing. Ich wollte daraus einen Rahmen bauen der das Drahtgewebe im U aufnimmt, das hat aber beim 1. Versuch nicht geklappt - ich versuch es evtl. noch mal.
Als nächstes werden alle benötigten Messingteile mit einem Glasfaserradierer abradiert. Die Oxidschicht wird abgetragen - das Messing wird etwas heller und matt. Links radiert - rechts wie gekauft.
Eine Linie wird auf das Brettchen gezeichnet und das Vierkantmaterial darauf mit Klebestreifen befestigt. Am unteren Ende des Vierkantmessings zeichnen wir zwei Markierungen - eine am unteren Ende und eine 5 mm höher. Das Messingröhrchen wird so plaziert, das es am oberen Ende der Markierung endet und parallel zum Strich liegt.
Das Messingröhrchen wird festgelegt - immer wieder auf Parallelität achten.
Ein Tropfen Lötöl wird mit einem dünnen Draht zwischen die Berührungsstelle gegeben.
Bild vom benutztem Lötöl - bitte die Lötstellen nach dem Löten mit ein paar Tropfen Alkohol und einem Pinsel abwaschen. Das Lötöl ist aggressiv und kann die Teile korrodieren lassen.
Die Teile werden mit sehr dünnem Lötzinn und wenig Zinnzugabe zusammengelötet.
Die verlöteten Teile.
Die Klebestreifen am Messingvierkant werden abgezogen und die Torachse (0,8 mm Ms Draht) durch das Messingrohr gesteckt. Nun kann man sehen ob gerade gelötet wurde. Zwischen Ms Vierkant und Achse muss ein feiner Spalt zu sehen sein.
Kleine Zwischenbemerkung - Da das Ms Rohr etwas dicker ist als der Ms Vierkant steht die Welle etwas in einer Richtung vor der Mittelachse des Ms Vierkants. Diese Seite ist die, in der das Tor etwas weiter als 90° aufgehen kann. (meine bevorzugte Seite) Das kann von Vorteil sein wenn das durchgehende Gleis im leichten Bogen ankommt. In diesem hier beschriebenen Fall ist das Tor von der Öffnungsseite betrachtet LINKS angeschlagen. Für einen Rechtsanschlag müsste das Ms Rohr UNTER dem Vierkant angelötet werden.
Nach dem Reinigen wird die Lötstelle möglichst glatt befeilt.
Das Tor:
Der Torrahmen wird wie auch die Drehachse mit 0,8 mm Ms Draht erstellt. Ich biege den Draht in einer kleinen Kombizange. Zuerst drücke ich mit dem Daumen den Knick bis auf ca 60° um. Dann nehme ich eine zweite Zange dazu und drücke den Draht möglichst scharfkantig um.
Der gebogene Winkel wird mit einem Stahlwinkel auf 90° gebracht.
Auch der zweite Winkel wird in dieser Weise erstellt und kontrolliert. Die Seiten des U können nun auf gleiche Länge gebracht werden
Beide Schenkel des U müssen parallel zueinander stehen und das gebogene U muss auf dem Brettchen plan aufliegen. Auf dem Brettchen wird zuvor die Torachse auf der Linie befestigt. Um das Tor rechtwinklig zusammenlöten zu können, wird mit einem Geo Dreieck die Grösse des gebogenen U's aufgetragen. Danach wird das gebogene U zum Prüfen angelegt. Hier können noch letzte Korrekturen erfolgen.
Ist alles o.K. wird auch das gebogene U mit Klebestreifen festgelegt.Nun kann man auch das Tor noch einmal nachmessen.
An jede Berührungstelle wird ein Tröpfchen Lötöl aufgetragen und das Tor wird zusammengelötet.
Die Torachse wird in das Führungsrohr des Pfostens eingefädelt und nun kann man sehen ob alles gerade ist.
Nachdem die Lötstellen befeilt wurden (ich lasse die Lötkehle an der Innenseite stehen - das hält besser) kann man mit dem einpassen der Innenfüllung beginnen. Hierbei ist es nun egal (wie schon angedeutet) ob ein Maschendraht, eine feste 'Stahlplatte' oder einzelne Stäbe als Gitter eingelötet werden.
Die Stäbe würden wohl die größte Herausforderung da die Lötstellen sehr nah nebeneinanderliegen. (Ich mach's jedenfalls NICHT.)
Das Gitter (Maschendraht) wird mit Sekundenklebergel an den Messingdraht angetupft. Ich verwende ein Stückchen von dem 0,8er Ms Draht welches ich oben umknicke um es besser in der Hand zu halten. Bildet sich unten am Draht ein festes Klebertröpfchen schneide ich ca. 2 mm vom Draht ab. So sieht es nach dem Kleben aus.
Es bilden sich durch den Kleber kleine Schwimmhäute. Das ist nicht weiter schlimm und ist bei meinen eingebauten Toren auch so. Ich habe es mit flüssigem Sekundenkleber versucht - der packt aber nicht richtig an und der Maschendraht brach schon beim Hinsehen wieder aus. Das Gel hingegen bildet kleine Brücken und hält sicher. Beim bemalen nimmt man an diesen Stellen eine Lupe und einen winzigen Pinsel.
Nun kommt der Teil, der wirklich 'tricky' ist - das obere Lager muss angelötet werden. Dazu wird ein ca 2 mm langes Stückchen Ms Rohr benötigt. Das Tor wird mit der Drehachse in das untere Führungsrohr eingefädelt und auf dem Brettchen mit Tape angeklebt. Auf das obere Ende der Achse wird nun das 2 mm lange Ms Rohr aufgefädelt.
ACHTUNG ! Nun komt der schwierige Teil !!! Ich schiebe das Tor nun mit dem 2 mm langen Rohr 1 -1,5 mm hoch. (Siehe Pfeil auf dem Bild) Dann klebe ich einen Streifen Tape so über das 2 mm lange Rohr das es so eben überklebt wird.
NUN MUSS DAS TOR VORSICHTIG WIEDER IN DIE UNTERE LAGE GEBRACHT WERDEN SONST KANN ES BEIM LÖTEN PASSIEREN DAS DIE OBERE LÖTSTELLE VON DER ACHSE MIT FESTGEHT!
Der mit dem Pfeil bezeichnete Abstand ist nun OBEN. Mit einem Tröpfchen Lötöl und sehr wenig Lötzinn wird nun das obere Lager angelötet. Hier im Bild fertig verlötet und in der Stellung in der es gelötet wurde.
Nun kann der erste Test erfolgen - es dreht sich !!!
Nachdem die Lötstelle gesäubert und befeilt wurde kann die obere überstehende Achse gekürzt werden. Dazu schiebe ich das Tor um die Hälfte des Gesamtspiels nach oben und kneife mit dem Watenfreien Elektronik Seitenschneider die obere Achse direkt über der oberen Lagerung ab. Schiebt man nun das Tor ganz nach oben kommt die Achse ca einen halben bis dreiviertel Millimeter aus dem Lager. Im eingebauten Zustand liegt das Tor auf dem unteren Rohr auf und die Achse ist nicht mehr zu sehen. Nun kann das obere Lager und das untere Führungsrohr mit einem kleinen Tröpfchen Öl geschmiert werden.
Nach oben geschoben
Am unteren Anschlag wie im eingebautem Zustand
Nun können wir unser Werk ausmessen - 21 mm hoch und 34 mm breit. Was noch fehlt ist der Vierkantpfosten für die Gegenseite des Tores.
Übrigens - wer den Torpfosten nicht so hoch mag kann ihn natürlich ca. 1 mm über dem oberen Lager abschneiden.
Bauzeit bis hierher ca. 3,5 Stunden. Das Material war vorbereitet wie im 1. Bild des Tutorials zu sehen.
Nun muss das Tor noch mit einem spitzen Pinsel vorsichtig bemalt werden. (ich mach das mit einer Lupenbrille) Da ich z.Zt. im Westerwald bin kann ich nicht nachmessen ob ein Güterwagen auf einem Gleis durch 34 mm Breite passt.
Das war es wieder für heute - ich hoffe, mein kleines Tutorial hat Euch gefallen und das Törchen wird nachgebaut.
Lasst die Lötkolben glühen!
Bei Fragen bitte hier posten oder kurze PN --- Man schreibt sich.
Weiterhin viel Spass am gemeinsamen Hobby
Glück auf und bis demnächst aus Essen Altenbeck https://up.picr.de/31007507ce.png " border=0>