RE: Der große Eisenbahnraub

#1 von Torsten Piorr-Marx , 08.09.2007 21:24


Gruß
Torsten


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RE: Der große Eisenbahnraub

#2 von Ruhr-Sider , 08.09.2007 22:04

Hallo Thorsten,

das was die Bahn da vor sich hat, hat die Deutsche Bundespost schon hinter sich. Die Post wird bald folgen und dann die Bahn.
Dann ist das frühere Volksvermögen weitgehend in privater Hand und Deutschland ist wieder ein Stück ärmer geworden.


viele Grüße ... HGH
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RE: Der große Eisenbahnraub

#3 von Achim ( gelöscht ) , 09.09.2007 00:05

Und die Eisenbahnfans und die Bahnbenutzer?
Wehren sie sich?

Das ganze Konzept ist woanders schon komplett gescheitert!

Die einzige Bahn die wirklich funktioniert ist die der "Sozialistischen" Schweiz.
An der gibts nix auszusetzen obwohl es ein staatliches Unternehmen ist.

Der Unterschied zur deutschen Bahn ist der, das sie nicht seit 50 Jahren systematisch von auto-, flugzeug- transrapid-fixierten Politikern vernachlässigt und/oder zerstört worden ist.

Zunächst mußte die Bahn ganz allein die Kriegszerstörungen beseitigen, während Straßen und Wasserwege vom Bund repariert und neugebaut wurden. Außerdem mußte sie für die Spediteure die Kleinarbeit machen und war Sozialkasse für Herrn Adenauer.
Das wirkte sich dann so aus, das die Bahn bis in die 80er brauchte um die Streckenelektrifizierung durchzuziehen. Großenteils mußte sie auch das selbst finanzieren.
Mit solchen Rucksäcken beladen kann keiner Olympiasieger im 100 Meter Lauf werden.
Die Rucksackaufpacker fanden das aber nicht schön und waren schwer über die Bahn beleidigt, das man dort fand, das man ohne Rucksäcke schneller wäre.
Da mußten endlich Manager her, meinten die Politiker.
Jetzt schickten sie alle paar Jahre einen neuen Management- Künstler, der die Eisenbahn neu erfinden sollte. Nach ca. drei Jahren wußte der dann über den Laden Bescheid und dann mußte bald ein Neuer her, weil der Alte die richtigen Sachen fordert.
Ab und zu wurde mal ein einzelner Stein aus dem Rucksack rausgenommen, damit der Zug nicht ganz entgleiste.
Schließlich hatte man es durch Verlagerung des Güter- und Personenverkehrs auf die Straßé geschafft. Der Schuldenberg war nicht mehr abzutragen.
Da die Verkehrsminister und Kanzler unmöglich Schuld sein können und auch selber lieber fliegen, wurde das Privatisierungskonzept erfunden.
Vielleicht lassen sich ja da noch verborgene Schätze heben.
Zwar verscherbelt man schon seit zwei Jahrzehnten das Tafelsilber der DB, aber noch ist was zu holen. Da wären noch ein paar Immobilien mit denen man schön spekulieren könnte.
Vielleicht lassen sich da für manchen noch riesige "Provisionen" verdienen.
Wer wohl den "Schreiber" geben wird? http://de.wikipedia.org/wiki/Karlheinz_Schreiber

und wer wird wohl der neue "Maxwell" sein?
http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Strau%C3%9F
Vielleicht wird auch fast die ganze politische Landschaft wieder gepflegt?
http://de.wikipedia.org/wiki/Flick-Aff%C3%A4re

10% von 8 Milliarden, das wären 800 Millionen Provision. Wenn dann bei den Pflegebedürftigen noch 100 Millionen ankommen, dann können wir wieder sagen: Für unsere Mainstream Politiker ist uns nix zu teuer.
Wenn die meisten ihrer Wähler gegen die Privatisierung sind, warum tun sie es dann sonst trotzdem? Oder geht es hierum und einen Ersatz?
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,500842,00.html

Und wir, wir haben dem Mist wieder mal nur zugeschaut.

Noch ein Grund an den ich glaube:
Bismark hat die Eisenbahn aus militärischem Grund verstaatlichen lassen.
Dieser Grund ist wegen Veränderung der militärischen Lage weggefallen, jetzt wird die Dividende kassiert.

Achim


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RE: Der große Eisenbahnraub

#4 von Torsten Piorr-Marx , 18.09.2007 11:15


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RE: Der große Eisenbahnraub

#5 von Muenchner Kindl , 18.09.2007 11:24

Achim,

ein toller Text, danke dafuer *applaus*!


Wenn die ganze Privatisierungsgeschichte dann zu einem Festschmaus fuer die Heuschrecken geworden sind und der letzte Eisenbahner Harz4 beantragt waren es ganz sicher wieder die Chinesen... ueber die zunehmende Konkurrenz wird ja jetzt schon gejammert.


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RE: Der große Eisenbahnraub

#6 von Gast , 18.09.2007 12:15

Hallo,

ich habe neulich ein Schreiben an Frau Ute Kumpf MdB gesandt. Sie ist die mir nächstgelegene SPD-Bundestagsabgeordnete. Die Antwort erhilet ich von Christian Lange, Vorsitzender der SPD-Landesgruppe im Bundestag. Ich werde dem noch ein weiteres Schreiben zukommen lassen.

Und heute steht in der Presse, dass es in der Fraktion gewaltig rumort wegen der Bahnreform. Bitte wirkt auch auf die CDU/CSU-Leute ein. Wer denen auf die Füsse tritt, der hat etwas Erfolg.

Und der erste Erfolg ist schon mal da: Das ganze ist bis nach der Niedersachsenwahl aufgeschoben. Diese Zeit muss man nutzen um die Politiker dahingehend zu beeinflussen.

Die FDP könnte ihr vergessen. Entscheidend sind CDU und SPD, da muss Druck rein, dann passiert etwas.

Man muss ja schliesslich nicht den britischen Fehler wiederholen, bloß weil deren Berater nun neue Tätigkeiten gesucht haben.

Wolfgang



RE: Der große Eisenbahnraub

#7 von speedy200 , 18.09.2007 14:31

Hallo,
die Privatisierung ist an und für sich das einzig Richtige.
Der Schienenweg bleibt beim Bund und die Strecken werden ausgeschrieben.
Die Bahn als die ständig Betroffenen darzustellen ist nicht richtig. Man denke nur an die verschrotteten Dachgläser des Berliner Hauptbahnhofes.
Welches private Unternehmen leistet sich solche Kapriolen?
Oder die verschrotteten Personenwagen. Lieber verschrottet als der privaten Konkurrenz zu verkaufen. Das war unser aller Vermögen.
Daher hält sich mein Mitleid schwer in Grenzen.

Strecken ausschreiben und das attraktivste Angebot bekommt den Zuschlag. Da wären dann auch die Schweizer bei uns unterwegs.
Grüße
speedy


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