Hallo zusammen,
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Da ist einer in der Psychiatrie, weil er immer die Bezeichnungen der Körperteile durcheinanderwirft. Er bekommt vielfältige Therapien, und eines Tages bei der Chefvisite wird er wieder abgefragt. Diesmal sagt er alle Körperteile richtig, nennt das Knie Knie und die Hand Hand. Erstaunt sagt der Chefarzt: "Na, Sie haben aber Fortschritte gemacht. Wie kommt denn das?" Da tippt sich der Patient an die Stirn und grinst: "Popöchen, Herr Doktor, Popöchen."
Alles ist eine Frage der richtigen Bezeichnungen...
Rückmeldung ist zunächst einmal alles, was von der Anlage zur Zentrale bzw. dem Computer meldet. Manche Leute nutzen das, um die Stellung von Weichen zurückzumelden. Die wichtigste Anwendung ist aber die Meldung, dass ein Zug den Meldepunkt betätigt (hat). Daraus macht das Programm dann das Nötige.
Die Art der Rückmelder kann sehr verschieden sein.
- Die heute weitest verbreitete Art ist die Gleisbelegtmeldung.Diese gibt es in zwei Versionen. Die eine funktioniert prinzipiell in allen Systemen: sie wird in die Stromversorgung des überwachten Abschnitts eingeschleift und stellt fest, ob dort ein Strom verbraucht wird. Das funktioniert bei Zweileitergleis, bei Trix-Express, bei Mittelleitergleis - allerdings nur, wo ein Strom verbraucht wird! Bei TE und ML also nur bei Loks und bei Wagen mit Schleifer und einem Verbraucher. Im Zweileitersystem können die eigentlich isolierten Achsen mit Leitlack oder einem eingelöteten Widerstand so umgebaut werden, dass ein kleiner Strom fließt und der Wagen also erkannt wird.
Die andere Version, die auch bei der großen Bahn (noch?) in Gebrauch ist, funktioniert nur bei symmetrischem Mittelleitergleis ("Märklin-System"). Denn dazu werden leitende Achsen gebraucht. Linkes und rechtes Gleis werden voneinander isoliert und jeweils mit dem Messmodul verbunden. Das legt einen geringen Strom auf die beiden Gleise. Ist nun ein Fahrzeug mit leitenden Achsen auf dem Gleis, dann schließt es den Stromkreis.
Die Gleisbesetztmeldung ist die einzige Meldung, die mit einem einzigen Meldekreis eine größere Gleiszone überwachen kann. - Vom Gleis unabhängig können punktförmige Melder erstellt werden, zum Beispiel mit einer Lichtschranke. Das ist günstig, um etwa einen Schienenstoß an einer Hubbrücke zu überwachen oder an einem Revolver-Schattenbahnhof. Bei pfiffiger Anbringung kann die Lichtschranke auch zur besten Längenausnutzung von Schattenbahnhofsgleisen verwendet werden.
- Ein anderer Typ punktförmiger Melder ist der Magnetkontakt. Ob Hall-Geber (kontaktlos-elektronisch) oder SRK (auch Reed-Kontakt genannt, zwei Kontaktbleche in einem Glasröhrchen, die durch einen Magneten in Kontakt gebracht werden), ist dabei fürs Prinzip unwichtig. Auch damit können sehr genaue Positionierungen erreicht werden, ggfs. durch entsprechende Einstellung im Steuerprogramm ("Magnet ist x mm vom vorderen und y mm vom hinteren Ende des Fahrzeugs entfernt").
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Für die Software Lösung braucht man ja anscheinend sehr viele Kontaktgleise. Ich will in jedem Block mal 2 einbauen.
Mein dringender Rat dazu: informiere dich vorher über die Anforderungen der Software, die du verwenden willst! Manche Programme bieten an, mit einem einzigen Melder in Gleisbelegtmelder-Art pro Block auszukommen; die Loks - zwingend mit geregeltem Antrieb, und an einem geregelten Booster - werden dazu aufwendig eingemessen, damit das Programm exakt weiß, wie schnell die Lok bei Fahrstufe n fährt. Damit können die Haltepunkte sehr präzise errechnet werden. Alle Programme beherrschen auch die Funktionsweise mit mehreren Meldern pro Block; es gibt aber immer Unterschiede, wo genau die Melder eingebaut sein sollten!
Im Rocrail-Forum weiß ich einige, die jeden Block mit drei Meldern ausstatten: einem Gleisbelegtmelder, der über die gesamte Blocklänge geht und in beide Richtungen als ENTER funktioniert (das wird in der Literatur oft unpräzise "Bremsmelder" genannt), und an jedem Ende des Blocks, da wo die Lok ggfs. zum Halten kommen soll (in der Literatur oft "Stoppmelder"), einen punktförmigen Melder (Lichtschranke oder Magnetbetätigung) als richtungsabhängigen IN-Melder. Ob Enter von der ersten oder zweiten Achse gemeldet wird, ist nicht so wichtig; aber dass der Zug an präzise derselben Stelle zum Halten kommt, das ist wichtig. Darum die Wahl der verschiedenen Meldertypen.
Ich selbst verwende in meiner Testanlage - und wohl auch für die geplante "richtige" - Gleisbesetztmelder von der Länge eines Schienenstücks an Anfang und Ende des Blocks, die richtungsabhängig als ENTER und IN wirken. Weitere Melder in Bahnhofsgleisen könnten u.U. magnetbetätigt ausgeführt werden, aber das ist noch nicht sicher.
Diese Gleisbesetztmelder funktionieren nach dem Prinzip Gleisstromkreis.
Und zwei Kontakte je Block sind nicht überaus aufwendig, selbst mit drei Kontakten ist man noch günstig dabei. Man kann auch variieren, in Bahnhofsgleisen bis zu fünf Punktmelder verwenden, aber dafür auf Streckengleisen, wo selten ein Zug zum Halten kommt und auch bei ungenauem Halt kein Risiko besteht, nur einen Melder im Block. Es kommt darauf an, wie deine Anlage werden soll.
Noch einmal:
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Gleisbesetztmelder brauchst du nicht. ...
Diese sind nur bei 2-Leiter Systemen notwendig, um erstmal einen Verbraucher auf dem Gleis zu erkennen und dann anschließen den S88 zu schalten.
Das ist so falsch. Gemeint sind Verbrauchsdetektoren (da würde das so halbwegs stimmen, obwohl M-Gleis und Gleisstromkreis für Mehrarbeit sorgen, und sich die Verbrauchserkennung als einfachere Version anbietet. ).
Richtig (bis auf das letzte Wort!) ist wiederum für K- und C-Gleis:
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Dabei kannst du die beiden Schienen isolieren und die eine Seite direkt an das S88 anbinden. Am besten nutzt du dazu auch noch den Diodentrick. Du brauchst dann weder Schaltgleisen noch [s]Gleisbesetztmelder.[/s]
... noch Verbrauchsdetektoren. Das beschriebene System ist ein Gleisbesetztmelder.