Servus, liebe Stummigemeinde,
ich bin André, lebe in der Nähe von München in Gröbenzell. Seit 2011 hat mich der Modellbahnvirus wieder fest im Griff, nachdem ich zwischendurch die klassische 20jährige 'Schaffenspause' eingelegt habe. Aber seitdem wir (meine Frau + 3 Kinder + ich) mehr Platz haben und weitere Umzüge eigentlich nicht geplant sind, kam auch der Wunsch wieder stärker durch, endlich eine eigene Modellbahn zu bauen. Seitdem bin ich auch hier schon im Stummiversum, lese viele spannende Threads und gebe auch ab und an mal einen Kommentar ab (könnte mehr sein, ich weiss). Frank aus 'Grainitz' hat mich nun zu recht auch mal aufgefordert, dass ich mein Werk hier zeigen soll. Dass ich möchte ich nun hier machen.
Bis Anfang der 90er hatte ich eine klassische 'TT-Platte' mit Material von BTTB. Damals war ich immer neidisch auf das scheinbar riesige Angebot in H0 und deswegen machte ich 2011 auch einen radikalen Cut. Ich verkaufte alle meine TT Bahnen bei Ebay und hatte dadurch sofort Grundkapital für den Neustart in H0.
Zweileiter war eigentlich immer gesetzt und Digital musste es natürlich auch sein. Denn als IT Spezialist ginge analog natürlich gar nicht. Damit hatte ich grobe, mir bekannte Rahmenbedingungen. Der Rest war komplettes Neuland. Aus diesem Grund wollte ich erst mal Erfahrungen sammeln und eine kleine Anlage bauen: Christolin.
Geprägt durch die Saal- und Schwarzatalbahn in Thüringen und auch durch die geringen Platzverhältnisse (3,20m x 1,20m) wollte ich einen Nebenbahn-Endbahnhof bauen. Katzhütte und Pößneck unt. Bahnhof kannte ich, aber nachbauen wollte ich das eigentlich nicht. Vielmehr interessierte mich der Zugverkehr dorthin: fast alle Diesellok-Baureihen der DR in Epoche IV verkehrten da, auch kurze, bunte D-Züge fuhren. Standard-Personenzüge und -Güterzüge sowieso. Saalfeld als Dampflok-Hochburg bis zum Schluss mit den BR 01.5, 41, 44 und 95 war ebenfalls in der Nähe. All das sollte auch auf meiner Modellbahn fahren. Naja, mittlerweile hab ich auch deutlich mehr im Fuhrpark, da mich das rollende Material mehr fasziniert als andere Disziplinen beim Bau einer Modellbahn.
Gefahren wird mit DCC mit einer Digikeijs DR5000, zwei Roco Lokmäusen (eine davon ist eine WLAN-Maus), einem HSI-88-USB Interface von LDT sowie mit Itrain. Die Loks haben zu 95% ESU Decoder. Ein ESU LokProgrammer ist seit ein paar Monaten deswegen auch am Start. Vorher habe ich mit JMRI die Decoder programmiert. Diese Software ist zwar nix für Klicki-Bunti-Computer-Nutzer, macht aber das, was es soll, sehr ordentlich. Aktuell warte ich auf meine ersten Digidetect DR5088RC Railcom Rückmelde-Module. Und auch mit Arduino Lichtschranken S88-Rückmeldern bastle ich derzeit etwas herum. Da kann ich meine andere Leidenschaft für Computer und Netzwerke wunderbar mit der Modellbahn kombinieren.
Herausgekommen ist mittlerweile eine Anlage, die fahrtechnisch eigentlich fertig ist. Da ich von Anfang an bewusst erst mal ein paar Dinge weggelassen habe, um schneller voran zukommen, fehlen jetzt zum Beispiel Signale oder Strassen-Beleuchtung. Auch der Gebäude- und Landschaftsbau ist nicht gerade mein Spezialgebiet, deswegen geht es auf diesem Gebiet nur langsam voran. Deswegen zerreißt mich bitte nicht in der Luft.
Ein paar Bilder hab ich natürlich auch noch mitgebracht:
Das Zittauer Zirkuspferd 118 725 mit meinem Schnäppchen von der 2017er Messe Modell-Hobby-Spiel in Leipzig: den dreigliedrigen Doppelstockzug von PIKO für 150,00 Euro
Diese PIKO V23 in blau und Epoche IV hab ich eine Weile gesucht, aber im September ging sie mir in der E-Bucht ins Netz.
101 566 - ebenfalls von PIKO - rangiert derweil am Güterschuppen und bringt frisches Pils für die "Werktätigen"
Ab und ann gibt es auch ein V100 Treffen: 111 007 bringt eine neue Fuhre Kohle für die Kleinstadt und folgt damit 114 513 und Ihrem P-Zug.
Ein anderes mal kam mein V36 Päärchen mit einer Übergabe vorbei.
Diese P10 habe ich letztes Jahr digitaliesiert mit einer Plux16 Schnittstelle, Führerstandsbeleuchtung und LED Beleuchtung vorn und hinten. Passt zwar nicht in Epoche 4, aber gefällt mit trotzdem immer wieder.
Eine Reko 50 wurde in einer nahegelegen Einsatzstelle gedreht und steht nun bereit für den Nahgüterzug.
Und hier noch ein mittlerweile etwas veraltetes Gesamtbild. Die Tunneleinfahrt sieht mittlerweile etwas besser aus, siehe unten.
Vom Prinzip ist es auch weiterhin eine reine Lernanlage, die auch nicht das ewige Leben haben wird. Meine Kinder wollen alle ein eigenes Zimmer, sodass ich mit der Modellbahn über kurz oder lang in den Keller ziehen muss. Dort bau ich dann meine zweite Anlage und versuche all die Dinge besser zu machen, die mir jetzt noch nicht richtig gelungen sind, zB Gleisführung auf der Paradestrecke. Dazu werde ich dann auch einen eigenen Planungsthread aufmachen.
Zuletzt habe ich zum ersten mal versucht, mit Styrodur eine Tunnel-Galerie zu bauen, um das verschwinden der Nebenbahn in den Untergrund etwas zu kaschieren:
So, nun hab ich es getan. Ich hoffe, es gefällt trotz der vielen nicht perfekten Szenen. Für Tipps bin ich natürlich immer sehr dankbar.
Viele Grüße, André