Hallo zusammen,
Stummiforum at it's best: Sameifel fragt, warum es nicht möglich sein soll, digital zu fahren und analog zu schalten, und gleich kommen die Missionare und versuchen ihn zu bekehren.
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würde ich als Anfänger gerne fragen, warum ich nicht Weichen und evtl. auch Signale konventionell steuern kann und digital fahren kann ??
Ganz klar und eindeutig: es gibt nichts, was dagegen spräche. Solange du keine automatischen Abläufe anstrebst, gibt es nicht mal sinnvolle Gründe, die Signale und Weichen digital anzusteuern.
Wir leben ja bequem und drücken auf einen Knopf, wo auf dem mechanischen Stellwerk noch richtig körperlich gearbeitet wird, um eine Weiche umzulegen.
Es muss ja nicht immer das Drucktastenstellwerk sein.
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Außerdem kommt da auch der finanzielle Aspekt zum Tragen.
Stimmt. Zwar kann man Decoder für Magnetartikel bereits für etwa 6€ je Weiche/Signal bekommen, aber für eine größere Anlage läppert sich das auch.
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Bei den Signalen bin ich mir nicht sicher wegen der Streckenunterbrechung.....
Vielleicht ist hier die digitale Steuerung besser....
Das sind zwei verschiedene Baustellen. Die eine ist, wenn du das Signal zur Zugbeeinflussung einsetzen willst. Nehmen wir mal die einfache Version an: Das Signal schaltet dann einfach den Strom ab. Die Lok kommt an und blockiert den Motor, alle Funktionen sind aus. Sie gehen erst wieder an, wenn das Signal wieder Strom auf die Schiene gibt, und die Lok anfährt. Nicht sehr schön, und nicht gesund für die Mechanik.
Dem kann man abhelfen, indem man zwischen das Signal und die Schiene ein Bremsmodul schaltet. Da gibt es verschiedene Techniken, und nicht alle Decoder unterstützen jede Technik; kurz gesagt wirken die aber so, dass dem Decoder signalisiert wird, "brems mal runter und halt an". Das tut er, bleibt aber unter Strom, Licht und Ton bleiben an. Wenn das Signal umschaltet, wird wieder normaler Fahrbefehl an den Decoder geleitet, und die Lok fährt wieder an.
Das alles hat aber nichts damit zu tun, ob das Signal nun von einem Taster oder von einem Decoder betätigt wird. Denn das ist die andere Baustelle. Und da sind wir wieder beim Anfang: wenn du keine automatischen Abläufe vorsiehst, gibt es keinen Grund für eine teure Digitalisierung. Noch dazu können automatische Signalschaltungen und auch Gleisbildstellwerk und Weichenstraßen durchaus analog erstellt werden - die Modellbahn wurde ja nicht erst mit dem Decoder erfunden.
So, aber nu kommts.
Wenn du gern mal "Aquarienbahn" fährst, also einfach den Zügen zuguckst, die kommen, halten, weiterfahren, und das Ganze wird von einer Technik gesteuert - dann, ja dann ist es wirklich interessant und sinnvoll, auch Weichen und Signale mit Decodern zu schalten. Und dann wirst du wahrscheinlich auch bald von einer PC-Unterstützung träumen.
Dann, aber auch nur dann, wenn du automatische Abläufe nutzen willst, brauchst du auch Rückmelder: Bausteine, die der Zentrale oder dem PC sagen: "hier ist gerade ein Fahrzeug", und daraus macht dann die Zentrale oder der PC, was sie brauchen.
Falls du aber erst bei deiner allerersten Modellbahn bist, dann denk bitte nicht über PC, Automatik und all solches Tralala nach, sondern spiele erst mal mit der Bahn. Mit Tastern zum Weichenstellen und Signalumschalten. Die gibts günstig bei ebay.
Probiere aus, was dir daran Spaß macht - und dann kommt irgendwann der Moment, wo du dir sagst, "nun mache ich es noch mal neu, und dann genau mit den Elementen, die ich haben will." Und dann weißt du auch, was du willst, und richtest dich nicht nach den Ansichten der anderen, die vielleicht genau deinen Wünschen entgegengesetzt sind.