[quote="111 111-1" post_id=1813515 time=1521849325 user_id=2775]
Hallo fbie (ein Name wäre schön),
hallo zusammen,
ich kann Deine Kritik am Tams-Decoder und oben genannte Kritik an den Antworten hier nicht so ganz nachvollziehen. Der von Dir kritisierte schlechte Lauf kann sowohl an den Einstellungen des Decoders als auch an der Mechanik liegen. Und es sollte bekannt sein, dass sich mit dem Tams LD-W 32.2 Loks preiswert digitalisieren lassen. Allerdings erreicht man damit nicht die Eigenschaften, die man mit Decoder + Gleichstrommotor erhalten kann. Und ein wenig Anpassung an die eigene Lok muss man nunmal selbst vornehmen - es gibt keine Standardeinstellung, mit der der Decoder seine Eigenschaften optimal ausspielen kann.
Übrigens: Rainer Lüssi weist ausdrücklich darauf hin, dass seine Erfahrungen auf alten Tams-Decodern beruhen. Das lässt aber keinen Rückschluss darauf zu, dass der LD W 32.2 schlecht wäre.
Zunächst sollte sichergestellt sein, dass die Mechanik einwandfrei bzw. zufriedenstellend funktioniert.
1.) Hast Du das Getriebe vor dem Umbau gereinigt und sparsam neu geölt?
2.) Läuft das Getriebe danach leicht und einwandfrei? Wenn nicht, kann ein Kugellager-Umbau wahre Wunder bewirken.
Zum Motor-Umbau:
3.) Sind die Entstörelemente wie vorgesehen angelötet?
Erst danach macht die Decodereinstellung Sinn.
4.) Stelle CV 9 auf den Wert "1". Damit erfolgt die Motoransteuerung mit 60 Hz - das ist meistens besser als die voreingestellten 480 HZ mit CV 0 (hier ist die Tams-Anleitung übrigens irreführend).
5.) Stelle CV 29 auf den Wert "14" (Fahrtrichtung Standard, 28 bzw. 128 Fahrstufen, Analogerkennung ein, RailCom ein, lineare Geschwindigkeitskennlinie). Falls Du RailCom nicht brauchst, kannst Du auch CV 29 auf den Wert "6" einstellen (RailCom ist dann aus).
6.) Einstellung CV 2 für die niedrigste Fahrstufe: Der Wert ist so festzulegen, dass die Lok gerade eben noch fährt. Ermittle diesen Wert, in dem Du die Lok aus z.B. mittlerer Geschwindigkeit heraus abbremst, d.h. diesen Wert nicht durch Beschleunigung aus dem Stand heraus ermitteln. Hier hilft nur probieren!
7.) Stelle dann den Anfahr-Kick ein. Damit wird das Losbrech-Moment aus dem Stand heraus überwunden. Verwende dazu als Ausgangswert den Wert, den Du für CV 2 ermittelt hast, und erhöhe ihn schrittweise um jeweils +1, bis die Lok aus dem Stand heraus beim Beschleunigen sicher die mit CV 2 eingestellte Mindestgeschwindigkeit erreicht. Auch hier hilft nur probieren.
8.) Mit CV 5 stellst Du zum Schluss die Höchstgeschwindigkeit ein (falls Du sie überhaupt verändern wilst).
Der LD W 32.2 ist deutlich besser als sein Ruf; es lassen sich "für Streckenloks" ordentliche Fahreigenschaften erzielen (Rangier- oder Langsamfahrten sind nicht so feinfühlig regelbar). Allerdings muss man schon ein wenig experimentieren. Bei einer 111 (Trommelkollektor-Motor, gereinigtes Getriebe, Kugellager-Umbau) habe ich folgende Werte eingestellt: CV 9 = "1"; CV 29 = "14", CV 2 = "42", CV 65 = "48". Die Lok setzt sich mit kleinem Ruck in Bewegung (umgerechnet ca. 5 km/h) und läuft ab umgerechnet 7 - 8 km/h gleichmäßig. Es gibt kleine Unterschiede bei Vorwärts-/Rückwärtsfahrt. Ohne Kugellager-Umbau wist Du für CV 2 und CV 65 vermutlich höhere Werte brauchen. Ohne gereinigtes Getriebe würde ich es gar nicht erst probieren.
Lies doch ggf. auch mal meinen Beitrag unter viewtopic.php?f=5&t=144422&p=1633535#p1633535.
Und nochwas: Der Decoder ist empfindlich hinsichtlich eines schnellen Fahrtrichtungswechsels. Bitte nicht aus voller Fahrt heraus umschalten und sofort wieder in Gegenrichtung losfahren - das kann den Decoder zerstören. Und auch ein intensiver Analogbetrieb kann den Decoder beschädigen.
Viele Grüße
Wolfgang
Edith: Schritt 7.) konkretisiert
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Hallo Wolfgang,
danke für Deine Tipps bezüglich der CV-Einstellungen. Den ersten Teil Deiner Antwort kann und möchte ich trotzdem nicht so stehen lassen. Ich habe nicht gesagt , daß der Decoder schlecht ist, sondern daß die von mir umgebaute Lok damit sehr bescheidene Fahreigenschaften hat und gleichzeitig angefragt, woran es liegen könnte und was ggf. zu tun ist. Unter anderem habe ich vor meinem Posting hier Tante Google zu Rate gezogen und bin dabei auf www.stayathome gestoßen.
Was die Webseite von Herrn Lüssi anbelangt, so schreibt er wortwörtlich "Hinweis: Ich habe nicht nur alte, sondern auch aktuelle Produkte von TAMS getestet, zuletzt den LD-G-32." Auf den LD-W-32.2 wird sich nicht explizit bezogen, ja. Ich habe das lediglich unkommentiert verlinkt.
Im Übrigen habe ich bereits die Entscheidung getroffen, den Motor auf DC umzubauen. Ich habe einfach keine Lust darauf und auch nicht die Zeit, in mühsamer Kleinarbeit die passende Decoderkonfiguration herauszufinden. Mit der Konfiguration von DC-Modellen komme ich einigermaßen klar (ich habe mittlerweile weit mehr als 50 Loks für mich selbst digitalisiert und würde mich daher nicht als blutigen Anfänger bezeichen), aber das hier ist wohl dann doch nichts für mich.
Also, falls jemand Interesse an einem LD-W-32.2 hat...
MfG Frank