RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#1 von fbie , 21.03.2018 14:46

Hallo miteinander,

ich habe dieser Tage für einen Bekannten der Elektrolok 212 005-3 der DR (Artikel 3442) einen TAMS LD-W-32.2 implantiert und bin ehrlich gesagt entsetzt über das miserable Fahrverhalten im Digitalbetrieb. Wie die Lok sich vor dem Umbau im Analogbetrieb verhielt, weiß ich nicht. Im Digitalbetrieb setzt sie sich erst bei mittlerer Reglerstellung knarzend und brummend in Bewegung, eine sonderlich feinfühlige Regelung ist nicht möglich. Nun ist mir klar, daß von dem altertümlichen dreipoligen Allstrommotor mit Ständerwicklung (kein Permamagnet) keine lauftechnischen Wunder zu erwarten sind. Ein weitergehender Umbau des Motors wird jedoch ausdrücklich nicht gewünscht.

Deshalb meine Frage an die Experten:

Welche CV-Einstellungen müßte man beim LD-W-32.2 modifizieren, um in Kombination mit dem dreipoligen Trommelkollektormotor einigermaßen akzeptable Fahreigenschaften zu erhalten?

Für zielführende Hinweise bedanke ich mich ganz herzlich!

Viele Grüße in die Runde, fbie


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#2 von Dschowy , 21.03.2018 15:36

Es gibt unter anderem CVs für Anfahrspannung, Anfahrkick und Motorfrequenz. Damit kann man schon einiges machen. Ansonsten gilt wie immer: RTFM. Und probieren. Learning by doing. Bringt am meisten.

Wunder darf man nicht erwarten. Dafür ist der Decoder auch günstig.


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Peter


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#3 von fbie , 21.03.2018 18:12

Genau das hatte ich eben nicht mit "zielführend" gemeint. Wenn mir der Sinn nach einer solchen Antwort stünde, hätte ich meine Frage gleich bei DSO eingestellt.
Welche Parameter für das Fahrverhalten zuständig sind, ist mir schon klar. Leider gibt das "f*cking manual" keine konkreten Hinweise, welche CV-Werte sich für den jeweiligen Motortyp als praxistauglich erwiesen haben. Andere Hersteller (z.B. ESU) machen da recht genaue Angaben.

Ich hatte gehofft, es gibt Empfehlungen, welche Werte sich für die entsprechenden CV's als sinnvoll erwiesen haben. Der o.g. Motor ist ja schließlich in -zig tausenden Modellen verbaut worden.

Auf https://www.stayathome.ch/decoder.htm wird übrigens genau von diesem Decoderfabrikat abgeraten. Aber leider ist ja die Auswahl an Fremdfabrikaten für Märklin-Allstrommotoren ziemlich begrenzt.

MfG fbie


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#4 von Thilo , 21.03.2018 18:36

Hallo "Fbie",

die Antwort von Peter ist aber leider die Richtige.

Ich habe z. Zt. acht Lokomotiven und eine Blechdrehscheibe mit dem LD-W-32 und LD-W-32.2 und alle benötigten völlig unterschiedliche Einstellungen um vernünftig zu laufen. Und alle laufen auch im Schrittempo und mit vernünftigen Anfahr-Bremsverhalten (Letzteres bis auf die Drehscheibe aus offensichtlichen Gründen ).

Selbst drei eigentlich fahrwerksmäßig identische S3/6 von Märklin haben völlig unterschiedliche Geschwindigkeits- und Motorparameter um die gleiche Höchstgeschwindigkeit von 120km/h und ähnliches Fahrverhalten zu erreichen.

Bei diesen Dekoder ist das Einstellen mit sehr viel Try-and-Error verbunden. LD-G-32 mit Hamomagneten oder HLA laufen hingegen ohne große Einstellerei problemlos, so daß ich da eher das Problem beim Allstrommotor als bei den W-Dekodern sehe.

Daß die Lok vorher analog einwandfrei läuft sollte selbstverständlich sein. Wenn sie analog nicht sauber läuft, läuft sie digital erst recht nicht sauber (egal welcher Dekoder ).

Die einzigen mir bekannte Alternativen wären die Adapterplatine von Tams für Allstrommotoren und G-Dekodern (habe ich noch nicht verbaut) oder der Uhlenbrock-Allstrom-Dekoder, der aber dazu neigt ohne nachvollziehbaren Grund die Lok aufzuheizen.

Liebe Grüße

Thilo


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#5 von fbie , 21.03.2018 18:52

Hallo,

Zitat
Selbst drei eigentlich fahrwerksmäßig identische S3/6 von Märklin haben u. a. völlig unterschiedliche Geschwindigkeits- und Motorparameter um die gleiche Höchstgeschwindigkeit von 120km/h und ähnliches Fahrverhalten zu erreichen.

Bei diesen Dekoder ist das Einstellen mit sehr viel Try-and-Error verbunden.



Das klingt jetzt aber wirklich nicht gut

Ist die Streuung der mechanischen und elektrischen Eigenschaften bei an sich gleichen Modellen derartig groß? Das wäre ja sicher die Erklärung für die unterschiedlichen Einstellungen?

Leider konnte ich die Lok vorher nicht analog testen. Zur Not muß eben nochmal der elektronische FRU rein.

MfG fbie


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#6 von V-Lok , 22.03.2018 20:55

Hallo fbie

Ein Name währe hier von Vorteil

Zuerst einmal die CV 2 "Anfahrspannung" auf 50 oder vielleicht auf 100
Dann die CV 65 "Anfahrkick" muß man testen von 50 über 100 usw
Mit der CV 9 "Motorfrequenz" kann man auch noch spielen

Letztendlich kann man kann auch die Regelparameter CV 50 bis 52 verändern

Übrigens, die Tams können auch POM


Hubert


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#7 von fbie , 23.03.2018 14:42

Hallo in die Runde,

erst mal Danke für Eure Antworten. Ich werde mir mal die Zeit nehmen und mit den entsprechenden CV experimentieren. Wenn das nicht zum Erfolg führt und ich das alles hier so lese, wäre aber letztendlich die Umrüstung des Motors auf Permanentmagnetstator wohl die sinnvollere Lösung und das würde ja auch nicht die Welt kosten.

Ich denke auch, daß das eigentliche Problem der Allstrommotor ist. Mit Tams-Decodern habe ich bei mir selbst etliche Loks ohne Probleme laufen, aber es sind halt alles Modelle mit DC-Motoren. Von daher war ich ja so überrascht vom miserablen Ergebnis meines Umbauversuches.

Viele Grüße, Frank


fbie  
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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#8 von Heinzi , 23.03.2018 15:49

Zitat
Ich habe z. Zt. acht Lokomotiven und eine Blechdrehscheibe mit dem LD-W-32 und LD-W-32.2 und alle benötigten völlig unterschiedliche Einstellungen um vernünftig zu laufen. Und alle laufen auch im Schrittempo und mit vernünftigen Anfahr-Bremsverhalten (Letzteres bis auf die Drehscheibe aus offensichtlichen Gründen ).

Selbst drei eigentlich fahrwerksmäßig identische S3/6 von Märklin haben völlig unterschiedliche Geschwindigkeits- und Motorparameter um die gleiche Höchstgeschwindigkeit von 120km/h und ähnliches Fahrverhalten zu erreichen.


Weshalb gibt es seit einiger zeit auf konkrete anfragen nach CV Einstellungen immer nur solche vertröstende Kommentare. Weshalb rückt man nicht einfach mit den 8 unterschiedlichen Einstellungen raus? Dann hätte der Fragesteller wenigstens mal Anhaltswerte. Einer der 8 Sätze wird sich dann wohl als der beste(von herauskristallisieren und auf diesen Einstellungen könnte dann weiter verfeinert werden.


Gruss Heinzi
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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#9 von Thilo , 23.03.2018 16:01

Hallo Heinzi,

ich glaube nicht, daß sich der doch recht große Aufwand lohnen würde bei allen Loks (und der Drehscheibe) die kompletten CVs von Hand auszulesen und abzuschreiben. keine meiner betroffenen Loks (und die Drehscheibe) hat einen Trommelkollektormotor wie die 3442, sondern große und kleine Scheibenkollektormotoren.

Die Daten wären also für Frank m. E. nutzlos.

Abgesehen davon was nützt die Angabe ob z. B. die Anfahrgeschwindigkeit bei baugleichen Modellen (S3/6) zwischen 10 und 100 liegt (nur willkürliche Beispielzahlen, aber zum Teil liegen die einzelnen CV-Werte wirklich so weit auseinander!).

Ich bleibe bei meiner Aussage, daß bei diesen Dekoder Try-and-Error angesagt ist, weil die Streuung einfach zu groß ist.

Trotzdem liebe Grüße

Thilo

PS: es wären übrigens 9 Datensätze und nicht 8.


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#10 von Peter BR44 , 23.03.2018 17:46

Hallo Heinzi,

da hat Thilo völlig recht.
Habe drei LFCM 212er komplett umgebaut.
Alle drei haben unterschiedliche Werte.

Gleiches gilt auch für meine fünf 111er mit DCM.
Auch da ist keine Lok mit den gleichen Werten nach einem Komplettumbau unterwegs.

Dann hängt auch noch einiges von der Beschaffenheit der Gleise ab,
so wie von den verwendeten digital Komponenten.

Tja!!
Und dann gibt es ja auch noch den Faktor, wie ein Jeder sich mit einer Einstellung zufrieden gibt.

Habe zwar auf meiner Homepage zwar einige Werte bei den Umbauten angegeben,
aber alle mit einen deutlichen Hinweis darauf!


Viele Grüße Peter

Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!

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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#11 von 111 111-1 , 24.03.2018 00:55

Hallo fbie (ein Name wäre schön),
hallo zusammen,

ich kann Deine Kritik am Tams-Decoder und oben genannte Kritik an den Antworten hier nicht so ganz nachvollziehen. Der von Dir kritisierte schlechte Lauf kann sowohl an den Einstellungen des Decoders als auch an der Mechanik liegen. Und es sollte bekannt sein, dass sich mit dem Tams LD-W 32.2 Loks preiswert digitalisieren lassen. Allerdings erreicht man damit nicht die Eigenschaften, die man mit Decoder + Gleichstrommotor erhalten kann. Und ein wenig Anpassung an die eigene Lok muss man nunmal selbst vornehmen - es gibt keine Standardeinstellung, mit der der Decoder seine Eigenschaften optimal ausspielen kann.
Übrigens: Rainer Lüssi weist ausdrücklich darauf hin, dass seine Erfahrungen auf alten Tams-Decodern beruhen. Das lässt aber keinen Rückschluss darauf zu, dass der LD W 32.2 schlecht wäre.

Zunächst sollte sichergestellt sein, dass die Mechanik einwandfrei bzw. zufriedenstellend funktioniert.
1.) Hast Du das Getriebe vor dem Umbau gereinigt und sparsam neu geölt?
2.) Läuft das Getriebe danach leicht und einwandfrei? Wenn nicht, kann ein Kugellager-Umbau wahre Wunder bewirken.

Zum Motor-Umbau:
3.) Sind die Entstörelemente wie vorgesehen angelötet?

Erst danach macht die Decodereinstellung Sinn.
4.) Stelle CV 9 auf den Wert "1". Damit erfolgt die Motoransteuerung mit 60 Hz - das ist meistens besser als die voreingestellten 480 HZ mit CV 0 (hier ist die Tams-Anleitung übrigens irreführend).
5.) Stelle CV 29 auf den Wert "14" (Fahrtrichtung Standard, 28 bzw. 128 Fahrstufen, Analogerkennung ein, RailCom ein, lineare Geschwindigkeitskennlinie). Falls Du RailCom nicht brauchst, kannst Du auch CV 29 auf den Wert "6" einstellen (RailCom ist dann aus).
6.) Einstellung CV 2 für die niedrigste Fahrstufe: Der Wert ist so festzulegen, dass die Lok gerade eben noch fährt. Ermittle diesen Wert, in dem Du die Lok aus z.B. mittlerer Geschwindigkeit heraus abbremst, d.h. diesen Wert nicht durch Beschleunigung aus dem Stand heraus ermitteln. Hier hilft nur probieren!
7.) Stelle dann den Anfahr-Kick ein. Damit wird das Losbrech-Moment aus dem Stand heraus überwunden. Verwende dazu als Ausgangswert den Wert, den Du für CV 2 ermittelt hast, und erhöhe ihn schrittweise um jeweils +1, bis die Lok aus dem Stand heraus beim Beschleunigen sicher die mit CV 2 eingestellte Mindestgeschwindigkeit erreicht. Auch hier hilft nur probieren.
8.) Mit CV 5 stellst Du zum Schluss die Höchstgeschwindigkeit ein (falls Du sie überhaupt verändern wilst).

Der LD W 32.2 ist deutlich besser als sein Ruf; es lassen sich "für Streckenloks" ordentliche Fahreigenschaften erzielen (Rangier- oder Langsamfahrten sind nicht so feinfühlig regelbar). Allerdings muss man schon ein wenig experimentieren. Bei einer 111 (Trommelkollektor-Motor, gereinigtes Getriebe, Kugellager-Umbau) habe ich folgende Werte eingestellt: CV 9 = "1"; CV 29 = "14", CV 2 = "42", CV 65 = "48". Die Lok setzt sich mit kleinem Ruck in Bewegung (umgerechnet ca. 5 km/h) und läuft ab umgerechnet 7 - 8 km/h gleichmäßig. Es gibt kleine Unterschiede bei Vorwärts-/Rückwärtsfahrt. Ohne Kugellager-Umbau wist Du für CV 2 und CV 65 vermutlich höhere Werte brauchen. Ohne gereinigtes Getriebe würde ich es gar nicht erst probieren.

Lies doch ggf. auch mal meinen Beitrag unter viewtopic.php?f=5&t=144422&p=1633535#p1633535.

Und nochwas: Der Decoder ist empfindlich hinsichtlich eines schnellen Fahrtrichtungswechsels. Bitte nicht aus voller Fahrt heraus umschalten und sofort wieder in Gegenrichtung losfahren - das kann den Decoder zerstören. Und auch ein intensiver Analogbetrieb kann den Decoder beschädigen.

Viele Grüße
Wolfgang


Edith: Schritt 7.) konkretisiert


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#12 von fbie , 24.03.2018 09:46

[quote="111 111-1" post_id=1813515 time=1521849325 user_id=2775]
Hallo fbie (ein Name wäre schön),
hallo zusammen,

ich kann Deine Kritik am Tams-Decoder und oben genannte Kritik an den Antworten hier nicht so ganz nachvollziehen. Der von Dir kritisierte schlechte Lauf kann sowohl an den Einstellungen des Decoders als auch an der Mechanik liegen. Und es sollte bekannt sein, dass sich mit dem Tams LD-W 32.2 Loks preiswert digitalisieren lassen. Allerdings erreicht man damit nicht die Eigenschaften, die man mit Decoder + Gleichstrommotor erhalten kann. Und ein wenig Anpassung an die eigene Lok muss man nunmal selbst vornehmen - es gibt keine Standardeinstellung, mit der der Decoder seine Eigenschaften optimal ausspielen kann.
Übrigens: Rainer Lüssi weist ausdrücklich darauf hin, dass seine Erfahrungen auf alten Tams-Decodern beruhen. Das lässt aber keinen Rückschluss darauf zu, dass der LD W 32.2 schlecht wäre.

Zunächst sollte sichergestellt sein, dass die Mechanik einwandfrei bzw. zufriedenstellend funktioniert.
1.) Hast Du das Getriebe vor dem Umbau gereinigt und sparsam neu geölt?
2.) Läuft das Getriebe danach leicht und einwandfrei? Wenn nicht, kann ein Kugellager-Umbau wahre Wunder bewirken.

Zum Motor-Umbau:
3.) Sind die Entstörelemente wie vorgesehen angelötet?

Erst danach macht die Decodereinstellung Sinn.
4.) Stelle CV 9 auf den Wert "1". Damit erfolgt die Motoransteuerung mit 60 Hz - das ist meistens besser als die voreingestellten 480 HZ mit CV 0 (hier ist die Tams-Anleitung übrigens irreführend).
5.) Stelle CV 29 auf den Wert "14" (Fahrtrichtung Standard, 28 bzw. 128 Fahrstufen, Analogerkennung ein, RailCom ein, lineare Geschwindigkeitskennlinie). Falls Du RailCom nicht brauchst, kannst Du auch CV 29 auf den Wert "6" einstellen (RailCom ist dann aus).
6.) Einstellung CV 2 für die niedrigste Fahrstufe: Der Wert ist so festzulegen, dass die Lok gerade eben noch fährt. Ermittle diesen Wert, in dem Du die Lok aus z.B. mittlerer Geschwindigkeit heraus abbremst, d.h. diesen Wert nicht durch Beschleunigung aus dem Stand heraus ermitteln. Hier hilft nur probieren!
7.) Stelle dann den Anfahr-Kick ein. Damit wird das Losbrech-Moment aus dem Stand heraus überwunden. Verwende dazu als Ausgangswert den Wert, den Du für CV 2 ermittelt hast, und erhöhe ihn schrittweise um jeweils +1, bis die Lok aus dem Stand heraus beim Beschleunigen sicher die mit CV 2 eingestellte Mindestgeschwindigkeit erreicht. Auch hier hilft nur probieren.
8.) Mit CV 5 stellst Du zum Schluss die Höchstgeschwindigkeit ein (falls Du sie überhaupt verändern wilst).

Der LD W 32.2 ist deutlich besser als sein Ruf; es lassen sich "für Streckenloks" ordentliche Fahreigenschaften erzielen (Rangier- oder Langsamfahrten sind nicht so feinfühlig regelbar). Allerdings muss man schon ein wenig experimentieren. Bei einer 111 (Trommelkollektor-Motor, gereinigtes Getriebe, Kugellager-Umbau) habe ich folgende Werte eingestellt: CV 9 = "1"; CV 29 = "14", CV 2 = "42", CV 65 = "48". Die Lok setzt sich mit kleinem Ruck in Bewegung (umgerechnet ca. 5 km/h) und läuft ab umgerechnet 7 - 8 km/h gleichmäßig. Es gibt kleine Unterschiede bei Vorwärts-/Rückwärtsfahrt. Ohne Kugellager-Umbau wist Du für CV 2 und CV 65 vermutlich höhere Werte brauchen. Ohne gereinigtes Getriebe würde ich es gar nicht erst probieren.

Lies doch ggf. auch mal meinen Beitrag unter viewtopic.php?f=5&t=144422&p=1633535#p1633535.

Und nochwas: Der Decoder ist empfindlich hinsichtlich eines schnellen Fahrtrichtungswechsels. Bitte nicht aus voller Fahrt heraus umschalten und sofort wieder in Gegenrichtung losfahren - das kann den Decoder zerstören. Und auch ein intensiver Analogbetrieb kann den Decoder beschädigen.

Viele Grüße
Wolfgang


Edith: Schritt 7.) konkretisiert
[/quote]

Hallo Wolfgang,

danke für Deine Tipps bezüglich der CV-Einstellungen. Den ersten Teil Deiner Antwort kann und möchte ich trotzdem nicht so stehen lassen. Ich habe nicht gesagt , daß der Decoder schlecht ist, sondern daß die von mir umgebaute Lok damit sehr bescheidene Fahreigenschaften hat und gleichzeitig angefragt, woran es liegen könnte und was ggf. zu tun ist. Unter anderem habe ich vor meinem Posting hier Tante Google zu Rate gezogen und bin dabei auf www.stayathome gestoßen.
Was die Webseite von Herrn Lüssi anbelangt, so schreibt er wortwörtlich "Hinweis: Ich habe nicht nur alte, sondern auch aktuelle Produkte von TAMS getestet, zuletzt den LD-G-32." Auf den LD-W-32.2 wird sich nicht explizit bezogen, ja. Ich habe das lediglich unkommentiert verlinkt.

Im Übrigen habe ich bereits die Entscheidung getroffen, den Motor auf DC umzubauen. Ich habe einfach keine Lust darauf und auch nicht die Zeit, in mühsamer Kleinarbeit die passende Decoderkonfiguration herauszufinden. Mit der Konfiguration von DC-Modellen komme ich einigermaßen klar (ich habe mittlerweile weit mehr als 50 Loks für mich selbst digitalisiert und würde mich daher nicht als blutigen Anfänger bezeichen), aber das hier ist wohl dann doch nichts für mich.

Also, falls jemand Interesse an einem LD-W-32.2 hat...

MfG Frank


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#13 von Erich Müller , 24.03.2018 13:58

Hallo Frank,

Zitat

Im Übrigen habe ich bereits die Entscheidung getroffen, den Motor auf DC umzubauen. Ich habe einfach keine Lust darauf und auch nicht die Zeit, in mühsamer Kleinarbeit die passende Decoderkonfiguration herauszufinden.



Täusch dich nicht... Mit esu-Decodern, die ab Werk (!) in Loks eingebaut waren, habe ich Stunden verbracht, um ihnen Manieren beizubringen. Mit anderen auch... Am schnellsten ging es noch mit MLD/3. Die sind aber in einer anderen Preisklasse als tams.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#14 von fbie , 27.03.2018 18:46

[quote="Erich Müller" post_id=1813655 time=1521896282 user_id=26147]
Hallo Frank,

Zitat

Im Übrigen habe ich bereits die Entscheidung getroffen, den Motor auf DC umzubauen. Ich habe einfach keine Lust darauf und auch nicht die Zeit, in mühsamer Kleinarbeit die passende Decoderkonfiguration herauszufinden.



Täusch dich nicht... Mit esu-Decodern, die ab Werk (!) in Loks eingebaut waren, habe ich Stunden verbracht, um ihnen Manieren beizubringen. Mit anderen auch... Am schnellsten ging es noch mit MLD/3. Die sind aber in einer anderen Preisklasse als tams.
[/quote]

Hallo Erich,

mit dem 60972 habe ich keinerlei Erfahrungen. Aber auch hier wäre ja erstmal der Umbau des Allstrommotors Bedingung. Wie gesagt, in einigen meiner auf 3L umbebauten Loks mit DC-Motor werkeln seit Jahren auch TAMS-Decoder und ich bin nicht unzufrieden damit. Von daher hege ich schon die Hoffnung, daß die 212 005 nach Motorumbau mit einem LD-G-32 manierlicher laufen wird als jetzt.

MfG Frank


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#15 von Bahnbastler ( gelöscht ) , 27.03.2018 22:17

Hallo,

ich habe schon mehrere Loks mit dem Decoder digitalisiert. War die Lok in Ordnung und war die Übersetzung des Getriebes gut gewählt, lief auch die Lok damit gut. Es ist allerdings etwas Geduld gefragt.

Gruß
Markus


Bahnbastler

RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#16 von fbie , 28.03.2018 08:49

Hallo nochmal in die Runde,

weil hier mehrfach die Frage nach dem mechanischen Zustand einer mit dem LD-W-32 zu digitalisierenden Lok anklang:

Es handelt sich im konkreten Fall um eine neuwertige, bisher ungenutzte Lok (Vitrinenmodell). Getriebe ist nicht verharzt o.ä. und läuft leichtgängig, Kollektor und Bürsten sollten i.O. sein, Schleifer hat keinerlei Abnutzungsspuren.

MfG Frank


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#17 von Bahnbastler ( gelöscht ) , 28.03.2018 18:39

Hallo Frank,

auch bei neuen Loks kann es zu Problemen kommen, wenn sie so gut wie nicht eingefahren sind! Das andere angesprochenen Problem sind bei mir Loks mit Trommelkollektor-Motor, die reagieren m. E. etwas schlechter auf die Decoder als andere. Es ist so, dass es auch Loks gibt die grundsätzlich nicht gut übersetzt sind (m. M. n. zu schnell weil vermutlich kein Platz für weitere Zahnräder da war) z. B. die DHG 700, das führt zu einem ruckartigen Anfahrverhalten.

Gruß
Markus


Bahnbastler

RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#18 von fbie , 29.03.2018 19:05

Hallo nochmals,

kurzer Zwischenstand: Über Ostern werde ich mich nochmals eingehend mit der Lok befassen und dabei so, wie oben von Wolfgang (111 111-1) beschrieben, vorgehen. Wenn das nicht zum Ziel führt, kommt dann "Plan B" zur Anwendung, d.h. Ersatz des Feldspulenstators durch einen solchen mit Permanentmagnet und Einsatz eines Decoders für Gleichstrommotoren.

Ich werde abschließend berichten.

Frohe Ostern wünscht Frank


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#19 von fbie , 24.04.2018 21:18

Hallo nochmals,

hier mein abschließender Bericht. Die 212 005-3 läuft mit dem LD-W-32.2 mittlerweile zufriedenstellend mit CV2=90; CV3=16; CV4=5; CV5=180; CV9=0; CV65=93. Den zwischenzeitlich angedachten Umbau auf DC-Motor habe ich mir dann doch erst mal erspart.

Grüße in die Runde, fbie


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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#20 von Settebello , 25.04.2018 23:32

Hallo fbie,

also wenn ich das so lese, sehe ich meine Erfahrung bestätigt, daß man den Märklin-Motoren mit Fremddecodern nur unter großen Schwierigkeiten Manieren beibringen kann. Ich habe die Märklin 3442 mit HLA und dem alten Decoder (der mit den Potis) digitalisiert und bin damit hoch zufrieden. Anfang des Jahres wollte ich mit etwas Gutes tun und habe eine Delta Lok (BR 101 Aspirin) mit HLA, 21-poliger Schnittstelle und ESU LoPi digitalisiert. Es hat STUNDEN gedauert, bis die Einstellungen befriedigend waren, aber meine 3442 fährt trotzdem besser ops: Und der LoPi entzaubert dem Motor ein sonderbares Geräusch, das mir eigentlich nicht gefällt. Ich werde wohl in solchen Fällen bei der Uraltlösung bleiben ...

meint Sebastian


zu meinem Anlagenthread: "klick"

schaut mal hier 22. Stummi - Treffen in Berlin am Freitag, 17. Mai 2024, um 17:00 Uhr (17)


 
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RE: Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

#21 von fbie , 26.04.2018 15:50

Zitat von Settebello im Beitrag Frage Digitalisierung 3442 (212 005-3 DR) mit TAMS LD-W-32.2

Hallo fbie,

...Ich werde wohl in solchen Fällen bei der Uraltlösung bleiben ...

meint Sebastian



oder warten, daß ein Mitbewerber diese Lok ebenfalls im Auslieferungszustand bringt, mit zeitgemäßer Detaillierung und Elektronik, welche z.B. das Darstellen sämtlicher Signalbilder ermöglicht. Ich wüßte da schon einen...

Viele Grüße, Frank


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