Passend zur Fleischmann-H0-Abkündigung habe ich das Profi-Gleis auf dem Teppich ausprobiert; das wird ja in diesem Forum nicht so oft eingesetzt. Es gibt ein paar Besonderheiten zu beachten, die ich hier zusammenfassen möchte. (Alle Bilder lassen sich durch anklicken vergrößern.)
1. Stromanschluss Die Anschlussklemmen (Artikel 6430) funktionieren auf Parkett oder auf einem Tisch, aber nicht zuverlässig auf dem Teppich. Ich habe daher Anschlusskabel ans Gleis gelötet. Es gibt in der Bettung eine Aussparung, die sich dafür anbietet. Verwendet habe ich ein Kabel mit 0,25 mm² pro Ader bei einem Außendurchmesser von nur 0,9 mm, so dass das Kabel vollständig in der Aussparung verschwindet. Ich speise circa alle 5 m ein. Andernfalls beobachte ich ab einer Entfernung von 5 m zum nächsten Einspeisepunkt den Effekt, dass die Loks zwar noch fahren, sie aber Steuersignale erst nach mehreren Sekunden verarbeiten. Dies gilt selbst für Not-Halt. Bild entfernt (keine Rechte)
2. Gleise ablängen Im Unterschied zum C-Gleis oder zu Roco-Line kann man aus einem Gleis auch mehrere kurze Gleise herstellen. Wichtig auf Teppich ist, die Klick-Schienenverbinder (Artikel 6434) zu verwenden, da sonst die Gleise nicht lange verbunden bleiben. Dafür muss man die Bettung aussägen und in die Schienen eine Kerbe feilen. Die Kerbe sollte in der einen Schiene flacher als in der anderen sein, so dass sich die Schienenverbinder beim Trennen der Gleise auf der richtigen Seite lösen. Bild entfernt (keine Rechte)
3. Flexgleise Werde ich im Laufe des Jahres hier ergänzen. Geplant habe ich zunächst einen Radius von 1263 mm bei 36°. Das lässt sich durch Standardgleise im Plan ersetzen: Bild entfernt (keine Rechte)
4. Weichen Der Decoder lässt sich im Unterschied zum C-Gleis oder zu Roco-Line nicht in der Bettung verstecken. Ich setze den WeichZwei-Decoder ein und habe an den 2. Ausgang ein Servo-Verlängerungskabel für den Anschluss einer 2. Weiche gelötet. Bild entfernt (keine Rechte)
Die Schnellfahrweichen sind ja leider nicht mit 12° ausgeführt, obwohl das mit der Geometrie genau passen würde. Bei einem Umbau besteht die Schwierigkeit, es für den Teppich stabil genug zu bekommen. Bild entfernt (keine Rechte)
5. Kreuzungen Die Kreuzungen kann man direkt verwenden. Das ist ein Vorteil gegenüber dem C-Gleis, wo man die 3-Leiter-Kreuzungen auf 2-Leiter umbauen muss und auch gegenüber Roco-Line, wo es die 30°-Kreuzung gar nicht mit Bettung gibt und die 10°- und 15°-Kreuzung keine getrennten Stromkreisen haben. Eine Kreuzung mit getrennten Stromkreisen ermöglicht sich kreuzende lange Diagonalen ohne zusätzliches Kehrschleifenmodul: Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo Marvin, willkommen bei den Teppichratten, ääääh, -bahnern!
Schön, mit dem Profi-Gleis habe ich vor einem Jahr auch den Wiedereinstieg ins Modellbahn-Hobby gemacht, auch wenn ich inzwischen zum Trix C-Gleis gewechselt bin. Dank der 2,5 mm hohen Schienenprofile des Profi-Gleises laufen auch ältere Konstruktionen, etwa Märklins Hamo-Fabrikate, ratterfrei auf den Gleisen. Schick sehen sie auf jeden Fall aus, die dank ihres geringen Abzweigwinkels schlank wirkenden Normalweichen, und das ganz ohne Bettungsschneiden. Bei Kreuzungen muss man ja im Voraus planen, ob man je nach Situation eine Links- oder Rechtskreuzung verbauen muss.
Ich bin dann mal gespannt auf deine weiteren Teppichbahn-Abenteuer, hehe. Und immer schön Fotos zeigen.
Viele Grüße, Stadtbahner
Meine kleine Parkettbahn "Bärlin", neu: Gleisplan #024 mit BR 023, 80 und 218 . Dieser Beitrag endet hier. Sie können noch bis zum nächsten Beitrag mitlesen.
auch wenn Du schon einige Jahre hier auf Stummi aktiv ( ) bist, Dir jetzt erst einmal ein HERZLICHES mit Deinem eigenen Thread hier auf dem Boden der Modellbahn !
Ich habe mich immer gefragt, wann fährt hier einer mal länger mit dem Fleischmanngleis auf dem Parkett. Einzelne kurze Eindrücke mit diesem Gleis gab es hier im Forum ja schon zwei, drei mal. Ich bin gespannt wie es mit Deinem Thread hier weiter geht. Also Marvin, bleib bitte am Ball, äh, auf dem Boden !
Große Bilder werden noch bisschen dauern. Ich habe bislang nur eine Probefahrt als Video aufgenommen; siehe dieses Posting.
Ich bin erstmal dabei, den Fuhrpark zu sortieren. Es sind noch nicht alle Modelle digitalisiert. Aber das Sammelgebiet kann man dem Foto entnehmen (auch mit Klick für große Ansicht):
...aber was ein 'Froschsafter' ist erschließt sich mir als 3L -Fahrer nicht ops:, scheint aber zu funzen
Carsten
Stoecki grüßt aus der Metropole Ruhr Permateppichbahn im Dachgeschoss Hast'e eine Lok hast' ein Problem, hast'e viele summieren sich diese [142/126/130(12/398)]
Zitat ...aber was ein 'Froschsafter' ist erschließt sich mir als 3L -Fahrer nicht
Wenn man sich das Logo des Herstellers anschaut, dann verstehe ich es so, dass nicht etwa die Frösche ausgequetscht werden. Vielmehr wird den Fröschen immer genug »Saft« zugeführt, so dass sie sich wohlfühlen (und alle Loks durchschleusen). Saft müsste passend zum deutschen Frosch-Begriff mit »Blut« übersetzt werden.
#7 von
oberlandbahn
(
gelöscht
)
, 24.03.2018 18:34
Servus Marvin,
mein Spezl Peter schwört seit Jahren auf das Profi-Gleis. Ein paar Mal im Jahr bauen wir verschieden große Anlagen auf dem Parkett auf. Ich finde das Gleis sehr robust und wenn man beim Zusammenstecken und wieder auseinanderbauen ein wenig Vorsicht walten läßt, dann ist das insgesamt eine sehr runde Sache .
Hätte Fleischmann in all den Jahren schlanke Weichen mit entsprechendem Weichenwinkel (max. 12 Grad), hätte ich seinerzeit damit angefangen. Etwas umständlich wäre nur die Digitalisierung der Antriebe. Wir haben es bei zwei Weichen testweise mit danebenliegenden WeichEiern gelöst .
Wir geben 10 Milliarden für ‘ne schiefe Haltestelle aus, haben nicht mal 75% Pünktlichkeit und nur jeder 4. ICE fährt ohne Defekte? Scheißegal, wir kleben lieber grüne Streifen auf die Züge!
der Heljan-IC3 fährt so »toll«, wie der IC4 im Original. Ich hatte bei Guido das DryFluid gesehen und es mir gerade bestellt, um dem Zug zu Ostern ein wenig auf die Räder zu helfen. Bis eben hatte ich da noch Hoffnung. Aber der IC3 ist fast alternativlos; einzig der ICE-TD fährt noch schneller als Regionalbahntempo (diesen hier gibt es leider nicht als Modell). Jedenfalls macht sich der Spruch »Reisen ist Leben« schon gut an der Wand.
Der Metronom ist nur die Uelzen-Variante; sieht man am Hochflureinsteig. Aber so ganz vorbildgetreu ist es ohnehin nicht: Es fehlen zum Beispiel die Fahrradhalter (hat hier jemand nachgerüstet). Mein Problem ist mehr, dass die Beleuchtung flackert. Ich muss erstmal Kondensatoren einbauen.
bevor ich mich an den Umbau der Weiche auf 12° wage, werde ich zunächst versuchen, das Flexgleis stabil hinzubekommen. Denn was nützen einem schlanke Weichen ohne passende Gleise.
Ein riesiges Weichenfeld habe ich aber ohnehin nicht geplant, denn ich verstaue die Züge nicht im Keller und muss daher auch nicht alle gleichzeitig aufs Gleis setzen. Vielmehr möchte ich sie separat auf den Boden holen. Im ersten Schritt benötige ich also eine Ausfahrt. Die hier häufig eingesetzten Styroporrampen finde ich nicht so attraktiv; da habe ich ein paar Reste verarbeitet (siehe Bilder, auch mit großer Ansicht). Der verwendete Steckverbinder ist einer der wenigen, den ich gefunden habe, welcher für mehr als 12 V spezifiziert ist. Das Anschlusskabel ist wahrscheinlich nicht ganz so praktisch, wie ein käuflich zu erwerbendes Gleisanschluss-Stecksystem passend zu fertigen Acryl-Röhren; aber Hauptsache, der Saft fließt.
Innerhalb der Röhre habe ich, wie man sieht, »richtiges« Gleis verlegt (Roco Line).
#11 von
oberlandbahn
(
gelöscht
)
, 24.03.2018 23:19
Zitat Hallo Guido,
bevor ich mich an den Umbau der Weiche auf 12° wage, werde ich zunächst versuchen, das Flexgleis stabil hinzubekommen. Denn was nützen einem schlanke Weichen ohne passende Gleise.
Ein riesiges Weichenfeld habe ich aber ohnehin nicht geplant, denn ich verstaue die Züge nicht im Keller und muss daher auch nicht alle gleichzeitig aufs Gleis setzen. Vielmehr möchte ich sie separat auf den Boden holen. Im ersten Schritt benötige ich also eine Ausfahrt. Die hier häufig eingesetzten Styroporrampen finde ich nicht so attraktiv; da habe ich ein paar Reste verarbeitet (siehe Bilder, auch mit großer Ansicht). Der verwendete Steckverbinder ist einer der wenigen, den ich gefunden habe, welcher für mehr als 12 V spezifiziert ist. Das Anschlusskabel ist wahrscheinlich nicht ganz so praktisch, wie ein käuflich zu erwerbendes Gleisanschluss-Stecksystem passend zu fertigen Acryl-Röhren; aber Hauptsache, der Saft fließt.
Innerhalb der Röhre habe ich, wie man sieht, »richtiges« Gleis verlegt (Roco Line).
Servus Marvin,
Respekt, was Du da machst . Ich habe meinem Spezl den Link zu Deinem Thread geschickt und er wird in sicher aufmerksam verfolgen. Als bekennender Profigleisbahner ist er für jeden Tipp dankbar, wie man noch mehr aus diesem System herausholen kann .
es ist schön zu lesen, dass noch jemand auf Profi-Gleis fährt. Schreib bitte mehr von deinen Erfahrungen, vielleicht kann ich etwas davon auf meine Teppichbahn übernehmen. Obwohl meine Züge mehr in Epoche IV "dieseln".