Zitat von Paul60 im Beitrag #1736
Die Aussagen von Deinem Freund, dem Designer, sind erhellend und machen viel Sinn. Bei weichen und runden Formen sieht man jeden noch so kleinen Fehler (wir kennen das vom Spachteln und Schleifen), bei kantigen Formen und zusammengesetzten Puzzlestücken, wie Scheinwerfern, Grill, Lüftungsattrappen…, kann man einiges verstecken.
Moin Paul!
"Form follows function", "das letzte Ingeneursauto".
Gute Schlagworte. Das Design wurde durch folgendes mehr bestimmt: Die Ingeneure stellten ihre Ideen vor, setzten sie um und die Karosseriebauer versuchten etwas Hübsches herum zu dengeln. Dann fing mit Ford die Industrie an, die Karosserien drumherum zu bauen. Man mußte - man höre und staune - leicht an die Teile kommen. "Reperaturfreundlichkeit". Früher eine Tugend, heute ein Schimofwort. "Function follows design".
Wie sagte der Freund? Einen aufregenden Supersportler macht Dir jeder Designer im Handumdrehen á la Pagani, Ferrari, Bugatti und Co KG. Das schwierigste ist der Golf. Er soll an alle Vorgänger erinnern und für alle das perfekte Alltagsauto sein, das maßgeblich funktionell, gut handhabbar und irgendwie hübsch ist. Der Golf als Synonym für die hart umkämpfte kompakte Mittelklasse.
Zu was führt Design? Mal aus dem Handbuch derer Erkenntnisse. Männer verdienen mehr und geben mehr für Autos aus. Als Identifikationsmodell herrscht der starke, durchsetzungsstarke Mensch vor. Mit unglaublich viel Power. Jetzt ratet mal, warum Sportwagendesign ist wie es ist? Warum geht man bei meinem Audi A4 (2004) zur Seite geht, wenn er mit 140 auf der Autobahn von hinten kommt, aber nicht beim Mini, Daihatsu Cuore oder Fiat 500? Meine Frontscheinwerfer haben den "bösen Blick". Die inneren Endpunkte liegen tiefer als die äußeren. Der Kühlergrill ist ein schwarzes Moloch.
Wo das Geld hingeht und Märkte erkundet werden, werden Emotionen bei potenziellen Kunden geweckt. Nirgends ist in den Erkenntnissen besser die Unterschiedlichkeit der Geschlechter wertungsfreier dokumentiert als beim Thema Produktdesign. Oder warum muss der Rasierer "Lady shave" heißen und rosa sein zum glätten von unfreiwillig behahrten Zonen?
Also ja, ich komme nicht mit der Zeit zurecht, bei der die schiere Menge an Joghurtsorten meist aus ein und demselben Konzern mir eines nicht liefern können: Einen relativ Zuckerreduzierten Joghurt nahezu zusatzstofffrei wie Frosta für einen guten Preiß mit gutem Geschmack. Ich persönlich laufe aus Kaufland und Co schnell wieder raus. Genauso geht es mir auf dem derzeitigen Automarkt. Die Hersteller voller Nieschenmodellen zur Profil Erschaffung einer Markenidentität. Uiiiii, erinnert mich auch an viele Facebook- und Twitterprofile von Menschen. Na wenn ich dann von der Frau enttäuscht bin, habe ich meinen geländegängigen SUV, mit dem ich 250 fahren kann und sportlich um die Ecke fetzen kann. Den "mode" (Modus) kann ich einfach umstellen. Oder Mood (Stimmung)?
Vielleicht kommen wir nicht mit den moderneren Teilen zurecht, weil man liebt, was man in der Prägunsphase Kindheit / Jugend gelernt hat zu lieben oder lieben zu müssen.
Vielleicht spiegeln diese Fahrzeuge nicht unseren erlernten Beziehungstyp wieder (sorry, daß unser Hirn nicht zwischen Beziehungsmodell und Sachdingen unterscheiden kann. Gegenstände und Haustiere sind erst in den letzten 200 Jahren der menschlichen Evulotion viel mehr geworden und ersetzen erst die letzten 50- 100 Jahre Beziehungsmodelle der Großfamilie.
Vielleicht gehört es einfach zum Mensch sein. Wer nicht linker Revoluzer in jungen Jahren war, dessen Herz hat nie gebrandt. Wer im Alter nicht konservativ geworden ist, hat nie dazugelernt. So ähnlich zitiere ich da mal einen wichtigen Denker der Zeit und hoffe nicht, ein alter Griesgram zu werden, der alles alte in den Himmel hebt und neues verdammt. BESONDERS IM DESIGN.
Das waren nun mehr als 50 Cents.
So. Was wäre meine Traumgarage nach Lotto Millionen?
Mein derzeitiges Auto.
Eine Doppelkabine mit Allrad bei einem Transporter. Bleibt wohl fast nur der T3 bzw. T4. Und einen zweiachsigen Anhänger dafür.
Und einen Lotus Super Seven oder eine seiner vielen Nachahmungen. Geht ums Konzept.
Dann ist alles abgedeckt. Aber ein Sportcabriovan mit Ladefläche, höhenverstellbarem Fahrwerk für Offroad und Rennstreckenprogramm bleibt uns designtechnisch hoffentlich erspart. Die eierlegende Wollmichsau. Wie ein sockenstopfendes und kochendes, kinderhütendes dauerbestrapstes Modell als Partnerin. Die nebenbei noch supererfolgreich im Job ist.
Kommen wir zurück zu einer ganz besonderen Art des Tunings. Schneller und sparsamer- einfach verbessert. So lassen sich die Alpina definieren. Alpina baut auf BMW auf, ist allerdings ein eigener Autohersteller. Sie sind das Sahnhäubchen sondergleichen. 2 hatte ich bereits vorher im Bericht.










Mal etwa weniger Alpina, mehr BMW.
Etwas mehr BMW mal direkt in Blech gegossen. Werksmodell.

Diese Ära hatte auch einen Jungstraum von BMW namens Achtfuffziger.

Mjam.
Verdammt Jungs, der war mal absolut das Ding für Viele. Der Z1. Damals fand ich ihn häßlich und verstand den Hype nicht. Inzwischen stehe ich auf ihn. Habe verstanden.

Ebenso ein Hersteller früher wie Alpina. Ein Glas mit BMW Herz. Von BMW aufgekauft und untergegangen. Hatten die nicht ein ähnliches Rostproblem wie die 3,0 CS?
