Moinsen!
Heute mal einen Ausflug nach Lauenburg an der Elbe. Teil 1 der Bahnhof aktuell. Dort habe ich ein paar Fotos geschossen und bin auf ein paar interessante Hinweise auf die Vergengenheit gefunden, die meine Spürnase schnuppern lassen. Lauenburg hat eine lange eisenbahnerische Geschichte, die Atlanta Ingo schon zu einem beträchtlichen Teil gefüllt hat.
Gleich vorweg: Wenn jemand hier Zugriff auf alte Gleispläne hat oder Karten, die da sehr genau sind, dann bitte meldet EUCH!
Kurz zusammengefasst. Dem dänischen König gefiel nicht die Idee einer direkten Verbindung von Lübeck nach Hamburg. So wurde diese von Lübeck nach Büchen geführt durch das Herzogtum Lauenburg (so heißt es heute auch noch) und an die Strecke Hamburg Berlin angeschlossen. 1850 wurde diese Strecke eröffnet. 1851 wurde sie bis Lauenburg an der Elbe weitergebaut. Die Lübeck Büchener Eisenbahn lief wie verrückt und machte schnell Gewinn. 1865 wurde die Strecke Hamburg - Lübeck eröffnet. In den 1870ern bereits 2gleisig ausgebaut, so brummte der Verkehr zwischen den Hanse städten. In Lauenburg wiederum war ein Trajekt-/ Fährenverkehr ab 1864 bis 1878. Sehr gewinnbringend. Allerdings kennterten mal erne die Fähren und die Elbe hatte damals viel Eis im Winter und damit gab es natürlich keinen Verkehr zu diesen Zeiten. Das Königreich Hannover wollte dies nicht. 1878 wurde dann eine Brücke gebaut. Weil Hannover annektiert worden ist durch Preußen. Der Verkehr explodierte nochmal. ELBQUERUNG! WICHTIG! Vor ein paar Seiten zeigte ich noch die schwerdtfegerschen Bilder. Hier war Zugtechnisch einiges los. Der VT 08 im Nahverkehr. Fernzüge in den Süden oder nach Berlin an Hamburg vorbei, schwerer Güterverkehr.
Damals war es also ein riesen Kuddelmuddel durch die Probleme und Verbundenheiten der einzelnen Herrschafftsgebiete.
"1969 für mich immer wieder eine Freude zu sehen. Elbquerung Lauenburg noch in Blüte und belastbar."

"1969 in Lauenburg bei der Elbquerung als die Brücke noch mehr trug."

Heutzuge machen sich dort fast ausschließlich VT´s der neuen leichten Gattung zu schaffen. Hier der 20.6., der längste Tag mit der Suche nach dem perfekten Sonenuntergang. Diese Stelle war es dann doch nicht.

Das war ein schöner Tag im Ort, da folgt noch mehr als Ideengeber für Modellbahnanlagen. Übriges: Was für fette breite Bohlen auf der Brücke, die man erst entdeckt, wenn man drunter steht und ein super Gegenlicht hat.

Auf dem HVV (Hamburger Verkehrsverbund) Plan liegt Lauenburg weit weit außen. Aber zumindest inzwischen IM HVV Netz.

Googelt man, ist das ganze nicht aktuell von Flora, Fauna und im Nicht Foto Modus Gleisplan. Der Bahnhof und das angrenzende Industriegebiet. Auf den Gleisen dort läuft nichts mehr. Fotos kommen gleich noch dazu.

Der Elbe Lübeck Kanal wurde übrigens erst rudn 50 Jahre später gegraben und hat sich somit dem Schienenverlauf angepasst und nicht umgekehrt. Ein Kanal war bereits vorhanden. Seit dem 14. Jahrhundert! Der erste über eine Wasserscheideweg führende Kanal Europas. 2 Schleusen dieses alten Kanals gibt es noch, u.a. eine hier in Lauenburg. Inklusive Wasser. Der Bahnhof selbst hatte stets 2 Gleise für Passagiere. Was weg ist, ist jeglicher Güterverkehr.

Der Blick vom Bahnsteig zur Brücke:

Ander Richtung. Das Wetter war nicht passend in Richtung schöne Kontraste. Mein Handy ist da bockig.

Im Hintergrund das Industriegebiet.

Das Empfangsgebäude zeigt gleich: Ich bon nicht aus dem 19. Jahrundert.

Aber hinter den Bergen bei den sieben.... Also vom Bahnsteig aus zu sehen:

Natürlich ist da die Frage, ob das der original Bahnhof war und dort die Gleise zum Trajektprojekt lang liefen. Also ab Richtung ehemaligem Güterbahnhofbereich. Das Kopfsteinpflaster, Die typischen Bahnhofslaternen und der Güterwagen zeigen: Jo, da war watt.

Könnt Ihr Euch noch an Lochfrass Günni aus der Calgon Werbing erinnern? Stefan Raab rief und sang nach ihm in seiner Late Night show. Ob er hier noch helfen kann
?


Geht man weiter hinter, findet man das, was man auf jedem Bahnhofsgelände findet. Boote 


Vernachlässigte zeltende MG´s

Alte Feuerwehren:

Scheinbar aktuell bewohnten Trockenhausboote mit Solarpannells:

Deren Besitzer offensichtlich geländetaugliche vierradgetriebene H- Kennzeichen tragende DoKa- Feuerwehren als Fahrzeug bevorzugen:

Apropos: Man kann sie auch sammeln und von Schaufensterpuppen bewachen lassen.


Alleine der ganze Bereich hier wieder zeigt: Der Modellbahngestaltung sind keine, wirklich keine Grenzen gesetzt. Nur das hier hätte etwas Dystopisches im Mad Max Stil deutscher Art.
Natürlich wird auch ein kleines Boot an einem ehemaligen DB Gelände vom Grün überwuchert.

Da kam mir eine Idee. Das grün geht im sanften Bogen zum eventuellen früheren Bahnhofsgebäude hin. Mal reinschauen.


O.k. Die Ebene und das nicht vorhandene Gefälle, bzw. sehr plane weißt auf einen ehemaligen Streckenverlauf hin. Da entstand die Idee, altes Kartenmaterial zu suchen und zu forschen.
Kein einziger Schienenrest ist zu finden in dem Kopfsteinpflaster, keine Bohle auf dem gesamten Gelände. Außer die hier:

Ein Blick auf den Güterschuppen, der bestimmt mal einen Gleisanschluss hatte.

Nun geht es rüber zur Industrie. Der Abzweiger macht was her. Aber lang ist es her, das hier was fuhr. Auf den Gockl Bildern ist der Verlauf noch gut zu sehen.



Hier ist Der Verlauf im Industriegebite auch noch bei Gockl perfekt nachvollziehbar.



Tatsächlich ist der Zustand traurig. im Industriegebiet findet sich ein Lager an riesen Metallrohren, ein Chemiehersteller. Bindemittel und so. Moreé oder so. Seit 1851 (!) Dem Jahr, in dem die Bahn nach Lauenburg kam. Da will ich noch so viel mehr erfahren. Katasterkarten habe ich schon ein paar gefunden. 30er und 40 er Jahre. Nur ungenaues zum Streckenverlauf. Das Industriegebiet existierte noch nicht. Also wie gesagt: Wer was hat an Fotos, Geschichten, Karten: Bitte melden und mit forschen!