(Achtung: Kann Spuren von Ironie enthalten!)
Nachdem mein letztes Projektchen scheinbar zu groß für mich war, bin ich es etwas kleiner angegangen: 70x30cm, das passt genau in mein Ikea-Regal. Und weil ein richtiger Zug mit richtigen Gleisen drauf fährt, gilt es auch als Modellbahn-Anlage und nicht als Diorama
Bild: Lokführer Kevin bringt gerade den Atommüll ins Endlager. Gernot van der Decken hat seinen privaten Atommüll in den Bus verfrachtet und liefert ihn zu Kims Atommühle, zur Wiederverwertung.
Epoche/Rahmen
Klarer Fall: Epoche ist jetzt!
Das ganze spielt im Dreiländereck Österreich - Rumänien - Nordkorea, einer wenig bekannten Gegend. Eine raue Gegend, in der die Zeit immer wieder ein wenig stehen geblieben ist.
Sehr fortschrittlich ist man aber beim Thema "Atomantrieb" - kaum ein Traktor kommt ohne aus!
Der junge Kim Jong-Un hat die alte Mühle seiner Eltern zur Atommüll-Wiederaufbereitung umgebaut und ist dadurch eine lokale Größe geworden. Die Bevölkerung nennt ihn den „geliebten Marshall“.
Zur Mühle gehört auch eine Wehranlage, um den Mühlbach stabil mit Wasser zu versorgen. (Die Dinger mit den Zahrädern fehlen noch)
Das Endlager ist etwas versteckt in einer romantischen Au.
Status:
Das gröbste hab ich hinter mir, so langsam gehts ans Bepflanzen und die Details. Ich kann also nichts mehr großflächig versauen.
Was noch fehlt:
Alles was Lasercut ist: Tore, das große Fenster hinten im Hof, die Schleusen-Getriebe.
Gras! Bäume! Preiser!
Viele kleine Details, die reiche ich nach..
Technik:
Da gibt es nicht viel zu sagen. Ich habe mir die unzuverlässigen Weichen von Busch erspart. „Rangieren“ kann man mit den winzigen Wägelchen samt fummeligen Ösen-Kupplungen eh nicht. Also: Ein Oval. Ich bin froh, wenns eine ganze Runde fährt ohne anrempeln müssen.
Dementsprechen einfach die Elektrik: Umpolschalter für 3 Volt aus 2 Mignon-Zellen Fahrstrom, ein 9 Volt Block für die Beleuchtung.
Ich habe Z-Gleise verwendet; wegen den engeren Radien (Minimum hier: 8cm Radius). Statt der Blechstreifen habe ich Gitarrensaiten von oben eingeklebt. Ein Teil E, der andere A+D. Ich hätte aber nicht einen 0.09er-Satz verwenden sollen, sondern einen 0.12er, also deutlich dickere Saiten.
Der Anpressdruck ist deswegen deutlich schwächer als bei den Original-Gleisen.
Was mich gefuxt hat:
Die straßenbündigen Gleise und der Bereich zwischen den Schienen. 6mm Spurweite ist nicht viel, Märklin Z Flex-Gleise sind widerborstig, 3 Volt ist nicht gerade ein Durchschlager - ergo: Das Gleis muss oft und genau geputzt werden. Schon ein Blatt von einem Silhouette-Busch in der Rille verursacht Stillstand.
Ich habe lufttrocknenden Ton dafür zum Modellieren verwendet. Der ist recht weich, lässt sich gut auskratzen, gibt aber auch beim Putzen immer wieder was ab. Ich hoffe, dass irgendwann alles weggeputzt ist..
Hier auf der Brücke hat ich Holz-Bretter reingeritzt:
Der Fluss
Ich habe ihn mit Seefolie (Faller) und Watereffects (Noch) gemacht. Der Hintergrund (Flussboden) ist ein Laserdruck, gemacht mit Photoshop.
Der große Wasserfall ist Styrodur; als halbe Parabel geschliffen, aufgeritzt, bemalt; da drüber Seefolie (in Streifen geschnitten) und letztlich WaterEffects.
Ich bin so halbwegs zufrieden mit den Gewässern, man darf ja auch nicht vergessen: Das ist alles sehr klein, nur wenige cm hoch.
Video gibt es auch:
Jo!
Nachträge:
Alle Häuschen sind selbst gemacht aus Karton und Polyester, lediglich die Dachgaupen kommen aus einem Bausatz.
Mehr Bilder (vor allem auch größer) gibt es hier:
http://prinzenreich.com/cms/h0f/kims-atommuehle.php
Das ist für mich einfacher, ich kann da die Bilder direkt aus dem Handy hochladen. Deswegen gibt es da immer wieder mal neue.
Grüße aus Wien 6
Chio