RE: Museumsbetriebswerk "Berg am Stein ", H0, Epoche VI, 5,5 m x 3,6 m

#1 von Elektrobahner , 16.10.2018 23:41

Liebe Stummis,

nach längerer Zeit des stillen Mitlesens im Forum - mit viel Gewinn in allen Bereichen! - möchte ich gerne meine Anlagenplanung vorstellen. Zuerst ein paar Worte zu mir: Wie wohl die Allermeisten hier wurde ich in frühester Kindheit mit dem bekannten Virus infiziert (bei mir war es ein Fleischmann-Kreis mit kleiner Schlepptenderlok und ein paar Wagen, leider alles nicht mehr vorhanden). Die Infektion habe ich in Kindheit und Jugend ausgiebig ausgelebt (lange auf gut 2 Quadratmetern), bis das Studium und der Sport eine lange Stasis verursacht haben. Der damals zurückgebliebene Rohbau steht immer noch in einem Dachzimmer meines Elternhauses...

Gut 35 Jahre des Studiums und der Berufstätigkeit haben das Virus stark bedrängt, sodaß lediglich ein konstantes Studium der Literatur (vor allem des Eisenbahn-Magazins, gelegentlich der Miba) übrig war. Verschiedene Umzüge haben einen Ausbruch, der sich mehrfach angedeutet hat, ebenfalls verhindert. Nun ist es ab er soweit: Trotz eines beruflich bedingten räumlichen Spagats zwischen München und dem Rheinland soll eine Anlage entstehen! Schließlich müssen die immer wieder angeschafften Modelle unbedingt aus den Schachteln. Ist ja schade drum...

In den letzten Wochen habe ich mich mit dem Entwurf des Gleisplans beschäftigt, den ich im folgenden darstelle und erläutere.

Über Fragen, Kommentare und Anregungen freue ich mich jetzt schon!

Erwartungsvolle und gespannte Grüße,
Christian




1. Titel
Museumsbetriebswerk "Berg am Stein", H0, Epoche VI, 5,5 m x 3,6 m

2. Spurweite & Gleissystem
H0, Tillig Elite

3. Raum & Anlage

Thema der Anlage ist ein Museums-Betriebswerk auf dem Gelände eines ehemaligen Bahnbetriebswerks, gelegen in Oberbayern. Das ehemalige BW diente der Versorgung der Triebfahrzeuge eines nahegelegenen größeren Knotenbahnhofs (nicht dargestellt). Die ehemals dafür erforderlichen großen Dampflok-Behandlungsanlagen (Hundt'sche Großbekohlung, 2-gleisige Ausschlackanlage, Drehscheibe mit den noch vorhandenen 12 Ständen im Ringlokschuppen, etc.) sind betriebsfähig der Nachwelt erhalten. (Offenbar war in meiner Miniaturwelt der Börsengang der DB nie ein Thema. Dagegen wurde von jeher großer Wert auf den Erhalt der Technik-geschichtlichen Anlagen und Fahrzeuge gelegt.) Das Museum beherbergt alte Fahrzeuge (bis zurück zu Epoche I, Schwerpunkt K.Bay.Sts.B.) und Fahrzeuge bis Epoche IV (Schwerpunkt DB), natürlich überwiegend betriebsfähig erhalten. Entsprechend meinem Alias ist ein Schwerpunkt bei E-Loks unverkennbar, aber auch andere Traktionsarten kommen zur Geltung. Das zu den Lokomotiven passende Wagenmaterial des Museums wird ausgiebig für den Betrieb in Sonderzügen genutzt.

Die Sonderzüge des Museums-BW sind auf 4 Gleisen aufgestellt und den Besuchern zugänglich. Das Museum verfügt über ein Bahnsteiggleis und erlaubt im Museum die Abfertigung der Sonderzüge (zusätzlich ist ein kurzes Stumpfgleis am Bahnsteig, z.B. für die Abfertigung von Triebwagen, vorhanden).

Das Museums-Betriebswerk liegt im Bereich einer größeren Stadt mit gut ausgebautem Nahverkehr. Insbesondere liegen die S-Bahn-Trassen im Untergrund. Eine Station ("Berg am Stein") liegt unterhalb des Museums-Betriebswerks und ist an der vorderen Anlagenkante einsehbar. Für die Besucher ist dies der Hauptzugang zum Museum, neben einem Straßenzugang (ehemalige Zufahrt des BWs) über eine Unterführung durch die Paradestrecke. Die Paradestrecke deutet die Hauptstrecke an, die am BW vorbei zum Knotenbahnhof führt. Auf ihr soll mit modernem Zugmaterial ein automatischer Betrieb stattfinden, während im Museums-BW überwiegend manuell gefahren wird. In meiner Welt hat die DB großes Interesse an Eisenbahnmuseen und deren Betrieb von Sonderzügen. Deshalb dürfen diese durchaus auch die Hauptstrecken für Sonderfahrten nutzen.

3.1 Raumskizze



3.2 Anlagenform
U mit Kehren rechts und links (das Motiv Museums-BW ist rechteckig, Kehren sollen letztlich durch Blenden vor dem Betrachter versteckt werden)

3.3 Anlagengrösse
lange Seite 5,5 m, Breite im sichtbaren Bereich 1,6 m, im Bereich der Kehren rechts und links 3,6 m.

4. Technisches
4.1 Modellbahn vs. Spielbahn
Modellbahn

4.2 Hauptbahn und/oder Nebenbahn
Museums-Betriebswerk mit erhöht vorbeiführender Hauptstrecke, Gütergleis/S-Bahngleis, S-Bahn-Tiefbahnhof an vorderer Anlagenkante

4.3 Mindestradius (sichtbar / verdeckt)
>400 mm (Ausnahme: eine Bogenweiche mit Innenradius 377 mm)

4.4 Maximale Steigung
3,0 %

4.5 Maximale Zuglänge
2,6 m

4.6 Anlagentiefe (minimal, maximal)
1,1 m minimal, 1,6 m maximal, durch U-Form zwei kleinere Flächen im 80 cm-Radius vom Rand nicht zugänglich (kleiner Bereich vor dem Ringlokschuppen, sowei ein Bereich links bei der Zufahrt zum BW. Dieser Bereich kann durch eine Abschrägung des Rahmens hinten links evt. zugänglich gemacht werden).

4.7 Eingriffslücken / Servicegang
Eingriffslücke in Wendelzentrum, Servicegang rundherum außer an linker Kante, Anlage auf Rollen im Raum beweglich. Die Abstellung auf -270 mm ist in der Mitte durch Ausschnitte von unten zugänglich.

4.8 Anlagenhöhe der Hauptebene
voraussichtlich 1,1 m

4.9 Schattenbahnhof
A) 15-gleisig auf Ebene -270 mm
B) 4 Triebwagen-Stumpfgleise auf Ebene -65 mm (in Kehrschleife der "Güterbahn/S-Bahn")
C) 3-gleisig auf Ebene +140 mm (in Kehre der Paradestrecke)

4.10 Oberleitung ja / nein
ja (außer über den Dampflok-Behandlungsgleisen), insbesondere Spinne über Drehscheibe

5. Steuerung
5.1 Fahren analog oder digital
digital DCC und manuell

5.2 Steuern analog oder digital
digital

5.3 PC-Steuerung
noch nicht entschieden, iTrain in näherer Betrachtung

6. Motive
6.1 Epoche
VI (aktuell)

6.2 Bahnhofstyp(en)
Bahnsteig im Museumsbetriebswerk, S-Bahn-Tiefbahnhof

6.3 Landschaft
Eisenbahn-dominiert

6.4 Szenerie
Vorstadtbereich (ehemaliges größeres BW vor einem Stadtbahnhof)

6.5 BW (Bahnbetriebswerk)
Museums-Betriebswerk

7. Sonstiges
7.1 Vorhandene Fahrzeuge
Epoche I/IIa (K.Bay.Sts.B.) als Museumsfahrzeuge, bis Epoche IV.
Aktuelle Fahrzeuge (Epoche VI) für den Betrieb auf der Paradestrecke.

7.2 Gleisplan

Obere Ebene, Museums-BW und Paradestrecke (nur dunkelroter Bereich sichtbar) mit Wende und Abstellung (hellrot, verdeckt) sowie "Güter-/S-Bahngleis" (dunkelgrün)


Untere Ebene, Abstellungen und S-Bahn-Tiefbahnhof


Perspektivisch von vorne (Betrachterposition)


3D-Perspektive aller Gleise


7.3 Betrieb als Einzelspieler oder zu mehrt
Einzelspieler

7.4 Budget
vernünftig

7.5 Zeitplan
Beginn Unterbau frühestens Mitte Januar 2019, Weiterbau entsprechend verfügbarer Zeit (praktisch fast ausschließlich an Wochenenden und im Urlaub). Aufbau in Etappen geplant (zuerst Abstellung auf -270 mm mit ausgiebigem Funktionstest (auch der Rückmelder und des Steuerungsprogramms), dann Wendel und Ebene 0 mit Museums-BW. Als letzte Aufbau-Etappe Abstellungen auf -65 mm und +140 mm mit Abschluß der Güterbahn/S-Bahn, der Kehre der Paradestrecke, sowie dem S-Bahn-Tiefbahnhof.


__________________________________________________
Anlagenplanung "Museums-BW Berg am Stein": https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=162972


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RE: Museumsbetriebswerk "Berg am Stein ", H0, Epoche VI, 5,5 m x 3,6 m

#2 von E-Lok-Muffel , 17.10.2018 13:29

Hallo Christian,
bei den Stummis.

Das nenne ich mal ein Riesen-Projekt von Dir, alle Achtung!

Wenn ich das richtig verstanden habe, willst Du im Museums-Bw mit den "alten" Loks rangieren aber auch Museumszüge zusammenstellen (deshalb die hellgrünen Gleise, pfiffig mit der DS verbunden, ergeben sie ein "Umspannwerk" ), Auf der Parade soll überwiegend moderner Verkehr herrschen...

Mir persönlich wäre das aber irgendwie zu dürftig, denn ich würde ja meine Museumszüge nie wirklich fahren sehen und wenn, dann nach irre vielen Kilometern (Wendel runter, durch den SBF, Wendel rauf, Parade, Wendel runter wieder durch den SBF, Wendel wieder rauf...).
Ich würde, wenn ich so etwas bauen sollte, das BW spiegeln und die Zufahrt durch eine Wendel mit der Kehrschleife der Paradestrecke verbinden...
Ok, dafür müsste ich auf die hellgrüne Kehrschleife mit den vier Stumpfgleisen verzichten (wofür ist die überhaupt???), das wäre für mich - glaube ich kein großer Verlust.

Aber auch ohne Spiegelung des BWs stünde für mich die hellgrüne Kehrschleife zu Disposition... ich stelle mir geade vor, wie Du das städtebaulich lösen willst, wenn die Hauptstrecke auf Höhe des Lokschuppendaches verläuft und Du sie dann noch Tunneln willst, da entsteht hinter dem Lokschuppen eine 20-25 cm hohe Mauer! unschön anzusehen; dann muss auch die ganze Kehrschleife überbaut werden, ein riesiges Areal, das zwanzig cm oberhalb des Bw angesiedelt ist... Wenn die Parade im Hintergrund langsam abfallen würde, käme die Kehrschleife quasi auf BW-Niveau, was topographisch und optisch für die Überbauung wesentlich unproblematischer wäre...

Gruß
uLi


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RE: Museumsbetriebswerk "Berg am Stein ", H0, Epoche VI, 5,5 m x 3,6 m

#3 von kleiner Wolf , 17.10.2018 19:07

Hallo Christian,

habe mich gerade in deinen Beitrag eingelesen und da kommen auch gleich Fragen auf.
Warum muss es einen Tiefbahnhof geben und wenn ja, warum nicht als Rundkurs planen der Platz ist vorhanden.
Was mir fehlt sind Höhenangaben.
Du hast zwar den Abstand von der obersten zur SBF anangeben aber der Rest fehlt.
Auf alle Fälle würde ich die Reisezuabstellanlage in den Hintergrund rücken.
Damit die Sicht zu den Behandlungsanlagen nicht eingeschränkt wird.
Hatte vor Jahren eine ähnliche Planung aufgesetzt.
Zeige hier mal Bilder davon.


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Im zweiten Bild wurde der Rechteckschuppen ersetzt und an diese Stelle die Reisezugabstellanlage positioniert.
Vielleicht eine Inspriration für dich.


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Gesamtübersicht

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Der rechte Teil ab der Häuserzeile ist allerdings bei deiner Länge nicht darstellbar und müsste geopfert werden.


Gruß
Roland




aktuelle Planung
mittlerer Kopfbahnhof viewtopic.php?f=24&t=183804


 
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RE: Museumsbetriebswerk "Berg am Stein ", H0, Epoche VI, 5,5 m x 3,6 m

#4 von Elektrobahner , 17.10.2018 23:32

Hallo uLi, hallo Roland,

vielen Dank für das Willkommen! Ich freue mich, jetzt aktiv "dabei zu sein"!

@uLi:
Du hast Dich ja schnell tief in meinen Entwurf reingedacht, alle Achtung! Die große Länge der Wendel mit der damit verbundenen langen Fahrzeit ist tatsächlich etwas, das ich auch als Schwachpunkt sehe. Ich möchte aber auf jeden Fall eine Abstellmöglichkeit für einige Züge haben, damit das rollende Material auf der Anlage bleiben kann. Und dafür brauchts einen größeren Ebenenabstand, damit man später auch für Unfälle und Reparaturen einigermaßen drankommt. Kombiniert mit der Ein-Richtungs-Anbindung des BW (bedingt durch die damit erreichte kurze Weichenstraße) ergibt sich dann halt diese Situation.

Ich sollte vielleicht noch ergänzen, daß meine ursprüngliche Planung sich zuerst nur auf ein BW, ganz ohne Fahrtstrecke, beschränkt hat. Da ich unter der Woche "weit weg von der Anlage" bin, fallen ein paar Abendstunden unter der Woche als Bauzeit leider weg und ich wollte kompakt bleiben. Sonst bleibt das Projekt eine ewige Rohbauwüste. Das war aber auch mir dann zu langweilig, weil die Züge (und Loks) ja dann wirklich nur rumstehen. Dann ist eben die Paradestrecke dazugekommen.

Die Stumpfgleise in der grünen Kehrschleife sind als Abstellung für S-Bahn-Triebzüge gedacht, die sich aus dem, Untergrund kommend dorthin bewegen. Und da soll nicht gleich derselbe Triebzug wieder zurückfahren. Zusätzlich kann dort auch ein Museums-Triebwagen verschwinden, der aus dem Museum kommt.

Die Haupstrecke soll tatsächlich bereits vor der Kurve rechts "verschwinden". Allerdings nicht in einem Tunnel, sondern ich möchte die Hauptstrecke hinter einer (schmalen, evt. Halbrelief) Bebauung verschwinden lassen. Erst weiter rechts hinter dem Lokschuppen könnte dann eine Felswand beginnen, etwas so wie im BW Bochum-Dahlhausen. Aber Du hast mit Deinem Einwand auch hier einen Punkt getroffen, über den ich länger nachgedacht habe.

Ich werde mir Deine Bemerkungen zu Herzen nehmen und in diese Richtungen weiterdenken. Danke dafür!

@Roland:
Danke für die Bilder Deiner Planung! Ich werde sie noch genauer studieren. Die Länge steht mir allerdings nicht zur Verfügung (wie Du ja geschrieben hast). In der Tat war bei der Planung die Länge des BW und die Anbindung an die Wendel und den Rest kritisch. Ich wollte die Behandlungsgleise nicht zu kompakt darstellen (das BW muß ja zumindest den Eindruck geben, daß es früher mal die Hundt'sche Großbekohlung gerechtfertigt hat). Die Verwendung nicht zu steiler Weichen (keine Tillig EW2) und die Aufstellung der Museumszüge sind weitere Kriterien. Es war bei der gegebenen Länge schon nicht einfach, die Anbindung des BW in der Kurve zu realisieren (dort befindet sich auch die in der Beschreibung erwähnte einzige Bogenweiche mit dem Radius 377 mm).

Den Tiefbahnhof finde ich einfach "cool"! Sowas habe ich noch nicht oft gesehen, erst einmal auf der Anlage des Modellbahnvereins Mühldorf. Und ich fand die Idee ziemlich gut. Man kann ja von vorne gut in den Tiefbahnhof reinschauen, er ist direkt an der vorderen Anlagenkante angeordnet. Diese Ebene liegt übrigens auf -270 mm (die 0-Ebene ist das BW). Und eine Rundstrecke brauchts nicht, wenn man eine PC-Steuerung verwendet. So wird das kompakter.
Deine Anregung, die Aufstellung der Museumszüge nach hinten zu verlegen, werde ich durchdenken.

Vielen Dank Euch beiden für Eure Anregungen! Ich bin beeindruckt, wie schnell ich von Euch eine Rückmeldung bekommen habe.

Viele Grüße,
Christian


__________________________________________________
Anlagenplanung "Museums-BW Berg am Stein": https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=162972


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