RE: K-Gleis schottern, Rostgefahr, Elektrik, Klebstoff?

#1 von MoBaPeter ( gelöscht ) , 07.11.2018 23:46

Hallo,
das Thema gab es hier schon öfter. Aber meine Fragestellung konnte ich durch Lesen der Beiträge bislang nicht zufriedenstellend beantworten. Daher versuche ich es mal, vielleicht hat jemand mit langjähriger K-Gleis-Erfahrung Tipps und Antworten

Ich habe meine neue Anlage mit K-Gleis gebaut. Der Unterbau ist großflächig mit 5mm PU-Trittschalldämmung ausgelegt, darauf weitere 5mm des gleichen Materials mit angeschrägter Böschung für ein erhöhtes Schotterbett. Selbst der verklebte Schotter an den Böschungsseiten hätte somit an keiner Stelle mit dem Holz darunter eine direkte Verbindung.

Für das Schottern mache ich gerade Versuche. Es ist in diesem Zusammenhang wohl bekannt, dass es mit der üblichen Weißleim-Wasser-Spüli-Mischung zu Rost an der unteren Mittelleiterplatte der K-Gleise kommen kann. Ich kann das in ersten Versuchen unbedingt bestätigen Es kommt tatsächlich an vereinzelten Stellen zu leichtem Rost an dieser Platte, der sich sogar teilweise als "braune Brühe" bis zur Oberfläche des Schotters "durchfressen" kann. Und das bei 1 Teil klassischem Weißleim zu 5 Teilen Wasser.

Der Rost macht mir weniger aus optischen Gründen Sorgen. Damit kann ich gut leben. Denn man sieht ihn ja von oben entweder überhaupt nicht oder nur an wenigen Stellen bei hellem Schotter. Auch die potenzielle Wertminderung oder Widerverwendbarkeit machen mir keine Sorgen. Was mir Sorgen bereitet sind die möglichen elektrischen Auswirkungen. Mir bereitet Sorge, dass dieser Effekt über die langen Strecken gerechnet die Isolation zwischen Mittelleiter und Schienen erheblich verschlechtern könnte. Bei meinen Versuchen auf bislang 40cm Strecke konnte ich bislang allerdings keine verminderten Widerstandswerte (vor dem Schottern mehr als 20 Mega-Ohm, nass 100 bis 400 Kilo-Ohm, nach dem trocknen wieder mehr als 20 Mega-Ohm, jeweils zwischen Mittelleiter und Gleisen gemessen).
Wenn ich dann aber mit dem Schottern eines viele Meter langen Abschnittes fertig wäre und der Widerstandswert wäre dann deutlich abgesunken (die Probleme addieren sich ja mit jedem Zentimeter Gleis), bzw. es kommt sogar zu kurzschlussähnlichen Zuständen über "Rostbrücken" innerhalb der Schottermasse, dann wäre das Kind tief im Brunnen und ich könnte wieder alles abreißen! Das will ich natürlich unbedingt vermeiden

Gibt es dazu Erfahrungen von MoBahnern mit vielen, vielen Metern mit Weißleim (P-classic) eingeschottertem K-Gleis, die mich vielleicht beruhigen könnten? Das wäre wirklich super

Klebstoffe wie Haftgrund oder Latex, die sich nicht wieder zerstörungsfrei lösen lassen, möchte ich lieber nicht nehmen wenn es sich vermeiden lässt. Ich möchte jederzeit zumindest teilweise die Gleise wieder mit Wasser ablösen zu können. Außerdem könnte auch Haftgrund oder eine Latex-Mischung den gleichen Rost auslösen ... das wäre dann doppelter Mist!

Ist vielleicht im Schotter untergemischter Tapetenkleister eine echte Alternative zum Weißleim-Gemisch, vielleicht sogar eine Bessere? Oder gibt es hier auch den selben Rost wie beim Weißleim?
Es wäre super, wenn die K-Gleis Spezialisten da etwas aus eigener Erfahrung wissen würden.

Mein eigener M-Händler konnte mir zu dem Thema leider überhaupt nicht weiterhelfen. Er kannte das Rost-Problem beim K-Gleis überhaupt nicht, obwohl er sagt, dass er seit zwanzig Jahren mit Weißleim (P-classic) K-Gleis schottert. Und das kann ich nicht wirklich begreifen: Man kann den Rost zwar ignorieren aber gewiss nicht übersehen

Vielen Dank im Voraus für Infos und Anregungen

mfg
MoBaPeter


PS: Vielleicht hat mein Händler nur noch nie ein Gleis wieder abgelöst und von unten angeschaut ...


MoBaPeter

RE: K-Gleis schottern, Rostgefahr, Elektrik, Klebstoff?

#2 von Dreispur , 08.11.2018 04:02

Hallo !

1x Leim 5 x Wasser , ist da der Wasseranteil nicht zu hoch ?
Probier umgekehrt das Verhältnis , wenn es beim reinträufeln nicht schön verläuft kannst immer noch Wasser beigeben . Tapetenkleister ist auch mit Wasser . Gut da könntest mit Destilierten Wasser probieren . Beim Leim wird es nichts nützen .
Mehr kann ich auch nicht dazu sagen .
Von wievielen Meter ist hier auf deiner Anlage auszugehen .? Die geschotteret werden ? Das einzige was mir einfällt die Unterseite Schiene mit Isolierlack zu bestreichen . Ob das Sinn macht ?


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RE: K-Gleis schottern, Rostgefahr, Elektrik, Klebstoff?

#3 von supermoee , 08.11.2018 06:31

Hallo,

Rostbildung kenne ich nur im Zusammenhang mit einigen Klebern. Mit normalen Weissleim passiert bei mir nichts. Gefährlich sind die wassertfesten und express Weissleime. Die können zur totalen Korrosion der Gleise führen. Dann kannst du nach einer gewissen Zeit alles wegschmeißen. Das steht bei den Leimen meist auf der Verpackung, dass sie nicht in Berührung mit Metallen kommen sollen.

Ich benutze Latex Bindemittel und habe keine Probleme.

Gruss

Stephan


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RE: K-Gleis schottern, Rostgefahr, Elektrik, Klebstoff?

#4 von MoBaPeter ( gelöscht ) , 08.11.2018 21:23

Hallo,
etwa 30 Meter sollen geschottert werden.
Ich habe schon 1:2 bis 1:5 versucht. Und ich habe nicht den wasserfesten oder den express benutzt, sondern den ganz normalen classic, da ich aus diesem Forum vorgewarnt war.
Immer war da nach dem wiederablösen ein wenig Rost an Kanten oder kleinen Rissen auf der ansonsten mit schwarzem Lack behandelten Mittelleiterplatte (Unterseite) zu sehen. Da gab es ja schon viele Berichte und es kann unmöglich bei mir eine Ausnahme sein. Ich gebe aber zu, dass man schon genau hinschauen muss, um es zu sehen. Wer keinen Verdacht hegt, dem könnte der Befund durchaus entgehen.

Ich glaube es ist die Kombination aus Wasser (Sauerstoff) und der ganz leichten Säure des Weißleims. Der reine Leim hat laut Datenblatt PH 6.
Bei meinen Versuchen hat sich die Mischung 1:5 als optimal sowohl für das optische Bild (keine sichtbaren Rückstände, kaum Glanz) als auch für die Festigkeit ergeben. Aber ich will gerne den Hinweis mit dem "zuviel an Wasser" noch einmal überprüfen und 1:3 nochmals genauer testen. Auch der Trocknungsvorgang müsste dann schneller sein und das Rosten hätte weniger Zeit

Die Rückseiten lackieren? Hat das schon mal jemand gemacht? Ich glaube nicht, dass dies Sinn macht, denn man kommt Z.B. mit dem Lack nicht in die Zwischenräume. Auch vor elektrischen Brücken hätte ich große Sorge.

@Stephan
wir sprechen ja beide vom H0-K-Gleis vom großen M?
zum Latex-Bindemittel ... das kann man später nicht wieder ablösen, stimmts?
Hast du dir bei Latex jemals wieder die Rückseite intensiv angeschaut? Wirklich absolut Null-Rost?

Welchen Weißleim benutzt du denn? Und hast du auch hier schon einmal genau hingeschaut, d.h. wieder abgelöst und die Rückseite unter gutem Licht aus der Nähe betrachtet?

Grüße
Peter


MoBaPeter

RE: K-Gleis schottern, Rostgefahr, Elektrik, Klebstoff?

#5 von joda44 , 09.11.2018 10:02

Guten morgen zusammen,

Das ist eine der Fragen, die mich aktuell auch interessieren.
Während meine frisch ausgeschnittenen Trassen gerade unter brauner Frabe etwas abtrockenen, ist natürlich meine nächste Frage wie bekomme
a - die Gleise ( am besten reversibel) fest ?
b - den Schotter fixieren - womit ?

Ich bleib hier auf jeden Fall erstmal dran!

Gruß
Andree


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RE: K-Gleis schottern, Rostgefahr, Elektrik, Klebstoff?

#6 von MoBaPeter ( gelöscht ) , 20.11.2018 23:05

Hallo,
ja das Thema verfolgt mich weiter
Nachdem ich kürzlich bei M mal offiziell angefragt habe (die Antwort hat 2 Wochen gebraucht) hat man mir bestätigt, dass die Mittelleiterplatte durch den Leim (etwas) rosten kann. Um das zu vermeiden empfiehlt man den teuren Spezialleim diverser bekannter Hersteller.

Kann vielleicht hier jemand aus einschlägiger Erfahrung berichten, ob K-Gleis mit Verwendung dieser speziellen Schotterkleber tatsächlich nicht rostet?

Meine Versuche mit der Alternative Tapetenkleister (natürlich auch stark verdünnt) brachte folgende Ergebnisse:

1. optisch schlechtere Ergebnisse als mit Weißleimmischung (z.B. sichbare Rückstände)
2. neigt zum aufquellen wenn nicht genug verdünnt
3. bei der notwendigen Verdünnung um 1. und 2. zu vermeiden reichte bei mir die Festigkeit nicht mehr zufriedenstellend aus!
4. es rostet auch, genau wie das Weißleimgemisch!

am Ende muss ich mir doch noch so einen teuren Kleber testweise zulegen ...


@Andree
ich habe das K-Gleis nur an wenigen Stellen auf meinem schalldämmenden Unterbau fixiert (mit Weißleim, wobei ich damit extrem sparsam war und nur am Rande die Kunstoffschwellen - einzeln mit winzigen Tropfen des Leims - angeklebt habe. Die Unterseite der Gleise ist völlig ohne Kleber). Das reicht mir zum Aufbau und auch zum Testbetrieb völlig aus!
An weniger Stellen, z.B. beim Flexgleis habe ich vorher noch an wenigen Stellen doppelseitiges Klebeband verwendet. Von Schrauben und Nägeln rate ich dringend ab wegen Schallbrücken! Vom vollständigen verleimen an der Unterseite rate ich auch ab (Rostgefahr!). Nach dem Schottern mit dem verdünnten Leimgemisch (so mein Plan) wird das Gleis sowieso überall fixiert sein. Bis dahin kann ich mit den vereinzelten Stellen wo es noch etwas wackelt gut leben.

Denkst du auch an die Schalldämmung, also den Unterbau der Gleise? Das ist sehr wichtig!

Grüße


MoBaPeter

RE: K-Gleis schottern, Rostgefahr, Elektrik, Klebstoff?

#7 von joda44 , 02.12.2018 22:35

Hallo Peter,

ich habe 5mm Trittschall als Untergrund genommen. (Einen weiteren Bahndamm wird es bei mir nicht geben ops
Der Trittschall wurde mit Silikon aufgebelbt, um den Schall nochmals zu brechen.
'geht eigentlich' finde ich.
Nägel und Schrauben sind auch bei mir nicht geplant. da ich soweit ohne Flexgleise arbeite, habe ich auch schon überlegt, die Gleise einfach hier und da mit einem Klecks Silikon auf dem Trittschall zu fixieren... Aber falls man mal ranmuss, gibt das wohl hässliche Flecken im Trittschall

Gruß
Andree


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RE: K-Gleis schottern, Rostgefahr, Elektrik, Klebstoff?

#8 von MoBaPeter ( gelöscht ) , 04.12.2018 21:21

Hallo nochmal,
ich werde in den nächsten paar Wochen zwei verschiedene Marken-Schotterkleber versuchen und werde sehr kritisch hinschauen
Ich bezweifle, dass es sich lohnt. Rein optisch und von der Praktikabilität her, ist das normale Weißleim-Gemsich wohl kaum zu toppen.
Aber diese Rost-Sache lohnt einen letzten Feldversuch, bevor ich im Frühjahr mit dem Schottern der ganzen Anlage beginne, dann gibts kein zurück mehr
Grüße


MoBaPeter

RE: K-Gleis schottern, Rostgefahr, Elektrik, Klebstoff?

#9 von supermoee , 04.12.2018 21:33

Hallo,

Ich habe den Heki Schotterkleber benutzt. Ich bin sehr zufrieden damit gewesen. Kein Rost, kein glanz, keine Verdunkelung des Schotters.

Eine zweite Flasche habe ich dann jahrelang bei mir ungeöffnet liegen gehabt. Als es dann mit dem Schottern weiterging, habe ich sie wieder rausgekramt. Leider muss mit dem Kleber beim altern was passiert sein. Die Konsistenz war seltsam und das Zeugs ist glänzend getrocknet. Der Schotter sah aus wie glasierte Nüsse. Ich konnte alles wieder abreissen.

Weissleim birgt viele Risiken. Rost, Verfälschung der Schotterfarbe und Glanz. Man muss den Kleber sorgfältig aussuchen. Aber wenn man den richtigen gefunden hat, dann passt es.

Ich benutze jetzt Latex Bindemittel aus dem Baumarkt.

Gruss

Stephan


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