RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#1 von Schwanck , 17.11.2018 09:22

Moin zusammen,

wenn man Firmennamen hört, fällt es heute schwer, zwischen Herstellern und Vertreibern ztu trennen oder auch nur zu unterscheideen.
Was meine ich? Modellbahn = rollendes Material und Gleise, Signale. Beispiel Märklin
Im Gegensatz dazu: Zubehör wie Haüser und Landschftsmaterial.
Hersteller = eigene Fabrikation von Modellbahnen. Beispiel Märklin
Vertreiber = Unternehmen, das Modellbahn fremd herstellen lässt und unter einem eigenen Namen oder Markenzeichen anbietet und vertreibt. Beispiel Bemo.
Da sollte endlich Klarheit hier im Forum hergestellt werden. Aufgefallen ist mir das jüngst hier:

Scale Trains by ESU oder ESU by Scale Trains?
(wie behomme ich nun das Zitat hier rein?)


Tschüss

K.F.


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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#2 von gregorL , 17.11.2018 17:31

Hallo Schwanck,

leider ist es so einfach nicht mehr. Soweit ich weiß, ist Piko der einzige in Deutschland, der fast ausschließlich selbst (wenn auch großteils in China) produziert. Bei den von Dir genannten Beispielen sind die ersten beiden (Märklin samt Tochtermarken und Bemo) selbst Hersteller, lassen aber (kleine) Teile ihres Sortiments - teilweise trotz wiederholter Dementi - immer wieder mal bei den üblichen Verdächtigen in Fernost fertigen. Verräterisch in solchen Fällen sind dann oft die in die USA exportierten Versionen, auf deren Verpackungen das wahre Herstellungsland stehen muss (und dann dort auch zu finden ist, anders als auf den Verpackungen für den EU-Markt).
Das aktuelle Beispiel würde ich weder so noch so rum beschreiben. Eher als "imported by ESU from Scale Trains, manufactured by (?)".
Ich glaube nicht, dass eine der beiden Firmen eine eigene Produktionstätte für Fahrzeuge hat...

Gruß,
Gregor


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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#3 von katzenjogi , 18.11.2018 05:53

Hallo KFS,

ich verstehe jetzt nicht ganz, warum Du der Meinung bist, warum ausgerechnet hier im Forum darüber Klarheit hergestellt werden soll. Fakt ist wohl, dass es keinen Hersteller mehr gibt, der sämtliche Teile der Produktion selbst in Eigenregie herstellt. Speziell wenn irgendwelche Teile in China produziert werden, da gerade dort die Produktion nur möglich ist, wenn die betreffende Firma ein Joint Venture mit einem chinesischen Unternehmen vereinbart. Dementsprechend wäre auch das Beispiel Piko falsch, da das Unternehmen in China nur Teilhaber sein kann, aber nie Herr im eigenen Haus - da sind noch die Gesetze in China dagegen.

Selbst bei den Handarbeitsmessingmodellen wird man keinen Hersteller finden, der auch noch die Elektronik oder den Motor selbst fabriziert. Das wird doch mittlerweile alles dazu gekauft.

Die einzigen Produzenten, die wohl ihre eigenen Produkte herstellen und vertreiben, dürftest Du bei Wiking finden, da ist mir jetzt noch kein Artikel bekannt, welcher nicht von Wiking selbst produziert wurde. Herpa hat ja Fremdprodukte im Angebot genauso wie Brekina, und Faller wird sicherlich die Figuren dazu kaufen bzw. nicht in Deutschland bemalen lassen....

Und selbst wenn "Hersteller" wie Märklin komplett ihre Loks oder Waggons in Deutschland oder unter Eigenregie produzieren würden, glaube ich kaum, dass sie Motoren oder LEDs selbst zusammenlöten würden, dass sind Dinge, die dazu gekauft werden. Also wo will man da die Grenze ziehen. Und vor allem, als was sollte man es bezeichnen, wenn man ein Modell nicht kauft, obwohl der Preis im Rahmen ist und es einem gefällt, ja sogar die Epoche stimmt und es in das Sammelgebiet fällt - nur weil die Marke die drauf klebt nicht der Hersteller ist? Oder weil es aus einer bestimmten Region kommt? Nennt man das dann Rassismus oder Protektionismus?

Liebe Grüße

Jürgen


 
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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#4 von Schwanck , 18.11.2018 10:50

Moin Jürgen,

was und wie du es (be)schreibst ist doch eigentlich vollkommen klar. Heute sind doch im produzierenden Gewerbe Zukäufe von Teilkomponenten oder Halbfertigprodukten ganz üblich. Dein Beispiel bei den Elektromotoren für die Modellbahnen macht deutlich, worauf ich hinaus will. Der echte Produzent bestimmt die Konstruktion und/oder lässt sie von einem selbst ausgesuchten Dienstleister machen und er bestimmt welche Teile er dei wem zukauft. Dabei ist es fast egal, an welchen Orten der Welt die Dinge hergestellt werden - nicht egal ist für mich allerdings, unter welchen Bedingungen die Produktion stattfindet. Ein Vertreiber (ich nannte da als Beispiel Bemo bestimmt im besten Fall nur noch welches Modell hergestellt werden soll und kümmert sich so wenig wie möglich um die konstruktionds- produktions-technischen Belange dabei.
So sehe ich Märklin als Hersteller;
Piko durchaus noch als Hersteller;
Roco bzw. Modellbahn GmbH als vielleicht noch Hersteller aber auf dem Weg zum Vertreiber.

In Europa ist dann abgesehen von der Bachmann/Hornby-Gruppe, wo ich nicht durchblicke, schon Hängen im Schacht. Oder? Tillig?
Darauf wollte ich eigentlich hinweisen.


Tschüss

K.F.


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#5 von KLVM , 18.11.2018 11:48

Du kannst ja inzwischen beliebig die Fertigungstiefe festlegen oder outsourcen. Bei Märklin ist zumindest der Teil des Kollektor-HLAs noch eine Eigenproduktion, welcher zum Fahrgestell gehört. Letztenendes kann das aber auch von einer externen Zinkdruckgussfirma übernommen werden.

Auch schon früher stellt sich für mich die Frage, was von einer 70er oder 80er Jahre-Märklin-Lok vielleicht schon von sonstwoher kommt. Vielleicht haben sie die Spulen für die Motoren, die Bürsten oder die FRUs schon damals extern vergeben gehabt??

Und heute: Irgendwer hatte mal berichtet, dass er in den USA auf dem S2/6-Karton einen Made-in-China-Aufdruck gelesen hatte. Das ergäbe für mich Sinn, so ein bisher einmaliger hochdetaillierter Exot, dass der quasi zugekauft wird. Andersrum könnte die x-te Bigboy-Auflage damit zusammenhängen, dass das Modell in Göppingen gefertigt wird, die Sachen vorhanden sind und eine Variante eben schnell mal rausgehauen werden kann. So ähnlich ist es auch bei der E94.

Ich hab mir vor einiger Zeit auch mal einen aktuellen 24cm-Retro-Blechwagen gekauft. Da steht im Gegensatz zu meinen alten Modellen auch kein Made In Germany mehr drauf. Es wurde also Arbeit investiert, den jeweiligen Stanzstempel zu ändern. Wenn man bedenkt, dass Märklin Jahrzehnte diese Blechwagen angeboten hatte, und in den 90ern noch der Blech-Rheingold und diverse Primex-Modelle wie BVG 275 kamen und die US F7 als 3060 quasi dauergelistet war... Und heute kommen Blechwagen gelegentlich als Retro-Serie, teilweise mit falschem Dach und ohne Made in Germany, der Rheingold ist aus Plastik und die F7 kommt auch nur noch ab und an als limitierte Auflage, dann würde ich tatsächlich vermuten, dass Märklin heute, im Gegensatz zu den 90ern, selbst kein Weißblech mehr verarbeiten kann und die Gehäuse für alle jeweiligen aktuellen Modelle extern vergeben/zugekauft werden. Von woher auch immer!

Das hätte dann Märklin mit Siemens gemeinsam. Letztens konnte man auch in der Sendung mit der Maus die Fertigung der Waggonkarosserie der neuen ICE4-Wagen in Polen bestaunen.

Allerdings: schon immer dürfte Märklin in gewissem Rahmen Ausgangsprodukte zugekauft haben. Das Zink für die Zinkdruckgussmodelle, sowie das Kuper für die Verdrahtung wird nicht in Göppingen in der märklineigenen Mine geschürft. Ebenso wird der Gummibaum im Büro der Chefsekretärin auch nicht angeritzt, um Kautschuk für die Haftreifenproduktion zu gewinnen.

Halb-OT:
Es scheint allerdings bei Märklin immer einige Produkte und Produktlinien zu geben, die in Göppingen als unantastbar gelten. Bis 1992 wurden viele, teils überholte Modelle unter Primex weitergeführt, inklusive der alten Trafos aus den 70ern. Teilweise rutschten sie nach dem Ende von Primex wieder zurück ins Hauptprogramm. Bis zur Jahrtausendwende waren dann noch 24er Blechwagen zu bekommen, zum Teil in recht aktueller Lackierung, sowie das M-Gleis (die 45er Güterwagen-Plattform und die alten Trafos aber waren nach 1992 endgültig Geschichte). Man hat das Gefühl, dass bis zum Ende von Primex kaum was eingestellt wurde. Man hatte zwar neuere blaue Trafos, aber lies den Vorgänger als Primex in Orange weiter vom Band laufen... Heute ist es eben der Bigboy und die E94. Ich vermute, dass das immer auch damit zusammenhängt under -hing welche Mitarbeiter dort in der Produktion saßen. Vielleicht hatten die Blechverarbeiter in den 80ern ja wirklich Hammer-Verträge, weswegen die 24er Wagen und das M-Gleis so lange liefen. :


Ich mag kein Streumaterial.


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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#6 von DR POWER , 18.11.2018 12:36

Hallo KFS
Es gibt schon noch ein paar, nach deiner Definition, Hersteller die zumindest ihre Modelle selbst zusammen schrauben.
Mir fällt da als erstes Gützold/Fischer Modell ein und auch bei PMT sollte ein Grossteil der Produktion im eigenen Haus stattfinden.
Mir als Kunde ist es allerdings letztlich egal ob der Anbieter das Modell selbst produziert oder es produzieren lässt.Dazu kommt das die Übergänge zwischen deinen Definitionen fließend sind. Bei Anbietern die einen Grossteil ihres Sortiments selbst herstellen ist allerdings oftmals die Termintreue bei Auslieferungen deutlich besser.
Die Vergabe von Produktionsaufträgen an Fremdfirmen ist ja auch in anderen Branchen üblich. Als Beispiel nenne ich hier mal Mercedes.
Die lassen Modelle der A-Klasse und den GLC bei Valmet in Finnland produzieren. Ist Mercedes deswegen kein Hersteller mehr?Und bleibt ein Fahrzeug aus finnischer Valmet Produktion trotzdem ein Mercedes? Ich denke schon und solange das gewünschte Fahrzeug die Qualität hat, die ich als Kunde erwarte ist es für mich nicht wichtig wer das gute Stück am Ende zusammengebaut hat.
Und genau so ist das mit Produkten aus der Modellbahnbranche.Ich kaufe ein Produkt des Anbieters XYZ. Wenn es daran Probleme gibt bleibt mein Händler und im zweiten Weg der Anbieter der Ansprechpartner, unabhängig davon wer das Teil zusammengebaut hat.Ich als Kunde kann sowieso kaum feststellen, wieviel der Teile an dem Modell zugekauft sind(selbst bei eigener Endmontage des Herstellers) oder aus eigener Anbieterproduktion stammen.
Liebe Grüße, Andre


>Kleine DR Anlage in H0 / Epoche 3 und 4 /
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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#7 von Holgi ( gelöscht ) , 18.11.2018 16:39

Zitat von im Beitrag Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

Die einzigen Produzenten, die wohl ihre eigenen Produkte herstellen und vertreiben, dürftest Du bei Wiking finden, da ist mir jetzt noch kein Artikel bekannt, welcher nicht von Wiking selbst produziert wurde.



Hallo,

unter den Winking-Neuheiten ist immer mal wieder ein Modell mit "Made in China" auf der Schachtel zu finden. Die wahre Herkunft dieser Modelle hat mich bisher aber nicht interessiert.

Holger


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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#8 von caseyjones , 18.11.2018 17:15

Ich finde: ziemlich egal, wo ein Modell oder Komponenten hergestellt werden. Qualität und Preis müssen stimmen. Bei den kleinen Serien im schrumpfenden Modellbahn-Geschäft führt die Produktion oft von Deutschland weg. Hier kann man hochautomatisiert komplizierte Sachen in großen Serien herstellen.
Allerdings sollte es auch anderswo auf der Welt vernünftig zugehen - mit Jeans für ein paar kleine Münzen ist das wohl eher nicht der Fall.
Uli


 
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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#9 von Schwanck , 18.11.2018 17:43

Moin zusammen,

eine der Fragen war: wozu ist es wichtig zu wissen, von wem und auf welche Weise eine Modellbahnlok hergestellt wurde?
Meine Antwort ist ganz einfach:
Es ist eigentlich gar nicht wichtig, es ist vielleicht nur nützlich. Wenn ich den eigentlichen Hersteller kenne und ziemlich sicher sein kann, dass er sein Produkt von A bis Z kennt, kann ich erwarten, dass er so kompetente Mitarbeiter hat, die mir als Endverbraucher bei Schwierigkeiten mit dem Modell helfen können.
Es gibt Firmen bei deren Modellen man schon mal enttäuscht worden ist. Manche davon gibt es nun nicht mehr, von anderen existiert nur noch der Name und beim Rest kaufe ich so gut wie nichts mehr.


Tschüss

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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#10 von DR POWER , 18.11.2018 18:04

Hallo KFS
Wenn ein Hersteller / Anbieter vom Markt verschwindet,warum auch immer, hilft dir das bei Problemen doch auch nicht weiter. Egal ob er das Modell selbst zusammen geschräubelt hat oder nicht. Und ein Modell das mal nicht so überzeugt hat oder diverse technische Probleme hatte, gab es glaube ich schon mal von jedem Hersteller / Anbieter.Und dann ist es auch egal wer es produziert hat,denn wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, dein Ansprechpartner bleibt der selbe.Natürlich ist die Chance grösser einen kompetenten Ansprechpartner innerhalb des Anbieters zu finden, der dir bei Problemen helfen kann,wenn die Produktion komplett selbst vom Anbieter erledigt wird.Für mich ist das allerdings kein Grund, ein Fremdproduziertes Modell nicht zu erwerben. Sollten unlösbare Probleme auftauchen geht das gute Stück halt an den Anbieter zurück. Das ist bei mir allerdings in letzten Jahren nicht vorgekommen.
Liebe Grüße, Andre


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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#11 von Erich Müller , 19.11.2018 09:11

Hallo,

Zitat von im Beitrag Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

Ich hab mir vor einiger Zeit auch mal einen aktuellen 24cm-Retro-Blechwagen gekauft. Da steht im Gegensatz zu meinen alten Modellen auch kein Made In Germany mehr drauf. Es wurde also Arbeit investiert, den jeweiligen Stanzstempel zu ändern. Wenn man bedenkt, dass Märklin Jahrzehnte diese Blechwagen angeboten hatte, und in den 90ern noch der Blech-Rheingold und diverse Primex-Modelle wie BVG 275 kamen und die US F7 als 3060 quasi dauergelistet war... Und heute kommen Blechwagen gelegentlich als Retro-Serie, teilweise mit falschem Dach und ohne Made in Germany, der Rheingold ist aus Plastik und die F7 kommt auch nur noch ab und an als limitierte Auflage, dann würde ich tatsächlich vermuten, dass Märklin heute, im Gegensatz zu den 90ern, selbst kein Weißblech mehr verarbeiten kann und die Gehäuse für alle jeweiligen aktuellen Modelle extern vergeben/zugekauft werden. Von woher auch immer!



Unter meinen Blechwagen, vom TEE der Siebziger bis zum IC in Produktfarben, steht "Made in Western Germany". Das ist auch korrekt, weil sie alle vor 1990 hergestellt wurden.

Wenn diese Inschrift (heutzutage natürlich ohne Western) nicht mehr eingeprägt wird, dann kann man daraus aber nur schließen, dass diese Wagen nicht mehr in Deutschland gefertigt werden. Das aber ist meines Wissens kein Scoop - in Göppingen werden Loks gebaut, und Sonneberg ist Geschichte. Alles, was darüber hinaus geht, ist Spekulation.
Denn: Da ein "Made in Hungary" nicht unbedingt verkaufsfördernd wäre und die Inschrift nicht Pflicht ist, fällt sie weg - auch wenn das Produkt bei Märklin in Györ hergestellt wurde.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#12 von teddy4949 , 19.11.2018 12:37

Welcher Hersteller eines Produktes, ganz egal in welcher Branche, stellt schon alle Teile des Endproduktes selbst aus Rohmaterial her? Das ergäbe dann ja eine Fertigungstiefe von 100%. Ich kenne kein Unternehmen, welches dies erreicht. Für mich ist Hersteller, wer den entscheidenden Anteil an Entwicklung und Fertigung hat, also z.B. in unserem Bereich Firmen wie Märklin/Trix oder Piko (um nur zwei Beispiele zu nennen, es gibt sicher noch viele mehr!). Wer nur entwickelt und dann bei einem Auftragnehmer fertigen lässt ist da etwas anders zu bewerten.
Letztendlich ist mir aber egal wer ein Produkt fertigt, die Qualität muss stimmen!

Dieter


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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#13 von train bleu , 04.02.2019 13:21

Hallo!

Heute gibt es ja relativ viele Anbieter, die wahrscheinlich über nicht viel mehr Infrastruktur als CAD-Geräte und einen Vertriebsarm verfügen. Der Rest wird nach Fernost outgesourced. Diese Anbieter könnten anders nicht überleben. Ohne sie gäbe es manche Modelle einfach nicht.

Ich persönlich finde, dass es etwas anders aussieht, wenn Traditionshersteller ihre Produktion verlagern. OK, natürlich produzieren die Chinesen in der Qualität, die man ihnen vorgibt. Ich finde es nur aufschlussreich, dass z.B. Zinkpest bei Modellen aufgetreten ist, welche in China hergestellt werden (Seetal-Krokodil, auch beim Roten Pfeil gab es Fälle, soweit ich mich erinnern kann).

LG
Frank


 
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#14 von ThomasR , 16.03.2019 21:54

Zum Thema HLA-Kollektoren: Die werden doch seit vielen Jahren in Italien hergestellt, genauer in Südtirol. War hier auch mal Thema gewesen.

Für Made in Germany reichen 8% Wertschöpfung hier, das ist das Aufkleben der Seriennummer. Gerne wird auch Made in EU drauf geschrieben. Das ist dann auch unklar.

Übrigens fertigt Bemo sehr wohl Sachen noch hier, nicht alles, aber doch einiges. Und in China wird man schon lange nicht mehr fündig auf der Suche nach einer billigen Werkbank, Vietnam und Bangladesh sind angesagt, weil viel billiger. Artitec z.B. schreibt das auch drauf.


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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#15 von klein.uhu , 16.03.2019 23:12

[quote="train bleu" post_id=1936086 time=1549282896 user_id=5069]
... Ich finde es nur aufschlussreich, dass z.B. Zinkpest bei Modellen aufgetreten ist, welche in China hergestellt werden (Seetal-Krokodil, auch beim Roten Pfeil gab es Fälle, soweit ich mich erinnern kann).
[/quote]
Moin Frank,

Zinkpest gibt es schon sehr lange bei Modellen. Vielleicht bevor Du Dich erinnern konntest

Die trat auch bei Märklin auf, bei Fleischmann, bei Roco (Austria) und danach, bei Klein Modellbahn (in Östereich) und weiteren. Und zwar lange bevor irgendetwas überhaupt in Asien gefertigt wurde, so ab den 1950er Jahren immer wieder mal, bei "Made in Germany" - das ist aufschlußreich!

Also bitte keine falschen Schlüsse ziehen!


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates)
Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)


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RE: Modellbahn-Hersteller - Modellbahn-Verkäufer

#16 von E 69 , 18.03.2019 09:31

Morgen

der Zink für die Modellbahnhersteller kommt
von Grillo aus Duisburg meistens.

gross
Wolfgang


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