RE: laser-cut-Bausatz "Kupferzell" in HO - Ein Wink am Rande

#1 von Aristides ( gelöscht ) , 17.11.2018 18:50

Grüß Euch alle,

und vor allem die, die mir vor einiger Zeit Hinweise zum Bau dieses Bahnhöfchens gegeben hatten.
Also das Bahnhöfchen ist fertig - es sieht genau so aus wie auf dem Deckel der Bausatzpackung, piekfein, ich speise das Foto nicht in das Forum ein. Ich habe das Modell nicht fertig bauen können, ging nicht. Ein handwerklich begabterer Freund hat es fertig gebaut - in 65 Stunden! Eine Klinikpackung Aspirin, chirurgische Instrumente für minimalinvasive Eingriffe sind sinnvoll, Alkohol vermeiden.

Allen,die gerne einmal ein hübsches Bahnhofsgebäude ähnlich wie "Kuferzell" ,aber in 1:1 sehen wollen, empfehle ich in das Internet einzugeben: "Kohlstetten" bei Gomaringen; das ist auf der Schwäbischen Alb an der alten Bahnstrecke ( ich sage nur : BR 97.501) von Reutlingen über Honau nach Münsingen. Der Bahnhof Honau ist auch äußerst sehenswert in 1:1 .

Vielleicht weiß jemand schon, wie das jüngst eröffnete Gasthaus in dem völlig renoverten und restaurierten Bahnhof "Kohlstetten" ist. In CH sind die Bahnhofrestaurants oft gut ( Ich denke da an "Meiringen", Berner Oberland, Kopfbahnhof der SBB-Brüngbahn/Centralbahn).

Beste Grüßlis an alle

Herbert


Aristides

RE: laser-cut-Bausatz "Kupferzell" in HO - Ein Wink am Rande

#2 von ThomasR , 18.11.2018 20:23

Die Rezensionen auf Google sehen sehr gut aus, Alle fünf SchreiberInnen sind begeistert.
https://www.google.de/maps/place/Bahnhof...9.3327671?hl=de

Die ganze Strecke bis einschließlich Münsingen ist mit Einheitsbahnhöfen ausgestattet. Übrigens war Honau der Prototyp, der später noch verbilligt wurde (Entfall Krüppelwalmdach zugunsten einfaches Giebeldach). Schon damals wurde gespart.
Typ IIa sind: Kleinengstingen, Kohlstetten, Gomadingen, Mehrstetten und Hütten
Typ IIIa sind Marbach und Münsingen, aber hier ohne die typischen Bullaugen und Erker des Typs IIIa.

Marbach dürfte wegen der erhöhten Frachtaufkommens ein IIIa sein, dort wurde doch recht viel Vieh (Pferde) und wohl auch Personenverkehr verladen.

Typische Modelle sind für den Typ IIa Dettingen von Kibri und für den Type IIIa von Faller als Güglingen. Man kann diese auch mehrfach auf einer Strecke einsetzen, weil die auch beim Vorblid öfter an einer Strecke eingesetzt waren. An einer mehrgleisigen Strecke muss ein IIIa hin, weil nur ein einziges Gebäude wurde an einer Hauptbahn errichtet, Stuttgart-Münster. Beim Bau der Strecke war für die Strecken in Abschnitten je ein Inspektor (Igenieur) zuständig für den Streckenbau und ein Inspektor für den Hochbau. Der hatte aber einen weit größeren Bereich zu betreuen (zwischen 2 und 3 Streckenabschnitte). Leiter war ein Oberbaurat, meist v. Morlok. Und bei dem Studium von Oscar F>rass Buch sieht man, dass da einer bei einigen Strecken als Inspektor tätig war und auf einmal war der adlig und Oberbaurat. Beim Oberbaurat gehört der persönlich Adel zur Dienststellung (nur er selbst, nicht die Ehefrau und Kinder).

Leider sind viele in keinem besonders guten Zustand. Ich will die mal alle aufnehmen, was da noch existiert. Es waren mal 59 Stück. Die, die noch existieren stehen wohl alle unter Denkmalschutz. In Betrieb sind noch die an der Teckbahn in Owen und Unterlenningen, Oberlennigen muss ich mal sehen. Kupferzell ist transloziert nach Wackershofen und fungiert als Bahnhof für das Museum Wackershofen.

Ein sehr interessantes Kapitel ist das.


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RE: laser-cut-Bausatz "Kupferzell" in HO - Ein Wink am Rande

#3 von Aristides ( gelöscht ) , 18.11.2018 20:57

Grüß Dich Thomas, alle anderen auch,

ja, stimmt, es ist so eine Art früher Vor-Fertigbau. Ich kenne z.B. Kirchen in Krefeld, Viersen und im Ruhrgebiet, die sich bis auf die Jungfrau Maria im Erker gleichen, Architekt war Vincenz Statz. Es gibt preußische Verwaltungsbauten, die taugten als Amtsgericht, Bürgermeisteramt und Finanzamt in der ganzen preußischen Rheinprovinz, ob nun im heutigen Kreis Kleve oder im heutigen Kreis Koblenz.

Die Typisierung der württembergischen Bahnhöfe kannte ich so noch nicht, das ist finde ich sehr bemerkenswert. Noch beachtlicher finde ich allerdings, dass diese Gebäude sehr sparsam und trotzdem ansehnlich gebaut wurden - was über die heutige Verwaltungsarchitektur nun wirklich nicht sagen kann, geschweige denn, was die sogen. DB heute baut. .

Vielen Dank für den Hinweis - und wie ist das kleine Gasthaus in dem Bahnhöfchen heute? Auf ein Viertele Lemberger sollte man schon dorthin gehen....oder? Roschdbrade dazu - hmmm, wäre gut.

Beste Grüße
Herbert


Aristides

RE: laser-cut-Bausatz "Kupferzell" in HO - Ein Wink am Rande

#4 von ThomasR , 18.11.2018 22:52


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RE: laser-cut-Bausatz "Kupferzell" in HO - Ein Wink am Rande

#5 von Jürgen , 19.11.2018 07:21

Auch von meiner Seite noch eine Anmerkung zu den württembergischen Bhfgebäude. In Wikipedia steht:

Spätestens zu Beginn des 20. Jahrhu...ke entstanden.

Gut zu sehen ist das beim Bahnhof Maulbronn Stadt bzw. Maulbronn, wie er heute heißt (nicht zu verwechseln mit Maulbronn West). Diese am 1.8.1914 eröffneten Bahnhof hat die örtliche Architektur des Klosters Maulbronn (heute Weltkulturerbe) eine wesentliche Rolle gespielt. Dadurch wurde der Bahnhof geschätzt dreimal so teuer wie der Einheitsbahnhof, der es auch getan hätte. Von schwäbischer Sparsamkeit ist hier nicht viel zu sehen, zumal die Bedeutung des Bahnhofs als gering einzuschätzen ist.

Viele Grüße
Jürgen


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Meine aktuellen Projekte: Maulbronn, ein schwäbischer Endbahnhof, 21.Juni 1922 und Zeitreise nach und in Maulbronn-West


 
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RE: laser-cut-Bausatz "Kupferzell" in HO - Ein Wink am Rande

#6 von Riedenburgfritz , 19.11.2018 07:22

In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, daß es in Bayern auch eine typisierte Bauform von Bahnhöfen gab. Sie hiessen nach meiner Erinnerung einfach: Bayerischer Kasten. Auch die Schleusenhäuschen am Ludwigskanal (Vorgänger des Main-Donau-Kanals) waren einheitlich gebaut und von Leo von Klenze, Baumeister vieler Befestigungsbauten u.a. in Ingolstadt, entworfen worden. http://hansgruener.de/docs_d/kanal_n_075/68_h0012_1920.htm
Vermutlich hatten diese Bauten auch Vorteile hinsichtlich der Baugenehmigung, da ja Grundrisse und Statik übernommen werden konnten.

Viele Grüße,

Fritz


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RE: laser-cut-Bausatz "Kupferzell" in HO - Ein Wink am Rande

#7 von Baujahr64 ( gelöscht ) , 19.11.2018 15:50

Hallo - und noch ein Wink von mir:

Das Original des Bausatzes steht 1:1 im Freilandmuseum Wackershofen (bei Schwäbisch Hall), wie übrigens einige weitere Gebäude, die Busch in laser-cut aufgelegt hat.

www.wackershofen.de

Viele Grüße
Hans Martin


Baujahr64

RE: laser-cut-Bausatz "Kupferzell" in HO - Ein Wink am Rande

#8 von ThomasR , 20.11.2018 00:01

Jo, Kupferzell war der erste Einheitsbahnhof des Typs IIa.

Was aber fehlt ist ein Modell I. In Murr wurde das Gebäude Typ I nachträglich aufgestockt. Was mir jetzt auffällt, die haben die Dinger ja bis 1911 gebaut. Auf der Rankbachbahn Böblingen-Renningen wurden die 1913 nämlich nicht mehr eingebaut. Aber davor noch bei zusätzlichen Bahnhöfen, wahrscheinlich, weil der Entwurf schon vorlag und so schnell und billig zu bauen war.


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RE: laser-cut-Bausatz "Kupferzell" in HO - Ein Wink am Rande

#9 von ThomasR , 21.11.2018 13:07

gerade zufällig gesehen, Bei Faller gibt es den Bausatz 110097, Kleinstation Blumenfeld, der sieht aus, wie eine einstöckige Variante des Modells Güglingen (110107). Das gab es so zwar nie in echt, weil der Typ I, der deutlich kleiner wie der Typ IIIa war, aber so sehr fällt das ja nicht auf, zumal die Wartehalle fehlt. Wir haben hier also eine einstöckige Variante des Typs IIIa. Zwar nicht vorbildgerecht, aber stilgerecht.


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RE: laser-cut-Bausatz "Kupferzell" in HO - Ein Wink am Rande

#10 von ThomasR , 25.11.2018 13:10

Hat jemand den Busch Bahnhof Kupferzell mit dem Viessmann-Kibri Modell verglichen?

Gefühlt und mit dem Fallermodell Güglingen vergleichen, fahlen im Obergeschoss mindestens 2mm Höhe.


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