Hallo Modellbahnfreunde,
zunächst möchte ich kurz meinen modellbahnarischen Lebenslauf vorstellen.
Als Kind gegen 1970 besaß ich eine kleine Menge an Märklinmaterial (Oval, einige manuelle Weichen, 2 Dampfloks, ein Schienenbus). Zusammen mit dem Faller-AMS-System meines Bruders konnten wir jedoch einige Anlagen auf ca. 1*2m aufbauen, testen und dann gleich wieder abbauen und neu anfangen. Mehr war damals leider nicht möglich.
Die Teile sind alle verloren gegangen, nicht jedoch die Faszination !
Seit 2012 habe ich wieder klein mit einer digitalen Startpackung von PIKO (Oval, 2 Züge, Zweileiter DCC) angefangen und mich leider nur sehr sporadisch damit beschäftigen können. Im Moment hat die Anlage als reine Spiel-/Technikbahn ein doppelgleisiges Oval mit zweigleisigem Schattenbahnhof auf der unteren Ebene sowie eine Kehrschleife mit Gleisdreieck oberhalb. Das Ganzen zusammen mit einem Faller Carsystem (Oval, Haltebucht und Parkharfe) auf einer Platte mit 1,2*2,2m.
Gesteuert wird die Anlage über eine INTELLIBOX Basic und ROCRAIL auf einem UBUNTU-PC.
Hier in den Aufbau der Ablaufsteuerungen einzusteigen ist mein momentaner Schwerpunkt.
Ich betrachte mich als Technikbahner mit dem Fokus auf betriebliche Abläufe, Logistik etc.
Diese Funktionen sollen gerne motorisiert und durch PC/Microcontroller gesteuert werden.
Ausgefeilte realitätsnahe Modellgestaltung gehört nicht zu meinen handwerklichen Stärken, obwohl ich derartige Anlagen und ihre Erbauer stets bewundere.
Nachdem ich ab diesem Jahr mit jetzt 60 Lenzen wieder mehr Zeit in unser schönes Hobby investieren kann, soll natürlich auch eine größere Anlage her.
Hierbei möchte ich gerne von der hier gebündelten Kompetenz profitieren und erbitte mir eine kritische Betrachtung meiner bisherigen Überlegungen.
Dafür schon vorab vielen Dank.
Es folgt der obligatorische Fragebogen :
1. Titel
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Neckartal 1 - Logistik und Infrastruktur
Auf der Bahnstrecke zwischen Heidelberg und Heilbronn verkehren Nahrverkehrszüge (RE mit Doppelstockwagen, S-Bahnen) sowie Güterzüge (u.a. AUDI Neckarsulm). Im Sommer 2019 sollen im Rahmen von S21 bedingten Umleitungen sogar temporär ICE verkehren.
Zwischen Heilbronn und Neckarelz verkehren darüberhinaus Strassenbahnen (HVN), die in Neckarelz kopfmachen und dann nach Mosbach abzweigen.
An der ganzen Stecke existieren Anschliesser, z.B. für die Zuckerfabrik in Offenau oder eine vom Landkreis betriebene Holzverladung in Neckarelz.
In Heilbronn existiert neben einer Industrie-/Hafenbahn das "Süddeutsche Eisenbahnmuseum" mit einem BW (Drehscheibe, Verschiebebühne gerade im Bau). Dies sorgt auch für Nostalgiefahrten durch das Neckartal.
Alles in allem also eine bahntechnisch sehr interessante Gegend.
Ich habe mir vorgenommen, diesen Betrieb in Teilen nachzustellen :
- zweigleisige Hauptstrecke mit Trennung-Bhf "Neckarelz"
- Durchgangsverkehr Personen und Güter
- Holzverladestation
- Zugbildung Güter für die Zuckerfabrik bzw. Holzverladung
- Strassenbahnbetrieb "Heilbronn"/"Neckarelz"/"Mosbach"
- Anschliesser für "Zuckerfabrik Offenau" einschliesslich Rübenanlieferung mit Carsystem (MUSS)
Hierzu soll ein "Lift" verdeckt in einem Entladegebäude vollbeladene Rüben-LKW gegen leeren austauschen"
Ggf. kann es eine "Raiffeisen"-Gegenstation im ländlichen Raum geben.
Die Zuckerfabrik wird über die Bahn mit Kalk und Ol versorgt.
- Containerhafen in "Heilbronn"
Es soll die zu erwartende Containerbrück von Faller verbaut werden
- Museums-BW
Drehscheibe und Verschiebebühne, Abstellung von Musumswagen, Heimat für den Schienenbus
- Kopf-Bhf "Heilbronn"
Ausgang und Ziel der Strassenbahn
Personennahverkehr
Die realen Ortsnamen werde ich noch ändern, denn realitätsnah kann insbesondere "Heilbronn" platzmäßig nicht werden.
2. Spurweite & Gleissystem
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HO, PIKO A
Ich habe mich für dass PIKO-A-Gleis wegen der klaren, einfachen Geometrie, der polarisierungsfreien Weichen und der Preiswürdigkeit entschieden.
Bisher bin ich damit sehr zufrieden, lediglich die Oberflurantriebe waren sehr unzuverlässig und wurden gegen die CONARD-Unterflurantriebe ausgetauscht.
3. Raum & Anlage
3.1 Raumskizze, evtl. auch Bilder davon
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Zur Verfügung steht ein relativ großer beheizter und mit Tageslicht versehener Kellerraum.
Allerdings müssen die Fenster zugänglich bleiben.
Die Fläche ist weiterhin durch Verkehrswege und mit meiner "vorgesetzten Dienststelle" abgestimmten Reserveflächen beschränkt.
Die folgende Skizze zeigt die maximal erlaubten Flächen :
3.2 Anlagenform (L, U, Rechteck, An der Wand entlang...)
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Bevorzugt wird "An der Wand entlang" mit Zungen
3.3 Anlagengrösse oder verfügbare Fläche im Raum
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Bis auf die markierten Wege, Frei- und Arbeitsflächen steht der Raum komplett zur Verfügung.
Unter den Fenstern darf die Anlagenhöhe jedoch max. 80cm betragen, die Tiefe sollte 40cm nicht überschreiten.
Auch der Schwenkradius muss freibleiben.
4. Technisches
4.1 Modellbahn vs. Spielbahn
Frei nach Pareto : 80% Spiel-/Technikbahn, 20% Modellbahn
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4.2 Hauptbahn und/oder Nebenbahn
Zweigleisige Hauptstrecke mit Anschliessern für Industrie
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4.3 Mindestradius (sichtbar / verdeckt)
Auf der Hauptstrecke ist durchgängig R2/R3 vorgesehen.
Dies habe ich bereits mit dem vorhandenen Fuhrpark getestet.
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4.4 Maximale Steigung
Bahn : 3.0 - 3.5 Promille
Car : 15 Promille
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4.5 Maximale Zugslänge
ca. 150cm (ALEX mit Waggons"
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4.6 Anlagentiefe (minimal, maximal)
Unter den Fenstern maximal 40cm, ansonsten ca. 100cm
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4.7 Eingriffslücken / Servicegang
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4.8 Anlagenhöhe der Hauptebene
Ebene 1 : 80cm wegen der Unterkante der Fensterflügel von 98cm
Ebene 2 : 100 cm, dann hat der SBhf eine Durchgriffshöhe von ca. 19cm
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4.9 Schattenbahnhof / Fiddle Yard
SBhf mit Platz für 9 Züge
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4.10 Oberleitung ja / nein
Ja, im sichtbaren Bereich der Hauptstrecke
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5. Steuerung
5.1 Fahren analog oder digital
Fahren Digital mit DCC (INTELLIBOX BASIC)
Umstellung auf RAILCOM-fähige Zentrale ist noch offen
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5.2 Steuern analog oder digital
Steuern digital mit DCC und LOCONET
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5.3 PC-Steuerung
ROCRAIL auf UBUNTU-PC, ggf. Umstellung auf RASPBERRY PI
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6. Motive
6.1 Epoche
IV-V, ältere Epochen im Museums-BW
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6.2 Bahnhofstyp(en)
Trennungsbhf. "Neckarelz"
Kopfbhf. "Heilbronn"
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6.3 Landschaft
so wenig we möglich !
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6.4 Szenerie (Stadt, Vorstadt, Land; Industrie, Gewerbe)
Schwerpunkt Industrie/Gewerbe (Zuckerfabrik, Containerhafen)
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6.5 Bw (Bahnbetriebswerk), Lokeinsatzstelle (Kleinst-Bw)
Museums-BW, Dieseltankstelle in "Neckarelz" (frei erfunden, aber sinnvoll für hier stationierte Rangierlok)
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7. Sonstiges
7.1 Vorhandene Fahrzeuge
noch sehr bescheidener Bestand :
Diesel :
BR218 mit 3 Doppelstockwagen
BR223 "Herkules" mit 4 Waggons "ALEX"
VT98 mit Motor- und Steuerwagen
V45 mit T4T-Kupplungen
Elektro :
BR182 "Taurus" mit ca. 10 Güterwagen
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7.2 Vorhandener Gleisplan (eigener, Link zu anderen)
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7.3 Betrieb als Einzelspieler oder zu mehrt
schwerpunktmässig als Einzelspieler,
daher automatisierter Betrieb auf Hauptstrecke incl. Strassenbahn
manuelles Rangieren für Güter und Versorgungsfahrten zur Zuckerfabrik
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7.4 Budget
vorhanden
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7.5 Zeitplan
Stufe1 (2019/2020) : Ebene1 SBhf/Abzweig, Ebene2 Bhf "Neckarelz"/Zuckerfabrik, Ebene3 "Rübenverladung"
Stufe2 (2020/2021) : Containerhafen/Museum
Stufe3 (2021/2022) : Kopfbhf. "Heilbronn"
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Für diese erste Planung habe ich als MAC-User das Programm "RailModeller Pro" verwendet.
Dies kommt aber offenbar bei der gegebenen Komplexität an seine Grenzen. Insbesondere Höhenprofle sind nur noch mühsam zu beherrschen. Geländeprofile gehen garnicht.
Für die nächsten Planungen werde ich wohl auf WINTRACK in einer virtuellen Maschine unter Parallels umsteigen müssen.
In der Realisierung sollen möglichst viele Strecken mit Flexgleis gebaut werden.
Gleisplan SBhf/Abzweig (Ebene 1)
Kritisch sehe ich hier die schlechte Erreichbarkeit der Bögen auf den Rampen in der rechten Ecke.
Hier hoffe ich auf eine betriebssichere Auslegung mit R2/R3 und moderaten Steigungen.
Der Ausgang des SBhfs. sieht auch "hakelig" aus, hier sollen im Bau Flexgleise für harmonischere Verläufe sorgen.
Die bereits vorgesehenen Durchgriffsöffnungen sind leider schlecht sichtbar.
Nicht gezeigt sind die bereits angelegten Segmentkästen, die eine spätere Demontage erlauben sollen.
Eine regelmässige Transportierbarkeit der Anlage ist aber nicht vorgesehen.
Gleisplan Bhf "Neckarelz"/Zuckerfabrik (Ebene 2)
Hier sind die Einschränkungen der Ebene 2 durch den Schwenkradius des Fensters zu beachten.
Gleisplan Containerhafen/Museum (Ebene 1) :
Gleisplan Kopfbhf. "Heilbronn" (Ebene 1) :
Ich hoffe auf viele Anregungen und Hinweise.
Sollte jemand für die Raumsituation einen völlig anderen Vorschlag haben, würde ich mich ebenfalls sehr darüber freuen.