RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#201 von volkerS , 08.07.2019 09:57

Hallo Jürgen,
einen 10-Ohm Widerstand an 16V zu betreiben hat nichts mit Sicherheit sondern Panikmache zu tun. Dass dann 1,6A und somit eine Leistung von >25W in einem 1/4-Watt Widerstand zu Zerstörung führt ist vollkommen normal. Dass Kohlewiderstände brennen können weiß man seit es die Teile gibt. Nicht umsonst gibt es schwer entflammbare Bauteile. Und wer keinen Farbcode an Widerständen lesen kann soll nachmessen.
Dass elektronische Komponenten aus China, vor allem nach der Geiz ist Geil Mentalität billigst gekauft werden, durchaus unliebsame Überraschungen zeigen können sollte jedem klar sein. Für 2 Cent mehr (+ Porto) bekommt man in Deutschland gescheite Qualität in durchaus gleichen Abmessungen.
Wenn mir ein Lieferant kein Datenblatt zur Verfügung stellt, dann lass ich die Finger von diesem Bauteil.
Habe schon ICs ohne Inhalt, ESD-Verpackungen ohne ESD-Funktion und vieles mehr gesehen.
Volker


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#202 von Jürgen , 08.07.2019 10:12

Das bezweifelt ja auch keiner. Es geht nur darum, Sensibilität bei denen zu fördern, die sich unbedarft an die Sache heran machen. Mit Panikmache hat das mMn nichts zu tun. Das wäre dann der Fall, wenn man daraus folgern würde, dass Selbstbau von elektronischen Schaltungen wg. vermeintlichen Gefahren unterbleiben sollten. Das wäre dann übertrieben.

Und ganz ehrlich, ich habe sehr viel bei den Hinweisen gelernt, obwohl ich durchaus die einschlägigen physikalischen Grundlagen kenne. Ein abgefackelter Widerstand, vielleicht auch verbrannte Finger sind ja nicht tragisch (manchmal sogar hilfreich ), aber in der Verkettung unglücklicher Umstände kann es doch zu echten Problemen führen, so wie bei fast jedem größeren Unglück eine solche Verkettung vorliegt. Die gilt es so gut wie möglich zu vermeiden.

Viele Grüße
Jürgen


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#203 von Schwanck , 09.07.2019 19:57

Moin,

in 103. Uraufführung:

Dinge passieren; Unfälle werden verursacht!


Tschüss

K.F.


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#204 von Martin Lutz , 12.07.2019 07:26

Zitat

Dass Kohlewiderstände brennen können weiß man seit es die Teile gibt. Nicht umsonst gibt es schwer entflammbare Bauteile. Und wer keinen Farbcode


Wenn man sich dann mal verdeutlich, welche Lebensdauer die alten "Dampf"-Röhren-Radios haben, welche voll sind von solchen Kohlehaufen, die dann ziemlich wild auf die Chassis "verdrahtet" wurden, wird deutlich, dass man mit diesen durchaus sicher leben kann, wenn man bei der Auslegung der Schaltung ein bisschen Hirnschmalz und Fachwissen anwendet.

Nach meiner Meinung "wurschteln" heute viel zu viele Menschen ohne jedes kleinste Fachwissen an elektrischen Geräten herum, welche hier nichts verloren haben. Schuld ist bei denen sowieso immer alles und alle Anderen!

Selbst mit den neuesten Märklin Speisegeräten kann ein Laie problemlos sein Haus in Brand setzen. Das ist überhaupt kein Problem!


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#205 von SAH , 12.07.2019 07:30

Moin Martin,

Ergänzung zu Deinem Beitrag:
.... nicht zu vergessen die zunehmende Mentalität "bäh, wozu muss ich das wissen?" in Schule, Ausbildung und Studium.


Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#206 von Jürgen , 12.07.2019 07:56

Woher nimmst Du denn diese steile These ?

In meiner Schulzeit war das eine ebenso beliebte Frage. Heute ist sicher vieles anders, aber die Mentalität der Menschen ändert sich viel langsamer. Das Verklären, dass früher die Dinge besser waren, liegt mMn viel mehr daran, dass die "Alten" es nicht schaffen, die Veränderungen zu akzeptieren. Die "Jungen" wachsen damit auf. Aber im Grunde ändert sich nicht viel. Wenn die Jungen älter werden, werden sie wohl auch genauso über dann jungen Menschen schimpfen.

Und ebenso sehe ich das mit vielen anderen Dingen auch. Sich intensiv mit den Dingen zu beschäftigen, bleibt nur wenigen Menschen vorbehalten. Die meisten Anderen haben entweder keine Lust oder Zeit. Dann muss es eben auch ohne genaues Wissen gehen. Und wer weiß schon genau, was er weiß und was nicht ? Ganz ehrlich, ich habe erst gemerkt, dass ich keine Ahnung habe, als ich mir die Finger verbrannt habe. Übertragen gesprochen: jedes Kleinkind verbrennt sich die Finger an der Herdplatte und lernt daraus. Kein Kind hat durch die Ermahnungen der Eltern gelernt. Und wenn man älter wird, ist das i.d.R. nicht wirklich anders. Das ist ja auch ok so. Wirklich wichtig ist aber, dass man elementare Risiken erkennt.

Ich habe in meinem Leben bisher viel Glück gehabt. Ich habe auch viele Dummheiten gemacht, obwohl ich es hätte besser wissen müssen. Was heißt denn "Learning by Doing" anderes als Probieren ohne Ahnung ? So lernt man viel schneller und effektiver als mit schnöder Theorie. Für mich ist es aber entscheidend, dass man ein Gespür dafür entwickelt, wann Experimente gefährlich werden. Dann ist ein Nachdenken und Besinnen auf die Theorie sehr wertvoll. Sich nur auf die Theorie zu verlassen bedeutet ein Riesenhemmnis in der Kreativität. Es ist immer beides.

Dieses Grundschema sehe ich unabhängig von Generationen. Die Randbedingungen mögen sich dabei ändern, die Menschen ändern sich nur wenig.

Viele Grüße
Jürgen


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#207 von Schwanck , 12.07.2019 10:04

Moin Jürgen,

im Grunde hast du Recht, aber vieles sind doch nur Ausreden. z.B.

Zitat

Die meisten Anderen haben entweder keine Lust oder Zeit.

Eigentlich hat jeder Mensch beides, wobei die Lust eine klare Befindlichkeit ist und keine Zeit haben ist Einbildung angesichts der großzügig gehandhabten Zeitverschwendung. Beide sind Ausreden für "Ich bin ein fauler Hund".


Tschüss

K.F.


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#208 von Jürgen , 12.07.2019 12:00

Höflich ausgedrückt, ist das eine Frage der Prioritäten.

Ich denke, Menschen sind nun einmal so, wir bekommen keine anderen. Deshalb geht es mir darum Menschen sensibel für die Gefahren zu machen und eben keine Vorschriften zu machen oder anders gesagt, die Eigenverantwortung zu stärken. Ich glaube, dass ist nachhaltiger als Vorschriften. Damit meine ich nicht, auf Normen zu verzichten, sondern nur an den inneren Einstellungen zu arbeiten.

Wenn ich mit der heutigen Brille sehe, was mein Vater früher im Elektrobereich gebastelt hat, obwohl er wusste, dass es z.T. nicht i.O. war, hat es doch funktioniert. Es ist ja auch nichts gravierendes passiert. Ich habe das anfangs auch so übernommen. Das war für mich normal. Aber vor vielen Jahren hatte ich ein einschneidendes Erlebnis, dass mich umdenken ließ. Ich haben mein Herd selbst angeschlossen. Wegen einer nicht korrekt verklemmten Anschlussklemme (Schraube in der Lüsterklemme nicht fest genug angezogen, ist es dort ziemlich heiß geworden ist. Die Klemme wurde schon teilweise schwarz. Da habe ich doch beschlossen, künftig besser aufzupassen. Ich schließe meinen Herd zwar immer noch selber an, lasse das aber einen Elektriker aus dem Freundeskreis durchmessen.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. In diesem Sinne verstehe ich diesen Fred. Wo sitzen die Gefahren ? Dann kann man darauf eigenverantwortlich reagieren. Das es Menschen gibt, die das dann immer noch ignorieren, wird man vermutlich nicht verhindern können.

Viele Grüße
Jürgen


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#209 von Martin Lutz , 12.07.2019 16:22

Zitat

Sich intensiv mit den Dingen zu beschäftigen, bleibt nur wenigen Menschen vorbehalten. Die meisten Anderen haben entweder keine Lust oder Zeit. Dann muss es eben auch ohne genaues Wissen gehen.

Wieso nur wenige? Wenn dem so wäre, wären unsere Erungenschaften, die Technik und Wissenschaft nicht da wo sie jetzt ist. Das ist genau denjenigen zu verdanken, die verbissen ergründen und erforschen, wie was und wo und wie mans noch besser macht. Leute die anfangen tief zu graben, nicht locker lassen und weiter machen, bis sie wirklich zufrieden sind. Andere Menschen sind eher fürs Grobe, gehen nie in die Tiefe, das lassen sie andere machen, sind aber dennoch voller Ideen. Das sind Eigenschaften von verschiedenen Menschen. Einer der im Marketing arbeitet, hat zwar viele Ideen für Produkte, haben aber keine Ahnung wie es umzusetzen ist. Sie lassen Entwicklungsingenieure dran arbeiten. Diese sind meistens verbissen und detailversessen, grübeln bis sie eine Lösung haben für ein fast unmögliches Problem. So und genau so kommen dann Produkte auf den Markt wo man nur noch staunen kann.

Wie oft ertappt man sich mit der Meinung: jetzt kann der Fortschritt doch nicht mehr weitergehen. Wie soll dass denn gehen? Dann überlegt man sich: ach ja, vor 20 oder 30 Jahren war man auch der Meinung, jetzt ist Ende der Fahnenstange... oder hätte man sich damals (beispielsweise um 1980) ausmalen können, wieviel Computerelektronik wir im Jahre 2020 leben und wie selbstverständlich diese Elektronik heute in unserem täglichen Leben integriert ist? Hätte man damals bei der ersten Mondlandung gesagt, dass wir heute Computer in unserer Hosentasche haben, die die mehrtausendfache Leistung haben wie der damalige Boardcomputer der Mondlandefähre. Man wäre in der Klapse gelandet. Mondlandung ist ein gutes Beispiel für die beiden Menschentypen: Präsident Kennedy hat einfach den Spruch laufen lassen, dass sie noch im gleichen Jahrzehnt auf den Mond wollen. Er hatte ja von der Materie, wie man das macht, Null aber sowas von Null Ahnung. Aber Dank der Armada von Menschen, die die Mondlandung dann vom Unmöglichkeitsstadium ins Möglichkeitstadium umsetzten, haben sie es geschafft.


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#210 von Jürgen , 12.07.2019 16:42

Hallo Martin,

ich gebe Dir ja Recht, aber im Vergleich zur Gessamtbevölkerung sind es nur wenige, die in den technischen Fragen (vielleicht hätte ich das dazu sagen sollen) den Dingen wirklich auf den Grund gehen bzw. gehen können. Warum auch, die Welt ist so viel mehr als nur Wissenschaft ...

Viele Grüße
Jürgen


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#211 von Schorch62 , 12.07.2019 19:08

Ich muß gerade an meine Kindheit denken... ich konnte schon löten, bevor ich in die Grundschule kam oder lesen konnte. Papa gab mir den Rat, den Lötkolben nur am Griff anzufassen, sonst würde es weh tun. Habe ich auch gemacht, bis ich mal nach dem Ding gegriffen und daneben gegriffen habe. Zischte ein wenig, ab unter den Wasserhahn mit der Hand, paar Minuten kühlen und weiter ging´s. Erst vor 2 oder 3 Jahren habe ich es geschafft, ein 2. mal den Lötkolben am falschen Ende zu berühren, das war mehr ein streifen als direkt drauf packen. Hat mich sofort daran erinnert, wie weh es beim ersten mal getan hatte aber 2x in knapp 50 Jahren ist ein guter Schnitt.

Was ich gelötet hatte? Verkabelung für den Motor meines aus einem Stabil-Baukasten entstandenen Krans und auch neue Kabel in Loks. Ich durfte schon sehr viel eigenverantwortlich machen, aber nicht jammern, wenn´s mal weh tat, weil ich nicht aufgepaßt hatte. Das war der Deal. Und Kupferadern aus Litze können ganz schön pieksen, bis man sie endlich unter der Haut heraus gepuhlt hat. Beim Stabil-Baukasten waren Schlitzschrauben dabei, da konnte man auch mal mit dem Schraubendreher abrutschen und feststellen, daß der in einen Finger geht wie ein Messer. Darf "sowas Gefährliches" heute eigentlich noch verkauft werden? Ich hatte 3 Stück, jeweils verschiedene:

https://www.ebay.de/itm/Walthers-Stabil-...GMAAOSw5S5Z1M8s

Es gibt sogar eine Webseite darüber: https://stabilbaukasten.lima-city.de/

Das ist einer davon, einer der Basiskästen. Jede Menge Teile und ein Anleitungsheft, jede Menge Schrauben und Muttern. Und dazu ein Schraubendreher, der aus einem stabilen Draht geformt war! Dazu ein paar einfache Schlüssel für die Muttern. Ist auf dem einen Foto auch zu sehen. Damit habe ich gelernt, wie man Teile richtig zusammen schraubt und was man mit ein paar Basisteilen alles bauen kann. Nach ein paar nach Anleitung gebauten Modellen habe ich auch eigene gebaut, einen Jeep, einen großen Kran und andere Sachen. Nicht alles funktionierte gleich, da wurde dann probiert, geändert, auseinander gebaut und neu angefangen, bis es meinen Vorstellungen entsprach. Fischer-Technik? Laaaaaaaaaaaaaaaaangweilig! Lego? War auch nach kurzer Zeit langweilig, mit dem ersten Stabil-Baukasten war Lego bei mir komplett abgemeldet.

Andere Kinder lasen Micky Maus, ich habe die Zukunftsromane von Hans Dominik gelesen, von denen ich immer noch die meisten habe.

Ich habe mir beim zusammenstecken von Gleisen auch mal einen Schienenverbinder in die Hand gejagt, weil ich abgerutscht war. Da bekam ich ein Pflaster drauf, einen Klaps auf den Hinterkopf für meine Ungeschicklichkeit und gut war´s. Dafür wußte ich genau, was ich tun muß, wenn eine Lok zu quietschen oder zu stottern anfing.

Dürfen Kinder heute überhaupt noch selbstständig sein, alleine basteln, eigene Erfahrungen sammeln, sich dabei auch mal weh tun? Mir tun die Kinder leid, die mit einem Smartphone in der Hand groß werden! Wie soll damit eigenständiges denken und handeln gefördert werden, so wie es Stabil-Baukasten und Modellbahn bei mir taten? Wie bringt man heute einem kleinen Kind etwas Respekt vor Strom bei? Damals™ war das einfach: einen Bekannten mit Märklin-Bahn besuchen, man "durfte" auf´s Gleis fassen und dann wurde der Umschaltimpuls ausgelöst, natürlich mit dem ganz großen Trafo, an dem man zum umschalten den Knopf runter drücken mußte. Hui, das kam unerwartet und hat schon etwas "gezwiebelt". Aber man wußte nun, wie sich ca. 24 Volt Wechselstrom anfühlen, man solle sich das mal mit 220 Volt vorstellen! Danke, aber nein danke, das Experiment habe ich niemals nie nicht gemacht! Was würde heute passieren? Würde das Kind zur Polizei laufen und Papa wegen Körperverletzung anzeigen?

Der "Generation Smombi" fehlt das Gefühl für die Technik, mit der sie umgeht. Dieser Generation fehlt das Gefühl eines Stromschlags mit 24 Volt Wechselstrom, das schöne Gefühl, wenn nach anfassen des Lötkolbens am falschen Ende unter dem Strahl kalten Wassers der Schmerz nachläßt. Das pochen in der schon heilenden kleinen Wunde, nachdem man sich das gerade verzinnte Kabel durch die oberste Hautschicht gejagt hat. Das schöne Gefühl, den im Getriebe einklemmten Finger endlich aus der Lok bekommen zu haben. Und danach die genußvolle Umsicht und Vorsicht, mit der man diese Dinge dann betrachtet und verwendet! All dies fehlt - wen wundert es da noch, daß der Staat sich in der Pflicht sieht, uns alle zu bevormunden? Wie soll diese Jugend die Ingenieure von morgen hervorbringen, die kreativen Köpfe, die Erfinder?

Wollt ihr mal Spaß und Grusel zusammen haben? Geht auf youtube und gebt dort "smombi / smombie / smombies" in der Suche ein... ich übernehme aber keinerlei Haftung! Weder für Platzwunden an der Stirn noch für zerschlagene Tischplatten oder ähnliche Nebenwirkungen! Auch nicht für zerbissene Mäuse! Nein, keine Haftung, ansehen auf eigene Gefahr

Wenn man das oder nur einiges davon gesehen hat, weiß man, das alte Märklin-Trafos unser geringstes Problem sind!


...ich möchte doch nur ein bißchen spielen...

lG aus dem Norden von Georg


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#212 von Martin Lutz , 13.07.2019 06:29

Zitat

Hallo Martin,

ich gebe Dir ja Recht, aber im Vergleich zur Gessamtbevölkerung sind es nur wenige, die in den technischen Fragen (vielleicht hätte ich das dazu sagen sollen) den Dingen wirklich auf den Grund gehen bzw. gehen können. Warum auch, die Welt ist so viel mehr als nur Wissenschaft ...

Viele Grüße
Jürgen


Ich hab sie nicht gezählt (seh mich auch ausserstande sowas zu tun! ), deshalb kann ich kein Urteil darüber abgeben, von welcher Sorte es mehr Menschen gibt. Es gilt ja nicht nur im technischen und wissenschaftlichen Bereich sondern in allen Sparten der Menschheit.


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RE: (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik

#213 von Martin Lutz , 13.07.2019 06:44

Zitat

Beim Stabil-Baukasten waren Schlitzschrauben dabei, da konnte man auch mal mit dem Schraubendreher abrutschen und feststellen, daß der in einen Finger geht wie ein Messer. Darf "sowas Gefährliches" heute eigentlich noch verkauft werden? Ich hatte 3 Stück, jeweils verschiedene:


Klar, auch in der Schweiz gab und gibt es (!!) immer noch das Stokys System. https://www.stokys.ch/de-ch/home/ Allerdings gibt es heute nicht mehr die Schlitzschrauben, sondern Imbus (Innnensechskant) was ja auch praktisch besser ist. Ich halte solche Metallbaukasten immer noch etwas vom Genialsten, was der Spielzeugmarkt hergibt.

Übrigens ist Stokys in Bauma zu Hause, wo alljährlich die Plattform der Kleinserie http://www.kleinserie.ch/ stattfindet.


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