RE: auf Sicht gefahren...(?)

#1 von Andreas Poths , 19.10.2007 06:26

Hallo zusammen,
gestern früh in der Taunusbahn Richtung Frankfurt Hbf (LINT 41 Coradia):
Durchsage des Triebfahrzeugführers, daß der Zug 6-7 Min. Verspätung habe, weil er wegen eines Triebfahrzeugschadens auf Sicht fahren müsse.
Weiß jemand, was das sein könnte? Mir war bis jetzt nur der Ausdruck "fliegen auf Sicht" bekannt....

Gruß Andreas


gruß pothsi
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RE: auf Sicht gefahren...(?)

#2 von Muenchner Kindl , 19.10.2007 06:48

Guten Morgen,

Zitat von wikipedia

Bei den ersten Eisenbahnen verkehrte nur jeweils ein Zug auf einer eingleisigen Strecke. Als weitere Züge hinzukamen, wurde auf Sicht gefahren bzw. die Abfahrt eines Zuges von der Ankunft des Gegenzuges abhängig gemacht. Auf Grund der langen Bremswege ist das Fahren auf Sicht aber grundsätzlich nur bei geringen Geschwindigkeiten möglich. Durch schlechte Sicht, Unaufmerksamkeit oder unzureichende Bremsen kam es zu zahlreichen Unfällen, so dass man bald nach anderen Möglichkeiten suchte, die Zugfolge zu regeln und Zusammenstöße zu vermeiden.

Fahren auf Sicht ist aber bis heute die Regel im Rangierbetrieb und wird bei vielen Bahnen in bestimmten Störungssituationen oder auf Strecken mit geringer Bedeutung zugelassen. Die zulässige Geschwindigkeit ist dabei stark beschränkt (in Deutschland 40 km/h).




Quelle: wikipedia


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RE: auf Sicht gefahren...(?)

#3 von Andreas Poths , 19.10.2007 07:14

Aha
Danke!

Gruß Andreas


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RE: auf Sicht gefahren...(?)

#4 von Muenchner Kindl , 19.10.2007 07:24

Ich sehe schon, das wars nicht wirklich...

Auf Sicht fahren heisst soviel ich noch in Erinnerung habe, dass sich zwei Triebfahrzeuge in einem Streckenblock befinden duerfen und quasi hintereinander, eben auf Sicht, herfahren duerfen. Max. mit 40km/h.

Uebrigens bis 2004 eine Spezialitaet der Muenchner S-Bahn, die Tunnelbahnhoefe wurden auf Sicht angefahren, um schnelle Zugfolgen zu ermoeglichen.


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RE: auf Sicht gefahren...(?)

#5 von markstutz ( gelöscht ) , 19.10.2007 07:48

So sieht es in der Schweiz aus:

Zitat

Fahrt auf Sicht
den Sichtverhältnissen angepasste Fahrgeschwindigkeit, höchstens
40 km/h, sodass rechtzeitig vor einem auf Sichtdistanz erkennbaren
Hindernis angehalten werden kann. In Einzelfällen sehen die spezifischen
hoheitlichen Vorschriften abweichende Höchstgeschwindigkeiten vor



Quelle: http://www.bav.admin.ch/dokumentation/gr...e&showdetail=68

Grundsätzlich hat der Fahrdienstleiter der ersten Fahrt über einen gestörten Abschnitt (Achszähler gestört, Isolierung belegt, Hauptsignal geht nicht auf Fahrt...) Fahrt auf Sicht abzugeben.

Beleuchtet der Fahrdienstleiter das Hilfssignal (http://web.utanet.at/smiderkr/asr/desigchzz1.html), gilt dies als Zustimmung zur Vorbeifahrt am Halt zeigenden Hauptsignal mit Fahrt auf Sicht bis zum nächsten Hauptsignal.

Was sehen die Deutschen Vorschriften vor?


markstutz

RE: auf Sicht gefahren...(?)

#6 von Andreas Poths , 19.10.2007 08:57

Hallo,
bleibt noch die Frage, was als Triebfahrzeugschaden bezeichnet werden kann (in diesem Fall). Indusi defekt?

Gruß Andreas


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RE: auf Sicht gefahren...(?)

#7 von KBS971 , 19.10.2007 14:31

Servus Andreas,
das es die Indusi ist glaub ich nicht, denn mit defekter PZB (Indusi) darf man immer noch 100km/h fahren (§ 40 EBO).
Auf Sicht wird oft gefahren bei Stellwerks und Signalstörungen, aber bei einem Tfz Schaden fällt mir da jetzt auch nichts ein.

Vielleicht hat der Tf auch nur irgendwas erzählt um etwas erzählt zu haben und die Leute zu "beruhigen".


Gruß
olli


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RE: auf Sicht gefahren...(?)

#8 von Gast , 19.10.2007 21:10

Hallo Thomas,

das was es bei der S-Bahn war, wird permissives Nachfahren genannt.

Es ist in den S-Bahn-Netzen von Frankfurt und Stuttgart noch möglich, wird aber zumindest in Stuttgart nicht angewandt. Die Zugfolgezeit im S-Bahntunnel beträgt dort 90-120s durch verkürzte Blockabstände und verringerte Vorsignalabstände. Betrieblich genutzt werden 150s, aber etwas Reserve muss sein, wobei der Fahrplan beim 2,5min Takt nicht dauerhaft zu halten ist.

In München beträgt die Zugfolgezeit inzwischen ca 90s durch den LZB-Einbau und das soll stabil möglich sein.

Wolfgang



RE: auf Sicht gefahren...(?)

#9 von DRGW ( gelöscht ) , 19.10.2007 21:45

Hallöchen,
fahren auf Sicht wird als Befehl dem Triebfahrzeugführer gegeben, wenn die Streckensicherheitseinrichtungen einen sicheren Fahrbetrieb nicht gewährleisten können. Ich bekam diesen Befehl auch schon im Schülerverkehr, da die Bahnhofseinrichtung und der FDL sich ausserstande sahen, die Schüler auf dem Bahnsteig zu halten. Sogar die Polizei wurde zur Sicherung des Fahrweges angefordert. Fahren auf Sicht heisst, das der Triebfahrzeugführer die Geschwindigkeit so zu wählen hat, das er den Zug jederzeit vor einem Hinderniss stoppen kann. Eine Geschwindigkeit von 40 Km/h darf nicht überschritten werden, aber aufgrund der Bremswege wird auch diese zumeist nicht erreicht. Fahren auf Sicht wird auch dann angeordnet, wenn mit Hindernissen im Gleis zu rechnen ist, z.B. umgestürtzte Bäume. Mir passiert kurz vor Altenbeken aus Richtung Bielefed. Durch starken Schneefall sind da einige Bäume in die Oberleitung gekracht. Das Fahrzeug vor mir hat bemerkt, das die Bäume zu fallen drohen und eine Meldung an den FDL gemacht. Dieser hat mir dann "Fahren auf Sicht" befehligt. Das war genau die richtige Entscheidung, denn bei mir lagen die Bäume dann kurz nach einer Kurve auf der Strecke. Die Strecke liess sonst 100 Km/h zu.


DRGW

RE: auf Sicht gefahren...(?)

#10 von Boomel ( gelöscht ) , 21.10.2007 18:15

Vielleicht war wieder mal ein Bahnuebergang kaputt.
Passiert da ja alle 5 Minuten.

...
Viele Gruesse
Jochen


Boomel

RE: auf Sicht gefahren...(?)

#11 von Andreas Poths , 22.10.2007 06:25

Neee Jochen,
zwischen Ffm-Rödelheim und Ffm-Hbf gibt es keinen Bahnübergang......

Gruß Andreas


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#12 von Boomel ( gelöscht ) , 22.10.2007 18:11

Zitat von Andreas Poths
Neee Jochen,
zwischen Ffm-Rödelheim und Ffm-Hbf gibt es keinen Bahnübergang......

Gruß Andreas


Stimmt, nur eine Bruecke an der gebaut wird (ueber die A648)


Boomel

RE: auf Sicht gefahren...(?)

#13 von Michael Fitz , 22.10.2007 22:58

Zitat von Boomel

Zitat von Andreas Poths
Neee Jochen,
zwischen Ffm-Rödelheim und Ffm-Hbf gibt es keinen Bahnübergang......

Gruß Andreas


Stimmt, nur eine Bruecke an der gebaut wird (ueber die A648)




Gibt es den Bahnübergang am Biegwald (kurz nach der Brücke über die Nidda) nicht mehr??

Gruß
Michael


 
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RE: auf Sicht gefahren...(?)

#14 von Andreas Poths , 23.10.2007 06:31

Hallo Michael,
meines Wissens ist der BÜ zwischen Weißkirchen und dem Übergang über die A 5 der letzte BÜ vor/in Frankfurt. Ist ein Feldweg; da allerdings hat schon so manches Mal der Zug davor gestanden und ist im Schritttempo drüber, weil die Anlage defekt war....

Gruß Andreas


gruß pothsi
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RE: auf Sicht gefahren...(?)

#15 von Boomel ( gelöscht ) , 27.10.2007 11:29

Zitat von Andreas Poths
Hallo Michael,
meines Wissens ist der BÜ zwischen Weißkirchen und dem Übergang über die A 5 der letzte BÜ vor/in Frankfurt. Ist ein Feldweg; da allerdings hat schon so manches Mal der Zug davor gestanden und ist im Schritttempo drüber, weil die Anlage defekt war....

Gruß Andreas



Oder nen heiliger et stand da rum, weil ... nen BMW noch im weg stand ....
... ist schon mindestens 15 Jahre her.


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