Hallo liebe Modellbahngemeinde
Nachdem ich in diesem Forum bereits einige nützliche Tips lesen und anwenden konnte sind im Rahmen der Reparaturen weitere Fragen aufgekommen, zu denen ich bis jetzt noch keine Antwort finden konnte und deswegen habe ich mich entschlossen, mich anzumelden und die Fragen hier zu stellen. Ich gehe mal davon aus, dass sich hier einige kompetente Antworten ergeben...
Zum Hintergrund:
Mein Vater und ich hatten zusammen eine Märklin HO-Anlage, wobei mein alter Herr die meisten Aufbauarbeiten erledigt hat und ich als junger Mensch damals eher den Fahrbetrieb im Sinn hatte. Natürlich war das noch alles analog, ist schon etwas länger her...
Als mein Vater damals schwer erkrankte, ergab es sich so, dass die Anlage plötzlich auch nicht mehr richtig funktionierte, es lief nichts mehr, kein Zug ließ sich fahren, aber die Beleuchtung war an. Nun, nachfragen war nicht möglich, der Erbauer lag im Morphinkoma und war kaum noch ansprechbar. Ich, ahnungslos von der Verkabelung, habe versucht, etwas auf der Anlage erkennen zu können.Die Kabelbäume, die da gezogen waren, waren nicht wirklich gekennzeichnet und einfach unüberschaubar. Somit ist es mir damals nicht gelungen, den Fehler auch nur im Ansatz zu erkennen.
Also wurde die Anlage abgebaut und eingelagert. Die Kartons lagen etwas über 20 Jahre auf dem Dachboden meines Elternhauses. Es gab in der Zeit für mich nie die Möglichkeit, die Sachen selber irgendwo sinnvoll zu lagern geschweige den, wieder etwas daraus aufzubauen.Bis vor kurzem. Ich habe die guten Stücke jetzt bei mir und habe natürlich gleich versucht, zumindest einen Kreis aufzubauen und die Loks auszuprobieren. In dem Rahmen bin ich auf die ersten Wartungsarbeiten gestossen und habe die Tipps, die andere hier bekommen haben, erfolgreich anwenden können, so dass von den 11 Loks, die zum Bestand gehören, 9 wieder einsatzbereit sind und von den 9 3 Loks noch weitere Maßnahmen benötigen. So braucht eine Lok einen neuen Schleifer, eine zweite neue 'Kohle' und bei der Dritten ist ein Zahnrad ziemlich locker, so dass sie zwar gut fährt, aber das auch nur langsam. Den Fehler hatte sie übrigens schon, als sie eingepackt wurde. Alle diese Loks haben eine Reinigung des Getriebes durch und neue Haftreifen bekommen.
Ich konnte es auch nicht lassen, gleich eine weitere Lok zu ersteigern
Ich hatte damals immer den Wunsch, eine E-Lok auf der Anlage zu haben, aber der Alte war dagegen. Es gab nur Diesel und Dampf, weil die keinen Fahrdraht brauchen und eine E-Lok ohne Fahrdraht sieht halt doof aus. Der Aufwand war ihm zu groß und der Kostenfaktor dafür auch....
Es ist so, es soll wieder eine Anlage gebaut werden, aber der Betrieb soll analog bleiben. Meine beiden Söhne waren ziemlich begeistert, als sie die Teile gesehen haben. Der Große, 7 Jahre alt, mag Modellbahn, war bereits mehrere Male in HH und will da unbedingt wieder hin, daher ist die Vorstellung, selber eine Modellbahn zu betrieben sehr verlockend. Und ehrlich gesagt, ich selber habe da auch Bock drauf. Eine Umstellung auf Digitalbetrieb ist aus Kostengründen ausgeschlossen. Da der potenzielle Raum aber erst in gut einem Jahr verfügbar ist, bleibt im Vorfeld genug Zeit, zu planen ( das Grundkonzept ist im Kopf bereits fertig ) und das Material wieder fit zu machen. Das Gleismaterial ist das M-Gleis und auch die Schienen brauchen schliff und Reinigung.Im übrigen habe ich bei den ersten bearbeiteten Schienen 2 Stück mit einem Kurzschluß entdeckt, was wohl die Ursache für den damaligen Fehler sein dürfte. Die waren nämlich bei den ersten Testkreisversuchen mit verbaut und der dadurch auftretende Fehler kam mir irgendwie bekannt vor. Ich habe sie dann einfach mal durchgemessen und dabei den Kurzschluss entdeckt. Im nachhinein kann ich sagen, die Demontage war gut, ich hätte solche Schienen auf der Anlage nie entdecken könne, ohne alles abzubauen.Jetzt schleife ich jede einzelne Schiene ab, reinige die Kontakte mit einem Glasfaserstift und messe sie durch. Das wir noch viel Zeit in Anspruch nehmen...
Ausserdem musste ich feststellen, dass mein alter Herr im Umgang mit den Sachen nicht sehr zimperlich war, das Gleismaterial hat dann doch zum Teil leichte Verformung durch sehr starkes Anziehen der Schrauben, einige Gebäudeteile waren durch Untergrundfarbe ruiniert, vor allem Bahnsteige...
Gut die Hälfte der Gebäude war ein Fall zur Entsorgung, weil schlecht zusammengebaut, durch Leim und Streumaterial ruiniert und die Teile, die mein Vater selber aus Kunststoff hergestellt hat, sahen einfach nicht gut aus ( das fand ich damals schon, aber das hat sich auf der Anlage weggeguckt ). Er hatte leider nicht das Talent, was hier einige im Rahmen Landschaftsgestaltung und Gebäudebau haben...
Wird bei uns auch darauf hinauslaufen, dass die meisten Teile gekauft sein werden aber auch das will sauber gebaut werden. Die meisten der Gebäudebausätze, die ich damals gebaut habe, sind durchaus noch verwendbar und stehen zum Einsatz bereit und können auf LED-Beleuchtung umgestellt werden, find ich viel cooler und sieht besser aus, jedenfalls bei meinen Dioramen. Ausserdem wird man ja im Laufe der Zeit erfahrener...
Genug der Hintergrundinformationen, ich möchte jetzt mal auf den eigentlichen Punkt kommen, bevor das hier Off-Topic geht, aber eine gründliche Vorstellung gehört eben dazu....
Und da kommt die erste Frage:
bei den meisten Loks ist die Beleuchtung defekt. Kann man analoge Loks mit LED ausrüsten und wen ja, wie lässt sich das am Besten machen ? Und wen sich das nicht umsetzten lässt, wo bekommt man noch die entsprechenden Glühlampen ?
Frage 2: Die Lok, die durch ein offensichtlich loses Zahnrad kein Tempo erreicht, ist eine Diesellok Baureihe 212. Das Zahnrad befindet sich direkt vor einer der beiden Antriebsachsen, also das kleine, was die Bewegung an die Achse überträgt. Jetzt habe ich irgendwo gesehen, dass es für diese Lok die ganze Antriebseinheit als Ersatzteil gibt. Wäre es einfacher, die ganze Einheit zu tauschen oder kann man das einzelne Zahnrad wechseln, ohne dass der Rest Schaden nimmt ? Passt das Komplettteil überhaupt noch zu der alten Technik ?
Frage 3: Es gibt da eine BR 216, die tadellos läuft, aber bei etwas über halber Geschwindigkeit umschaltet. ( auf der Skala des blauen Kunststofftrafos bei 150 ). Auch das hat sie meines Wissen damals schon gemacht. Kann man da etwas machen, dass sie etwas mehr Spannung verträgt, ohne die Richtung zu wechseln ?
Frage 4: Es gibt im Bestand 2 V60 Dieselloks mit der Telexkupplung. Die ältere von den Beiden braucht die neue 'Kohle'. Gibt es hier irgendwo eine Schritt für Schritt Anleitung, wie man das am Besten macht ?
Frage 5: Die jüngere der V60 fährt gar nicht. Ich habe das Getriebe gereinigt, es lässt sich auch in eine Richtung bewegen, aber scheint dabei am Motor überzuspringen/durchzurutschen. Vorsichtiges fetten der Motorachse mit Ballistol ( wirklich vorsichtig, ganz wenig mit einem Wattestäbchen auf die Achshalterung des Motorteils von aussen, das hat bei 2 anderen Loks, die 'geschrien haben, weil sie total trocken waren, sehr gut funktioniert ) hat zu keinem Erfolg geführt und es ist für mich nicht ersichtlich, wo man das Motorgehäuse öffnet. Welche Optionen gibt es da ?
Frage 6: Eine Tenderlok ( aktuelle Artikelnummer 3687, nur halt in schwarz ) hat scheinbar auch einen Zahnradschaden. Die Lok fährt zwar an, auch in beide Richtungen,aber bleibt dann schließlich doch stehen, der Motor brummt nur noch und schaltet natürlich irgendwann um, wenn man die Fahrspannung weiter erhöht. Wenn man die Antriebsachsen per Hand dreht, ist an einer Position Wiederstand. Irgendwo sitzt das fest und ich vermute, dass da ein Zahnrad defekt ist. Nun befindet sich der größte Teil des Getriebes in einem Gehäuse, was ziemlich kompakt und verschlossen aussieht. Wie kommt man da ran und kann man grundsätzlich jedes Zahnrad in so einem Getriebe austauschen ?
Ich werde bestimmt im Lauf der nächsten Zeit öfters mit Fragen um die Ecke kommen. Es wird demnächst eine Platte geben, damit die Teststrecken nicht auf dem Fussboden sondern in Arbeitshöhe kommen und ausserdem die ganzen Weichen mal angeschlossen und probiert werden können. In dem Rahmen kann ich auch gleich mal Verdrahtungsproben vornehmen, um abschaltbare Gleisabschnitte bauen zu können usw. und es werden sich bestimmt weitere Fragen zu Wartung und Reparatur ergeben...
Vielen Dank schon mal für potentielle Antworten und ich hoffe mal, das bringt mich weiter....
Und nächstes Mal komm ich schneller auf den Punkt, versprochen....
Gruß
Markus