Ein paar allgemeine Tipps zum Verfahren mit "neuen" oder sollte ich lieber sagen "unbekannten" Händlern.
Ich mach nebenbei freiberuflich Unternehmensberatung für Einsteiger und Starter. Die erhalten oft recht dubiose Angebote. Folgendes hat sich als Schutz dabei bewährt:
1. Schauen WER ist der Anbieter. Adresse, Steuernummer, Angaben zu Art des Unternehmens sollten vorhanden sein. Adressen ruhig mal mit Google gegen suche. Hatte es schon häufiger das diese Firmen gar nicht existieren.
2. E-Mail Adressen genau ansehen. Firmen haben oftmals eigene Webseiten auf die dann die E-Mails lauten. Wird hier ein E-Mail Dienst verwendet, ist das nicht gleich gefährlich. Kleine Firmen inserieren z.B. bei Ebay haben aber keine eigene Internetseite. Vorsicht ist erst dann geboten, wenn ein vermeintlich deutscher Anbieter plötzlich eine Russische E-Mailadresse hat. Erkennt man an ".ru" Endet das auf COM oder NET oder INFO so ist das Grundsätzlich kein Zeichen für einen Fake Anbieter. Hier nach anderen Anzeichen suchen.
3. Bankverbindung. Ein deutscher Anbieter hat in der Regel auch ein deutsches Bankkonto. Die IBAN fängt IMMER mit DE an. Kommt hier eine Ausländische Bank zum Tragen, ist Vorsicht geboten! Übrigens, wenn ein Niederländischer Geschäftspartner eine Niederländische Bank nutzt, die IBAN also mit NL anfängt, so sollte das schon in Ordnung sein.
Das ist leider nicht viel, aber es könnte helfen. Bei Privatpersonen kann man höchstens nach widersprüchlichen Angaben suchen. Selten ist eine Privatperson über Google zu finden. Wenn allerdings jemand vorgibt Deutsch zu sein, seine Texte aber aus einem Übersetzungssystem stammen könnten, ist auch hier Vorsicht geboten. In solchen fällen hat sich bei mir bewährt Redewendungen zu nutzen, die eine Übersetzungssoftware nicht kennt, aber zum Text passt. Oft verraten sich diese Leute dann, dass sie Falsch auf die Redewendung reagieren.
Wenn alles dagegen spricht würde ich mit dem Kontakt keine Geschäfte tätigen. Für eine etwaige Anzeige muss erst ein konkreter Straftat bestand vorliegen. Auch Warnungen mit nicht beweisbaren Aussagen sollte man nicht heraus geben. So was könnte schnell zum Bumerang werden und im Gegenzug eine Verleumdungsklage einbringen.
Wenn ich bei so einem Vorgang ein schlechtes Bauchgefühl habe, es aber nicht konkretisieren kann, dann nehme ich Abstand von Geschäften und lasse den Kontakt einschlafen. Ich hoffe, der ein oder andere kan mit den Vorsichtsmaßnahmen was anfangen.
Ich wünsche allen NICHT auf Fake Anbieter zu treffen.