So wie Martin würde ich es auch sagen.
Und ich würde nicht vom "dummen" Käufer sprechen. Ob ein Preis zu hoch ist oder nicht bestimmt sich letztlich aus der Sicht des konkreten Käufers und ist somit eine Farge das Standpunktes un der persönlichen finnziellen Verhältnisse.
Wer im Monat beispielsweise nur 200 € fürs Hobby übrig hat, wird häufig eher nicht bereit sein, für ein Modell mehr als die UVP zu zahlen. Wenn aber jemand das nötige Geld hat und ein deutlich höheres Budget für das Hobby zur Verfügung hat, so wird dieser hingegen für ein bestimmtes Modell eher einen entsprechenden Preis zahlen; wenn man ein seltenes Modell anders nicht bekommen kann und man es unbedingt haben möchte, dann ist einem der Artikel dieser Preis auch Wert, so dass man es selbst nicht als überzogen empfindet. Letztlich sind doch beide Ansichten legitim; jeder muss für sich selbst entscheiden, was er zu zahlen bereit ist. Das sieht man ja auch deutlich bei Auktionen, bei denen der Verkäufer ja nun wirklich keinen Einfluss auf den Endpreis hat. Ein gutes Beispiel dafür sind die verkehrsroten Steuerwagen der Bauart "Wittenberge" von Roco, die auch in Auktionen Preise über 200 € erzielen.
Ähnlich wertstabil und selten angeboten sind von Märklin die E 10 1240 in kobaltblau-beige, Art-Nr. 37106 und die ozenablu-beige 110.3, Art-Nr. 37013. Unter 250 € gehen die selten weg.
Ich habe den Eindruck, dass vor allem solche Modelle, von denen es nur eine (einmalige) Auflage gab, sehr preisstabil sind. Bei Märklin zählen dazu meiner Mainung nach außer den beiden genannten auch die BR 141 in S-Bahn-Lackierung (39412), die verkehrsrote 218 (39185), die City-Bahn 218 (39182), die rot-beige 218 217 (39184). >Diese Modelle verkaufen sich problemlos um die damalige UVP, teilweise auch über 300 €.
Keine großen Wertverluste kann man auch bei der verkehrsroten BR 150 (37851), der blau-beigen E10.12 (39121) und der E10.12 aus 2009 zum 150-Jahre-Jubiläum (39123) beobachten. Alles Modelle, die es so nu einmal im Programm gab.
Sobald dann neuere Auflagen erscheinen, fallen die Preise deutlich. Schaut ech mal auf Ebay die Preise für die Insider-103 (39579) aus dem JAhre 2003 an. Die Lok hat damals ca 370 € gekostet und war lnge Zeit nicht für deutlich weniger zu bekommen. In den letzten Jahern erzielt sie in Auktionen deutlich unter 200 €; vermutlich weil es seitdem 3 weiter Auflagen einer 103 aus Metall mit schwarzem Rahmen gab; seit 2011 mit der 37573 auch ohne Schrauben im Dach.
Ähnliches Beispiel die Erstauflage der E50 (39500) aus dem Jahre 2007. Die Lok hatte damals auch auf Ebay recht stabile Preise über 200 €; doch inzwichen gab es 3 weitere Auflagen in Epoche 3 (37852, 37854, 37855), so dass die 39500 für um die 150 € geboten wird (einzelne Sofort-Kauf-Angebte für höhere Preise mal abgesehen).
Der VT 11.5 (37605) war bis 2011 ebenfalls sehr wertstabil. Bis dahin war dies auch die einzige Auflage von Märklin. 2010 musste ich noch ca 500 € für diesen Zug bezahlen; dann gab es zwei Neuauflagen und inzwischen bekommt man den 37605 für etwa 350 €.
Letztlich mehrt sich aber auch immer mehr die "Geiz-ist-Geil"-Mentalität. Immer wieder beobachte ich es, dass, wenn man einen Artikel für sagen wir mal 200 € anbietet (und er mindestens diesen Preis auch Wert ist bzw. in Auktionen erzielt), man Anfragen nach dem Motto erhält: "Also für 140 € würde ich es nehmen..." Man sollte immer auch bedenken, dass schließlich niemand etwas zu verschenken hat; es gibt genügend Modell und andere Artikel, die man deutlich unter Wert verkauft, so dass ich es nicht als verwerflich ansehe, wenn man bei anderen Artikeln versucht, diese wenigstens verlustfrei zu veräußern.