RE: Bodengestaltung Betriebswerk und Lokschuppen

#1 von DocJ , 20.04.2019 18:45

Hallo,

ich war gerade mal wieder in einem Lokschuppe, und suche auch schon geraume Zeit das Netz nach Fotos ab bezüglich Bodengestaltung.

Im Lokschoppen liegen die Schienen quasi nicht auf Bohlen sondern im Beton, wie gestaltet Ihr das, welches Material?

Als erstes kommt mir in den Sinn mit Gips ausgiessen, dann habe ich aber Zweifel ob das so sinnvoll ist.

Im Betriebswerk sind die Schwellen eigentlich auch nicht zu sehen, der Boden auf dem gelaufen und gearbeitet wird ist quasi auf oberen Bohlenniveau.

Auch hier die Frage wie macht ihr das, Eben Ausschoteten sieht mir auch zur grob aus, da könnte man nicht vernünftig laufen und arbeiten.

Alternativ wäre natürlich die Schienen einfach mit den Bohlen normal verlegen, aber das sieht mir nicht gut aus.

Für Tipps und Ideen bin ich dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen


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RE: Bodengestaltung Betriebswerk und Lokschuppen

#2 von Analogbahner , 20.04.2019 19:02

Die Schienen liegen im Schuppen nicht direkt im Beton, sondern nach außen sind schon mal Bohlen versenkt. Sie fangen die Raddruckkräfte auf, und sie lassen sich beim Auswechseln der Schienen entfernen. Innen ist natürlich die Untersuchungsgrube, da geht das nicht.


Gruß Analogbahner


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RE: Bodengestaltung Betriebswerk und Lokschuppen

#3 von Sinerb , 20.04.2019 19:26

Grüß Dich

welches Gleissystem hast du ?
Man kann ca 2mm Starkes Balsaholz nehmen das dann zwischen
die Schienen legen farblich kann man das dann anpassen.
Im BW ist aber nicht alles ebenerdig soll in diesen Bereich gelaufen werden hat man
Bohlenübergang gelegt auch das ist mit Balsaholz leicht darstellen mit einem scharfen
Messer einfach einritzen.

Gruß Sinerb


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RE: Bodengestaltung Betriebswerk und Lokschuppen

#4 von DocJ , 20.04.2019 19:33

Hallo Jochen,

das mit den Bohlen muss ich übersehen haben.

Was ich meine ist jedoch das der Boden auf dem Niveau der Schienenoberkante, oder habe ich da was falsch gesehen?



Hallo Sinerb,

Gleissystem ist Märklin K-Gleis.
(Gruben und ähnliches machen da schon mehr Aufwand, hab das bei der Entschlackungsgrube durchexerziert mit Weinert-Blechen, weshalb ich im Lokschuppen auf die Gruben verzichten werde, denke über ein schrägprojiziertes Bild nach, daß ich in das Gleis montieren werde ist aber noch nicht spruchreif, erste Versuche sind gescheitert ops: )

Das mit dem Balsaholz ist schon mal eine gute Idee. Werde das mal im kleinen ausprobieren.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen


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RE: Bodengestaltung Betriebswerk und Lokschuppen

#5 von Richrath , 21.04.2019 22:15

Moin,
Ich habe das mal mit schwarzem Schmirgelpapier gemacht, Körnung weiß ich nicht mehr. Sah brauchbar aus.

Bg
René


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RE: Bodengestaltung Betriebswerk und Lokschuppen

#6 von Sebastian Woelk , 23.04.2019 20:31

Mahlzeit,


da ich vor etlichen Jahren im Gleisbau gelernt habe und so ziemlich viele Möglichkeiten erlernt habe erlaube ich mir mal ein paar Infos zum Vorbild. Altbestände haben wir ja teilweise auch abgebrochen um dann was neues zu bauen.

Grundsätzlich sind 2 verschiedene Arten eines Gleises zu unterscheiden.

- Querschwellengleis
- Rahmengleis

Ein Gleis mit Einzelstützen welche keinerlei Verbindung miteinander haben kenne ich persönlich nur noch aus dem Lehrbuch.

Nun aber zum Detail...

Das Querschwellengleis kann klassisch mit Holz- oder Beton- oder Stahlschwellen gebaut werden. Klassisch in Schotter gebettet. Bei Kleinbahnen hat man früher auch gerne Kies genommen, bei unserer Museumsbahn liegt noch heute im Werkstattbereich das ein oder andere Stück im Kies.

Es gab auch die Möglichkeit das Querschwellengleise oberhalb der Schwellen mit Bahnübergangsplatten ausgelegt wurden, von außen wurde bis an die Schiene heran betoniert. Weiterhin gibt es die Variante das auch zwischen die Schienen Beton gegossen wurde, entweder bis zur Unterkante Schienenkopf oder mittels Brettern als Schalung um die Fahrkante und eine Rille freizuhalten dann bis SO einbetoniert wurde.

Ich habe auch schon Baustellen erlebt bei welchen der sog. Deckenschluss mittels Gussasphalt hergestellt wurde. Bei Straßenbahnen haben wir in reinen Abstellhallen auch Pflastersteine eingebaut.

Zum Modell... Habe da selbst noch nichts probiert, Gips dürfte da aber schlicht zu dünn sein bei einer Schienenhöhe von 2,1 mm oder weniger. Selbst Code 100 (2,5 mm?) dürfte die Gipsschicht zu dünn sein. Da reichen ein paar Erschütterungen und Dir bricht alles weg.

Ich dachte daran es mal bei einem Teststück mit Keramik zu probieren. Bahnsteigkanten aus dem Programm von Spörle habe ich schon mit Keramik abgegossen, die brechen zwar auch wenn man sie Fällen lässt, es braucht aber mehr Kraft wenn man sie bewusst brechen will. Da verspreche ich mir einen gewissen Erfolg davon.

Nun zum Rahmengleis im Vorbild.

Rahmengleis gibt es als Stopfdamm und mit Verguss auf Tragschicht. Als Tragschichten kommen sowohl bituminöse als auch Betontragschichten zum Einsatz. Es gibt auch die Variante das Rahmengleis direkt auf einer Schicht aus sog. PSS aufgebaut wird. PSS bedeutet eigentlich nichts anderes als Planumsschutzschicht, das ist ein Gemisch aus Schotter, Kies und Sand. Der Fachmann unterscheidet hier Wasserdurchlässiges Material und Wasserundurchlässiges Material. Die Angabe des Materials erfolgt als Angabe die sog. Sieblinie. 0/32 gibt an das von 0,xx mm bis 32mm Korngröße alles dabei ist. Dieses Material wird planiert, verdichtet und dann das Rahmengleis sozusagen aufgeklebt. Das haben wir aber nur einmal in einem Verbindungsstück zwischen 2 Weichen so gebaut. Rahmengleis auf Stopfdamm bedeutet auch die Verwendung von PSS, allerdings wird hier unter dem Schienenfuß von der Seite her die Schiene mit PSS unterstopft. Der Deckenschluss erfolgt auch hier wieder entweder mit Beton, Asphalt oder Pflastersteinen.

Bei der Umsetzung im Modell kannst Du Dir also für einen Lokschuppen schnödeste Graupappe schneiden, lässt so viel Platz das die Spurkränze Deiner Fahrzeuge genügend Freiraum haben und kannst dieses dann farblich behandeln. Ein helles Grau für Beton, die Kanten zwischen den Platten können zu sehen sein. Selten wurden (in Rechteckschuppen) 100m am Stück betoniert. Die Gusskanten zwischen den einzelnen Arbeitsabschnitzen hat man früher nicht wirklich kaschiert nur sauber abgearbeitet das es keine Stolperkante gab.

Bei Gussasphalt sieht das anders aus. Eine ordentliche Fachfirma bringt dort mit genügend Personal und rechtzeitigem Materialnachschub auch hunderte Quadratmeter am Tag nahtfrei auf. Du kannst auch Pflasterplatten nehmen und diese zurechtschneiden. Aber bitte kein Natursteinpflaster! Beton- oder Schlackepflaster haben wir mehr als einmal abgerissen. Gehwegplatten habe ich auch nicht erlebt. Die haben meist für Hubwagen oder Gabelstapler keine ausreichende Haltbarkeit. Auszuschließen ist es aber auch nicht, schlicht als Reparaturstelle weil irgendwo der Boden völlig zerbröselt war hat man im Zweifel auch so was hergenommen. Eine Umsetzung im Modell wird da aber eher schwierig, denn solche Bereiche waren meiste sehr sehr klein.

Holzbohlen wurden meist nur dort verwendet wo Arbeitsgruben zeitweise abzudecken waren. Am Beispiel einer Straßenbahnwerkstatt der 1960iger Jahre könnte man es so gestalten, 5 GT8 sind vorhanden, viele Zweiachser... ist ein Zweiachser zur Wartung wurden 2/3 der Grube abgedeckt oder nur vor dem Fahrzeug ein Stück damit man jederzeit drum herum laufen konnte. War ein GT8 zur Wartung würde die Grube eben vollständig aufgedeckelt.

Mein Versuch wird vsl. so aussehen das ich ein Stück Gleis aus Swedtramgleisen nehme welche auf den Kupferkaschierten Leiterplatten aufgelötet ist. Dann will ich die Schienenhöhe zzgl. der Leiterplattenhöhe mit Keramik auszugießen. Von einer Schicht mit einer Stärke von etwa 3,5 mm verspreche ich mir eine gewisse Haltbarkeit.

Bei Fragen gerne Fragen stellen.

VG Sebastian Woelk


St. Galenit?

- nicht realen Namen
- Liste von Städten bei wikipedia durchgegangen...
- Eisenerz in Österreich... klingt gut.
- Ein Bleierz heisst wissenschaftlich Galenit...
- Heiligensud drüber und heraus kam St. Galenit...

https://de.wikipedia.org/wiki/Galenit


 
Sebastian Woelk
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