nachdem ich jetzt mit einigen Umbauten zur Digitalisierung alter Fleischmann, Gützold, Lima ein paar Erfahrungen mit zwei verschiedenen Decoder-Typen gemacht habe, frage ich mich, ob es nicht eine Art Datenbank (Liste?) gibt, in der für ältere Loks / Motoren gute/die besten Regelungs-Einstellungen für die Motoransteuerung vorgeschlagen werden.
Die Zimo-Decoder geben zumindest eine grobe Empfehlung der Art "CVx=xx und CVy=yy für FLM Rundmotoren", aber es gibt sicher MoBa-Fans, die für ihre Lok ABC einen optimalen Parametersatz definiert haben.
Ich bin mir bewusst, dass es sehr viele Faktoren gibt, die einen Einfluss auf die Regelung haben (Alter des Motors, Last, ....), dazu noch die verschiedensten Decoder-Marken, -Typen, -SW-Stände.
Hallo Jens, so einfach ist das leider nicht. Man kann (leider) bei den meisten Decodern so viel Einstellen, das man u.U. sich selbst die ganzen Einstellungen kaputtoptimiert. Es gibt durchaus Werte die man zur Ersteinstellung des Decoders nutzen kann, jedoch sind diese Werte vom verbauten Motor und der Serienstreuung/Alter/Wartung und von allen verbauten elektronischen Bauteilen abhängig. Bei 2 Modellen aus der gleichen Charge wirst du trotzdem minimale Unterschiede in der Ansteuerung einstellen müssen, damit diese optimal synchron laufen. Hier ist es auch wieder die Frage, wie perfekt es sein soll. Dem einen genügt es bereits wenn der richtige Motortyp eingestellt ist, ein anderer möchte in allen Fahrstufen die perfekte Dynamik und nahe am Vorbild sein. D.h. Endgeschwindigkeit, Lastverhalten, Bremsweg etc. Daher halte dich an die Empfehlungen der Hersteller, den Rest musst du leider selbst passend für dein Lokmodell optimieren.
Wenn möglich bleibe bei einem Decoder Hersteller. Damit kommst du schneller ans Ziel. Zu viele verschiedene Decoder mit zu vielen verschiedenen Einstellmöglichkeiten sind auf die Dauer nur verwirrend, da man jedesmal erneut auf die Besonderheiten eingehen muss. Hole dir nach Möglichkeit den Decoder und Zubehör deines Favoriten ins Haus, mit dem du am Besten zurechtkommst. D.h. Firmwareupdates, Einstellungen etc. Das erspart dir viel Kopfzerbrechen u.U. auch Zeit und Geld.
mfg
Ralf
Der Computer soll die Arbeit des Menschen erleichtern und nicht umgekehrt! Neue Kupplungen für Faller OHU Selbstentladewagen: viewtopic.php?f=27&t=82863 Kein Support per PN !
es ist nicht nur das was Ralf geschrieben hat. Es hängt auch viel von der Konstellation einer Anlage ab. Einspeisungen, Zentrale, Trafos, etc.. [/quote]
Die Anlage sollte da meiner Meinung nach keine Rolle spielen, sondern eher eigene Wünsche im Bereich Fahreigenschaften. Soll die Lok möglichst gute Langsamfahreeigenschaften haben? Welche Höchstgeschwindigkeit soll sie haben? Auf welchen Tasten sollen welche Funktionen belegt sein? Wie steht es mit Anfahr- und Bremsverhalten?Mit welcher Anzahl Fahrstufen möchte ich die Lok steuern? Beschleunigungskurve (Linear?)
Wenn die Anlage eine schlechte Auslegung in Sachen Einspeisungen hat (wenig Einspeisungen, zu geringer Querschnitt usw.) und deswegen die Fahrspannung zu stark absinkt oder Kurzschlüsse nicht sauber dedektiert werden, dann helfen die besten Lokdecodereinstellungen nichts. Das selbe gilt für die Versorgungsgeräte wie Trafo. Die Zentrale hat vielleicht noch einen Einfluss, wenn sie zum Beispiel 128 Fahrstufen nicht liefern kann oder so... aber...
habe mich eventuell etwas unglücklich ausgedrückt. Viele stellen ihre Lok mit einem Programmer auf einem Rollenprüfstand, Stück Gleis oder auf einem Testkreis ein und wundern sich dann, warum sich die eingestellte Lok danach auf der Anlage anders verhält. Ansonsten gebe ich dir Recht!
Viele Grüße Peter
Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!
habe mich eventuell etwas unglücklich ausgedrückt. Viele stellen ihre Lok mit einem Programmer auf einem Rollenprüfstand, Stück Gleis oder auf einem Testkreis ein und wundern sich dann, warum sich die eingestellte Lok danach auf der Anlage anders verhält. Ansonsten gebe ich dir Recht! [/quote]
Ja, ja klar. An der drehenden Rolle erkennt man keine Fahreigenschaften. Aber wenn du schreibst:
ZitatEs hängt auch viel von der Konstellation einer Anlage ab. Einspeisungen, Zentrale, Trafos, etc..
dann kann der Leser sicher nicht davon ableiten, dass du eigentlich Rollenprüfstand kontra Gleisanlage meinst.
Das mit der Anlage ist aber doch nicht so ganz aus der Welt. Je nach Zentrale gibt es ja auch die Möglichkeit die Gleisspannung anzupassen und auch jede Zentrale hat hier eine gewisse Streuung,zudem kommt beim Gleismaterial auch noch der Widerstand mit in die Berechnung, also so ganz kann man die Anlage mit der Steuerung auch nicht vernachlässigen. Auch hier gibt es Faktoren, die eingestellte Parameter beeinflussen können.
Der Computer soll die Arbeit des Menschen erleichtern und nicht umgekehrt! Neue Kupplungen für Faller OHU Selbstentladewagen: viewtopic.php?f=27&t=82863 Kein Support per PN !
Zitat Ich bin mir bewusst, dass es sehr viele Faktoren gibt, die einen Einfluss auf die Regelung haben (Alter des Motors, Last, ....), dazu noch die verschiedensten Decoder-Marken, -Typen, -SW-Stände.
moin Jens, Du kannst bzw. musst leider bei jedem Softwareupdate eines Decoders davon ausgehen, dass auch die Lastregelungsparameter anzupassen sind. Wenn gleiche Software für die verschiedenen Decoder verwendet wird, lässt sich die Tabelle oft auf Decoderfamilien (bei gleichem Softwarestand) zusammenfassen. Bei Loks dürfte zumindest die Motorenauswahl anhand des Baujahres zu differenzieren sein, ich hatte auch schon Loks gleichen Typs / Herstellers, in denen die 6 Drehgestelle so unterschiedliche Motorenqualitäten hatte, dass ich zuerst einmal je lok die möglichst gleichlaufenden Drehgestelle zusammenstellen mußte. Soweit der Vorrede. Meine Dokumentation der eingestellten Motorparameter je Lok ist Teil der gesammt-CV-Dokumentation jeder einzelnen Lok, da ich nur pc-gestützt (und damit auch mit Dokumentationsmöglichkeit) programmiere. Eine gesonderte Liste nur der Motorregelungsparameter führe ich daher nicht. Bei Bedarf tausche ich mich mit Freunden mittels gezielter Anfrage für eine spezifische Lok /einen spezifischen Decoder aus. Die in den Herstelleranleitungen niedergelegten Einstellungsempfehlungen waren bei meinen Loks leider nur zu einem geringen Teil hilfreich. Im praktischen Fahrversuch auf der Anlage konnte ich bislang immer sehr schnell herausfinden, in welche Richtung ich bei den Motorparametern gehen muss, teilweise auch konrär zur Herstelleranleitung.
Eine korrekte Strom- und Steuersignalübertragung auf der Anlage zur Lok setze ich als unabdingbare Voraussetzung, eine geänderte Gleisspannung hat in der Regel nur Auswirkungen hinsichtlich Geschwindigkeit (bei ausreichender Minimalspannung).
Schöne Grüße Johannes
Spur G im Garten, H0m im Hause. Lenz LZV100 mit Rocrail auf RasPi, Manhart-Funky und RocoWLM.
Für mich ist es sowieso selbstverständlich, dass man eine auf dem Programmiergleis oder Rollenprüfstand programmierte (eingestellte wäre wohl richtiger) Lok jeweils mit der Anlage abstimmt. Die eingestellte Zentralenspannung hat vielleicht einen kitzekleinen Einfluss auf die Höchstgeschwindigkeit, klar. Aber mit kleinen Differenzen und Toleranzen muss man sowieso leben. Wahrscheinlich hat der momentane Wartungszustand des Fahrwerks (Motor, Getriebe) einen wesentlich grösseren Einfluss.
Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen: eine Datenbank für Decoderparameter ist ein Riesenaufwand, dem sich wohl kaum ein Modellbahner antun würde. Es gibt so viele Decoder und Motrotypen und Lokmodelle, Man rechne mal, wieviele Kombinationsvarianten hieraus entstehen. Da will ich wirklich eher Modellbahn spielen als eine solche Datenbank zu bauen. Aber ESU hat ja schon einige typische Einstellungen für bestimmte Motoren angegeben.