RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#1 von kleineWelt , 25.04.2019 12:49

Moin zusammen,

mir ist jetzt wieder eine Lok mit schlechter Stromabnahme ab Werk untergekommen, diesmal die Piko BR150 ozeanblau/beige (150 - 062-8, 2L-Version). Sie wollte auf sauberen, geraden Gleisen nicht anständig fahren.

Schuld war wieder eine starke Brünierung der Radsätze. Habe dann wieder selbst Hand angelegt: Lok auf den Rücken, an ein Drehgestell Strom, an die drehenden Räder des anderen Drehgestells feines Schleifpapier gehalten, bis die Brünierung an den Laufflächen herunter war, und das blanke Metall sichtbar wurde.

Seitdem läuft sie anstandslos gut.

Dazusagen möchte ich, dass ich noch nie solche Schwierigkeiten hatte, eine Lok überhaupt über ein Drehgestell mit Strom zu versorgen: kaum lief der Motor an, da blieb er auch schon wieder stehen. Es brauchte einiges an Zeit, bis ich die Laufflächen der Räder überhaupt freigeschliffen hatte.

Sehr interessant ist hier der Vergleich mit einem anderen Piko 6-Achser, der BR 132. Diese lief trotz ebenfalls stark brünierter Räder bei mir gut.

Ich habe dann festgestellt, dass die BR 132 tatsächlich über alle 6 Räder eines Drehgestells den Strom abnimmt, während die BR 150 das nur über vier Räder eines Drehgestells erledigt (eigentlich: drei Räder, da eines Haftreifen trägt).

Das macht offensichtlich den entscheidenden Unterschied.

Ich fände es schön, wenn bei den Herstellern einmal eine Lernkurve einsetzen würde: nur blankes Metall leitet Strom wirklich gut, gerade in solchen Fällen, wo der Stromübergang nur an einem kleinen Punkt (wie hier: Schiene-Rad) erfolgt.

Starke Brünierung oder sonstige Patina auf den Radlaufflächen ist für einen guten Stromübergang einfach hinderlich.

Viele Grüße
Chris


...habe für mich erkannt: nur wenn man auch dran baut, wird's irgendwann fertig.


 
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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#2 von Michael Knop , 25.04.2019 16:00

Zitat


an die drehenden Räder des anderen Drehgestells feines Schleifpapier gehalten, bis die Brünierung an den Laufflächen herunter war, und das blanke Metall sichtbar wurde.


Starke Brünierung oder sonstige Patina auf den Radlaufflächen ist für einen guten Stromübergang einfach hinderlich.

Viele Grüße
Chris



Hi Chris,

ich bin in dem Fall nicht sicher, ob deine Idee/Problem "Starke Brünierung oder sonstige Patina auf den Radlaufflächen" mit dem "feines Schleifpapier" auch gut beseitigt wurde.

Sicherlich ist eine zu starke Brünierung nicht förderlich, aber ich denke mit dem "feinen" Schleifpapier hast Du dir keinen Gefallen getan. Bzw. ohne Angabe der Körnung des Papiers kann keiner deinen Tipp sinnvoll nachvollziehen.

Ich arbeite beruflich mit SiC-Schleifpapieren, um metallografische Untersuchungen durchzuführen - und was ich als fein bezeichne - und vielleicht für den oben beschriebenen Anwendungszweck noch eben brauchbar ist - würden andere nur als "hartes Toilettenpapier" bezeichnen - nämlich Körnungen oberhalb 2400 - steht vielen nicht zur Verfügung.
Und wer Beruflich mit Holz zu Tun hat, der bezeichnet 240er oder 400er schon als fein - und ruiniert sich damit die Radsätze der neuen Lok.


Unabhängig von der Körnung bleibt das Problem des Schleifstaubs, der ja nicht nur den Metallabrieb enthält, sondern auch immer ein wenig vom Schleifmaterial selbst. Und den möchte ich nicht im Getriebe oder den Achslagern haben* - der wandelt er sich nämlich mit dem Fett oder Öl des Getriebes/der Lager zu einer alles zerstörenden Schleifpaste.

*) wo ein Teil aber unweigerlich landet, so wie du gearbeitet hast




Um zum Schuss nicht nur Kritik zu üben, und Schadensszenarien zu verbreiten, hier ein Tipp zur Behebung des Problems:

Einfach die Lok eine Zeit einfahren - die Brünierung fährt sich nämlich auch problemlos ab!


Viele Grüße, Michael


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#3 von Lokfuchs , 25.04.2019 16:19

Hallo,

das einfahren des Motors und damit gleichzeitig abfahren der Brünierung ist in der Tat sehr hilfreich bei neuen Loks. Ich lese hier oft von Kontaktproblemen mit nagelneuen loks, undoder Fahrverhalten das nicht den Erwartungen entspricht.

Ich habe mit Einfahren sehr gute Erfahrungen gemacht, und kann es empfehlen. Ich lasse die lok ca 30 min in jede richtung laufen, und wechsele zum Schluss auf die vorbildliche Höchstgeschwindigkeit.

Oft sind Getriebe- und sonstige Geräusche verschwunden oder nicht mehr warnehmbar.

Übrigens unabhängig vom Hersteller.


LG
Guido


 
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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#4 von klein.uhu , 25.04.2019 16:42

[quote="Michael Knop" post_id=1966929 time=1556200830 user_id=102]

Zitat

... .feines Schleifpapier" ...


ich bin in dem Fall nicht sicher, ob deine Idee/Problem "Starke Brünierung oder sonstige Patina auf den Radlaufflächen" mit dem "feines Schleifpapier" auch gut beseitigt wurde.

Sicherlich ist eine zu starke Brünierung nicht förderlich, aber ich denke mit dem "feinen" Schleifpapier hast Du dir keinen Gefallen getan. Bzw. ohne Angabe der Körnung des Papiers kann keiner deinen Tipp sinnvoll nachvollziehen.
[/quote]
@"kleine Welt"
Das hatten wir doch vor ein paar Wochen erst als Thema mit Dir bis zum Exzess durchgekaut .
Ist Deine Welt so klein dass Du das alles schon wieder vergessen hast? Durch Wiederholen und Aufwärmen wird Falsches nicht richtig. Bitte nicht noch mal die ganze Litanei mit Dir von vorne!,

Du kannst ja gerne mit Deinen Modellen machen was Du willst, aber verbreite diesen Unsinn bitte nicht hier als Allheilmittel!


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates)
Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#5 von kleineWelt , 25.04.2019 17:56

Moin zusammen,

ich sag' es gleich: auf Herumzankerei habe ich heute keine Lust

Zur Frage nach der Schleifpapier-Körnung: man kann da im Bereich 600 - 800 arbeiten. Feineres Schleifpapier setzt sich einfach nur zu, und man bekommt die dicke Brünierungs-Schicht nicht herunter. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.

Wer möchte, kann in solchen Fällen auch gerne ein Einfahren versuchen (allerdings vielleicht besser 2 -3 Stunden, anstatt einer halben). Aber nicht entäuscht sein, wenn das das Problem nicht löst; eine dicke Brünierung ist nämlich sehr widerstandsfähig (deshalb auch abrasive Methoden), und es kann sehr lange dauern, bis die genügend heruntergefahren ist.

In den meisten Fällen länger, als ich bereit bin, zu warten.

Ansonsten gilt das übliche: positive Ergebnisse dieser Methode: jede Menge, negative Ergebnisse irgendwelcher Art: Null (das zeigen ausführliche Praxiserfahrungen).
Auch wenn das die Leute ohne die geringste MoBa-Praxiserfahrung mit solchen Methoden manchmal nicht so gerne wahrhaben wollen.

Viele Grüße
Chris


...habe für mich erkannt: nur wenn man auch dran baut, wird's irgendwann fertig.


 
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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#6 von Michael Knop , 25.04.2019 18:43

Zitat

Moin zusammen,

ich sag' es gleich: auf Herumzankerei habe ich heute keine Lust

Zur Frage nach der Schleifpapier-Körnung: man kann da im Bereich 600 - 800 arbeiten. Feineres Schleifpapier setzt sich einfach nur zu, und man bekommt die dicke Brünierungs-Schicht nicht herunter. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.

Wer möchte, kann in solchen Fällen auch gerne ein Einfahren versuchen (allerdings vielleicht besser 2 -3 Stunden, anstatt einer halben). Aber nicht entäuscht sein, wenn das das Problem nicht löst; eine dicke Brünierung ist nämlich sehr widerstandsfähig (deshalb auch abrasive Methoden), und es kann sehr lange dauern, bis die genügend heruntergefahren ist.

In den meisten Fällen länger, als ich bereit bin, zu warten.

Ansonsten gilt das übliche: positive Ergebnisse dieser Methode: jede Menge, negative Ergebnisse irgendwelcher Art: Null (das zeigen ausführliche Praxiserfahrungen).
Auch wenn das die Leute ohne die geringste MoBa-Praxiserfahrung mit solchen Methoden manchmal nicht so gerne wahrhaben wollen.

Viele Grüße
Chris




Hi Chris,

Selten so ein Mist gelesen. Aber wer mag, kann sich mit den angegebenen Körnungen gerne die Radsätze seiner Loks ruinieren.


Und zur nicht vorhanden Praxiserfahrung, sage ich nur
www.tischbahning.de - oder auch mist47.de und viele weitere.



Und als Werkstoffprüfer und -techniker weiß ich was abrasive Teilchen in Lagern und Getriebe anrichten können. Und „dummerweise“ sind die feineren die schlimmsten.



Viele Grüße, Michael


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#7 von Railstefan , 25.04.2019 19:34

Hallo,

das Einfahren ist vermutlich die sinnvollste Version, ggfs muss man halt die erste Zeit ein paar mal mehr als üblich anschubsen.

Wenn die Lok dann irgendwann halbwegs ordentlich läuft, einfach mal einen verhältnismäßig schweren Zug anhängen, um den Schlupf zu erhöhen = stärkeres Abfahren der Brünierung.
Bei Loks mit Haftreifen mag das nicht so viel helfen, aber bei unseren US-Loks (alle hersteller-seitig) ohne Haftreifen, hilft der Zug enorm.

Gruß
Railstefan


Unser Modellbahnverein: http://www.MEC-Erkrath.de
Die Erkenroder Straßenbahn - meine Straßenbahn-Anlage mit DC-Car-System hier im Forum: Die Erkenroder Straßenbahn - WälderJet zu Besuch

Ebenfalls im Klub bekennender Marzibahner


 
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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#8 von tjesp02 , 25.04.2019 21:16

Ich will nur sagen. Beim reinigen von Lokräder oder Gleise niemals Schleifpapier benutzen es bildet sich dabei Risse in die Oberfläche der Räder und später sammelt sich hier Abrieb und schmutz, was zum schlechte Stgromabnahme führt.

Thomas


 
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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#9 von DR POWER , 25.04.2019 22:18

Zitat von kleineWelt im Beitrag Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

Moin zusammen,

ich sag' es gleich: auf Herumzankerei habe ich heute keine Lust

Zur Frage nach der Schleifpapier-Körnung: man kann da im Bereich 600 - 800 arbeiten. Feineres Schleifpapier setzt sich einfach nur zu, und man bekommt die dicke Brünierungs-Schicht nicht herunter. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil.

Wer möchte, kann in solchen Fällen auch gerne ein Einfahren versuchen (allerdings vielleicht besser 2 -3 Stunden, anstatt einer halben). Aber nicht entäuscht sein, wenn das das Problem nicht löst; eine dicke Brünierung ist nämlich sehr widerstandsfähig (deshalb auch abrasive Methoden), und es kann sehr lange dauern, bis die genügend heruntergefahren ist.

In den meisten Fällen länger, als ich bereit bin, zu warten.

Ansonsten gilt das übliche: positive Ergebnisse dieser Methode: jede Menge, negative Ergebnisse irgendwelcher Art: Null (das zeigen ausführliche Praxiserfahrungen).
Auch wenn das die Leute ohne die geringste MoBa-Praxiserfahrung mit solchen Methoden manchmal nicht so gerne wahrhaben wollen.

Viele Grüße
Chris




Hallo Chris

Ich fahre Zweileitergleichstrom Analog und einfahren hat bei mir bisher immer gut funktioniert.
Auch bei den "dick" brünierten Rädern meiner letzten Pikoneubeschaffungen.
Darunter auch zwei Modelle mit nur zwei Achsen zur Stromabnahme (BR 102.1 DR und TGK 2E-1).
Am Anfang war die Stromabnahme auch nicht berauschend, nach 1 Stunde Einfahrzeit liefen / laufen sie wunderbar.

Ich persönlich halte auch nichts von rumschleifen an den Rädern,die Brünierung hat sich bisher immer noch selbst runtergefahren.



Liebe Grüße, Andre


>Kleine DR Anlage in H0 / Epoche 3 und 4 /
Rollmaterial von Brawa,Fleischmann,Gützold,Npe,Piko,Roco und Sachsenmodelle<

>6VD 18/15-1 SRW und 12KVD 18/21 = Power Made in GDR<


 
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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#10 von Christian_B , 25.04.2019 22:43

Brünierung hin oder her, aber mit Sandpapier macht man da nix, da gibt es deutlich bessere Methoden. Inzwischen sollte doch der Glasfaserpinsel den Weg zum Modellbahner gefunden haben, und damit lassen sich verschmutzte oder stark brünierte Räder problemlos und schonend reinigen. Für 6 Achsen braucht es kaum 5 Minuten, und der Erfolg ist sicher.


Gruß Christian


 
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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#11 von kleineWelt , 26.04.2019 18:37

Moin,

nochmal zur BR150: die Lok hat (wie auch die BR132) übigens auch einen Schacht für einen Pufferspeicher, man könnte also gegen schlechte Stromabnahme zumindest in begrenztem Umfang etwas machen (auch wenn ich das Übel lieber bei der Wurzel packe).

Zum Runterfahren von Brünierung: bei schweren ESU Loks nach zwei Jahren schwerem Zugbetrieb sehe ich die Räder tatsächlich blank(er), allerdings nur die, die auch Lokgewicht tragen. Die anderen sind so dunkel wie am Anfang.

Dann habe ich noch einen Test mit der BR132 gemacht: habe die Stromabnahme an einem Drehgestell abgelötet, und die Lok einmal eine halbe Stunde, danach nochmal eine ganze Stunde, im Kreis fahren lassen.

Mit nur einem stromabnehmenden Drehgestell gab es auch am Ende noch gelegentliche Innenbeleuchtungs-"Blinzler" auf sauberen Gleisen, und sogar auch einen "Stehenbleiber". Beides, vor allem auch das Letztere, darf bei mir auf der Anlage gar keinen Fall passieren. Insofern brachte mir das "Einfahren" hier nichts hinsichtlich einer Verbesserung der Stromabnahme durch Abfahren der Brünierung.

Was die andere Streitfrage anbelangt (Einsatz von Schleifpapier an Radsätzen), da müssen wir uns über kurz oder lang etwas überlegen. Es sollte nicht sein, dass wir MoBa-Freunde uns wegen so etwas schon zweimal in die Haare kriegen.

Viele Grüße
Chris


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#12 von Arno , 26.04.2019 19:07

Hallo,

nur ein kleiner Hinweis zum "Abfahren" der Brünierung.

Das sollte auf jeden Fall auf einer besonderen Einfahr-/oder Probestrecke erfolgen. Denn der abgefahrene "Dreck" muß ja irgendwo hin und bleibt dann eben auf den Schienen. Wenn das auf der Anlage geschieht, dann hat man das Problem nur von der einen Lok auf mehere andere verlagert, weil die Schienenoberfläche jetzt den störenden Belag (zumindest teilweise) trägt.

Gruß
Wilhelm


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#13 von Thomas I , 26.04.2019 20:15

Zitat

Hallo,

nur ein kleiner Hinweis zum "Abfahren" der Brünierung.

Das sollte auf jeden Fall auf einer besonderen Einfahr-/oder Probestrecke erfolgen. Denn der abgefahrene "Dreck" muß ja irgendwo hin und bleibt dann eben auf den Schienen. Wenn das auf der Anlage geschieht, dann hat man das Problem nur von der einen Lok auf mehere andere verlagert, weil die Schienenoberfläche jetzt den störenden Belag (zumindest teilweise) trägt.

Gruß
Wilhelm



Hallo Wilhelm, also ich lasse die Lok beim Einfahren gerne einen Schienenreinigungswagen ziehen, denn sonst fährt sie ja auch nach der ersten Runde wieder in ihren eigenen Dreck.
Und eine Probestrecke wo die Lok für eine Runde 30min braucht hat wohl niemand.

Mit Gruß
Thomas


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turboseize hat sich bedankt!
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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#14 von Lokfuchs , 26.04.2019 20:56

Hallo Thomas,

natürlich, hast du etwa nicht?

Nein, in der Tat baue ich ein Startpackungsoval auf, mit weichen und Bogenweichen, und lasse die Lok kreisen. Ich wollte auch nur gute Erfahrungen mitteilen, und nicht diskutieren. Ggf. Ist einfahren auf 2 Leiter vs. C-Gleis mit Mittelleiter auch noch mal anders, Auf jeden Fall würde ICH niemals Räder anschleifen, basta!


LG
Guido


 
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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#15 von kleineWelt , 26.04.2019 22:17

Moin,

eine Frage: meint ihr, dass wir hier von praxisrelevanten Größen reden? Ich kenne nur eine vermeidbare Staubquelle, die schon einmal Einfluss auf Reinigungsintervalle genommen hat: Baustaub vom Anlagenbau. Deswegen bei staubintensiven Arbeiten die Anlage und Gleise so gut es geht abdecken und am Ende auch noch ein paar Tage abgedeckt lassen (ist wahrscheinlich sowieso klar).

Übrigens, was Verschmutzung und Reinigung ganz allgemein angeht.

Meine Strategie ist wie folgt:

a) Gleise trocken und sauber halten (keine Chemie, Öl etc. drauf)
b) Bei Loks so wenig Öl wie möglich (die meisten fahren 'eh jahrelang, fast hätte ich gesagt, jahrzehntelang, problemlos)
c) häufiger Fahrbetrieb.

Punkt c) hält Oxidschichten von den Gleisen fern. Die anfänglich hauchdünne Oxidschicht wird von den Radsätzen einfach heruntergewischt. Probleme gibt es nur, wenn diese Schicht einmal mit der Zeit dicker und widerstandfähiger wird, weil man zu selten fährt.

Gleisreinigung ist für mich praktisch ein Fremdwort. Die meisten meiner Gleise haben ausser der Grundreinigung bei der Installation noch nie eine Reinigung erlebt, und alles fährt bestens. Im sichtbaren Bereich mache ich das am ehesten wegen der schöneren Optik (Stichwort: oxidierende Messinggleise).

Eine Reinigung von Lokradsätzen habe ich vielleicht mal alle heilige Zeiten.

Wichtig ist auch, irgendwann mal eine komplette Grundreinigung aller Gleise und Radsätze gemacht zu haben, und keine dreckigen Garnituren ohne Reinigung auf die Anlage zu stellen - meiner Erfahrung nach.

Viele Grüße
Chris


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#16 von Thomas I , 26.04.2019 22:42

Zitat

Hallo Thomas,

natürlich, hast du etwa nicht?

Nein, in der Tat baue ich ein Startpackungsoval auf, mit weichen und Bogenweichen, und lasse die Lok kreisen. Ich wollte auch nur gute Erfahrungen mitteilen, und nicht diskutieren. Ggf. Ist einfahren auf 2 Leiter vs. C-Gleis mit Mittelleiter auch noch mal anders, Auf jeden Fall würde ICH niemals Räder anschleifen, basta!




Hallo!
Noch nicht, ich arbeite dran... 😂

OK, Oval auf dem Tisch ist natürlich ne Lösung...

Was das Räder anschleifen angeht bin ich ganz deiner Meinung.

Mit Gruß
Thomas


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#17 von Thomas I , 26.04.2019 22:52

Zitat

Moin,

eine Frage: meint ihr, dass wir hier von praxisrelevanten Größen reden? Ich kenne nur eine vermeidbare Staubquelle, die schon einmal Einfluss auf Reinigungsintervalle genommen hat: Baustaub vom Anlagenbau. Deswegen bei staubintensiven Arbeiten die Anlage und Gleise so gut es geht abdecken und am Ende auch noch ein paar Tage abgedeckt lassen (ist wahrscheinlich sowieso klar).

Übrigens, was Verschmutzung und Reinigung ganz allgemein angeht.

Meine Strategie ist wie folgt:

a) Gleise trocken und sauber halten (keine Chemie, Öl etc. drauf)
b) Bei Loks so wenig Öl wie möglich (die meisten fahren 'eh jahrelang, fast hätte ich gesagt, jahrzehntelang, problemlos)
c) häufiger Fahrbetrieb.

Punkt c) hält Oxidschichten von den Gleisen fern. Die anfänglich hauchdünne Oxidschicht wird von den Radsätzen einfach heruntergewischt. Probleme gibt es nur, wenn diese Schicht einmal mit der Zeit dicker und widerstandfähiger wird, weil man zu selten fährt.

Gleisreinigung ist für mich praktisch ein Fremdwort. Die meisten meiner Gleise haben ausser der Grundreinigung bei der Installation noch nie eine Reinigung erlebt, und alles fährt bestens. Im sichtbaren Bereich mache ich das am ehesten wegen der schöneren Optik (Stichwort: oxidierende Messinggleise).

Eine Reinigung von Lokradsätzen habe ich vielleicht mal alle heilige Zeiten.

Wichtig ist auch, irgendwann mal eine komplette Grundreinigung aller Gleise und Radsätze gemacht zu haben, und keine dreckigen Garnituren ohne Reinigung auf die Anlage zu stellen - meiner Erfahrung nach.

Viele Grüße
Chris



Hallo Chris,

natürlich, die Mischung aus Staub, Öl und Haftreifenabrieb ist es die einem das Fahrvergnügen raubt.
Deswegen hab ich beim Gartenteil meiner H0-Anlage auch weniger Probleme mit verschmutzten Schienen als drinnen, denn Regen wäscht sowas effektiv ab und was die Ablagerungen die er mitbringt angeht, gilt dasselbe wie zu deinem Punkt c).
Ich habe Neusilbergleise und nur durch Luft und Wasser oxidieren die nicht.
Aber das glaubt mir eh nie jemand...

Gruß
Thomas


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#18 von kleineWelt , 27.04.2019 11:05

Hallo Thomas,
[quote="Thomas I" post_id=1967373 time=1556311977 user_id=2527]natürlich, die Mischung aus Staub, Öl und Haftreifenabrieb ist es die einem das Fahrvergnügen raubt. [/quote]
Apropos Haftreifenabrieb:

den habe ich auf meiner Anlage auch noch nie gesehen. Nicht einmal auf der extrem stark befahrenen Rampe zu den beiden Schattenbahnhöfen. Auch dieses Gleisstück ist seit 2 Jahren ohne Reinigung immer noch sauber.

Es kann passieren, dass sich eine Lok dort mal eines alten Haftreifens entledigt

Aber sonst wie gesagt: Haftreifenabrieb habe ich nirgendwo. Öl oder Chemikalien kommen weder an meine Radsätze, noch Schienen. Besonders Öl löst Gummi an, und dann kann es sich abschmieren.

Als Haftreifen nehme ich übrigens gerne die Märklin 7154. Qualitatives Gummi, ordentlicher Grip, passen in die meisten Nuten, und sitzen stramm auf dem Rad auf.

Zitat
Ich habe Neusilbergleise und nur durch Luft und Wasser oxidieren die nicht.
Aber das glaubt mir eh nie jemand...



Wenn Du es sagst, glaube ich es auch

Viele Grüße
Chris


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#19 von kleineWelt , 30.04.2019 19:25

Moin,

Zitat
häufiger Fahrbetrieb (...) hält Oxidschichten von den Gleisen fern. Die anfänglich hauchdünne Oxidschicht wird von den Radsätzen einfach heruntergewischt. Probleme gibt es nur, wenn diese Schicht einmal mit der Zeit dicker und widerstandfähiger wird, weil man zu selten fährt.


übrigens nicht nur auf Gleise hat ein regelmäßiger Betrieb eine entsprechende Wirkung, auch auf die Kontaktfedern in Loks und Waggons, auf die Radsätze, auf Weichen (denen es auch gut tut, ab und zu mechanisch betätigt und befahren zu werden, auch die Weichenzungen sollen den Strom ja immer gut weiterleiten), oder eine Drehscheibe, mit ihrem Motor und ihren Kontaktfedern.
So gesehen gibt es einige gute Gründe, ab und zu mit seinen Sachen zu spielen

Viele Grüße
Chris


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#20 von kleineWelt , 27.05.2019 23:22

Moin zusammen,

nochmal zum Thema.
[quote="Michael Knop" post_id=1966973 time=1556210618 user_id=102]wer mag, kann sich mit den angegebenen Körnungen gerne die Radsätze seiner Loks ruinieren.[/quote]
Es geht nicht darum, Radsätze zu ruinieren (das haben bereits die Hersteller getan, durch viel zu dicke Brünierung, oder sonstige teilisolierende Beschichtungen), sondern darum, sie zu retten (und gleich auch in ihren elektrischen Bestzustand zu bringen)

Zitat
Und zur nicht vorhanden Praxiserfahrung, sage ich nur www.tischbahning.de - oder auch mist47.de und viele weitere.


Stammtischweisheiten und gegenseitiges Zitieren von Leuten, die keine Ahnung aber dafür eine umso entschiedenere Meinung haben, ist generell nicht hilfreich. Konkrete Praxiserfahrung aus erster Hand, hingegen schon - ich sagte es schon mal.

Zitat
Und als Werkstoffprüfer und -techniker weiß ich was abrasive Teilchen in Lagern und Getriebe anrichten können. Und „dummerweise“ sind die feineren die schlimmsten.


Bei H0 Loks braucht es schon mehr, als ein paar Mikrometer grosse und rein hypothetische Körnchen, um ein Getriebe lahmzulegen; auch hier weiss ich, wovon ich rede.

Zitat
Brünierung hin oder her, aber mit Sandpapier macht man da nix, da gibt es deutlich bessere Methoden. Inzwischen sollte doch der Glasfaserpinsel den Weg zum Modellbahner gefunden haben, und damit lassen sich verschmutzte oder stark brünierte Räder problemlos und schonend reinigen. Für 6 Achsen braucht es kaum 5 Minuten, und der Erfolg ist sicher.


Eine Brünierung entfernen mit einem Glasfaserpinsel würde ich nicht empfehlen: das Ergebnis ist zu unregelmäßig. Schleifpapier dranhalten während das Rad sich dreht, ergibt ein wesentlich gleichmäßigeres Ergebnis. Das ist nicht nur meine Meinung...

Ein Vorschlag:

a) wer mit der Stromabnahme seiner Loks zufrieden ist, braucht sowieso nichts machen
b) wer möchte, kann es mit einem längeren Einfahren versuchen (nach meinen Erfahrungen: praktisch nutzlos zum WIRKLICHEN Beheben des Problems, Ergebnis reicht aber offernbar für einige Modellbahner)
c) wer einfach nicht beschleifen WILL, braucht es auch nicht zu machen (was für eine Logik, nicht wahr)
d) wer jetzt noch mitliest, und für seine Loks einfach die perfekte Stromabnahme wünscht, der kommt um's Beschleifen in der von mir beschriebenen Weise nicht herum.

Wenn wir uns darauf einigen können, mache ich dazu einmal einen Grundlagen-Faden auf: "Beschleifen von Radsätzen (für perfekte Stromabnahme)".

Viele Grüße
Chris


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#21 von moppe , 28.05.2019 06:20

Zitat

Eine Brünierung entfernen mit einen Glasfaserpinsel würde ich nicht empfehlen: das Ergebnis ist zu unregelmäßig. Schleifpapier dranhalten während das Rad sich dreht, ergibt ein wesentlich gleichmäßigeres Ergebnis. Das ist nicht nur meine Meinung...



Meiner Erfahrung (fast 23 Jahre mit ein Ausstellungsanlage) ist das es auch möglich ist ein Glasfaserpinsel zu nutzen weil die Räder drehen. Und das es funktioniert bessere als Schleifpapier, weil es ist einfacher der Pinsel zu nutzen und weil die Haare der Pinsel sind weicher als die Körner einer Schleifpapier.


Klaus


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#22 von Dreispur , 28.05.2019 08:27

Hallo !

Was passiert wenn keine Brünierung ab Werk aufgetragen wird ?
Gibt es da nicht eine andere Möglichkeit ?

Ich habe einen Räderreinigungsblock vom großen C in Verwendung . Auch mit dem für den Dremel Filzreinger arbeite ich . Nun ja jeder nach seinen Geschmack .

Sind original Ersatzräder auch brüniert ? Dann mache ich mir wirklich Gedanken .
Apropo Glasfaserpinsel , gibt es auch Streifen ? Fällt mir so spontan ein ?

Sehe gerade Grundlage zu Räderreinigung . Wenn es hilft her damit .


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#23 von Michael Knop , 28.05.2019 08:42

Zitat

Moin zusammen,

nochmal zum Thema.
[quote="Michael Knop" post_id=1966973 time=1556210618 user_id=102]wer mag, kann sich mit den angegebenen Körnungen gerne die Radsätze seiner Loks ruinieren.


Es geht nicht darum, Radsätze zu ruinieren (das haben bereits die Hersteller getan, durch viel zu dicke Brünierung, oder sonstige teilisolierende Beschichtungen), sondern darum, sie zu retten (und gleich auch in ihren elektrischen Bestzustand zu bringen)

Zitat
Und zur nicht vorhanden Praxiserfahrung, sage ich nur www.tischbahning.de - oder auch mist47.de und viele weitere.


Stammtischweisheiten und gegenseitiges Zitieren von Leuten, die keine Ahnung aber dafür eine umso entschiedenere Meinung haben, ist generell nicht hilfreich. Konkrete Praxiserfahrung aus erster Hand, hingegen schon - ich sagte es schon mal.

Zitat
Und als Werkstoffprüfer und -techniker weiß ich was abrasive Teilchen in Lagern und Getriebe anrichten können. Und „dummerweise“ sind die feineren die schlimmsten.


Bei H0 Loks braucht es schon mehr, als ein paar Mikrometer grosse und rein hypothetische Körnchen, um ein Getriebe lahmzulegen; auch hier weiss ich, wovon ich rede.

Zitat
Brünierung hin oder her, aber mit Sandpapier macht man da nix, da gibt es deutlich bessere Methoden. Inzwischen sollte doch der Glasfaserpinsel den Weg zum Modellbahner gefunden haben, und damit lassen sich verschmutzte oder stark brünierte Räder problemlos und schonend reinigen. Für 6 Achsen braucht es kaum 5 Minuten, und der Erfolg ist sicher.


Eine Brünierung entfernen mit einem Glasfaserpinsel würde ich nicht empfehlen: das Ergebnis ist zu unregelmäßig. Schleifpapier dranhalten während das Rad sich dreht, ergibt ein wesentlich gleichmäßigeres Ergebnis. Das ist nicht nur meine Meinung...

Ein Vorschlag:

a) wer mit der Stromabnahme seiner Loks zufrieden ist, braucht sowieso nichts machen
b) wer möchte, kann es mit einem längeren Einfahren versuchen (nach meinen Erfahrungen: praktisch nutzlos zum WIRKLICHEN Beheben des Problems, Ergebnis reicht aber offernbar für einige Modellbahner)
c) wer einfach nicht beschleifen WILL, braucht es auch nicht zu machen (was für eine Logik, nicht wahr)
d) wer jetzt noch mitliest, und für seine Loks einfach die perfekte Stromabnahme wünscht, der kommt um's Beschleifen in der von mir beschriebenen Weise nicht herum.

Wenn wir uns darauf einigen können, mache ich dazu einmal einen Grundlagen-Faden auf: "Beschleifen von Radsätzen (für perfekte Stromabnahme)".

Viele Grüße
Chris
[/quote]

Hi Chris,

vorweg, ich mache mir nicht die Mühe, ES (den Beitrag von Dir) in Mundgerechte Häppchen zu zerlegen, und darauf einzeln zu Antworten.

Du hast Dir anscheinend wenig Mühe zu geben, wer oder Was Tischbahning und auch die genannten Stammtische sind, sonst hättest Du gefunden, dass ICH ein ganz wesentlicher Teil der genannten "Events" bin.

Und du darfst gerne herumfragen, du wirst immer die gleiche Antwort bekommen - der Michael weiß was er macht!
Das soll jetzt in keiner Weise Arrogant wirken, aber es ist so, dass ich schon "einiges" Wissen in Moba-Technik aufweisen kann.


Und zu den "Mikrometer" großen Partikeln - ich lade dich gerne hier in den Pott ein, du bringst eine NAGELNEUE Lok deiner Wahl mit, ich "streue ein paar der harmlosen Partikel rein" und wir lassen sie beim Tischbahning das ganze Wochenende laufen - bzw. wir versuchen es, denn ich bin sicher sie wird das Wochenende nicht durchhalten.
Und die Teilchen sind gewiss nicht Hypotetisch, gerne kannst Du mir eine entsprechend behandelte Lok (also Brünierung abgeschliffen), an den Arbeitsplatz bringen, im REM und mittels EDX (Google die Begriffe) weise ich dir nach, wo überall vom Schleifpaier abgelöste Abrasivpartikel an der Lok drin oder dran sind.

Was mich so sicher sein lässt - meine tägliche Routine als Werkstoffprüfer, der zur Herstellung von Schliffen (zur metallografischen Untersuchung) ständig solche Partikel nutzt, und daher weiß, welcher Abtrag damit erzielt wird, und wie die Schleifkörper verschleppt werden.



Und in keinster Weise spreche ich ab, das man mit Sand- oder Schleifpapier (nur welche Körnung, das wir hier von den angeblich praxiserfahrenen nie angegeben ) die Radsätze gleichmäßig blank bekommt - nur ist der Grat, zwischen Blank (nur die Brünierung weg) und Blank (Brünierung samt Vernickelung weg, und damit dass Rad ruiniert, weil die harte Verschleißschutzschicht weg ist) so was von schmal, das glaubst Du nicht.

Daher sind solche Beschreibungen Mist - aber jeder kann tun was er will!


Und deine Erfahrungen, dass man die Brünierung nicht abfahren kann, auch hier kann ich dich gerne zu unserem Tischbahning einladen - dieses Wochenende in Wuppertal - in Veranstaltungen und Teppichbahning findest du die Einladungen hier an die Forumsteilnehmer, also auch an Dich!
Hier kannst Du dich dann vom Gegenteil überzeugen.


Viele Grüße, Michael

PS: den "Leitfaden" lass lieber mal, zumindest wenn er "beschleifen" von Radsätzen enthält - das einzige was zur sicheren Stromaufnahme wichtig ist, sind saubere Radsätze und ein ebensolches Gleis - und solange da nichts korrodiert ist, reicht dazu saubermachen mit ISO-Propanol oder Waschbenzin.
Und bei Korrosionsschäden muß man genau schauen, was man zur Behebung am sinnvollsten macht. Ein genereller Leitfaden ist da auch ggf. eher kontraproduktiv.


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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#24 von Dreispur , 28.05.2019 09:14

Hallo !
Michael schreibt

Und in keinster Weise spreche ich ab, das man mit Sand- oder Schleifpapier (nur welche Körnung, das wir hier von den angeblich praxiserfahrenen nie angegeben ) die Radsätze gleichmäßig blank bekommt - nur ist der Grat, zwischen Blank (nur die Brünierung weg) und Blank (Brünierung samt Vernickelung weg, und damit dass Rad ruiniert, weil die harte Verschleißschutzschicht weg ist) so was von

meine Frage
Ist jetzt die Brünierung eine Verschleißschutzschicht ?
Dann verstehe ich nicht warum so ein Zeug draufkommt wenn es wegen schlechter Stromübertragung abgerubbelt wird ?


mfG ANTON

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RE: Piko BR150 - schlechte Stromabnahme

#25 von Michael Knop , 28.05.2019 09:30

Zitat

Hallo !
meine Frage
Ist jetzt die Brünierung eine Verschleißschutzschicht ?
Dann verstehe ich nicht warum so ein Zeug draufkommt wenn es wegen schlechter Stromübertragung abgerubbelt wird ?



Hi Anton,

jain!
Technisch gesehen ist die Brünierung eine sehr dünne Schicht, und sitzt sozusagen auf der Nickelschicht, die eben der genannte Verschleißschutz ist.
Da die Brünierung aber eine weitere Schicht ist, mit einer gewissen Härte (auf jeden Fall mehr wie das Grundmaterial Zinkdruckguss) wirkt sie wie eine weitere Verschleißschutzschicht.

Und wegen der Stromübertragung - eine, Technisch gesprochen "schwarzvernicklung", verschlechtert bei richtiger Schichtdicke nicht (wesentlich) die Stromübertragung - aber die Berichte hier im Forum zeigen das manche (oder auch alle) Hersteller Ihren Prozess nicht 100%ig im Griff haben, und zumindest gelegentlich "zuviel auftragen".



Viele Grüße, Michael


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