Hallo Erich,
es ist im Prinzip ein UART/RS232 mit Start- und Stopbit und 4us Bitdauer, also wie die Protokolle zum Dekoder auch ein "normales" Rechtecksignal. Hinzu kommt aber dass die Spannung am Gleis während der Railcom-Phase deutlich niedriger ist als im Normalbetrieb, sie ergibt sich aus den paar mA die die Dekoder schicken und dem Sense-Widerstand im Detektor (sehr niederohmig). Ist kein Detektor verbaut und die Zentrale schliesst lediglich die Anschlüsse ans Gleis kurz, passiert am Gleis gar nichts, Spannung (fast) gleich 0 (zumindest nichts messbares, und schon gar nichts was irgendein Dekoder als Flanke am Dateneingang interpretieren sollte).
Probleme aus dieser Ecke kann man komplett ausschliessen indem man sicher stellt, dass kein Railcom-Sender auf der Anlage ist, dann ist während der Lücke mit Sicherheit komplett Ruhe.
Auch ich wundere mich über das von dir zitierte, wenn Railcom wirklich ein Problem ist sollte mittels DCC an der Lok gar nichts funktionieren und sicher nicht nur ein paar Funktionstasten/Fu-Ausgänge nicht. Die Railcom-Pause wird nach jedem DCC Paket eingebaut, völlig egal ob für Fahren oder Funktionen.
Das einzige was ich mir vorstellen kann: Märklin hat als "Sicherheits"-Feature für die empfindliche Kupplung eingebaut, dass der entsprechende Fu-Ausgang nur aktiviert wird, wenn ein "stabiles" Gleissignal anliegt. Wenn nun die Railcom-Pausen als ständige Strom-/Kontaktunterbrechungen interpretiert werden und das wiederum als instabiles Gleissignal.. Dann ja dann könnte das Beschriebene passieren. Evtl ist es ungesund für die Kupplungen wenn der Strom wegbricht während sie sich grade verformt.. Das wäre aber unter allen Umständen nicht sehr betriebssicher.
Du musst übrigens nicht jeders mal ein "R" setzen wenn du Railcom erwähnst.. siehe hier http://normen.railcommunity.de/RCN-217.pdf