Hallo an alle Feldbahn-Freunde,
schon lange haben mich die schmalen Spurweiten fasziniert. Nach einer nicht fertig gestellten, vielleicht auch weil zu groß geplanten H0m-Anlage (siehe hier: viewtopic.php?f=50&t=165145), und einem kleinen Diorama, das ich zur Präsentation meiner H0e-Modelle einmal gebaut habe, will ich mich jetzt mal an H0f versuchen.
Zu meinem Interesse an Feldbahnen trugen verschiedene Faktoren bei. Zum einen haben wir hier in Rhein-Main das sehr sehenswerte Frankfurter Feldbahn-Museum mit seiner großen und repräsentativen Sammlung an überwiegend betriebsfähigen 600mm-Fahrzeugen. Dann gibt es da das relativ breite H0f-Sortiment der Firma Busch. Und dann sind da noch Erinnerungen aus meiner Kindheit. Es muss wohl Ende der 1970er Jahr gewesen sein, als ein Familienausflug uns in die hessische Rhön in das Naturschutzgebiet "Rotes Moor" führte. Bevor uns der Wanderweg zu einem Holzbohlenweg ins Moor leitete, passierten wir zunächst das Torfabbaugebiet, das damals noch nicht mit in das Schutzgebiet einbezogen war. Hier wurde der Torf abgebaggert und in die Kipploren der Feldbahn verladen. Die Gleisanlage bestand hier lediglich aus einer Kehrschleife mit einer Weiche. Dann führte die Strecke quer durch den damals schon geschützen Teil des Moors. Am anderen Ende der Strecke wurde der Torf unmittelbar neben dem Damm eines kleinen Stausees mittels einer Sturzbühne in LKW verladen und als Heiltorf für Moorbäder in die Kurorte Bad Kissingen, Bad Brückenau und Bad Orb verbracht. Leider muss unser Ausflug wohl an einem Wochenende oder Feiertag stattgefunden haben, den es herrschte an diesem Tag Betriebsruhe. Auf der Sturzbühne stand aber eine lange Reihe beladener Loren, die auf die Umladung des Torfs am nächten Werktag warteten. Das Ganze war ein recht überschaubarer Betrieb, der sich zur Orientierung für eine kleine Feldbahnanlage mit den Busch-Material gut eignet. Und nachdem ich, offen gesagt ganz unerwartet, mit den Google-Stichworten "Rotes Moor Feldbahn" hierhin gelangte
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,7580745
und eine ganze Reihe von großartigen Fotos des damaligen Betriebs vorfand, war es dann im Januar 2019 endlich soweit mit dem Projekt zu beginnen.
0CIMG0266 by Gunther R., auf Flickr
Vorgesehen ist eine kleine Anlage aus zwei Segmenten. Das eine Segment wird das Torfabbaugebiet mit der Kehrschleife zeigen, das andere die Verladeanlage am Stausee, Lokschuppen, Verwaltungsbaracke, etc. Mit dem Bau des letztgenannten Teils habe ich dann begonnen. Angefangen habe ich mit dem Bau der Sturzbühne, bei dem ich mich an den Fotos des DSO-Beitrags orientierte.Inzwischen sind auch die Gleise verlegt, Weichen angeschlossen und ausgiebige Probefahrten sind mit allen Feldbahnloks erfolgt. Hierbei waren immer wieder Nacharbeiten wegen Kontaktprobleme im Weichenbereich erforderlich. Eine "verlötete" (durch Lötkolbenhitze verzogene) Weiche musste nachträglich ersetzt werden, eine ungewollte und nervige Herausforderung. Auch die Conrad-Weichenantriebe mussten immer und immer wieder nachjustiert werden. Aber irgendwann war es dann soweit und alles funkionierte so wie es sollte. Die folgenden Fotos zeigen die einzelnen Baufortschritte.
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Die nächten Schritte werden dann die Gestaltung des Stausees werden sowie die weitere Landschaftsgestaltung. Ich bin selbst mal neugierig wie das gelingt, da ich bislang keinerlei Erfahrung mit der Gestaltung von Gewässern oder einer Moorlandschaft im H0-Maßstab habe. Der Knackpunkt wird der Stausee sein, auf dem ich nicht verzichten möchte. Sollte ich hier kein überzeugendes Ergebnis der Wasserfläche hinbekommen, gäbe es noch einen Plan B. Dann würde die Feldbahn und dieser Threat ein anderes Thema bekommen, wahrscheinlich irgendwas mit Kiesabbau. Für die Seeoberfläche habe ich an die "Raufasertapetenmethode" mit hochglänzendem Klarlack gedacht und freue mich über Erfahrungsberichte hierzu, aber auch zu Alternativen. Das letzte Bild zeigt den aktuellen Stand der Anlage.
16CIMG0038 by Gunther R., auf Flickr
So, für heute habe ich erst mal genug getextet und werde mich jetzt mal vorübergehend in die Nicht-MoBa-Welt begeben.
Liebe Grüße aus Hessen
Gunther