Hallo, liebe Foristen,
einige Leser meiner Threads „Chronik einer Schnappsidee …“ im Anlagenbau haben nach mehr Bildern gefragt. Ich hoffe, ihr habt euch beim Lesen amüsiert und zeige hier nun gerne eine Auswahl meiner Fotos. Aber Achtung: Meine Fähigkeiten und Ausstattung als Fotograf übersteigen das Niveau meiner Baukunst nur unwesentlich, wenn überhaupt.
Kurz zum Modell und mir: Die Anlage ist mein Erstlingswerk, abgesehen von einigen Versuchen als Kind und Jugendlicher. Der Aufbau war dementsprechend eher Abenteuer als geplantes Vorhaben. Zur Modellbahn kam ich durch meinen Vater, der mir mit 2(!) Jahren die erste Bahn geschenkt hat, dann aber heimlich selbst damit gespielt und sie jedes Jahr erweitert und neu aufgebaut hat. An dem aktuellen Modell werkele ich nun schon über 15 Jahre herum. Diese lange Zeit hat sich auch daraus ergeben, dass ich beruflich viel unterwegs war. Nun habe ich zwar mehr Zeit, aber auch mehr andere Baustellen – kommt etwa auf das gleiche hinaus.
Zu den technischen Merkmalen der Modellbahn:
Größe ca. 21 qm in H0, Steuerung mit analoger Logik durch Reeds und Relais, DC. Roco Gleise ohne Bettung, teilweise aber auch Altmaterial von Fleischmann. 10 Fahrstromkreise einschließlich Straßenbahn und Bergwerks-Lorenbahn (H0e). Rollendes Material alle verfügbaren Marken, hauptsächlich aber Roco und Fleischmann. Über den Bestand an Loks und Waggons habe ich den Überblick verloren; da muss ich demnächst mal eine Bestandsaufnahme machen.
Gesamtplan:
Als Motiv hatte ich kein konkretes Vorbild sondern die Absicht, verschiedene Gegenden Deutschlands von irgendeinem Mittel- oder Voralpengebirge über das Rheinland bis hin zur Küste abzubilden. Dass das bei dem verfügbaren Platz eigentlich Quatsch ist, war mir dabei schon klar. Ich wollte jedoch durch die verschiedenen Motive eine gewisse Abwechslung bei der Realisierung erreichen und auch testen, wie mir die Umsetzung jeweils gelingt. Dargestellt werden Teile von 3 Orten, Noelingen, Sabinen und Helenhaven, eingebettet in 3 Landschaftsbereiche, die ich Hinterwald, Sinzeltal und Küste genannt habe. Die Planung erfolgte mit Powerpoint (ja, das geht tatsächlich), weil ich damals keine für mich geeignete Alternative gefunden habe, die ich auch unauffällig in langweiligen und überflüssigen Meetings benutzen konnte. Da ich eh‘ nur mit Metergleisen arbeiten wollte, habe ich einfach einen Mindestradius (50cm) festgelegt und ansonsten beliebige Kurven gezeichnet. Nur für die Weichen habe ich mir maßstabsgetreue Schablonen angefertigt.
Bis auf Nebenstrecke und Hafen-Güterbahnhof sind alle Strecken als Kreise angelegt und haben je eine eigene Stromversorgung (insgesamt 10). Beim Bahnhof und Güterbahnhof von Helenhaven wurde später jeweils noch ein Gleis ergänzt.
Gleisplan:
Für eine analoge Steuerung habe ich mich entschieden, weil mich damals das Angebot an digitalen Systemen noch nicht so richtig überzeugt hat, mir die Kosten zu hoch erschienen und ich auch noch einiges an Altmaterial verwenden wollte. Einige Nachteile des analogen Systems, wie z.B. fehlende Zugbeleuchtung im Stand, abruptes Bremsen oder Anfahren sowie nicht abgestimmte Geschwindigkeiten konnte ich durch verschiedene elektrotechnische Lösungen beseitigen oder zumindest abmildern. Was mich an der analogen Lösung heute noch stört, ist die Unzuverlässigkeit einiger Reed-Kontakte, sonst funktioniert aber alles weitgehend so, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Während ich den Bahnbetrieb relativ schnell aufbauen konnte, erwies sich die Gestaltung der Landschaften, besonders aber der Ortschaften als enormer Zeitfresser, zumal diese Areale einen großen Anteil an der Gesamtfläche haben. Vieles davon habe ich selber gebastelt oder habe Kaufprodukte nach meinen Vorstellungen verändert, umgebaut und aufgehübscht. Angesichts der Größe der Anlage waren dabei sowohl kosten- als auch zeitbedingte Kompromisse nötig. So ist der Detaillierungsgrad in vielen Fällen sicherlich nicht auf dem Niveau vieler hier im Forum dargestellter Exponate.
Nun aber zur fotografischen Darstellung. Meine Ausrüstung und mein Talent diesbezüglich bieten jedoch auch noch einiges Potential zur Optimierung. Ich bitte daher um Nachsicht, was die Qualität einiger Exemplare anbelangt.
Hier nun zunächst die Stadt NOELINGEN:
Sie wird von der 4-spurigen B20 durchquert
… und besteht aus 4 Stadtteilen, der O b e r s t a d t mit Hotel, Weinhaus und mondänen Altbauvillen
… aber auch mit Sozialwohnungen und Tankstelle,
… und einem übrig gebliebenen Flakbunker
dem E u r o p a v i e r t e l mit Hochhäusern,
… Büros, Märkten und Geschäften,
und einer Baustelle für ein weiteres Hochhaus (wann immer auch das fertig wird),
sowie dem etwas zwielichtigen B a h n h o f s v i e r t e l,
u.a. mit Spelunke und einem Etablissement namens „Nackteule“ (im Hintergrund)
… aber es hat tatsächlich auch einen Bahnhof
…. und schließlich der A l t s t a d t, die interessanterweise den jüngsten Stadtteil bildet …
… aber den wichtigsten Laden überhaupt beherbergt.
Das soll für diesen Thread erst einmal reichen. Die weiteren Areale werde ich - euer Interesse vorausgesetzt - sukzessive hier einstellen.
Gruß aus Mainz
Luck