Moin,

Der IC 2 des MEC-Minden sollte mit dem Steuerwagen voraus verkehren. Unser erster Ansatz dieses mit dem Zug von der Firma BRAWA zu realisieren, weil dort ein digitaler Zug-Bus angeboten wurde, ist aus verschiedenen Gründen fehlgeschlagen. Wir tauschten den Zug um und beschafften den fünfteiligen – mit Lok sind es 6 Teile – Zug von Märklin. Er besteht aus der TRAXX 146 575-6 Art. 37447, dem Wagen 1. Klasse DApza 687.2 Art. 43481, den drei 2.Klasse Wagen DBpza 682.2 Art. 43482, -84 und -85 und dem Steuerwagen Dbpbzfa 668.2 Art. 43483. Alle Wagen haben eine eingebaute Beleuchtung mit Leds und stromführenden Kupplungen; der Steuerwagen besitzt einen Schleifer und hat einen Funktionsdecoder, mit dem Frontlicht, Schlusslicht und sein Innenlicht und über die Kupplungskontakte auch das Innenlicht der 4 weiteren Wagen geschaltet werden kann. Die Lok hat keine stromführende Kupplungen. Mit dieser Konzeption konnte der Zug bei uns nur mit der Lok voraus gefahren werden, weil sichergestellt sein muss, dass das führende Fahrzeug in den Halteabschnitten der Bahnhöfe und Blöcke angehalten wird.
Da wurde ein Eingriff notwendig.
Der Umbau sollte einfach und damit leicht rückgängig zu machen sein.
Zuerst die Beschreibung des Eingriffs bei der Lokomotive: Sie bekam eine Stromführende Kupplung an einem Ende. Diese wurde über eine hochflexible Litze mit der Hauptplatine der Lok verbunden, wobei die Litze an der Kontaktfläche für Dachstromabnehmer angelötet worden ist. Die kleine Steckbrücke wurde für den Oberleitungsbetrieb eingestellt und die Kontaktfläche mit Klebeband so isoliert, dass keine Verbindung zu den Pantografen mehr besteht, wenn das Gehäuse aufgesetzt und eingerastet ist.
Nun kommt der Steuerwagen an die Reihe: Hier wurde nur die Verbindung von der stromführenden Kupplung zur Hauptplatine getrennt, in dem das Kabel vom ursprünglichen Kontakt abgelötet und an einen Punkt wieder angelötet wurde, der direkt mit dem Schleifer verbunden ist.
Die Lok kann jetzt nur fahren, wenn zu ihr eine Verbindung zum Steuerwagen über die stromführenden Kupplungen besteht.

Natürlich hat das Nachteile:
1. Das Licht in den 4 Zwischenwagen kann nicht mehr vom Steuerwagen geschaltet werden, sondern brennt dauernd.
2. Die Funktion der Lok ist voll von der Kontaktgabe der Stromführenden Kupplungen abhängig.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Kontaktgabe erst nach einigen Betriebsstunden sicher geworden ist.Vorher gab es in einigen Kurvenbereichen gerne einmal eine Unterbrechung. Diese war leicht zu lokalisieren, weil nach ihr keine Wagenbeleuchtung mehr brannte.
Einige Clubmitglieder hatten im Vorfeld die Befürchtung, dass der geschobene Zug leicht entgleisen könnte. Dieser Fall ist bisher jedoch nicht eingetreten. Alle Fahrten über die Anlage – selbst über die kompliziertesten Weichenverbindungen in den Bahnhöfen – verliefen ohne Entgleisungen. Allerdings sind im gesamten Streckenverlauf nur schlanke K-Gleis Weichen und DKW verbaut, auch in den Schattenbahnhöfen.

Noch ein wichtiger Hinweis zum Märklin 43483: Sollte die Stirnbeleuchtung nach einiger Fahrzeit anfangen zu blinken, dann den Decoder im Steuerwagen von Motor Typ 3 auf 2 ungeregelt umprogrammieren. Diese Phänomen trat bei mir auf, egal ob mit CS oder Tams oder 6021. Immer wenn Weichen/Fahrwege geschaltet wurden und der Zug fuhr, d.h. der Decoder in Doppeltraktion mitlief. Es ist ja nichts anderes als ein mld.