Hallo Max,
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bzgl normen: die NMRA normen die auf den vorschlägen von lenz beruhen sind NICHT eindeutig und es steht dort der satz: ein hersteller kann laut norm DCC kompatibel sein und doch funktionieren seine decoder nicht einwandfrei mit anderen decoder und zentralen zusammen. Grund ist die unterschiedlichen interpretation der normen... auch das kennen wir zu genüge aus anderen bereichen... Märklins interpretation von mm ist eine andere als die von tams und co kg...
Das erweckt den Eindruck, als ob keine zwei Standards oder RPs eindeutig formuliert seien.
Kompatibel und konform oder "compliant" sind zwei verschiedene Paar Stiefel.
Kaum ein Hersteller (Lenz ausgenommen) bemüht sich um Konformität, d.h. um die externe Feststellung der Konformität mit den Normen.
ZIMO erwägt diesen Schritt zu tun.
Dagegen haben alle Hersteller die Möglichkeit, ihre Produkte intern mit den von der NMRA zur Verfügung gestellten Datenblättern und Prozeduren
auf Kompatibilität hin zu testen und zu verifizieren.
Dass dies nicht überall getan wird oder nicht mit der nötigen Sorgfalt steht auf einem anderen Blatt.
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2. sollte man dies nun nicht auf den deutschen markt 1:1 um legen.. das habe ich auch nie gesagt, denn hier in deutschland ist der DCC markt noch jung und vor allem VIEL kleiner.. die anzahl der decoderhersteller ist sehr bescheiden. in den USA boomt der markt und jeder lokhersteller stellt mittlerweile seine eigenen decoder im zug der kostenreduzierung selbst her... dazu noch ist dort die anzahl der zentralen mehr als doppel so hoch wie hier.. und schon potenziert sich die fehlerquelle.. mehr decoder mal mehr zentralen = zuviele köche verderben den brei. während es hier eigentlich nur einen sounddecoder hersteller gibt, gibt es zuzüglichen den deutschen hersteller alleine 3 weitere sounddecoder hersteller.. quantum, soundtraxx und OEM für athearn...
Einheimische DCC-Zentralen-Hersteller gibt`s in den USA einstweilen 4:
Digitrax, NCE, CVP, MRC.
Einheimische US-Fahrzeugdecoder-Hersteller: Digitrax, NCE, TCS, MRC, QSI, Soundtraxx.
Im Nicht-DCC-Bereich gibt es an Zentralen und Decodern Lionel, MTH DCS und CVP RailCommand.
AristoCraft arbeitet teilweise mit Funk und DCC, wenn ich das richtig habe.
Von einer Vielfalt, die sich mit der europäischen vergleichen liesse, ist man weit entfernt:
DCC: Lenz, ESU, Tran, ZIMO, Tams, Uhlenbrock, (Fleischmann, Piko),
Hornby, Roco, ZTL, Massoth, Viessmann, Dietz, Heller,...(?).
Nicht-DCC: Märklin Systems, Märklin Motorola I/II/Uhlenbrock/ESU, Selectrix I/II, (FMZ, ZIMO).
DCC kam als sein eigener Vorläufer bei Märklin als "Digital=", dann bei Arnold und dann beim Entwickler des Systems, Lenz, zum Einsatz.
So alt wie der nordamerikanische DCC-Markt ist der europäische allemal.
Natürlich gibt es Inkompatibilitäten zuhauf: Im Bereich Programmieren,
Consist-und Funktions-Ansteuerung.
Programmieren: Timing, Last -> Ausleseprobleme, heisst aber nicht zwingend, dass nicht programmiert werden kann.
Speziell zur Last: Die Norm sieht eine Strombegrenzung auf 250 mA vor, die von den Sounddecodern, insbesondere QSI nicht eingehalten werden.
QSI verwendet dicke Kondensatoren mit hohen "In rush"-Strömen, die nicht nur die Überstromsicherung des Programmiergleisausgangs überfordern, sondern auch die Booster beim Wiedereinschalten nach Kurzschlüssen, wenn mehrere mit QSI-Decodern ausgerüstete Fahrzeuge
im gleichen Boosterabschnitt stehen.
Ist das ein DCC-Problem? Der/die Hersteller weigert/weigern sich einfach, die In-rush-Ströme zu begrenzen, sollen sich andere darum kümmern.
Kann er sich leisten: Eine teure BLI-Lok kostet soviel wie ein amerikanisches DCC-Starterset der besseren Sorte. Als Grossserien-Dampf-und Soundpionier machte und macht BLI wohl locker Umsätze, die diejenigen der DCC-Systemhersteller weit in den Schatten stellen.
Aber: Loks von BLI, Atlas und Proto2000 mit QSI-Sound sind dank "verbal feedback" gar nicht aufs Programmiergleis angewiesen.
An einem ZIMO-System machen die aber auch auf dem Programmiergleis keine Schwierigkeiten, weil ZIMO die Option anbietet, das Programmiergleis vor und/oder nach dem Programmiervorgang mit Spannung zu versorgen, so dass sich die Kondensatoren nicht entladen.
Die schwarzen Schafe, wie Digitrax, kennt man mit der Zeit und meidet sie ganz einfach.
@ Jan Engemann:
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Zimo hat auch noch Altlasten in seinen Geräten, um deren Zusatzfunktionen weiter zu unterstützen, wie z.B. Bremsfunktionen und Rückmeldung, bevor es sowas gab wie Lenz ABC oder das in der Normung befindliche Railcom.
Die NMRA hat das ZIMO-HLU nicht genormt, die Anzahl der Präamabel-Bits
aber im Hinblick darauf flexibel gestaltet.
Es kann viel mehr als Lenz ABC und ist keinesfalls eine Altlast.
Im Übrigen bietet Zimo die Möglichkeit die Anzahl der Präambelbits zu variieren, auch das Timing kann geändert werden, um z.B. Maxens geliebte Soundtraxxs zu betreiben...
In der Signaturzeile eines amerikanischen Modellbahners las ich sinngemäss mal Folgendes:
"Standards are a great thing, that`s why everbody`s got their own..."
Man denke nur an die diversen K-und SDS-Treiberplatinen und Anschluss-Konfigurationen.
Max ist möglicherweise der mfx-Booster-Wippen-Thread in die Knochen gefahren und fährt deshalb nun eine Entlastungsattacke.
Gruss,
Manfred
P.S.: @Gian
Die NEM sind öfters ein bisschen schludrig im Wortlaut.
SX ist keine NEM-Norm, sondern dort der Vollständigkeit halber unvollständig dokumentiert. Das sagt die Titelzeile: "Dokumentation".
Ganz allgemein: Die Elektronik ist nicht die einzige Baustelle; wir haben ja auch immer wieder Probleme mit Kupplerhöhen, Pufferhöhen, mechanischen Toleranzen aller Art, Radsatzinnenmasse, Spurkranzhöhen,
Rillenweiten im Herzstückbereich, usw.
Deswegen die Normen in Frage zu stellen, anstatt Rosse und Reiter zu benennen, liegt zwar im Trend, ist aber nicht zielführend.