für einen Bekannter soll ich einen Märklin TEE (3071) auf "digital" umbauen. In dem angetriebenem Triebkopf des Märklin 3071 ist der große Scheibenkollektor-Motor verbaut. Um den Umbau möglichst einfach und kostengünstig durchzuführen habe ich als Decoder einen Uhlenbrock 76200 verwendet. Vor dem Einbau des Decoders habe ich den Motor zerlegt und gereinigt, das Getriebe auch. Ohne Kollektor war das Getriebe nach der Reinigung sehr leichtgängig. Nach dem Zusammenbau und Einbau des Decoders fährt die Lok, aber nicht besonders schnell. Nach einigen Runden auf der Teststrecke bleibt die Lok mit blinkendem Licht stehen. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Decoder zu heiß wird. Wird er auch, habe ich gefühlt. Die Stromanzeige meines Tams B4-Boosters zeigt eine Stromaufnahme von 0,6 A an. Die Messung mit einem AC-Multimeter (UT61E) zeigt sogar bis zu 0,8 A an. Ich finde das ist ziemlich viel. Hat der große Scheibenkollektor-Motor einen so hohen Strombedarf? (Anmerkung: Die Testfahrt wurde nur mit dem Triebkopf ohne Wagen gemacht)
Habt ihr Tipps für mich, wo das Problem liegen könnte, bzw. was ich noch tun könnte um den Stromhunger des Motors zu senken? Z.B. Parameter für die Motorsteuerung im Decoder Uhlenbrock 76200 ändern / anpassen? Welche Werte sind für den großen Märklin Scheibenkollektor-Motor passend?
Mit freundlichen Grüßen Enno Teppichbahner aus der Löwenstadt Braunschweig
ich würde die von dir gemessenen Strom-Werte als unter Last normal bezeichnen. Der UB 76200 darf damit auch nicht überlastet sein, weil ihm im Datenblatt 1,2 A zugestanden sind. Ich würde jetzt zunächst den Motor im ganzen Drehgestell noch einmal ohne Decoder laufen Lassen und dabei den Strom messen; im Leerlauf (nur mit Getriebebelastung) sollte der unter 0,5 A bleiben. ganz besonders bei Wechelstromeinspeisung mit den von UB vorgeschriebenen Entstör-Bauteilen! Was deine Fragen weiter angeht, steht alles in der BA.
Um den Umbau möglichst einfach und kostengünstig durchzuführen habe ich als Decoder einen Uhlenbrock 76200 verwendet.
Das ist eben der falsche Ansatz und führt dann zu Frust. Man kann es auch gleich richtig machen. HLA mit Schleiferumschaltung oder wenn nicht benötigt eben ohne. Ein 60906 tut es auch besser. Die hohe Stromaufnahme spricht für ein schlechtes Getriebe oder dreckigen Motor. Kollektor reinigen. Achsen reinigen.
Ansich verkraftet der Uhlenbrock die großen Motoren.
Der größte Teil wird vom Feldmagnet gebraucht. Durch Programmierung gem. Beschreibung im Forum kann man dies noch senken. Eineandfreier Zustand von Motor und Getriebe vorrausgesetzt.
Vielen Dank für die Tipps. - ich werde den Motor noch einmal ohne Decoder laufen lassen und die Stromaufnahme messen. - falls nötig, nochmals den Kollektor und das Getriebe reinigen - Dann die Decoder-Einstellungen anpassen und sehen ob das was bringt. Wenn nicht, dann wird die Feldspule gegen einen Permanentmagneten getauscht.
Mit freundlichen Grüßen Enno Teppichbahner aus der Löwenstadt Braunschweig
noch ein paar weitere Informationen zum 76200: Anleitung zum Programmieren: Uhlenbrock 76200 noch besser einstellen-- Regelungstechnik Vergleichswerte aus den Tests: ÖBB 1020 mit 76200 ohne Programmierung (33221.1:c) vs. mit Programmierung (33221.1:d). Details zu den Erfahrungsberichten, Auswahl M33221.1:c und M33221.1:d. Im neuen Fenster den Button "Betrieb" aktivieren. Dort sind auch die von mir benutzten CV-Einstellungen des Dekoder vermerkt. Feldstrom: ohne Einstellung ca. 310mA + Läuferstrom 280mA = 590mA, nach Einstellung ca. 340mA Ständerstrom + 220mA Läuferstrom = 560mA. Der Motor der 1020 (entspricht der E94) ist der selbe wie im TEE 3071.