An Aus


RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#1 von berndm , 07.08.2019 00:04

Schon recht früh wurden erste Fernbahnen in Deutschland gebaut. Die erste Fernbahn Leipzig - Dresden wurde ab 1839 betrieben. Dazu wurden dann auch Durchgangszüge mit entsprechenden Wagen gebaut. Auf diesen Teil möchte ich hier nicht eingehen. Da gibt es meines Wissens nach auch kaum Großserienmodelle. Daher nun ein Sprung an das Ende des 19. Jahrhunderts.

Die preußischen Staatseisenbahnen führten 1890 erstmal den Drehgestellwagentyp ein, der ab dann bei den deutschen Eisenbahnen als D-Zugwagen bekannt wurde. Diese Wagen kombinierten einen Seitengang mit Abteilen. Dieses Konzept wurde von Edmund Heusinger von Waldegg angeregt und zunächst in dreiachsigen Wagen realisiert.
Die Abteilwagen wurden zunächst nur für die Polsterklassen (1. und 2. Klasse) gebaut. Derartige Wagentypen wurden dann auch von anderen Länderbahnen gebaut. Bei diesen ersten Wagen waren die Aufbauten aus Holz, das von außen verblecht war. Die Rahmen der Wagen wurden durch ein Sprengwerk verstärkt. Die beiden Einstiege an den Wagenenden wurden zurückgesetzt. Die Übergänge sind durch Faltbälge geschützt. Die meisten Wagen wurden als vierachsige Wagen ausgeführt. Eine kleinere Anzahl bekam dreiachsige Drehgestelle. Diese wurden überwiegend für besondere Einsätze wie Speise-, Schlaf- oder Salonwagen verwendet, da die schwereren Drehgestelle eine bessere Laufruhe hatten.

Die einzelnen Länderbahnen haben diese Wagen mit besonderen Eigenheiten versehen.

Preußische Wagen
Die preußischen Wagen konnten an den Oberlichteraufsätzen erkannt werden.
Die Wagen liefen in der Regel auf preußischen Regeldrehgestellen. Ab 1909 wurde das Schwanenhalsdrehgestell entsprechend amerikanischem Vorbild beschafft.
Nach den Wagen mit Holzaufbau wurden ab 1912 dann bei der KEPD genietete Probewagen eingeführt, die dann ohne Sprengwerk auskommen konnten.



C4ü pr09, 018 005 Hmb, Heimatbahnhof Hamburg Altona, AW Neumünster, Unt Nms 14.10.52, 68 Plätze 3. Klasse, flaschengrün, Fleischmann 5683



BC4üw pr09, 014 798x Hmb, Heimatbahnhof Hamburg Altona, AW Neumünster, Unt Nms 5.11.52, 21 Plätze 2. Klasse und 32 Plätze 3. Klasse, flaschengrün, Fleischmann 5682



WLAB4ü pr01, 30247 DSG, Fleischmann 5634




WR4ü-pr04, DSG_P, 798 DSG, Fleischmann 5681



Pw4ü pr04; 0107 155 Hmb; 18.09.52; Hamburg-Altona / Hamburg / AW Neumünster; Gruppe 4; km/h 120; Packwagen Ladung 10,0 t, 30,40 qm; Fleischmann 5680


Wagen anderer Länderbahnen
Zunächst wurden in Sachsen und Bayern dreiachsige Wagen gebaut. Allerdings gingen auch diese Länder dann zum Bau von Drehgestellwagen über.
In Baden und Württemberg entstanden ebenso derartige Wagentypen. Je nach Länderbahngesellschaft hatten auch diese Wagen ein charakteristisches Aussehen. Bei den sächsischen Wagen fehlte beispielsweise die Überdachung der Einstiegstreppen.

Die badischen Wagen sind grundsätzlich noch wie die früheren preußischen Wagen gebaut.



AB4ü, 15 805 Sbr, Liliput L38481
12.04.56; Saarbrücken Hbf / AW Saarbrücken; Plätze 100 ; 22 / 24; Gruppe 05 +



B4üw, 19 781 Kar, Liliput L384701
Heimatbahnhof Karlsruhe Hbf, AW Karlsruhe, Gruppe 05, 12.4.56, Plätze 48




Pw4ü 107 891 Kar, Liliput L384901
12.04.56; Mannheim Hbf / AW Karlsruhe; Packwagen Ladung 10,0 t, 27,9 m2

Ab 1911 wurden die ersten D-Zugwagen von der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen gebaut. Wagen dieser Variante wurden bis 1918 hergestellt. Dieser Wagentyp war einer der ersten deutschen Schnellzugwagen, die in Stahlgerippebauweise gebaut wurden.



C4üe, 18 221 Stg, Heimatbahnhof Stuttgart Hbf, AW Cannstadt, Unt Ct 10.6.52, 72 Plätze 3. Klasse, Roco 45496


ABC4üe, 14 911 Stg, Heimatbahnhof Stuttgart Hbf, AW Cannstadt, Unt Ct 13.4.53, Roco 45495


C4üwe; 14 936x Stg; 31.07.54; Stuttgart / AW Opladen; Plätze 64; Roco 44538
Deklassierter Wagen


C4üw; 18 219 Stg; 31.07.54; Stuttgart / AW Opladen; Plätze 72; Roco 44536

Ihre Blütezeit erlebten die Württemberger Wagen bei der DRG in den 1920er und 1930er Jahren. Hier wurden die Fahrzeuge auch im internationalen Verkehr mit den Zielen wie Triest, Mailand, Zürich, Straßburg, Nancy, Paris oder Amsterdam eingesetzt.
Die meisten Wagen gelangten nach dem zweiten Weltkrieg zur DB. Dabei wurden die Wagen sogar noch in internationalen Zügen nach Zürich eingesetzt. Bei der DB wurden diese Wagen der Verwendungsgruppe 05 zugeteilt. Einer dieser Schnellzugwagen wird in Luxemburg noch als Museumswagen erhalten.
Die Vorbildbeschreibung der Württemberger D-Zugwagen basiert auf Beschreibungen der Firma Roco.
Echte eigene vierachsige Schnellzugpackwagen wurden in Württemberg nicht gebaut. Statt dessen wurden preußische Konstruktionen beschafft.


Pw3i wü20a, 117 142 Ffm, Roco 44543;
Gießen Hbf / Frankfurt / Kassel; Ladung 7,0 t, 24,4 m2
Diese Wagen wurden ab der DRG-Zeit auch außerhalb von Württemberg eingesetzt.

Preußische Stahlwagen
Nach den Wagen mit Stahlgerippe war der nächste Schritt der Bau von genieteten Stahlwagen bei denen die Wände ebenfalls aus Stahl hergestellt sind. Derartige Wagen wurden ab 1912 für die preußischen Staatsbahnen gebaut. Die Bauzeit dieser Wagen war bis 1921. Aufgrund der höheren Stabilität des Stahlaufbaus konnte das Sprengwerk unter dem Wagen entfallen. Fast 1000 Wagen der "Eisernen Bauart" wurden geliefert.


A4ü-15, 13 982 Ffm, Brawa 2446
19.12.56, Frankfurt (M) Hbf / AW Frankfurt, Sitzpätze 42

Die preußischen Wagen mit Holz- und Stahlaufbau bildeten die zahlenmäßig größte Gruppe an Wagen in der Zeit der Deutschen Reichsbahn (Gesellschaft) und der jungen DB. Daher waren solche Wagen sehr häufig in Zügen.

Interessant ist auch die Episode der dreiachsigen Drehgestelle. Preußische Wagenmodelle mit derartigen Drehgestellen hatte Fleischmann. Diese Drehgestelle waren schwerer und liefen ruhiger. Hauptsächlich Salonwagen, Speise- oder Schlafwagen wurden damit ausgerüstet.
Allerdings waren diese dreiachsigen Drehgestelle auch teuer und konnten sich daher bei den einfachen D-Zugwagen nicht durchsetzen.

Edit: C4ü pr09 korrekt eingetragen, Danke Mark!
Fotos zweier weiterer Württemberger Wagen eingestellt.


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#2 von Guardian71 , 07.08.2019 01:00

Moin Bernd,

da gerade danach "gerufen" wurde, zwei der Sechsachser in der Reichsbahn-Version zur Vervollständigung der hölzernen Preußen von 1908/09:


ABC6ü pr06. Reichsbahn. Fleischmann 5151K.


WR6ü pr06 der MITROPA. Fleischmann 5155K.

In der Realität gab es auch noch einen 3. Klasse Sitzwagen (C6ü pr 07), aber den hat Fleischmann sich gespart. Der Wagenkasten ist nämlich länger...

Deine oben gezeigten C4ü pr (hölzerne Bauart, Fleischmann) sind übrigens der Bauart C4ü pr09 (nicht 08). Das ist erkennbar an den Schwanenhals-Drehgestellen, die 08er hatten preußische Regeldrehgestelle. Habe mal versucht, welche "mal eben schnell" unter einen GFN-C4ü pr drunterzufriemeln, aber das ist mehr Aufwand als gedacht (die Regeldrehgestelle sind länger, d.h. der Drehzapfen am DG muss versetzt werden, sie haken an den Aufstiegen usw.)

Schnellzugwagen Länderbauarten ist ja mal eine Steilvorlage...da muss man (a) zwischen den einzelnen Herkunftsbahnen und (b) den unterschiedlichen Generationen (1890er, 1900er, 1910) unterscheiden. Zumal die preußischen quantitativ bei weitem dominierten (Zur Erinnerung: Preußen stellte 65% der Gesamtfläche und schmiss zusätzlich noch den Bahnverkehr für die Thüringischen Staaten, Hessen-Darmstadt, Braunschweig, Bremen und Hamburg).

Ich ergänze mal die Stahlpreußen typmäßig:


Sitzwagen 3. Klasse C4ü pr21. Brawa 45212 u.a.


Sitzwagen 2. Klasse B4ü pr20. Beschafft für die HAPAG-Lloyd-Züge. Brawa 2441 u.a.


3. Klasse mit Küchenabteil C4ük pr21/30. Ein Umbau aus dem normalen Sitzwagen 3. Klasse. Brawa 2444.


Sitzwagen 1./2. Klasse AB4ü pr15. Brawa 45206 u.a.

Bei dem AB-Wagen handelte es sich um die Vorserie von 1915, zu erkennen an der von den anderen Bauarten abweichenden Form der Dachenden. Die übrigen Bauarten folgten erst nach dem 1. Weltkrieg 1920.


Packwagen Pw4ü pr16. Brawa 45400.

Der Packwagen nimmt mit seinem selbsttragenden Stahlaufbau und den verjüngenden Wagenenden bereits Merkmale der Hecht-Bauart vorweg.


...wie auch dieser D-Zug-Postwagen der Bauart Post/4ü-a-17,5 ("kleiner Hecht") von 1913. Hier mal die Ep. I-Ausführung. Piko 53320.


Immer noch großartige Modelle. Und - bei Brawa - endlich mal ausreichend Betriebsnummern.

Beste Grüße
Mark


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#3 von berndm , 07.08.2019 10:50

Danke Mark!

Ich wollte noch nachtrage, dass diese Wagen bei der Bundesbahn in die Verwendungsgruppen 05 (Wagen mit Holzaufbau) und 15 (stählerne Wagen) eingeteilt wurden.

Es wäre nun interessant, wie lange die Wagen bei den einzelnen Bahnverwaltungen noch verwendet worden sind. Bei der DB sind diese Wagen wohl in den Umbauwagenprogrammen aufgebraucht worden. Einige Wagen werden wohl im Bauzugdienst oder anderen Bahndiensten genutzt worden sein.


 
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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#4 von Jürgen , 07.08.2019 11:31

Bez. Württemberg gibt es folgende Seite:

http://www.modellbau-wiki.de/wiki/W%C3%B...Schnellzugwagen

Evtl. einige Infos hier:

http://www.hafenbahnhof.de/vorbild/personenzuege.htm

Grüße
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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#5 von Meteor , 07.08.2019 12:45

Hallo,

auch ein nettes Thema, wobei ich persönlich ein Fan der Württemberger und Badener bin. Zur Nutzungsdauer der Gruppe 05 kann ich momentan nur sagen, daß es bei der Bundesbahn einen Stichtag gab, an dem die hölzernen Wagen nicht mehr im öffentlichen Verkehr laufen durften. Ursache waren Sicherheitsbedenken, weil bei Unfällen mit solchen Wagen häufig der gesamte Kasten vom Fahrgestell gerissen wurde - mit entsprechenden Folgen für die Insassen. Das scheint aber für Postwagen nicht zu gelten, diese wurden nach meinen Infos noch länger verwendet. Bei Gepäckwagen bin ich nicht sicher, weiß da jemand genaueres. Möglicherweise wurde Anfang der 60er der verspätet angelaufene Bau neuer Packwagen wegen des näherrückenden Termins forciert.

Auch nicht klar ist mir der Vorgang bezüglich der Stahlpreußen und den ersten Hechten der Baujahre 1921-23. Diese waren ja auch keine Ganzstahlwagen. Auch frühe Donnerbüchsen und m. W. die Einheitsabteilwagen waren ja noch hölzern - wie sah es da aus?

Sieht leider aus als könnte ich hier mehr Fragen als Antworten bieten.


Mit freundlichem Gruß

Stefan

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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#6 von Guardian71 , 07.08.2019 20:22

Hallo Stefan,

in den frühen Zwanzigern - 1920-23 - waren die nicht ausreichenden Kapazitäten und fehlendes Know How verschiedener Waghonhersteller beim Bau von Ganzstahlwagen ein Thema. Daher entwarf man auch noch Holzbauarten, um die weniger innovativen Betriebe auslasten zu können. Das war politisch motiviert, um diese Hersteller vor der Aufgabe zu bewahren - unmittelbar nach dem verlorenen 1. Wk war das Land wirtschaftlich ausgeblutet und der Rüstungssektor war völlig weggefallen (worauf hatte z.B. die Waggonbauanstalt Gotha sich spezialisiert? Schwere Bomber! Natürlich aus Holz...).

Grüße
Mark


Beste Grüße,
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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#7 von Meteor , 07.08.2019 20:38

... und Leinwand. Flugzeuge sind mein anderes Hobby. Neuerdings gibt es von den Gothabombern einen Bausatz in 1:32...

Hallo Mark, mir ging es nicht darum, warum diese Bauarten aus Holz waren - zumindest noch teilweise, sondern daß sie wegen dieser Bauart zusammen mit den Länderbahnwagen 1962 von den Bundebahnschienen verbannt wurden.

Ab Mitte der 20er gab es ja dann die Ganzstahlwagen, die ersten waren die 26er Hechte mit dem durchlaufenden Tonenndach. Die durften 1962 weiterfahren, wie auch die anderen, spätern Bauarten. Aber was war damals mit den Wagen die Anfang der 20er gebaut wurden, besonders die unrsprünglihen Hechte mit der hochgezogene Dachkante über den Einstiegen. Diese Vorräume bestanden im Dachbereich noch aus Holz. Wurden die auch gleich mit ausgemustert? Ich weiß, daß sie nicht sehr viel später ausgemustert wurden, aber hing es damit zusammen?


Mit freundlichem Gruß

Stefan

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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#8 von TheK , 08.08.2019 03:22

Auslöser des Verbotes war wohl der Brand einer Kölner Straßenbahn mit zahlreichen Toten. Das Verbot bezog sich dann konkret auf Wagen mit einem hölzernen Wagenkasten, was erstmal nur Wagen der Verwendungsgruppe 05 betraf. Für Wagen der Gruppen 15 und 23 war eine weitere Verwendung erlaubt, durch die Modernisierung waren diese allerdings nur wenige Jahre später dann auch weg. Die Hechte haben zumindest formell sogar noch neue Gattungsnummern bekommen, wobei die wohl kaum einer getragen haben wird.

Sind eigentlich tatsächlich Gruppe 05 oder eher Gruppe 15 als Bahndienstwagen verwendet worden?


Gruß Kai

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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#9 von berndm , 08.08.2019 21:24

Brawa hat die "Eiserne Bauart" auch in DB-Variante:


Pw4ü 16, 107 998 Esn, Packwagen, Brawa 45402, Gruppe 15
19.12.57; Essen Hbf / AW Krefeld Oppum; Packwagen Ladung 10,0 t , 32,5 m2


 
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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#10 von Jürgen , 09.08.2019 06:57

Moin,

vielleicht ein wenig OT, aber es passt aber auch irgendwie. Ich war Anfang der 1990er Jahre in Buenos Aires. Die U-Bahn der Linie A (Eröffnung 1913) war noch im Stil der 1910er Jahre. Die Stationen htten noch die alten Werbungen jener Zeit in Emaille-Ausführung (Repliken ?). Tatsächlich fuhren noch die alten Fahrzeuge mit Holzaufbau. Die Schienen waren wohl in ihrer Lage nicht ganz einwandfrei, so dass die Wagenkästen teilweise ziemlich geschwankt haben. Das Fahrgefühl lag irgendwo zwischen Besorgnis, Faszination und Begeisterung.

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#11 von norbert1 , 09.08.2019 11:39

Hallo!

Es gab noch Bayern und Sachsen. Modelle von TRIX bzw. Roco und PIKO.

Grüße


 
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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#12 von berndm , 09.08.2019 12:39

Zitat

Hallo!

Es gab noch Bayern und Sachsen. Modelle von TRIX bzw. Roco und PIKO.

Grüße


Ja! Könnte hier jemand ein paar Fotos und weitere Informationen einstellen :


 
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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#13 von berndm , 09.08.2019 16:17

Zitat von Guardian71 im Beitrag #2

...
Bei dem AB-Wagen handelte es sich um die Vorserie von 1915, zu erkennen an der von den anderen Bauarten abweichenden Form der Dachenden. Die übrigen Bauarten folgten erst nach dem 1. Weltkrieg 1920.
...


Mark, danke, jetzt kapiere ich auch den Unterschied zwischen den Wagen :D .


Der linke wird von Brawa als Aü4-pr20a bezeichnet und ist dann ein Serienwagen. Der Bogen am Dachende hat seinen Mittelpunkt oben.
Der rechet Aü4-pr15 ist Vorserie. Der Bogen am Dachende hat seinen Mittelpunkt unten.


A4ü-20a; 13 986 Mz; 14.10.56; Ludwigshafen (Rh) /Mainz / AW Frankfurt/M; Plätze 42; Brawa 2445; Gruppe 15


A4ü-15; 13 982 Ffm; 19.12.56; Frankfurt (M) Hbf / AW Frankfurt Plätze; 42; Brawa 2446; Gruppe 15

Edit: Die zwei Fotos unten eingefügt.


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#14 von katzenjogi , 09.08.2019 19:45

Hallo zusammen,

leider sieht man auch hier wieder selbst bei den doch ansonsten schön detailierten Brawa Modellen, dass einige Details für die Epoche IIIb nicht vorbildgetreu sind, so zum Beispiel die Schlussscheibenhalter, die ab 1955 schon nicht mehr in Dachnähe angebracht sein durften. Und auch die Klettermöglichkeiten zum Dach sollten bei vorhandenen DB Keks zumindest eingeschränkt, wenn nicht sogar gänzlich fehlen (also zumindest nur bis zur Hälfte des Wagenkasten reichen). Ausführungstechnisch bilden die beiden letzten abgebildeten Preußen also eher Epoche IIIa ab, sind aber als Epoche IIIb beschriftet. Und natürlich gibt es diese Wagen nicht vom Hersteller als Epoche IIIa Version.

Das nur als kleiner Einwurf. Ich will auch weiter gar nicht stören

Liebe Grüße

Jürgen


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#15 von berndm , 09.08.2019 20:33

Zitat

Hallo zusammen,

leider sieht man auch hier wieder selbst bei den doch ansonsten schön detailierten Brawa Modellen, dass einige Details für die Epoche IIIb nicht vorbildgetreu sind, so zum Beispiel die Schlussscheibenhalter, die ab 1955 schon nicht mehr in Dachnähe angebracht sein durften. Und auch die Klettermöglichkeiten zum Dach sollten bei vorhandenen DB Keks zumindest eingeschränkt, wenn nicht sogar gänzlich fehlen (also zumindest nur bis zur Hälfte des Wagenkasten reichen). Ausführungstechnisch bilden die beiden letzten abgebildeten Preußen also eher Epoche IIIa ab, sind aber als Epoche IIIb beschriftet. Und natürlich gibt es diese Wagen nicht vom Hersteller als Epoche IIIa Version.

Das nur als kleiner Einwurf. Ich will auch weiter gar nicht stören

Liebe Grüße

Jürgen


Jürgen, Du kannst nicht stören. Wodurch denn?
Trotzdem muss ich Dir noch eine Ausnahme zum Bestätigen der Regel liefern:
Im Buch mit Dampf durch Deutschland hat es auf Seite 12 ein Foto von B4y-30/50 in Kiel im Jahr 1958 mit noch Aufstiegsleitern und den Signalstützen oben.
Auch sieht man noch recht deutlich die Flecken an den Stellen an denen die Emaileschilder aus der DR-Zeit waren. Und ein Teil der Anschriften waren da auch noch gelb.


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#16 von norbert1 , 10.08.2019 09:29

Hallo!

Zu den Schnellzugwagen aus Bayern bzw. Sachsen eine Liste:

bayrische Schnellzugwagen

lieferbar Fa. Katalog Wagen Wagennummer
--------------------------------------------------------------
1990 MÄRK [4261] AB4ü Bay 02 München 13 188
1988-2004 TRIX 23765 AB4ü Bay 02 München 13 189
2010 MÄRK [42762] AB4ü Bay 02 München 13 190
2010- TRIX [23395] AB4ü Bay 02 München 13 191
1988 MÄRK [2860] AB4ü Bay 02 München 13 192
2006- ROCO 45584 AB4ü Bay 08 München 13 776
1979-1986 MÄRK 4143 ABC4ü Bay 11 München 14 917
2006- ROCO 45585 ABC4ü Bay 11 München 14 938
1990 MÄRK [4261] C4ü Bay 03 München 17 431
1988 MÄRK [2860] C4ü Bay 03 München 17 435
2006- ROCO 45586 C4ü Bay 08 München 17 646
1988-2004 TRIX 23766 C4ü Bay 08 München 17 649
2010- TRIX [23394] C4ü Bay 08 München 17 652
2010 MÄRK [42762] C4ü Bay 08 München 17 652
1977-1986 MÄRK 4136 # C4ü Bay 11 München 17 944
------------------------------------------------------------------
Bild https://www.roco.cc/de/product/22864-0-0...2/products.html
https://www.trix.de/produkte/details/article/23766/
sächsiche Schnellzugwagen

lieferbar Fa. Katalog Wagen Wagennummer
-------------------------------------------------------------------
2011-2013 PIKO [58326] AB4ü Sa 09 Dresden 13 601
2014 PIKO 53669 AB4ü Sa 09 Dresden 13 844
2009 PIKO [58109] ABC4ü Sa 08c Dresden 14 711
2011-2013 PIKO [58326] ABC4ü Sa 08c Dresden 14 714
2014- PIKO 53368 ABC4ü Sa 08c Dresden 14 815
2009 PIKO [58109] C4ü Sa 07 Dresden 17 621
2011-2013 PIKO [58326] C4ü Sa 07 Dresden 17 779
2014- PIKO 53367 C4ü Sa 07 Dresden 17 779
----------------------------------------------------------------
Bild https://www.modellbahn-apitz.de/spur-H0/...db-ii-114y.html
http://web.hs-merseburg.de/~nosske/EpocheII/mb/e2mefidx.html

Grüße


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#17 von katzenjogi , 11.08.2019 16:00

Zitat

Jürgen, Du kannst nicht stören. Wodurch denn?
Trotzdem muss ich Dir noch eine Ausnahme zum Bestätigen der Regel liefern:
Im Buch mit Dampf durch Deutschland hat es auf Seite 12 ein Foto von B4y-30/50 in Kiel im Jahr 1958 mit noch Aufstiegsleitern und den Signalstützen oben.
Auch sieht man noch recht deutlich die Flecken an den Stellen an denen die Emaileschilder aus der DR-Zeit waren. Und ein Teil der Anschriften waren da auch noch gelb.



Hallo Bernd,

und da haben wir schon das Problem, denn die Bahnstrecke Kiel-Hamburg beispielsweise wurde erst 1995 elektrifiziert, sprich bis in die späten 80er Jahre hatte der Kieler Bahnhof keinerlei Hochleitung, da war die Verwendung dieser Wagen noch erlaubt (also bis in die späten 50er Jahre). Frankfurt ging aber bereits im Jahr 1958 ans Oberleitungsnetz - und da der Bau einige Zeit in Anspruch genommen hat, werden dementsprechend vorher auch die Waggons schon auf den Oberleitungsbetrieb vorbereitet gewesen sein. Deine Wagen habe ja Ffm als Beheimatung - von daher dürften diese dann die DRG-Ausrüstung nicht mehr haben, zumindest nicht mehr komplett. Was man sich hier allerdings fragen muss und sollte, ist der Umstand, dass die Wagen mit Holzaufbau auf der Liste zur Ausmusterung vorgemerkt waren - daher kann es natürlich so gewesen sein, dass man sich den Umbau des einen oder anderen Exemplars gespart hat.

Allerdings haben wir das Phänomen ja auch mit Personenwagen, die von Roco oder Brawa selbst in Epoche IV noch mit Schlussscheibenhalter oder Aufstiegsleitern zum Dach dargestellt werden. Und dass kann (außer vielleicht ausgewiesene Museumswagen) einfach nicht vorbildgerecht sein. Aber die sind hier ja nicht das Thema.... Sorry für Offtopic…

Liebe Grüße

Jürgen


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#18 von cargopfeil , 12.08.2019 09:38

Zitat


Die preußischen Staatseisenbahnen...

Nach den Wagen mit Stahlgerippe war der nächste Schritt der Bau von genieteten Stahlwagen bei denen die Wände ebenfalls aus Stahl hergestellt sind. Derartige Wagen wurden ab 1912 für die preußischen Staatsbahnen gebaut. Die Bauzeit dieser Wagen war bis 1921. Aufgrund der höheren Stabilität des Stahlaufbaus konnte das Sprengwerk unter dem Wagen entfallen. Fast 1000 Wagen der "Eisernen Bauart" wurden geliefert.



Hallo,

Vielleicht etwas grundsätzliches. Es gab nicht "Die preußische Staatseisenbahn". Die KPEV-Direktionen wären in ihrem Tun und Handeln sehr frei und keiner Generaldirektion unterstellt, sondern nur dem Ministerium.
Zu den Stahlwagen - woher hast du die phantastische Zahl dieser fast 1000 Wagen?! Es gab viel, viel weniger, es wurden sogar danach wieder Holzwagen gebaut. Auch eine wie auch immer geartete "Vorserie" gab es nicht. Für die Stahlwagen gab es kein Musterblatt, sondern die Wagen jeden Herstellers unterschieden sich äußerlich etwas. Die Brawa-Modelle entsprechen den Görlitzer Lieferungen.

MfG


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#19 von norbert1 , 12.08.2019 11:05

Hallo!

Stahlwagen wurden 1920-1922 gebaut. Konrad spricht von 462 D-Zugwagen, mehrheitlich C4ü Pr. Dann gab es noch den C3 Pr 11 in Stahlbauweise.

Grüße


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#20 von berndm , 12.08.2019 12:51

Zitat

...
Zu den Stahlwagen - woher hast du die phantastische Zahl dieser fast 1000 Wagen?! Es gab viel, viel weniger, es wurden sogar danach wieder Holzwagen gebaut. Auch eine wie auch immer geartete "Vorserie" gab es nicht. Für die Stahlwagen gab es kein Musterblatt, sondern die Wagen jeden Herstellers unterschieden sich äußerlich etwas. Die Brawa-Modelle entsprechen den Görlitzer Lieferungen.
...


Hallo cargopfeil,

laut MIBA April 2007 wurden von 1912 bis1922 durch die preußische Staatsbahn 964 Waggons beschafft.
Allerdings bin mir jetzt mit der Zahl auch nicht mehr so sicher.

Aus dem EK Special 26,4m Wagen werden für die Zeit bis 16 etwas mehr als 70 Wagen genannt und für die Zeit nach dem Krieg weniger als 200.
Bei den MIBA Zahlen könnten vielleicht auch Holzwagen dazugekommen sein.

Grüße -- Bernd


 
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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#21 von cargopfeil , 12.08.2019 14:50

Hallo,

Die Zahl bei Konrad ist ebenso falsch wie die in der Miba. Zu diesem Artikel gibt es im nächsten Heft einen Leserbrief von Hermann Hoyer. Die vielen erwähnten C4ü wären alles Holzwagen.
Ich zähle nachher mal die zu belegenden durch...

MfG


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#22 von Settebello , 15.08.2019 09:25

Hallo Freunde der Länderbahn-Schnellzugwagen,

da wurde ja ein geradezu unerschöpfliches Thema aufgemacht, verglichen damit ist der Thread zu den Schnellzugwagen der Bauart Gruppe 28 sehr speziell

Zu den Wagen gibt es viel zu sagen, ich schätze natürlich von Haus aus die preußischen Wagen, die mit ihrem markanten Oberlichtaufbau leicht zu erkennen sind (weiß eigentlich jemand genau, wozu der diente?). Im Laufe der Jahre habe ich aber auch an den anderen Gefallen gefunden. Geradezu unterschätzt werden die badischen Schnellzugwagen von Liliput, die, obwohl schon recht betagt, hervorragend detailliert sind Dank an Bernd für die schönen Fotos!

Was die sächsischen Schnellzugwagen betrifft, kann ich eine kleine Geschichte erzählen: mein bevorzugter MoBa-Händler in Berlin veranstaltet in der Weihnachtszeit regelmäßig Herstellertage, bei denen Vertreter der Hersteller ihre Modelle vorführen. Es ist schon viele Jahre her, daß ich den vertreter von Piko ansprach, ob Piko nicht 'mal sächsische Schnellzugwagen ins Programm nehmen könnte. Der Vertreter zeigte sich zwar skeptisch, versprach aber, die Anregung weiterzugeben. Zwei Jahre später kamen sie dann :D Ob das nun auf meiner Anregung beruhte, ist wohl eher zu bezweifeln, obwohl mir der Gedanke natürlich gefällt Leider gab es sie erst in der Beschriftung der DR, Epoche III, dann in der Epoche IIc (heißt die so? die mit dem "Pleitegeier"). So dauerte es noch ein paar Jahre, bis endlich die Objekte meiner Begierde in DRG-Beschriftung kamen:



AB4ü - Piko 53369



ABC4ü - Piko 53368

Ich habe damit einmal einen D-Zug Berlin - Leipzig - München in der Epoche II gebildet, der aus preußischen, sächsischen und bayerischen Wagen bestand

Viele Grüße, Sebastian

EDIT: habe die Bilder wieder eingefügt, die nach dem Abgang von Abload verschwunden waren


zu meinem Anlagenthread: "klick"

schaut mal hier 28. Stummi - Treffen in Berlin am Freitag, 29. November 2024, ab 17:00 Uhr (22)


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#23 von silz_essen , 15.08.2019 10:55

Hallo zusammen,

bei den Piko-Sachsen ist (zumindest) in der DB-Version zu beachten, dass die Wagentypen vorbildgetreu unterschiedlich lang sind, aber die Anschrift eine identische Länge angibt, die Angabe für den einen Wagentyp ist korrekt, die Angabe für den anderen Wagentyp stimmt nicht.
Es hat mich damals einige Zeit gekostet, da ich den einen Wagen mit der angeschriebenen Länge in keiner DV der Bundesbahn/Reichsbahn finden konnte. Erst nach Nachmessen mit Schieblehre und Umrechnung der Maße wurde die Sache dann klarer.

Gruß
Martin


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#24 von Guardian71 , 16.08.2019 23:45

Zitat

[...] preußischen Wagen, die mit ihrem markanten Oberlichtaufbau leicht zu erkennen sind (weiß eigentlich jemand genau, wozu der diente?).



Guten Abend Sebastian,

Sinn der Oberlichter ist bzw. war, wie stets, ganz simpel Tageslicht in das (ansonsten recht düstere) Wageninnere zu bekommen - ohne den Einsatz von Beleuchtung...

Grüße
Mark


Beste Grüße,
Mark


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RE: Schnellzugwagen Länderbahnbauarten

#25 von berndm , 17.08.2019 21:56

Zitat

...

Guten Abend Sebastian,

Sinn der Oberlichter ist bzw. war, wie stets, ganz simpel Tageslicht in das (ansonsten recht düstere) Wageninnere zu bekommen - ohne den Einsatz von Beleuchtung...

Grüße
Mark



Dass bei den Abteilwagen die Oberlichter dann bei der DB teilweise oder ganz geschlossen wurden, wusste ich schon. Aber im aktuellen Eisenbahn Magazin vom September gibt es ein Foto eines sechsachsigen, preußischen Schlafwagens als Messehotelwage der Hannover Messe. Bei dem sind die Oberlichter verschlossen.
Dann wurde das wohl auch bei anderen Schnellzugwagen gemacht.


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RE: Fotos von vorbildorientierten Zügen auf der Modellbahn

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