RE: Fragen zu Kehrschleifen und Boostern

#26 von vikr , 20.09.2019 08:41

Hallo Patrick,

Zitat

Zitat

ALSO NOCH EINMAL: bitte lasst diesen steinalten Unsinn!!!
Gruß Kersten Tams
Tams Elektronik



Was für ein Unsinn.
Eine allgemeine Masseverbindung ist durchaus bei Normalen Trafos üblich, genau wie mal auch zb Netzspannungstrafos Nullseitig erdet.

Bei Schaltnetzteilen ist es natürlich klar, das man hier keine Masseverbindung herstellen darf/soll.
...
Aber vllt klärt uns Herr Tams mal auf, Warum mann keine Masseverbindung herstellen darf / oder soll ?



Im Gegensatz zu Dir erläutert Herr Tams an verschieden Stellen, warum er die Vorgehensweise für "steinalten Unsinn" hält und damit für keine zeitgemäße Strategie bei der Verdrahtung einer digitalisierten Anlage, insbesondere wenn auf der auch eine bidirektionale Kommunikation über das Gleis stattfinden soll.

Es wäre meines Erachtens an Dir unter Berücksichtung dieser Quellen zu erklären, warum Du das so absolut kategorisch als Unsinn klassifizieren kannst.

Tatsächlich scheint diese Grunsatzdiskussion immer wieder erforderlich zu sein...

MfG

vik


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RE: Fragen zu Kehrschleifen und Boostern

#27 von joachimkr , 27.09.2019 19:44

Zitat

Zitat

Eine allgemeine Masseverbindung ist durchaus bei Normalen Trafos üblich



Ich hab zwei trafo, Roco 10725
https://www.roco.cc/de/product/5216-0-0_...1/products.html

Wer ich verbinden bis ein digitalstation (10764) und ein booster (10765)
https://www.roco.cc/de/product/5217-0-0-...0/products.html
https://www.roco.cc/de/product/5450-0-0-...0/products.html

Kannst du mir bitte erklären, wie/wo ich einer "allgemeine Masseverbindung" machen?
Vielleicht es ist zeit für ihn ein bisschen über die Tellerrand zu schauen, und Anleitungen lesen von andere Hersteller als Uhlenbrock, früher du deiner fehlerhafte Empfehlungen geben!
Klaus




Tja, ich kann nur versuchen, das Problem mit 'allgemeiner Masse' zu erklären. Manche werden es verstehen, andere vielleicht nicht...

Die Booster sind heute alle als sogenannte H-Brücke aufgebaut. Sie schalten an den Quer-/Bindestrich im H, welcher unsere Gleisspannung ist, entweder den Pluspol (obere vertikale Strichhälften des H) links und den Minuspol (untere vertikale Strichhälften des H) rechts oder Minuspol links und Pluspol rechts. Dritte Variante ist, beides wird für die Austastlücke von Railcom abgeschaltet, keine Spannung. Vierte Variante ist, alle 4 Zweige schalten ein, dann ist das schöne Teil kaputt (Das vermeiden die Hersteller aber)
Daraus folgt, dass die speisenden Netzteile unbedingt von den Anlagen-Gleispolen fern zu halten sind!
Die Netzteile dürfen also auch auf keinen Fall miteinander verbunden werden. Bei Anlagen mit mehr als 1 Zentrale (Signalgenerator, der die H-Brücken steuert) kann man höchstens einen gemeinsamen Gleispol realisieren.

Die funktechnische Dimension lasse ich jetzt mal nur fast weg - Sind die Schaltvorgänge zu schnell, kriegt man bei Verwendung schlecht entstörter Netzteile Probleme. Alle guten Booster haben deswegen eine kontrollierte Flankensteilheit und es werden entstörte Netzteile verwendet.

Also, wenn es einen gemeinsamen Massepunkt gibt, dann ist der auf dem Gleisbett, sonst nirgends. Bei DC Anlagen mit Kehrschleifen ist das ja schon leicht einzusehen, dass es eben kein echter Massepunkt ist.

Nachsatz: Ein Gleisbett mit 100m Länge zwischen Einspeisung und Verbraucher (Dekoder) wird insbesondere durch seine Induktivität problematisch. Das schöne digitale Signal ist am Ende der Strecke nicht mehr richtig digital, sondern völlig verformt.

Macht was draus!


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RE: Fragen zu Kehrschleifen und Boostern

#28 von vikr , 27.09.2019 20:30

Zitat


Nachsatz: Ein Gleisbett mit 100m Länge zwischen Einspeisung und Verbraucher (Dekoder) wird insbesondere durch seine Induktivität problematisch. Das schöne digitale Signal ist am Ende der Strecke nicht mehr richtig digital, sondern völlig verformt.

Macht was draus!


Das ein Gleis mit zunehmender Länge eine grösser werdende Kapazität hat und dass die Einfluss auf das Signal hat, ist einleuchtend. Aber dass die Induktivität eines Gleises maßgeblich das Signal verändert ist mir ganz neu und verwundert mich. Kannst Du das quantifizieren?

MfG

vik


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RE: Fragen zu Kehrschleifen und Boostern

#29 von joachimkr , 28.09.2019 18:01

Die Größenordnung liegt bei mehr als 2 uH / Meter, da Hin- und Rückleiter zu berücksichtigen sind. Bei 100m wäre das bereits 0,2 mH.
Nur um das einzuordnen, die Flanken des DCC / MM Signals sollen ja erkannt werden, also muss man Grundfrequenzen von ca 100 kHz annehmen. Da die Dekoder eine nicht-lineare Kapazität darstellen, die viel höher ist als die Gleis-Kapazität, tragen sie den größten Teil zur Signalverformung bei.
Bei 0,2 mH ist das Signal jedenfalls kein Rechteck mehr.
Mir fehlt jetzt die Zeit, das genauer auszurechnen, aber wenn das Interesse da ist, mache ich das mal.
Problem für Berechnung ist, dass die Decoder Pufferkondensatoren drin haben, die durch den Motorstrom entladen werden. In der Wechselphase ergibt sich eine komplizierte Verformung.


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RE: Fragen zu Kehrschleifen und Boostern

#30 von joachimkr , 28.09.2019 18:43

Nur noch eine simple Ergänzung: Bei Railcom werden ca 250 kbit übertragen. Beim verwendeten Codierverfahren muss die doppelte Frequenz übertragen werden können. Da ist die Dämpfung dann schon drastisch.

Und noch ein Tipp: Einspeiseleitungen, die lang sind, kann man verdrillen, das reduziert die Induktivität deutlich!


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