RE: "Zinkpest" bei Motormagneten ???? :-(

#1 von UP4001 , 09.08.2019 22:24

Moin,

da ich nun langsam dazu übergehen kann, eine Anlage aufzubauen (SBH entsteht gerade) hohle ich meien Schätze aus den Verstecken und lasse sie Probefahren.
Meine BRAWA 423 (#0750=) surrte nun, als sie aufs Gleis kam. Zunächst dache ich, der Decoder sei verstorben. Die genauer Untersuchung ergab, dass das surren aus dem Antriebsbereich stammt. Also Fahrzeug öffnen und nachsehen. Was ich nun sah, verschlug mir die Sprache:

Zwischen Kollektor und Magnete befand sich reichlich metallischer "Unrat":

...eine ganze Menge; die Ummantelung des Magneten ?!

So sieht es gereinigt aus:


Sicher, Zinkpest ist das wohl nicht, aber schön ist wohl anders. Hat jemand so etwas schon gesehen?? Es sieht so aus, als ob sich der Magnet mehr oder minder aufgelöst hat.

Nun muss ich mal Überlegen, was ich nun mache. ops:

Zum Glück hatte ich mir nicht noch den langen 425 geholt, obwohl er zu meinen Wunschkandidaten gehört. Aber die Qualiträt von Brawa und den Durchscheineffekten der 425/426gern hielten mich trotz des interessanten Preises ab. Nun habe ich kein intaktes BRAWA-Modell mehr und ich überlege, ob der vorbestellte TWINDEXX Triebzug noch kommen darf


LG

Horst

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RE: "Zinkpest" bei Motormagneten ???? :-(

#2 von Michael Knop , 09.08.2019 22:37

Hi Horst,

Das ist ein relativ typischer Schäden durch Korrosion an Neodym-Magneten, wenn die Beschichtung beschädigt ist, und so Luft (Sauerstoff und Feuchtigkeit) an das Grundmaterial kommt.


Viele Grüße, Michael


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RE: "Zinkpest" bei Motormagneten ???? :-(

#3 von Lokpaint , 09.08.2019 22:40

Hallo

Ich habe sowas an den Magneten der Märklin HLA auch schon ein paar mal beobachten können.
Die Magnete zerbröseln, funktionieren aber noch.

Bart


 
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RE: "Zinkpest" bei Motormagneten ???? :-(

#4 von persus , 09.08.2019 22:43

Zitat von Michael Knop im Beitrag #2

[...] Das ist ein relativ typischer Schäden durch Korrosion an Neodym-Magneten, wenn die Beschichtung beschädigt ist, und so Luft (Sauerstoff und Feuchtigkeit) an das Grundmaterial kommt. [...]



Sowas habe ich noch nicht gesehen. Kann man was dagegen tun? Nach was muss man Ausschau halten, um so eine Beschädigung der Beschichtung zu erkennen?

Besten Dank.


Gruß
Pero


 
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RE: "Zinkpest" bei Motormagneten ???? :-(

#5 von UP4001 , 09.08.2019 22:55

Zitat von persus im Beitrag #4
Zitat von Michael Knop im Beitrag #2

[...] Das ist ein relativ typischer Schäden durch Korrosion an Neodym-Magneten, wenn die Beschichtung beschädigt ist, und so Luft (Sauerstoff und Feuchtigkeit) an das Grundmaterial kommt. [...]



Danke für die Info, Michael. So etwas hatte ich schon vermutet, nicht aber, dass das typisch ist, also doch öfter vorkommt :?


Nach dem Reinigen läuft der Zug zunächst ohne erkennbare Probelme, auch keine zusätzlichen Geräusche. Er schnurrt regelrecht
Selbst das vor Jahren vorgeneommene Einmessen auf der alten Anlage scheint noch zu passen, der Zug hält recht genau.

Dennoch muss ich mir überlegen, über Kurz oder lang den Motor auszutauschen, bevor er durch interne Kurzschlüsse auch den Decoder zerstört.

Edit: Quoting repariert
Hinweis: Beitrag #4 wurde wohl nachträglich geändert. Ich habe das Ur-Posting belassen, nur das Quoting korrigiert


LG

Horst

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RE: "Zinkpest" bei Motormagneten ???? :-(

#6 von LittleR , 10.08.2019 08:08

Moin Moin

Ich würde mal sagen hier liegt eine elektrochemische Korrosion vor. Im Prinzip könnte man mit dem Magneten elektrisch leitend ein noch unedleres Metall (z.B. ein Stück Zink) verbinden, dann würde sich das Metallstück auflösen und nicht mehr der Magnet.

Ich vermute einmal, dass der Magnet nicht so gut beschichtet ist, dass er in Kontakt mit einem "edleren" Metall (z.B. Kupfer) kommt und so der Magnet selbst zur Opferanode wird. Evt. könnte auch eine Neubeschichtung des Magneten Abhilfe schaffen, wenn die Korrosion noch nicht zuweit vorangeschritten ist.

Gruß
LittleR


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RE: "Zinkpest" bei Motormagneten ???? :-(

#7 von Michael Knop , 10.08.2019 08:57

Zitat

Moin Moin

Ich würde mal sagen hier liegt eine elektrochemische Korrosion vor. Im Prinzip könnte man mit dem Magneten elektrisch leitend ein noch unedleres Metall (z.B. ein Stück Zink) verbinden, dann würde sich das Metallstück auflösen und nicht mehr der Magnet.

Ich vermute einmal, dass der Magnet nicht so gut beschichtet ist, dass er in Kontakt mit einem "edleren" Metall (z.B. Kupfer) kommt und so der Magnet selbst zur Opferanode wird. Evt. könnte auch eine Neubeschichtung des Magneten Abhilfe schaffen, wenn die Korrosion noch nicht zuweit vorangeschritten ist.

Gruß
LittleR



Hi,

Dass es Korrosion ist hatte ich oben doch schon geschrieben, und die Luftfeuchtigkeit hatte ich auch erwähnt - klar ist es ein elektrochemischer Vorgang - aber nicht mit „äußeren“ Elementen, sondern die Sintermischung des Magnet korrodiert mit sich selbst.

Es braucht von außen nur die Luftfeuchtigkeit, die an Beschädigungen der Beschichtung einwirken kann.


Ein Schutz durch eine Opferanode ist mir bei Magneten nicht bekannt, und wird vermutlich auch nicht funktionieren, da bei der Technik der Opferanode beide Dinge (Anode und zu schützendes Teil) innerhalb eines Mediums sein müssen.




Viele Grüße, Michael


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RE: "Zinkpest" bei Motormagneten ???? :-(

#8 von Schwanck , 10.08.2019 09:33

Moin zusammen,

solche Brösekerscheinungen kenne ich auch, und sie treten an offen liegenden Magneten sichtbar auf. Bei mir waren es ein paar Magnet-Stücke der MÄRKLIN HLA Motoren, die diese Erscheinung zeigten. Ich habe die Stelle mitsamt der Plastikklammer mit einer Lage tesa Multi-Kraftband 5021-04 umklebt. Bisher hat das geholfen.
Über die Ursache dieser Zerfallserscheinung kann ich auch nur spekulieren, weil sie ja nicht grundsätzlich auftreten sondern nur vereinzelt.


Tschüss

K.F.


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RE: "Zinkpest" bei Motormagneten ???? :-(

#9 von 232 U 1 , 10.08.2019 13:55

Hallo,

interessantes Thema. Auch wenn ich bisher bei Modellen noch nicht auf Neodym-Korrosion gestoßen bin, habe ich mal "vorbeugend" bie Onkel Google nachgeschaut, was man im Notfall unternehmen kann.

Die Korrosionsanfälltigkeit scheint eine generelle Produkteigenschaft von Neodym-Magneten zu sein.

http://www.gmemagnet.com/news/why-neodym...d-13521112.html

Die Magnete müssten eigentlich mit einer Schutzschicht gegen Korrosion geschützt sein. Wenn diese nicht intakt ist, hilft offensichtlich Rostschutzfarbe oder alternativ klarer Lack (warum klar? vermutlich, damit man später neue Korrosionsansätze erkennen kann). Generell gilt, dass Neodym-Magnete nicht der Feuchtigkeit ausgesetzt werden sollten.

https://www.supermagnete.de/faq/Kann-ich...reich-verwenden

Wenn man Korrosion erkennt ist es also wohl hilfreich, die Magnete mit Lack o.ä. zu beschichten und sie so gegen Feuchtigkeit zu schützen.

Ich werde künftig bei meinen Lokmodellen die Magnete etwas genauer anschauen.

Grüße Peter


232 U 1  
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RE: "Zinkpest" bei Motormagneten ???? :-(

#10 von SAH , 10.08.2019 19:13

Moin zusammen,

damit das Konzept einer Opferanode funktioniert, muss deren Normalpotential kleiner sein als die aller anderen Bestandteile.
Bei Sm/Co haben wir Co/Co2+ mit -0,277V bei pH0 bzw. -0,733V bei pH14. Co/Co3+ hat positives Potential.
Sm/Sm3+ -2,3V bzw -2,8V (pH0 bzw14). Da Zink (Zn/Zn2+) bei -0,76 bzw. -1,285V liegt, funktioniert das nicht. Al/Al3+ mit -1,676 bzw. -2,31V ( pH0 bzw. 14) auch nicht.
Nd/Fe/B hat Folgende Werte Nd/Nd3+ -2,32V bzw. -2,78V; Fe/Fe2+ -0,44 bzw. -0,877V und B/B(OH)3 hat -0,89V bzw. -1,24V .

Die Lanthanoide sind der Knackpunkt.
Metall mit niedrigerem Normalpotential als die Lanthanoide sind an der Luft nicht stabil.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


Stephan-Alexander Heyn
www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


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RE: "Zinkpest" bei Motormagneten ???? :-(

#11 von UP4001 , 12.06.2021 08:01

Moin,

kurzer Nachtrag: der Brawa 426 fährt noch immer ohne Probleme und ohne zusätzliche Geräusche. Hat wohl keine mechanischen Defekt ergeben .


LG

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