RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#1 von Gelöschtes Mitglied , 08.10.2019 09:10

Auch dank diesen Forums habe ich ja nun schon viele Anlagen in Betrieb gesehen, da fällt mir auf,
daß auf nur wenigen Anlagen überhaupt eine Oberleitung montiert ist, obwohl E-Loks zuhauf fahren, und dann oft auch nur
mit "abgelegtem" Pantograf !

Liegt das an :
- 1) zu hohem Preis für die Oberleitung ?
- 2) Probleme mit der Funktion ?
- 3) mechanischen Problemen (Hängenbleiben o.ä.) ?
- 4) Problemen mit der Systemintegration ?
- 5) sonstige Problemen ?

da es ja auch kleinere E-Loks für Nebenbahn/Werksbahn usw. gibt, interessiert mich das halt.

Gruß
Wolf



RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#2 von Stadtbahner , 08.10.2019 09:18

Gute Frage, Wolf. Der Bügeleisenmann hat sich dem Thema auf seiner Website angenommen und einen lesenswert-launigen Beitrag geschrieben:

http://www.rbd-breslau.de/05-anlagendeta...flu_fktlos.html


Viele Grüße, Stadtbahner

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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#3 von supermoee , 08.10.2019 10:14

Hallo Wolf,

ich denke du hast die unterschiedlichen Gründe ziemlich gut zusammengefasst.

Es gibt sicher die, die die Kosten scheuen und andere den Aufwand. Wer die ersten zwei Punkte nicht scheut, hat eventuell Angst, die Loks zu beschädigen, falls die Montagepräzision nicht entsprechend ist und sich die Pantographen verhaken können. Eine Oberleitung ist auch eine Einschränkung beim Aufgleisen usw. Man kann daran hängen bleiben und was verbiegen und schon ist es passiert. Der nächste Pantograph ist abgerissen.

Gruss

Stephan


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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#4 von Gelöschtes Mitglied , 08.10.2019 10:46

vielen Dank Euch allen,
da weiß ich schon mal, was auf mich zukommt



RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#5 von silz_essen , 08.10.2019 11:24

Hallo zusammen,

im Zeitalter der analogen Anlagensteuerung war die Oberleitung immer gerne genommen, um eine weitere Lok auf dem Gleis zu steuern. Heute im digitalen Zeitalter ist dies nicht mehr nötig, da genügend Loks einzeln angesteuert werden können. Mal ganz abgesehen, dass es ggf. durch die schlechtere Übertragungsqualität des Signals via Oberleitung und Stromabnehmer zu Problemen kommen kann.

Gruß
Martin

der auf seiner Heimanlage eine komplett funktionierende Oberleitung installiert hat.


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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#6 von RedTrain , 08.10.2019 11:40

Hallo zusammen

Die OL mit anliegendem Panto ist für mich eine wertvolle Bereicherung. Ich habe fest vor, auf meiner Anlage ein solche zu bauen. Es ist recht aufwendig und empfindlich, doch ich habe Spass daran. Elektrisch gesehen wird meine OL aber funktionslos bleiben.


Beste Grüsse, Carlo

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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#7 von Stadtbahner , 08.10.2019 12:18

Zur Ergänzung hier noch Teil 2 von Bügeleisenmanns Erörterung um funktionsfähige oder funktionslose Fahrleitungen im Digitalbetrieb:
http://www.rbd-breslau.de/05-anlagendeta...lu_fktlos1.html


Viele Grüße, Stadtbahner

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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#8 von Schwanck , 08.10.2019 12:30

Moin,

die Stromabnehmer bleiben besser unten, weil ein zunächt unbeobachteter entgleister Pantograf zuerst ein ganzes Stück Oberleitung und dann höchswahrscheinlich sich selbst zerstört. Dann sind €€€€€€€€€€€€€€€ ... im Eimer!


Tschüss

K.F.


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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#9 von Treibstange , 08.10.2019 13:32

Zitat

Moin,

die Stromabnehmer bleiben besser unten, weil ein zunächt unbeobachteter entgleister Pantograf zuerst ein ganzes Stück Oberleitung und dann höchswahrscheinlich sich selbst zerstört. Dann sind €€€€€€€€€€€€€€€ ... im Eimer!



Hallo KFS,

du beziehst dich sicher aufs Große Vorbild.

Ich fahre schon seit Jahrzehnten mit Oberleitung ( Sommerfeld im sichtbaren Bereich und im nicht sichtbaren Bereich Eigenbau ) . Einen Oberleitungsabriss bei Entgleisung bzw. Zerstörung des Pantografen hatte ich bisher ganz selten. Wenn so was passiert(e) waren so gut wie immer die Spannfedern vom Pantografen aus der Halterung gefallen.

Die immer wieder ins Feld geführten Oberleitungs - Kontaktprobleme kann ich nicht bestätigen.
Ich fahre weitgehend auf Märklin K - Gleis. An meinen E - Loks habe ich die Schleifer demontiert.


Mfg. Christian
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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#10 von supermoee , 08.10.2019 13:43

Zitat

Moin,
weil ein zunächt unbeobachteter entgleister Pantograf zuerst ein ganzes Stück Oberleitung und dann höchswahrscheinlich sich selbst zerstört. Dann sind €€€€€€€€€€€€€€€ ... im Eimer!



Hallo Schwanck,

Was ist daran verwerflich? Gehört doch zu einen vorbildlichen Modellbahnbetrieb dazu

Gruss

Stephan


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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#11 von Anton_Zett , 08.10.2019 14:26

Hallo!

Und wie handhabt ihr das in den Kurven? Darf da die Oberleitung gekrümmt sein? Wäre ja nicht sonderlich vorbildgerecht....


Grüße
Anton

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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#12 von supermoee , 08.10.2019 14:35

Hallo Anton,

genau wie beim Vorbild, polygonal.

Gruss

Stephan


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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#13 von Anton_Zett , 08.10.2019 14:50

Hallo Stephan!

Dann hast du aber große Radien oder aber enge Abstände zwischen den Masten.


Grüße
Anton

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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#14 von supermoee , 08.10.2019 15:02

Zitat

Hallo Stephan!

Dann hast du aber große Radien oder aber enge Abstände zwischen den Masten.



Hallo Anton,

gezwungenermassen. Ist beim Vorbild auch nicht anders. Hast du jemals gesehen, wie dicht die Masten an der Gotthard Bergstrecke stehen?

Gruss

Stephan


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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#15 von Schwanck , 08.10.2019 15:13

Moin zusammen,

bisher bin ich zweimal zitiert worden, daher sollte ich wohl antworten. Der Thread hat eine Frage als Überschrift und der TE hat 5 Gründe dafür genannt. Aus der Sicht als verantwortliches Mitglied eines MEC, der eine ca. 25 m² große Modellbahnanlage mit ca. 300 m von Eloks befahrenen Gleisen betreibt, habe ich geantwortet. Von diesen 300 m verlaufen etwa 100m oberirdisch, was allein von der ständig zu kontrollierenden Länge eine ganz andere Nummer ist, als auf einer Heimanlage mit ca. 9 m² Fläche, die ich mit funktionierender Fahrleitung vor 30 Jahren einmal betrieben habe. Man sollte außerdem bedenken, dass so eine Clubanlage etwa 160 Stunden pro Woche keine Menschen zur Aufsicht hat und sich deshalb zeitweise kleine Vierbeiner dort herumtreiben (Bahnhofsgelände!).


Tschüss

K.F.


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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#16 von Treibstange , 08.10.2019 15:14

Hallo,

bevor hier endlos diskutiert wird, wie eine Oberleitung im Modell zu bauen ist, schlage ich vor mal zu googlen mit dem Stichwort "Sommerfeldt Oberleitung". Das soll hier aber keine Werbung für Sommerfeldt Produkte sein.


Mfg. Christian
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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#17 von Quox , 08.10.2019 16:00

Habe mich mit Oberleitung stark befasst und das Projekt auf meiner Märklin Anlage mit einer Viessmann Oberleitung neu gestaltet. Zuvor hatte ich die alte Märklin Oberleitung . Die ist sehr robust und man kann auch sicher beim Analogfahren als weiterer Stromkreis benutzt werden( hatte ich) .

Eigentlich gibt es nur zwei wirkliche Anbieter. Sommerfeld für die die es sehr vorbildgetreu haben wollen und basteln/ löten können und eben die Viessmann mit der Ösenzange .
Viessmann ist sehr praktikabel und auch funktionssicher . Hier mein Projektvideo: https://www.youtube.com/watch?v=YbMDnKx53ms&t=4s

Bei Viessmann wird eine Standard und eine Profi Version im Handbuch angeboten.
Ich habe mich gezielt für die Standard Version entschieden
Da meine Anlage die Größe 4,50 x2,20 m hat besteht die Gefahr, dass die Oberleitung wie ein Spinnennetz die Optik stört. Desswegen habe auch einige Abspannungen weggelassen und möglichst die 40 cm Stücke verwendet und die Nebenbahn ohne Oberleitung. Auch keine großen Tragwerke.


Zu 2 Funktion ) :Ein sicheres Fahren an der Oberleitung mit Pantographen am Draht ist möglich . Alle ältere Märklin Fahrzeuge fahren sicher am Draht . Bei schmalen Pantographen modernerer Loks oder Schweiz habe ich diese mit Nylonfaden auf Drahthöhe begrenzt. Diese haben manchmal einen zu hohen Federdruck.Es besteht die Gefahr das die Panographen bei langen Drahtstücken zB 50 cm dann hochdrücken und dieser neben rausrutschen kann.
Das liegt aber auch an mir selbst da bei exakter Verlegung und Abspannung das nicht vor kommt. Ich bin wie gesagt nicht der geduldige Techniker.


zu 1) Preis: Oberleitung ist sehr teuer, allein meine Minimalausstattung kostet über € 1000,-- Sehr preiswert ist die alte Märklin Oberleitung die bekommt man gebraucht sehr billig.

zu3) Hängenbleiben kommt selten vor, eher bleibe ich am Mast hängen wenn ich mich über die Anlage beuge , auch aufgleisen unter dem Draht ist schwierig
zu 4 ) keine Probleme , Eine Stromeinspeisung brauche ich im Digitalbetrieb nicht. man kann auch mit Strom am draht fahren , nutze ich nicht
zu5 ) keine Probleme: Mit Viessmann bin ich zufrieden weil es der Kompromiss ist für praktikable Montage ( bin kein Bastler) und einer ansprechenden Optik.

Fazit: Pantograph am Draht ist die hohe Kunst, möchte ich nicht missen.
Peter


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https://www.youtube.com/watch?v=RE8_eyIA-R0


 
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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#18 von Rudi , 08.10.2019 16:30

Hallo Wolf

Ich habe mich für eine andere Alternative entschieden.
Meine Oberleitung auf Strecke ist zwar vorhanden aber nur eine Attrappe. Sie ist im Endeffekt so hoch, dass ein Stromabnehmer diese nicht berührt.
In den Bahnhöfen stehen alle Masten. Wo Quertragwerke nachzubilden sind, wurden diese auch nachgebildet.
Wichtig für mich ist, dass E-Loks aufgebügelt fahren.

Gruß
Rudi


Berchtesgadener Land ist das schönste Land der Welt.
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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#19 von Domapi , 08.10.2019 16:48

Hut ab vor den Kollegen, die eine Oberleitung verbauen und betreiben!

Für mich ein No-Go. Teuer, aufwändige Installation (lotgerechtes Aufstellen von zig Masten), teilweise armdicke Leitungen, die das Erscheinungsbild beeinträchtigen. Gleise reinigen ist umständlich, um nicht zu sagen: ein Graus. Wenn, dann würde ich sie nur im sichtbaren Bereich als Attrappe verbauen.

Für moderne Epochen sicherlich notwendig, wenn es vorbildgerecht sein soll.

Darum beschränke ich mich auf Dampf und Diesel. Meine einzige E-Lok ist eine EP5, die nutze ich zu Testzwecken, ob man mit Pantograph überall durchkommt.

Und irgendwann kauf ich mir noch eine E103, weil sie sooo schön ist.


Viele Grüße
Martin

- Mein Trennungsbahnhof: viewtopic.php?f=64&t=152275
- Drehscheibensteuerung auf Arduinobasis "LocoTurn": https://wiki.mobaledlib.de/anleitungen/b...v10/150_inhalte


 
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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#20 von persus , 08.10.2019 18:38

Es fehlt mir hier der sechste Grund: Nutzen. Kombiniert mit den ersten beiden Gründen kommt dann sowas wie Kosten-Nutzen-Verhältnis dabei rum.

Während man im Analogbetrieb noch einen faktischen Nutzen von einer Oberleitung hatte, entfällt dieser im Digitalbetrieb vollständig.

Nachfolgendes Zitat eines vorangegangenen Posts bringt es auf den Punkt.

Zitat

Die OL mit anliegendem Panto ist für mich eine wertvolle Bereicherung. Ich habe fest vor, auf meiner Anlage ein solche zu bauen. Es ist recht aufwendig und empfindlich, doch ich habe Spass daran. Elektrisch gesehen wird meine OL aber funktionslos bleiben.



Eben. Kein funktionaler Nutzen. Lediglich Ästhetik, bzw. die Liebe zum Detail und zur Vorbildtreue ist hier ein Aspekt. Das ist so weit in Ordnung, deswegen sind wir auch Modellbahner. Wer aber Kosten und Aufwand scheut, weil schließlich kein funktionaler Vorteil zu erzielen ist; nun, das ist für mich ebenfalls in Ordnung (zumal ich einer davon bin ).


Gruß
Pero


 
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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#21 von ModellbahnFreakH0 , 08.10.2019 18:51

@Persus : Kein nutzen Digital? Kann man so nicht die E-Loks separat boosten?


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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#22 von persus , 08.10.2019 19:20

Also darauf wäre ich jetzt nicht gekommen. Scheint mir auch ein Randfall zu sein.

Klar, wer eine Oberleitung hat, kann sich überlegen, diese funktional zu gestalten und einen separaten Boosterkreis damit aufbauen. Damit einher gehen dann aber die anderen bereits erörterten Schwierigkeiten.

Umgekehrt wird aber gewiss kein Schuh draus. Es würde mich jetzt echt interessieren, wie viele unserer MoBa-Kollegen sich für den Bau einer funktionalen Oberleitung aus der Motivationslage eines separaten Boosterkreises heraus entschieden haben. Mein Bauchgefühl: wenn überhaupt welche, dann verschwindend gering in ihrer Anzahl.

Wer die kritische Masse an gleichzeitig fahrender Loks oder eine bestimmte Anlagengröße überschreitet, wird sich wohl eher überlegen, wie er seine Anlage vernünftig in Boosterkreise aufteilt. Als erstes fiele mir unter Vernünftig die Trennung zwischen Schattebahnhof und sichtbaren Bereich auf. Gewiss aber nicht die nachträgliche Installation einer funktionalen Oberleitung.

Wer seine Anlage von Vornherein groß plant, der wird sicherlich nicht die Designentscheidung treffen, eine funktionale Oberleitung um eines separaten Boosterkreises willen aufzubauen. Zumal er dann auch seinen Schattenbahnhof mit einer funktionalen Oberleitung ausstatten müsste, denn ein Wechsel von Panto auf Rad in fahrendem Betrieb ist nicht. Und spätestens beim Sachttenbahnhof stelle ich die Sinnfrage zu einer Oberleitung im Digitalbetrieb.


Gruß
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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#23 von ModellbahnFreakH0 , 08.10.2019 19:29

Fehler meinerseits, aber da ich gerade selbst mitten in der Anlagenplanung bin, (und gerne auf dumme gedanken komme) Schreibe ich halt auch undurchdachtes.


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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#24 von Djian , 08.10.2019 19:49

Moin,

im sichtbaren Bereich habe ich Oberleitung verbaut. Allerdings das Märklin-Viessmann-Derivat, was die Fahrdrähte angeht. Die Gründe weshalb diese? Nun, die Oberleitungsdrähte sind bereits ab Werk brüniert, sodass man sich das Einfärben sparen kann und zudem sind sie etwas dicker als die Drähte in den Viessmannverpackungen. Da braucht man auch nicht abspannen. Sorgfältig verlegen allerdings schon. Bei mir besteht der Fuhrpark zu nahezu der Hälfte aus Elektroloks und die will ich natürlich artgerecht ausführen. Und ich lege wert darauf mit an der Fahrleitung anliegenden Panthographen zu fahren. Bis jetzt, und ich fahre seit 1982 mit OL habe ich noch keinen Pantho zerschossen und auch keine Oberleitung runtergerissen. Klar, man muss ein wenig achtsamer sein, aber wie man seinen Fuhrpark auch unter der OL am besten aufgleist hat man ganz schnell raus. Vielleicht gibt es einige ausgesprochene Grobmotoriker, die dazu nicht in der Lage sind, aber die würde ich auch nicht unbeaufsichtigt mit Schälmesser und Apfel alleine lassen flaster:
Die Kosten sind nicht zu unterschätzen. Ich würde jetzt mal grob die dreifachen Kosten für überspannte Gleismeter einkalkulieren gegenüber einem nicht elektrifizierten Abschnitt.
Der Strom kommt bei mir von unten. Sicher könnte man auch den Strom über die Panthos einspeisen, aber das bedeutet auch, dass man den nicht sichtbaren Bereich ebenfalls überspannen muss; und dann wird's nochmals teurer. Zumal im heutigen Digitalzeitalter kein Spielgewinn damit einhergeht.
Wenn man sich nicht sicher ist, könnte man vielleicht mit der alten Märklin-OL mal einen Testkreis aufbauen und herausfinden, ob man an einer OL Gefallen findet. Das Zeug will ja kaum einer mehr haben und ist denentsprechend günstig zu haben. Und sollte man merken, dass selbst die im Aufbau zu umständlich ist, sollte man von den aktuellen noch filigraneren die Finger lassen.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: warum so selten "echte" Oberleitung ?

#25 von Analogbahner , 08.10.2019 20:06

Zitat
Der Strom kommt bei mir von unten. Sicher könnte man auch den Strom über die Panthos einspeisen, aber das bedeutet auch, dass man den nicht sichtbaren Bereich ebenfalls überspannen muss; und dann wird's nochmals teurer.



Wie hast du die Ein- und Ausfahrt in die nicht sichtbaren Bereiche gelöst? Gibt es da „Einfädelungsoberleitung“ - also ein geborgener Kupferdraht oder soetwas? Die Stromabnehmer gehen ja sehr weit nach oben, wenn keine Oberleitung sie zurückdrückt.

Für mich als Analogfahrer käme eine funktionierende Oberleitung durchaus in Betracht. Da ich aber nie eine stationäre Anlage hatte, ist eine „echte“ Oberleitung nicht möglich. Ich wüsste auch nicht, ob Teppichbahner, sogar mit C-Gleis, überhaupt eine OL einsetzen könnten, wenn die Masten nicht fest verschraubt sind. Deshalb gehöre ich zu der erwähnten „Schummelgruppe“, die bloß einige Masten und Quertragwerke aufstellt, so dass der Eindruck entsteht, es wäre eine OL da. Aber in den Teppich oder ins Laminat hätte ich ungern Löcher gebohrt, um die Masten zu fixieren...


Gruß Analogbahner


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