Umbau einer H0 Märklin 2855 BR 212 / V 100 von 1985.

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Update Dezember 2020

Da unser Fuhrpark um eine Märklin 29750 und eine Märklin 37724 erweitert wurde, mussten wir die ursprünglichen LED-Platinen etwas anpassen.
Die alten Märklin V 100 / BR 212 Modelle (wie meine 2855) hatten Schraubfassungen für Glühlampen, die auf das Chassis genietet waren.
Die neueren Märklin V 100 / BR 212 Modelle haben Steckfassungen 624510 für Glühbirnen 610040 bekommen.
Daher wurde auch das Chassis der neueren Modelle geändert, was wiederum eine Änderung der LED-Platinen nötig machte.
Sie haben unten eine kleine Aussparung bekommen und passen jetzt sowohl in die älteren als auch in die neueren Modelle.
Leider passt unsere BR 212 21MTC Platine mit Stützelko nicht mehr auf das neue Chassis, so dass wir für solche Umbauten auf einen Märklin 258820 Decoderhalter mit Standard 21MTC Platine zurückgreifen mussten.
Die folgenden Fotos zeigen die geänderten LED-Platinen und das geänderte Chassis.















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Jetzt habe ich mich mal an den Umbau meiner alten 2855 gewagt.
Ziel des Umbaus war es, die Lok mit einer 21 MTC Schnittstelle auszurüsten, die Glühbirnen durch warmweiße LEDs zu ersetzen und rote Schlusslichter einzubauen.
Außerdem wurde die Lok mit Sound und einem Stützkondensator ausgerüstet.

Zuerst habe ich alles ausgebaut, bis nur noch der Rahmen übrig war.

Das alte Getriebe mit dem großen Scheibenkollektormotor wurde gegen ein neues Getriebe 436410 für den Trommelkollektormotor getauscht.
Damit wurden die Fräßarbeiten überflüssig, die ein Umbau des ursprünglich verbauten großen Scheibenkollektormotors auf einen entsprechenden Märklin HLA nötig gemacht hätten.
Die Lok wurde mit einem Märklin 60941 HLA Motor ausgerüstet und der Anker mit 2 Kugellager (innen 1,5 mm / außen 4 mm) versehen.
Dazu musste das Kunststofflager im Motorschild mit einem Zentrierbohrer auf 4 mm aufgebohrt werden.
Am Getriebe konnte ich das alte Gleitlager nach innen herausdrücken und das neue Kugellager einsetzen.
Am vorderen Drehgestell wurde ein zusätzliches Massekabel angelötet.
Als Decoder kommt ein ESU Loksound 4.0 54499 auf einer selbst erstellten 21MTC Adapterplatine mit verstärkten AUX3/AUX4/AUX5/AUX6 Ausgängen zum Einsatz.
Zwar hat der Loksound 4 Decoder noch keine AUX5/AUX6 Ausgänge, aber so ist die Lok für die Zukunft gerüstet.
Die 21MTC Platine wird ohne Decoderhalter direkt an den Rahmen geschraubt.
Auf der 21MTC Adapterplatine befindet sich auch noch ein 1000µF 25V ELKO als Stützkondensator.
Zur Programmierung des Decoders kann der ELKO per DIP-Schalter abgeschaltet werden.
Sämtliche Kabel lassen sich direkt an der Adapterplatine verlöten.
Alternativ kann der Anschluss der LED Platinen und des Lautsprechers über RM 1,27 Steckverbinder erfolgen, deren Stiftleisten sich direkt auf der Platine verlöten lassen (so habe ich es bei diesem Umbau gemacht).
Dann habe ich mir 2 LED Platinen für die Beleuchtung angefertigt. Es kommen je Platine 3 golden sunny white (Vorwiderstand 3,6 KOhm) und 2 rote (Vorwiderstand 5,6 KOhm) 0603 SMD LEDs zum Einsatz.
Die Platinen haben jeweils zusätzlich eine optionale Fernlichtfunktion der unteren beiden Scheinwerfer.
Ich weiß nicht, ob die Fernlichtfunktion dem Vorbild entspricht, sieht allerdings im Betrieb sehr gut aus.
Dann habe ich am Gehäuse die Attrappen der roten Schlusslichter vorsichtig aufgebohrt.
Außerdem musste bei dieser Lok links und rechts im Inneren des Gehäuse noch etwas Kunststoff entfernt werden, damit die Platinen Platz haben.
Wir haben in unserem Club diverse Märklin BR 212 (3147, 3672, 3072 u.a.) auf diese Weise umgebaut.
Bei einigen Loks musste im Gehäuse etwas Kunststoff entfernt werden, bei anderen Modellen passten die Platinen ohne weitere Arbeiten.
Nachdem die Platinen eingeklebt waren, konnte ich kurze Lichtleiterstücke in die Gehäuseöffnungen einsetzen.
Als Lautsprecher kommt ein 18,5x13 mm Dumbo Lautsprecher von AustroModell mit passender Schallkapsel zum Einsatz.
Dieser wurde im hinteren Teil des Gehäuses eingeklebt.
Die alten Kupplungen wurden gegen NEM-Schächte 286400 (vorne) und 345760 (hinten) von Märklin getauscht und mit Kurzkupplungen versehen.

Jetzt konnte alles wieder zusammengebaut und final getestet werden.
Die Lok fährt seidenweich und auch extreme Langsamfahrt ist ruckelfrei möglich.
Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf vorbildgerechte 100 km/h begrenzt.
Das weiße Licht leuchtet angenehm warmweiß und die Rücklichter haben ein sattes Rot (beides kommt auf den Bildern nur schlecht rüber).
Die Helligkeit kann mittels Decodereinstellung noch erhöht oder gedimmt werden.
Auf eine Führerstandsbeleuchtung wurde bewusst verzichtet - Anschlüsse für einen späteren Einbau sind vorhanden.
Durch den Stützkondensator läuft die Lok auch auf M-Gleisen ohne Probleme.
Die Lautstärke und Tonqualität des Lautsprechers sind sehr gut.

Ich hoffe, dass der kurze Umbaubericht dem ein oder anderen etwas helfen kann.

Weitere Umbauberichte habe ich >> hier << zusammengefasst.

Belegung:
LV an der 21MTC Platine an W der Frontplatine = Stirnlicht (weiß)
LH an der 21MTC Platine an W der Heckplatine = Stirnlicht (weiß)
AUX1 an der 21MTC Platine an R der Frontplatine = Schlusslicht (rot)
AUX2 an der 21MTC Platine an R der Heckplatine = Schlusslicht (rot)
AUX3 an der 21MTC Platine an F der Frontplatine = Fernlicht
AUX4 an der 21MTC Platine an F der Heckplatine = Fernlicht
AUX5 = frei
AUX6 = frei
+ Anschlüsse an der 21MTC Platine = gemeinsamer Rückleiter U+

Teileliste
Märklin 436410 Getriebeblock - ca. EUR 17,50
Märklin 60941 HLA Motor - ca. EUR 22,50
Kugellager (2 Stück, innen 1,5 mm / außen 4 mm) - ca. EUR 4,00
21MTC Adapterplatine mit 1000µF 25V Kondensator- Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
LED Platinen - Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
Märklin 286400 NEM Schacht - ca. EUR 2,50
Märklin 345760 NEM Schacht - ca. EUR 2,50
Märklin 07203 Kurzkupplung (2 Stück) - ca. EUR 3,00
Dumbo Lautsprecher 18,5x13 mm AustroModell - ca. EUR 3,00
Resonanzkörper AustroModell (8 mm) - ca. EUR 0,60
Lichtwellenleiter (6 Stück) - Reststücke verwendet
Schrumpfschläuche - Reststücke verwendet

Falls die Fotos nicht angezeigt werden, bitte hier klicken: >> Fotos zum Umbaubericht <<

Viele Grüße

Mario

Hallo Mario,

der Umbau sieht sehr ordentlich und aufgeräumt aus.
So möchte ich auch gerne meine 3147 umbauen.
Ich habe dir eine PN wegen der Platinen geschickt.

Manfred

Hallo Mario,

vielen Dank für die Platinen. Der Einbau hat problemlos funktioniert. Bei meiner 3072 waren keine Fräsarbeiten am Gehäuse notwendig.
Ich bin von dem Umbauergebnis absolut begeistert und freue mich schon auf weitere Umbauberichte.

Manfred

Hallo Manfred,

vielen Dank für deine Rückmeldung.
Es freut mich, dass alles gut funktioniert hat.
Es steht noch einiges auf meiner To-do-Liste, da gibt es bald etwas neues.

Viele Grüße

Mario

MAC

Hallo Mario,

langsam habe ich Zeit, dieses nächste Projekt anzugehen, die Teile hab ich ja schon bekommen

Frage: Auf deinen Umbaufotos sieht man die Entstördrosseln. Also die kleine zwischen den Polen und die beiden externen (die wie Widerstände aussehen) an den Zuleitungen.
Ich hab in diversen Umbauberichten und auch in Videos gesehen, dass die nicht verwendet werden sollen. Selbiges steht auch in der Einbauanleitung vom Loksound 5.
Warum sind die bei dir drin? Was bewirken die und was habe ich für einen Unterschied Vor/Nachteil wenn ich die nicht einbaue?
Bei der E94 die ich schon gemacht hab, hab ich die weggelassen. Ich kann keinen Nachteil erkennen...

Danke für Infos von den ganzen Elektronikern hier im Forum

Hallo Günther,

in der ESU Anleitung zum Loksound 5 steht folgendes:

Zitat

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An manchen Loks mit 5-poligem Hochleistungsantrieb von Märklin® kann es sein, dass direkt am Motor insgesamt 3 Entstörkondensatoren vorhanden sind.
Die beiden Entstörkondensatoren, die jeweils von den Motoranschlüssen zum Motorgehäuse führen, müssen unbedingt enfernt
werden (siehe Abbildung 22 auf Seite 33).

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Bei einigen Märklin Motoren waren werksseitig 3 Kondensatoren direkt am Motorschild verbaut, von denen ist in der Anleitung die Rede.
Es sind nicht die grünen Entstördrosseln gemeint, die sich zwischen Motor und Decoder befinden.

ESU schreibt hierzu:

Zitat

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Für die Märklin® Motoren müssen Sie allerdings die beiden Kondensatoren, die vom Motorschild zur Gehäusemasse führen, unbedingt entfernen! Nur so wird die Lastregelung korrekt arbeiten. Idealerweise sollten Sie zwischen die Motoranschlussleitungen und den Decoder (graues und orangenes Kabel) zwei Entstördrosseln (z.B. Märklin® 51 6520) einlöten. In den LokPilot Digitalsets sind zwei passende Drosseln jeweils schon mit dabei.

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Ich habe die beiden grünen Entstördrosseln (Märklin Nr. 516520) verbaut und den oberen Kondensator (C1) in der Lok belassen, weil dies von ESU empfohlen wird.
Dass der Motor auch ohne diese Drosseln läuft, steht außer Frage.
Allerdings fehlt mir die nötige Fachkenntnis, um beurteilen zu können, ob ein Weglassen der beiden Drosseln irgendwelche negativen Auswirkungen haben kann. Diese Frage sollten die Experten zum Thema Funkentstörung hier im Forum beantworten können.

Viele Grüße

Mario

MAC

Hallo Mario,

vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Bericht. Würde mich echt interessieren was passieren könnte, wenn ich diese grünen Drosseln (die, die beim HLA mit dabei sind) nicht eingebaut habe. Bisher hab ich nix bemerkt was komisch oder falsch wäre.
Werde mir das aber für die nächsten Umbauten merken.

Andere Frage, (ja, der Günther, der hat viele Fragen ) Ich hab noch einen Kartoffelkäfer da, eine MY1100 von ca. 1998. Da ist ein Delta Decoder drin, der jetzt durch einen ESU Lokpilot 5 mit Powerpack ersetzt wird.
Leider kann ich nirgends finden welcher Motor hier verbaut ist. Modell sollte 34662 sein (stammt aus Zugset 28461)
Kann der Motor so drin bleiben oder muss hier auch ein HLA rein, wenn umbauen, dann welchen nehmen?

Immer mal einen schönen Dank für Hilfe vorab

Hallo Günther,

bzgl. deiner 34662 kann ich dir leider nicht weiterhelfen.

Viele Grüße

Mario

Hallo Mario,

Das Nohab Problem wurde behoben

[youtu-be]https://youtu.be/8Ogi-KmE4O8[/youtu-be]

Hallo,

da unsere ursprünglichen LED-Platinen nicht in die neueren Märklin V 100 / BR 212 Modelle passten, habe wir das Layout der Platinen geändert.
Den Umbaubericht habe ich entsprechend ergänzt.
Ich hoffe der Bericht ist für einige von euch interessant.

Viele Grüße

Mario

MAC

Hallo Mario

Ich habe da auch noch eine V100 von meinem Spezl auf dem Tisch liegen, die hat schon einen Permanentmagnet am Motor war aber voll analog als sie kam. Ist der Motor so brauchbar bzw kann ich einfach einen 5er Anker einbauen?

Danke und Gruss
Uwe

Hallo Uwe,

durch den Umbau deines Motors mit einem Permanentmagneten ist er bereits für den digitalen Gleichstrombetrieb geeignet.
Einen 5er Anker von einem Märklin HLA Motor kannst du nicht einbauen, da dein Motorschild nicht passen würde.
Du bräuchtest das komplette Märklin HLA Umbauset 60944 für den großen Scheibenkollektor Motor.
Allerdings müssen dann Fräsarbeiten an der Lok vorgenommen werden, damit der HLA in das Fahrgestell passt.
Als letzte Möglichkeit bleibt der Austausch des Getriebeblocks, wie ich ihn oben in meinem Umbaubericht beschrieben habe.
Dann kann man das Märklin HLA Umbauset 60941 für den Trommelkollektormotor problemlos einbauen.

Viele Grüße

Mario

Hallo,
am Rahmen muss nicht gefräst werden.
Es muss lediglich vom 60944 Magneten an der kritischen Stelle (da wo der Magnet den Rahmen der Lok berührt) vom ersten Blech des Polbügels ein Stück entfernt.
Die Bleche an den Auflageflächen des Motorschilds bleiben unberührt.Dann muss man wie bei anderen Loks auch die untere Schraube durch eine entsprechende Senkschraube ersetzen damit es passt und es musste die Montagebohrung etwas abgesenkt werden (das merkt man aber beim Zusammenbau von Getriebe und Lokrahmen).
So konnte ich erfolgreich meine 212 224-0 umrüsten, ohne sie zu beschädigen. Die einfachste Methode ist allerdings der Einbau des neuen Getriebes samt HLA 60941.
Günstig bekam man es z.B. aus den Feuerwehr BR 212.
Eine gute Methode bei den BR 212 mit großem Scheibenkollektormotor ist der Einbau eines HAMO Magneten und der Lopi 4 / Lopi 5.
Hier sollte der Kollektor und die Kohle / Bürste einwandfrei.