Hallo in die Runde.
Habe da mal eine Frage an die KLV-Spezialisten:
Gibt es in Kontinental-Europa auch Containertragwagen in grob der Bauart FEA-B wie sie in GB verbreitet sind?
Also diese Wagen die fast nur noch aus einem Mittelteil mit seitlichen Auslegern an den möglichen Auflagepunkten der Container bestehen.
So wie die welche es in Spur 00 von Dapol gibt:
https://www.dapol.co.uk/shop/oo-gauge/wa...agon-Twin-Packs



Grüsse
Walter

Hallo Walter,

diese Art Wagen ist auf dem Kontinent, glaube ich, (noch) nicht zugelassen und verkehrt bisher ausschließlich im UK.

Seine Gattungsbezeichnung Sfgmmss (siehe hier: https://www.vtg.de/waggonvermietung/unsere-flotte/i53040m) deutet jedoch darauf hin, dass er grundsätzlich auch zu uns auf den Kontinent gelangen könnte. Das ergibt sich aus dem Kennbuchstaben "f" in der Gattungsbezeichnung, das für die Fährbooteignung steht. Wobei ein "f" für Fährboot und Tunnel steht, "ff" wäre nur Tunnel und "fff" nur Fähre.

Da es in Kontinentaleuropa mit dem größeren Lichtraumprofil einfacher und damit kostengünstiger ist Tragwagen für die gleiche Containeranzahl zu bauen, als im UK, dürfte der Wagen im Binnenverkehr außerhalb der Insel nicht wirtschaftlich sein.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.

Liebe Grüße

Thomas (WiTo)

Hallo Thomas

Danke für die Antwort.
Das die Wagen auf der Insel wegen dem Lichtraumprofil etwas tiefer sind muss nicht heissen das sie auch teurer sind.
Und bei uns gibt es ja mittlerweilen auch unterschiedliche Profile. Strecken mit / ohne Dosto-Zulassung, 4 Meter Korridor... gerade für Strecken abseits des Letzteren könnte tiefere Tragwagen ineressant sein.

Aber darum geht es mir gar nicht, sondern um die Bausweise ohne äusseren Rahmen, die kann ja auch etwas höher gebaut werden, so wie bei uns normal.

Grüsse
Walter

Zitat

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Hallo Thomas

Danke für die Antwort.
Das die Wagen auf der Insel wegen dem Lichtraumprofil etwas tiefer sind muss nicht heissen das sie auch teurer sind.
Und bei uns gibt es ja mittlerweilen auch unterschiedliche Profile. Strecken mit / ohne Dosto-Zulassung, 4 Meter Korridor... gerade für Strecken abseits des Letzteren könnte tiefere Tragwagen ineressant sein.

Aber darum geht es mir gar nicht, sondern um die Bausweise ohne äusseren Rahmen, die kann ja auch etwas höher gebaut werden, so wie bei uns normal.

Grüsse
Walter

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Hallo Walter,

die Wagen sind im UK für die Optimierung der Seehafenhinterlandverkehre mit ISO-Standardcontainer entwickelt worden. Sie sind konsequent auf 40 Fuß ausgerichtet und eignen sich von daher kaum für Wechselbrückenverkehre (Stichwort 4m Korridor).

Da bei einem Wagen, grob gesprochen, das Drehgestell das teuerste Bauteil ist, wird klar, dass ein Wagen mit 2 Drehgestellen, der nur 40 Fuß Ladung aufnehmen kann teurer ist, als ein Wagen, der mit ebenfalls 2 Drehgestellen doppelt soviel (80 Fuß Ladung aufnehmen kann (vgl. hier: https://www.vtg.com/wagon-hire/our-fleet/i41080d).

Für den Verkehr mit ISO-Container (max. 9 Fuß hoch) muss man auf dem Kontinent keinen so hohen Aufwand betreiben. Mit der Ladehöhe von 980 mm über SOK ist man ggü. einem "normalen" Wagen mit 1150 mm nicht so viel besser, weshalb er für DoSto z.B. nicht genug bringen würde. Mit 21 t Leergewicht ist der Wagen recht schwer, was auf eine aufwendige Konstruktion hindeutet. Zum Vergleich. Der oben verlinkte 80-Fuß Wagen ist nur rund eine halbe Tonne schwerer, als der nur halb so lange ECOfret.

Die Spezialkonstruktion dieser Wagen lässt sich nur unter den besonderen Verhältnissen in GB wirtschaftlich darstellen, bei uns gibt es effizientere Möglichkeiten.

Findet.

Thomas (WiTo)

Hallo Walter,

tatsächlich besaß die deutsche Bundesbahn um das Jahr 1970 einen solchen Prototyp für den damals doch noch recht neuen Containerverkehr. Da paßten sogar 2 40-Fuß-Container drauf, der Wagen war mit 27m 56cm sogar länger als die Schnellzugwagen. Die Bezeichnung war damals Sssy-717, gebaut von LHB.

Habe ich jetzt nicht erfunden, steht so in Miba Heft 2 Jg. 1970 auf Seite 104 mit Bauzeichnung und Originalbild.