RE: Digitalisierung E10 1242 Liliput 7141 01

#1 von Heiko Landmann , 18.01.2020 02:06

Liebe Foristen,
da ich bisher keinen Umbaubericht zur E10 1242 von Liliput, Artikelnr. 7141 01 gefunden habe, hier meiner.

Vorbild:
E 10 1242
Hersteller: KM und AEG
Heimat-Bw: Heidelberg
Revisionsdatum: 2.4.1962

1. Material
1 Liliput 7141 01 für ca. 50,00 Euro
1 Dekoder nach Geschmack ca. 25,00 Euro
Litze, Schrumpfschlauch, Lötzinn, Lötstation, Dremel

2. Zeitaufwand: ca. 1,5 Stunden

3. Das analoge Modell
Beim vorliegenden Liliputmodell handelt es sich um eine Maschine, die aus der Zeit des Herpa-QM stammt. Die bei Liliput Wien berüchtigten Probleme von Zinkpest bei den E 10-Modellen gibt es bei meinem Modell weder an Chassis noch am Ballastgewicht.

Die Lok besitzt eine Kurzkupplungsaufnahme, jedoch keine Kulisse.

Der Lokkasten hält am Chassis mittels Rastnasen. Geöffnet wird die Maschine, indem man den Lokkasten in der Mitte etwas auseinanderspreitzt. Chassis und Lokkasten trennen sich sehr leicht - Vorsicht ist also geboten.

Auf den Motor aufgeschraubt befindet sich die Platine, die im Wesentlichen Motor und Licht mit Strom aus dem Gleis (schwarze und blaue Litze für den Motorstrom, gelbe und braune fürs Licht) bzw. der Oberleitung versorgt. Im Analogbetrieb kann mittels eines Schalters die jeweilige Stromzufuhr gewählt werden. Alle Verbraucher sind über Leiterbahnen analogtypisch verbunden.
Die Birnchen, die getrennte Lichtleiter für rotes und weißes Fahrlicht versorgen, sind etwas kompliziert an den Chassisenden durch den Lokboden geführt.
Der Motor läuft ruhig und recht leise. Er treibt beide Drehgestelle, die über Haftreifen verfügen, über Kardanwellen an. Auf der Welle sitzt eine Schwungscheibe.

Bild 1: Chassis und Ballastgewicht nach Abnahme des Lokkastens


Bild 3: Fahrgestell von unten


Bild 4: Chassis von oben


Bilder 5-7: Analoge Verdrahtung


Bild 8: Motorkontakte
Die Motorkontakte fassen auf der Außenseite um die Kontaktstifte des Motors. Beim Zusammensetzen beachten.


4. Die Digitalisierung
Für den Umbau habe ich einen LoPi V1.0 Standard gewählt. Ich Nutze alle E-lok nur im abgebügelten Betrieb mit Dummies als Dampf-oder Dieselvorspann, weshalb ich keine besonderen Soundfunktionen o.ä. benötige, wohl aber eine vernünftige Steuerung von Motor und Licht.
Der Dekoder lässt sich problemlos im Dach der Lok unterbringen.

1. Stromableitung (Schwarz; Digigitalschwarz)
Mit dem Dremel habe ich den Anlötpunkt der Stromabfuhr von allen anderen Kontakten - insbesondere dem durch die Schraube zum Chassis hergestellten - getrennt und dazu auch die Platine eingeschnitten.


2. Stromzufuhr (Blau; Dekoderrot)
Vorsichtshalber habe ich auch die Verbidung von Blau (späteres Dekoderrot) untereinander mit dem Dremel getrennt.


3. Kondensatoren und Entstörer
Alle Kondensatoren, Drosseln und Entstörer habe ich als nächstes ausgelötet oder mit dem Seitenschneider abgeschnitten.


4. Umschalter Gleisstrom/Oberleitungsstrom
Als nächstes habe ich den Umschalter für die Stromversorgung ausgelötet.


5. Motorkontakte
Hier galt es, alles mögliche zu zu trennen.
Zunächst einmal habe ich den fett auf der schwarzen Seite eingelöteten Motorkontakt von der Platine abgelötet, um dann den in der Platine verlegten Kontakt zur Leiterbahn, über die dann weitere Verbraucher verbunden waren, mit dem Dremel zu trennen.


Den blauen Motorkontakt habe ich ebenfalls ausgelötet, habe aber die Trennungen dann an anderer Stelle auf der Platine vorgenommen, das auch, weil mir nicht immer ganz klar war, welche Kontakte eventuell durch Verlötungen vergestellt wurden.

Am Ende sah dann die Platine ohne wieder aufgelötete Motorkontakte so aus:


Das doppelseitige Klebeband am oberen Rand der Platine dient v.a. der Isolation des Motorkontaktes gegen die Platine, da beim Auslöten und Bearbeiten ein Leiter zum Umschalter freigelegt worden war, der beim erneuten Einlöten des Kontaktes sonst mit angelötet worden wäre. Hier war ich vielleicht übervorsichtig, weil ich den Leiter so oder so getrennt hatte.

Motorkontakte wieder auflöten.

6. Kontakt zur Oberleitungsabnahme
Vorsichtshalber habe ich den Kontakt zur "Sammelschiene" im Gehäusedach von der Platine gelöst.



7. Lampen
Nachdem ich die Lampen mühsam aus ihrer Fassung im Lokrahmen gezogen hatte, habe ich mir die Platine angesehen:

Originalzustand mit dem durch die Halterungsschraube hergestellten Kontakt zum Chassis



Bearbeitete Version:
1. Durchtrennung der Leiterbahn



2. Beseitigung der Verbindung mit dem Rückleiter (Schraube)



Danach habe ich die beiden Lampensets nach meinen Bedürfnissen (Antriebsfahrzeug hinter Dummy = Licht auf bd. Seiten aus bzw. getrennt und einzeln ausschaltbar über F0 -Dekoderweiß- und F1-Dekodergrün und den gemeinsamen Rückleiter) wieder für den Anschluss vorbereitet.

DURCHMESSEN

8. Anschluss des Dokoders an die Platine
8.1. Motoranschlüsse
Die Litzen des Dekoders habe ich durch die kleinen Schlitze in der Platine von der Oberseite auf die Rückseite zu den Kontaktarmen der Motorkontakte gezogen. Grau auf der Seite, wo Schwarz von der Stromaufnahme angeschlossen wird, orange auf der ro-blauen Gegenseite.



Platine aufschrauben.

8.2 Stromaufnahme ab Ableitung
Auf der Platine jetzt die Stromzufuhr (Schwarz) und die Ableitung zur Schiene (Blau) wieder auflöten und Schwarz mit Dekoderschwarz, Blau mit Dekoderrot verbinden.



8.3 Anschluss Licht
Da ich hier einen speziellen Anschluss vor dem Hintergrund der Rolle meiner E-Lok im Anlagenbetrieb benötige (s.7.), habe ich meine Anschlussversion als Bild eingestellt. Wer lieber wechselndes Licht haben möchte, muss den Lokdekoder entsprechend mit Dekoderweiß und Dekodergelb verdrahten.



9. Aufs Programmiergleis, Dekoder mit ECoS oder Lokprogrammer einrichten und feineinstellen.

10. Einbau des Dekoders ins Dach



Vorsicht beim Zuammensetzen von Chassis und Lokkasten: Die Dekoderlitzen rutschen ganz gerne seitlich vor die Machinenraumfenster. Sieht blöd aus.

So kann sie dann auf dem Gleis aussehen - eine schöne Lok für wenig Geld!



Viel Spaß wünscht Heiko aus Oberhessen


Man muss nicht alles können, man kann es aber lernen.


Heiko Landmann  
Heiko Landmann
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RE: Digitalisierung E10 1242 Liliput 7141 01

#2 von Muggel , 18.01.2020 12:07

Hallo Heiko,

netter Umbaubericht.
Die Liliput von Herpa war Ihrer Zeit ein wenig voraus.
Sie sieht gut aus ist m.e. gut detailliert und es gibt sie preiswert.
Sie hat einen gut funktionierenden rot-weißen Lichtwechsel.
Diesen kann man mit einem z.B. Lopi V 4.O der die entsprechende Anzahl Ausgänge hat, auch getrennt schaltbar machen.
Bei entsprechender Programmierung ist dann Doppel A Licht, Standlicht (v+h rot) sowie getrennt schaltbares Schlusslicht möglich.
Bleibt noch zu Erwähnen, dass gerne mal die Kardankugeln platzen, Ersatz gibt es von Weinert (aus Metall) oder Roco!

viel Spaß mit dem Modell

Jörg


ESU und D+H Lokprogrammer


Muggel  
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Spurweite H0, H0e
Stromart DC, Digital


   


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