eine der wesentlichen optischen Errungenschaften der 90'er Jahre sind aus meiner Sicht die brünierten Steuerungen und Kupplungsstangen bei Dampfloks. Zum optischen Eindruck einer Dampflok tragen die wirklich bei, obwohl ich mir gar nicht so sicher bin, daß die Brünierung so ganz dem Vorbild entspricht. Was das optisch ausmacht, sieht man vor allem, wenn man baugleiche Loks mit und ohne Brünierung nebeneinander stellt.
...nun ja, trotz meiner Zuneigung zu brünierten Teilen besitze ich noch ein paar Dampfloks mit blanken Steuerungen etc.
Und da habe ich meine Frage:
Ist es denkbar, z.B. für eine BR 52 mit blanker Steuerung (bei mir: 3416) einfach die brünierte Steuerung und Kupplungsstangen des aktuellen Modells 37151 als Ersatzteil zu bestellen? Weiß jemand, wie teuer so etwas wäre? Und ist es mit durchschnittlicher Daumenzahl handwerklich möglich, so ein Gestänge zu montieren?
ich habe schon einige meiner Dampfloks und Dieselloks (z. B. V 36) auf brünierte Steuerungen umgebaut. Dies ging allerdings immer einher mit einem "Hütchentausch", um das Modell schnell und einfach zu digitalisieren bzw. mit einem C-Sinus-Antrieb auszurüsten.
So habe ich auch für meine 3715 (BR 52 der DB) die brünierten Steuerungsteile nicht einzeln kaufen müssen, sondern das Fahrgestell komplett mit der 39161 (BR 42.90) getauscht.*
Zitat von Julia KentnerWeiß jemand, wie teuer so etwas wäre?
Bis jetzt noch nicht, aber wir können das ja mal durchrechnen:
226728 Gestänge links: 24,95
226724 Gestänge rechts: 24,95
2 x 210114 Kuppelstange: 3,98
2 x 209972 Kuppelstange kurz: 3,98
2 x 210115 Kuppelstange: 3,98
2 x 499830 Sechskantmutter: 2,98
2 x 499840 Sechskantschraube: 1,58
6 x 499850 Sechskantschraube: 4,74 Macht zusammen: 71,14 EUR
Also nicht gerade billig...
Zitat von Julia KentnerUnd ist es mit durchschnittlicher Daumenzahl handwerklich möglich, so ein Gestänge zu montieren?
Mit dem Werkzeugset 70900 ist das eigentlich kein unlösbares Problem. Du solltest gut sehen können und sehr vorsichtig arbeiten, also keine Schrauben verkanten und auch gut aufpassen, dass z. B. die Sechskantmutter nicht vom Tisch rollt. Denn dann ist unter Umständen stundenlanges Suchen angesagt. Ich fand besagte Mutter einer BR 01.10 dann doch noch in einer Ritze des Dielenbodens. Allerdings habe ich sie nicht mit den Augen gefunden, sondern ertastet. Ich krabbelte lange suchend auf dem Fußboden herum und irgendwann piekste etwas unter meiner Hand - in einer Ecke des Raumes, in der ich das Teilchen zunächst nicht vermutet hätte.
Freundliche Grüße
K-P
* Don't do this at home! Diesen Umbau tue ich mir nicht noch einmal an, weil u. a. im Kessel gefräst werden muss.
Hallo Hobbykollegin, ich finde auch, dass es brüniert besser weil optisch unauffälliger aussieht. Das gilt aber noch mehr für die Räder, die wegen ihrer wuchtigen Flansche unmaßstäblich wirken. Vorbildgetreu müssten diese Stahloberflächen blank sein. Andererseits kann man die Abdunkelung wieder mit "Betriebsverschmutzung" rechtfertigen.
Kuppelstangen sind sehr leicht auszutauschen weil das Lösen dieser zum Wartungsumfang (Haftreifenwechsel) gehört. Hilfreich dazu wäre eine feine Zange oder ein 2,5 mm Gabelschlüssel. Das Gestänge ist meist gesteckt und mit Lasche gesichert. Ob die Konstruktion der beiden Loks so ähnlich ist, dass Austausch möglich ist, kann ich nicht beurteilen. Wenn man aber nur das Gestänge austauscht und die Räder strahlen chromblitzend dahinter hervor, bringts das nicht so, findet
Loadstefdn
Wo Loadstefdn ist klappt nichts, aber er kann ja nicht überall sein Die Kunst des Anlagenbaus besteht nicht darin, zu planen was man will, sondern sie immer noch SO zu wollen, wenn sie mal halb fertig ist
beantwortet zwar nicht direkt die Frage, aber ich würde eine (Airbrush-)Alterung des Fahrwerks in die Überlegung mit einbeziehen. Glänzt dann auch nicht mehr und der Materialaufwand liegt im Cent-Bereich.
Viele Grüße, Bodo
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. (Jean-Jacques Rousseau)
so sieht eine selbst nachbrünierte BR81 010 aus. Treibgestänge und Laufräder wurden brüniert. Am besten eignen sich Wattestäbchen und/oder ein kurzer harter Borstenpinsel (Schulmalbedarf). Nach der Behandlung bitte mit Seife (Kernseife) abwaschen!
Zitat von Andreas PothsHi Reinhard das macht Lust und Mut auf eigenes Schaffen... Werden Wattestäbchen nicht angelöst?
Gruß Andreas
Moin Moin,
ich weiss nicht ob deine Wattestäbchen aus Stahlwolle bestehen? Nein, zumdem ist es nicht so ätzend. Aufjedenfall das der Brünierer nicht in die Augen und an Schleimhäute kommen. Ein Kontakt von ca. paar Minuten schädigt die Haut nicht. Dennoch BITTE Vorsichtig mit der Flüssgkeit umgehen!
Vor allem hat Märklin die große Güte unter gleicher Nummer Überraschungen zu liefern. Ich hatte einmal von einer Lok, die es schon länger nur brüniert gab, ein Teil mit Zusatz brüniert bestellt. Ihr dürft raten, was ich bekommen habe. Aber wenn jemand unbedingt noch ein vernickeltes Teil braucht ...
in der Regel altere ich meine Loks - und damit auch die Steuerungen - mit Farbe. Ich habe aber auch die Fohrmann-Beize zuhause und es auch damit ausprobiert. Wichtig - so meine Erfahrung - ist eine gute Reinigung der Teile von Ölen und Fetten. Dann wird der Auftrag gleichmäßig. Das nichts verfärbt wurde, kann ich nicht bestätigen - aber ich habe auch nur 3 oder 4 Steuerungen brüniert - ansonsten verwende ich das Mittel hauptsächlich für Messing und Neusilberdrähte.
wer eine vernüftige Brünierung haben möchte, darf die Bauteile nicht einfach in eine Wanne mit Brünierer werfen. Auf jedefall gehört Bewegung dazu. Meine Empfehlung die Bauteile mit Hilfe eines Wattestäbchen oder festen Pinsel zu bestreichen. Viel Bewegung hilft viel und verbessert das Ergebnis ungemein. Zudem hat man den Vorgang unter kontrolle und erreicht eine gleichmäßige Brünierung.
mit Rädern brünieren wäre ich aber sehr vorsichtig......da gehört etwas Übung dazu.
An einer alten Lok, wo es nicht so ins gewicht fällt erst versuchen und üben.
Wie Reinhard schon sagte müssen die Teile gut entfettet werden und keine Stunden in die Beize legen, nur Minuten und den Vorgang bei Bedarf wiederholen......steht auch unter Anwendung des Herstellers.
#20 von
joshoperator
(
gelöscht
)
, 21.11.2007 15:44
Hallo Julia, ich habe bisher alle meine glänzenden Gestänge mit Fohrmann Messingbeize brüniert. Das ging ohne Probleme und sieht richtig gut aus. Ich habe alle Steuerungsteile vorher länger in Waschbenzin eingelegt und danach war das Beizen gar kein Problem. Keine Ahnung warum es da widersprüchliche Meinungen zu gibt. Dann haben die anderen wohl was falsch gemacht. Das Ergebnis steht den fertigen Märklinteilen in nichts nach. Super Sache! Mit freundlichen Grüßen Julian
ich lese gerade erst jetzt den Beitrag über brünieren. Ich habe am Wochenende die Sache mal getest, mit Clever Schnellbrünierung vom Waffenfachgeschäft. Ich denke, wenn teure Waffen damit behandelt werden, kann die Soße nicht allzu aggressiv sein. Ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden. Habe auch die Räder damit behandelt. Die Lok gewinnt 100% an Optik!