Moin Martin, moin Sascha!
So, jetzt gibt es eine preview im Heimkino! Ich möchte auf Martins Originalseite verweisen, die mal wieder zutiefst beeindruckend die Herangehensweise eines Modellbaugenies zeigt. In Sachen Konstruktion und letzten Endes dadurch selbstredend entstehende Ästhetik: http://fluhdesign.ch/?p=7513
Zum Entstehen dieser gigantischen Schnellzuglokomotive mit einem Wumms eines großen Kometen taugt am besten das Zitat:
"HO New York Central Railroad Projekt Ultra Niagara 4-6-6-6
[...]
Meine Geschichte dazu: 1945, gegen Ende des Krieges und den steigenden Passagierzahlen wegen gab es diverse Planungen um den Schnellzugsverkehr zu bewältigen. Das Flugzeug stellte noch keine direkte Gefahr als Konkurrenz dar.
Die Pennsylvania befasste sich um diese Zeit mit einem Projekt einer 4-6-6-6. Vermutlich eine schnelle Articulated-Maschine. Dampfmotorlokomotiven und Dampfturbinenloks wurden geplant und auch ausgeführt.
Ich stelle mir vor, dass neben der Planung der 6000PS 4-8-4, der Niagara, die 1946 ihren Betrieb aufnahm, bei der NYC auch noch grössere Lokomotiven zumindest diskutiert wurden. So vielleicht auch eine Articulated (Mallet) Lok die, trotz einem Kessel, der um die Hälfte mehr Leistung abgab als den der Niagara , aufgrund der komplizierteren Konstruktion des Fahrwerks, zumindest knapp 9000Ps leisten sollte. So habe ich versucht, aus zwei rudimentär gestalteten Messing Niagaras einen leichtfüssigen Riesen zu bauen, der selbst in der Länge noch den Big Boy übertrifft und genauso lang ist wie meine S1 der Pennsylvania!"
O.k. Auf der Zunge zergehen lassen. 9.oooPS, so lang wie die Big Boy. Aber dazu noch verdammt schnell. Folgende Überlegungen stellt vor dem Bau des Modells Martin an:
"Selbst bei so riesigen Kesseln wie beim Big Boy sind die Siederohre nie länger als rund 7,5 Meter lang! Die Feuerbüchse und die Brennkammer varieren jedoch stark. Massgebend für die Leistung ist unter anderem die direkt Wasserberührte Heizfläche (Strahlungswärme). So besitzen moderne Kessel in der Regel eine lange Brennkammer. Der Ultra Niagara Kessel ist länger und weniger dick, ist aber im vordersten Teil weniger konisch und somit dort etwas dicker. Ich denke, das hätte so gebaut werden können (Zeichnung nicht Massstäblich). " Seht Euch mal entsprecheende Zeichnungen an Schluss aus seinen Konstruktionszeichnungen: "Bemerkenswert ist auch der Drehpunkt der Lokomotive, bezogen auf den festen Achsstand (mit dem Kessel verbunden) des hinteren Antriebsgestells. Der Kessel des Big Boys schwenkt also in den Kurven stärker aus als die Ultra Niagara."
Das Ergebniss? Atemberaubend:
Maddin! Und das setzt Du dann auch noch in einem modell um. Ein komplette Neukonstruktion ist das unter zu Hilfe Name vorhandener Komponenten. Ja ne is klar. Beim Lesen dieser Zeilen setzte ich den berühmten zum Spruch passenden Dackelblick von Atze Schröder auf, der Bewunderung, Erstaunen, Nicht erfassen können, versteckte Unsicherheit ob der eigenen Unfähigkeit dem gegenüber und gepaart mit der vorgeschobenen Selbstsicherheit ("ja sischa datt!") zum Ausdruck bringt.
https://www.youtube.com/watch?v=v7mteyJF3dw
Jetzt kann ich es auch nicht lassen und musste weiterspinnen. Verdammte Kiste. Das Ding wäre nicht nur bei der New York Central geblieben. Das wäre eine Frage der Ehre gewesen. Die Bosse der amerikanischen Strecken hätten bis zur Unterschrift unruhige Träume gehabt. Wie ab 1937, wenn ein Autobesitzer den Mercedes 540K Special Roadster gesehen hat mit entsprechendem Konto ( https://www.classicdriver.com/de/article...illionen-dollar ). Dabei war es jetzt auch noch die Zeit der Stromlinie- gerade bei den Tempi, die Dauerhaft gefahren wurdenwerdensollten. Und das blaue Band sollte endlich über den Atlantik in die USA kommen. So entstand aufgrund der Größe ein....
... zugegeben eher großes plumpes Monster, das die Eleganz der unverkleideten etwas einbüßte. Aber sie war ja noch nicht lackiert. Die Amis wetteiferten ja bekanntermaßen. Jetzt habe ich mal 3 Railways und 5 Variannten ausgewählt. Fangen wir mit der BAAAAAALTIMORE AND OHIO an. Mit ihrer The Blue Royal an. Sie gab es in zwei Varianten. Hier ebenso:
Das Sinnbild der farblichen dampfenden Glanzlichter darf nicht fehlen:
Ich hoffe ich habe das korekt abgelesen. Selbst die Lehich Valley Railroad kauft sich ein solches Riesnebaby. Man wusste halt noch nicht, on mit grauem Fahrwerk und mit oder ohne "Kühlergrill"
Mit Pinselstrich wie Längs- statt Querstreifen gewinnt sie doch noch ein wenig Eleganz oder? Ich hoffe, dass da vielleicht eine Idee zumindest einer Richtung für die nicht ultra Noagara dabei ist- vielleicht die Daylight nut mit einem frühlingsgelbgrün statt oragne und einem dunkelgrün statt dem rot?