Hallo werte Forumskollegen,
heute möchte ich Euch mal, in Anlehnung an meine "Reihe" der Führerstandsmodifikationen (s. Link weiter unten), eine entsprechende Bearbeitung der Piko BR 110 (Art.-Nr.: 51802) vorstellen.
Als Vorbildführerstand diente mir diese Ausführung hier
Da die Originalführerstände von Piko ab Werk speziell bei dieser Lok in einem hellen, nichtssagenden Grau gehalten sind, habe ich diese innen zunächst mit zwei Farben bemalt (mangels (Erfahrung mit) Airbrush - gepinselt, was aber hinterher kaum mehr auffällt, auch wenn es auf den Fotos teils sehr primitiv aussieht – mit dem bloßen Auge betrachtet, kennt man das nicht mehr!).
Zum einen bemalte ich das gesamte Führerpult in einem dunklen Grau (keine Angst - das wirkt nur zu Beginn sehr duster, ist aber m. E. genau der richtige Farbton) - zum Einsatz kam "Granitgrau" von Revell Aqua Color (Nr. 36169). Die Sitze bemalte ich nur bis zur Höhe der Sitzfläche mit diesem Grau. Einmal bemalen reicht hier - die Farbe deckt gut.
In einem weiteren Schritt bemalte ich die Rückwand (hier jedoch logischerweise nur die im Führerstand innen befindliche Rückwand, quasi hinter dem Lokführer, denn nur diese sieht man hinterher) mit weißer Farbe. [Ich kaufte mir 10/19 bei Rofu einen 34-tlg. Künstlerkoffer mit div. Acrylfarben der Marke bzw. aus der Kollektion "Mica College"]. Für diese Rückwand verwendete ich daraus "Titanweiß", welches ich 2-3mal auftrug, damit es gut deckt.
Die Sitze sowie die versch. Bedienelemente am Führerpult bemalte ich mit untersch. schwarzen Filzstiften unterschiedl. Dicke. Auf die Sitze pinselte ich dann aus vog. Acrylfarbensortiment blaue Farbe, speziell "Kobaltblau". Ihr werdet Euch zunächst fragen, warum ich die Sitze erst schwarz anmale, um sie danach blau zu übermalen - ich bin hier durch Zufall und Probieren draufgekommen. Bringt man nur die blaue Farbe alleine auf, wirkt es etwas zu blau - schafft man jedoch eine dunkle Untergrundfarbe z. B. eben mittels des Filzstiftes/Eddings, scheint dies insofern m. E. perfekt, aber dezent genug durch, damit dieser "gepixelte", zumindest jedoch nicht rein blaue, Lokführersitz gut zur Geltung kommt. Hier reicht eigentl. eine einmalige Bemalung mit diesem Blau.
Als nächstes widmete ich mich den inneren Seitenwänden des Führerstands auf Höhe der Einstiegstüre und auf gleichem Niveau nach vorne verlaufend Richtung Führerpult. Der untere Teil der Führerstandstür, unterhalb des Fensters, sieht aus, als wäre er mit einer Art Holz verkleidet - also bräunlich – ich nahm hierzu auch wieder o. g. Acrylfarbe und zwar hier speziell „gebrannte Siena“. Der Rahmen des Fensters der Führerstandstür sowie der vog. Bereich auf gleichem Niveau nach vorne verlaufend Richtung Führerpult ist eher in einem Kaminrot oder so ähnlich gehalten – ich nahm hierzu auch wieder o. g. Acrylfarbe und zwar hier speziell „Karmesinrot“.
Danach habe ich noch sämtl. Fensterstege, (Fenster-)Rahmen sowie den restl. Innenraum mit o. g. „Titanweiß“ dort angemalt, wo es beim Vorbild auch weiß und nicht rot (durch das rote Kunststoffgehäuse) ist – hier auch mehrere Gänge (ca. 3mal). Nicht erschrecken – es sieht auf den dazugehörigen Bildern sehr fransig aus, insbesondere in dem Bereich, der „nach unten“ verläuft – dies sieht man ja später nicht mehr, weshalb ich dort nicht auf eine allzu saubere bzw. geradlinige Ausführung mit scharfen Trennkanten achtete!
Abschließend kamen noch die kleinen Details dran. Z. B. die Vervollständigung der Anzeigen am Führerpult – mittels weißer (seidenmatter) Farbe von Revell Aqua Color (Nr. 36101) und unter Zuhilfenahme eines Zahnstochers, tupfte ich 6 gleichmäßige Punkte auf.
Für die rot-weiße Leitung (vermutl. das Druckluftrohr für die Lokpfeife, da die direkt darüber am Dach ist) rechts des Führerpults, die im kleinen Eckfenster zu sehen ist, habe ich erneut ein paar Abstecknadeln bzw. Reste vom letzten Mal (vgl. Führerstandsmodifikation Piko BR 111) genommen und diese mit selber weißer Farbe sowie mit o. g. Acrylfarbe, dem „Karmesinrot“ stellenweise bemalt.
Zunächst klebte ich dann die fertigbemalte „normale“ Stange mit einem kleinen Tropfen Bastelkleber (Faller) ober- und unterhalb des kleinen Dreiecksfensters fest und danach schräg nach oben verlaufend das kleine Stück mit dem Abstecknadelkopf mit einem ebenfalls kleinen Tropfen dieses Klebers zwischen Dreiecksfenster und Führerstandstür [Die Maße entnehmt bitte den Bildern].
Die Türgriffe der Führerstandstür innen habe ich Freihand mit „Silber metallic“ von Revell Aqua Color (Nr. 36101) gezeichnet (gut weiter unten bei Tagimpressionen zu sehen).
So – hier nun aber die Bilder zum Rest zur besseren Vorstellung...
Und nun noch ein paar Impressionen bei Dunkelheit (beleuchteter Führerstand) und Helligkeit sowie mit einem meiner üblichen DB AG-Lokführerfiguren und dem mittlerweile obligatorischem DB-Lokführerrucksack, der diesmal, ausnahmsweise nicht am Führerpulttisch an der Frontscheibe "klebt", sondern am "Beifahrersitz".
Nachtimpressionen...
Tagimpressionen...
Ich hoffe, Euch gefällt diese Modifikation - für Fragen und Anregungen sowie konstruktive Kritik bin ich immer offen.
Nun freue ich mich auf Eure Kommentare und verbleibe
Mit modifizierenden Grüßen :D
Martin
PS: Das Zerlegen dieser Lok geht rel. leicht - beim Zusammenbau, also speziell beim Aufsetzen des "fertigen" Gehäuses auf das Chassis, hatte ich enorme Probleme - keine Ahnung, warum sich das bzw. was sich hier so sperrte, aber mit "roher Gewalt" ging es dann letztendlich.