RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#1 von Hachzer , 21.04.2020 09:09

Zuerst möchte ich euch das "große" Vorbild meiner Grubenbahn vorstellen. Das Wort groß steht deshalb in Anführungszeichen, weil es so ziemlich das kleinste Vorbild war, was man sich denken kann: 75 cm Spurweite und nur 6 km lang. Die kleine Bahn fuhr von dem am südlichen Harzrand gelegenen Bad Lauterberg hinein in die tiefen Harzwälder zu den beiden Schwerspat-Gruben Hoher Trost und Wolkenhügel und musste dazu teils ziemlich steil bergauf ackern. Schwerspat heißt offiziell Baryt, daher auch der Spitzname der Bahn: Barytbahn.
Hier ein paar Bilder, soweit nicht anders gekennzeichnet, sind die Aufnahmen von mir:


Ein Leerzug mit zehn Wagen startet am Barytweg in Bad Lauterberg Richtung Schwerspatgruben.


Die Frühschicht der Bergleute wurde mit dem so genannten Mannschaftszug zu den Gruben transportiert. Die Wagen hatten nur Holzbänke, aber Dampfheizung!


Lok HELENE setzt sich an eine frisch beladene Wagengruppe, um sie aus dem Ladekanal der Grube Wolkenhügel zu ziehen. Foto: A. Spühr

Ist sie nicht knudelig, diese kleine Bahn - und das Bergwerk auch, nicht wahr? Deswegen habe ich jahrzehntelang davon geträumt, so was in der Art mal im Modell zu verwirklichen.
Die Stunde kam, als ich Mitte der Neunziger in Bremen in ein eigenes Haus zog und anfing, meine 0m-Anlage nach Vorbild der Harzer Schmalspurbahnen zu bauen. Da war von Anfang an klar: sowas wie die Barytbahn musste da unbedingt mit hinein.
Hier der Ausschnitt aus dem Anlagenplan, soweit die geplante Grubenbahn enthalten ist:


Wie man sieht, soll das Bergwerk Charlotte-Elise im Zickzack über drei Spitzkehren erreicht werden, anders kriegte ich sie nicht in den Plan. Die reale Barytbahn hatte zwar keinen Zickzack, aber unrealistisch ist das dennoch nicht, z.B. hatte der Anschluss der Heyeschen Glasfabrik an die Rinteln - Stadthagener Eisenbahn sogar vier Spitzkehren.

Zum Schluss noch ein Bild von meiner Wenigkeit bei Bauarbeit am Bergwerk:



Auch wenn das eine MINEX Lok und Wagen sind, so stehen sie doch auf 0m-Gleisen, denn ich wollte die Grubenbahn direkt mit meiner großen Harzbahnanlage verbinden, so dass ein Wagenübergang erfolgen konnte.
Wie die Sache weiter ging, berichte ich in Kürze.

Gruß

Otto


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#2 von HSB , 21.04.2020 20:56

Hallo Otto,

oh, wieder eine Harz-Anlage
Die Grubenbahn von Bad Lauterberg kannte ich noch gar nicht ops:
Ich war schon mal auf deiner Website und habe mich dort umgeschaut. Sehr interessant.
Der jetzige Anlagenteil sieht so aus, als ob er sich auf der BAE II befindet. Oder liege ich da falsch?
Da bin ich mal auf deinen Baubericht gespannt.


Gruß, HSB-Martin.

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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#3 von Hachzer , 21.04.2020 22:34

Ganz richtig, Martin, aber nicht "befindet", sondern befand, denn die BAE II ist schon seit August 2004 Geschichte. Und in Kürze werde ich berichten, wie die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie in die BAE III integriert worden ist, völlig anders.

Gruß

Otto


 
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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#4 von Hachzer , 22.04.2020 06:54

Wie HSB-Martin schon richtig vermutet hat, befand sich der Grubenbahn-Zickzack in einer Ecke der BAE II-Anlage in Bremen. Aber während die ganze restliche Anlage bald betriebsfähig war und ich mit meinen Freunden auf ihr schönen Fahrplanbetrieb veranstalten konnte, wurde die Grubenbahn nie richtig fertig und es fand auf ihr immer nur eine Art Notbetrieb statt.
Nach ca. zehn Jahren kam die Götterdämmerung für diese Anlage, da ich nach Hamm umziehen musste. In Hamm entstand dann im Laufe von ca. fünf Jahren eine neue größere BAE, die BAE III. Da war jetzt aber genügend Platz für eine ordentliche Grubenbahn. Bei der Planung habe ich etwas geschwankt, ob ich die Grubenbahn in 0e bauen sollte - das wäre eine korrekte Umsetzung der 75cm-Spur der Barytbahn gewesen - oder in 0m wie die ganze restliche Anlage. Der Bau in 0e hätte zur Folge gehabt, dass es am Anschlussbahnhof eine Sturzbühne hätte geben müssen, auf die die Grubenbahnwagen zur Entladung hinaufgerückt werden müssten. Das wäre ein ganz netter Spieleffekt gewesen, aber zeit- und personalaufwendig.

Ich entschied mich letzten Endes für 0m, so dass ein Wagenübergang zwischen Grubenbahn und BAE möglich war - und immer noch ist. Dutzende von Betriebssessions haben die Richtigkeit der Entscheidung bestätigt.
So, jetzt erst einmal der neue Plan, die HBI Grubenbahn als Teil der BAE III-Anlage:



Die ca. acht Meter lange Grubenbahnstrecke liegt auf einer Anlagenzunge, um deren Ende man auf der "Lokführerlaufbahn" herumgehen kann. Oder man kann unter ihr durch tauchen, an der Stelle, wo in etwas dunklerer Tönung der "duck-under" eingezeichnet ist. Eins von beiden ist auf jeden Fall nötig, wenn man dem Grubenbahnzug folgen will, denn er durchquert die Trennkulisse im Scheiteltunnel. Diesen Scheiteltunnel zeige ich mal als erstes:



Ein mit Schwerspat beladener Zug hat die 22‰-Steigung bis zum Scheiteltunnel erklommen und befindet sich jetzt genau am Brechpunkt. Ab jetzt gehts durch den Tunnel leicht bergab und anschließend



mit markanten 45‰ hinunter zum Anschlussbahnhof Oderteich. Kurz vorher muss die BAE Hauptstrecke auf dieser schiefwinkligen Brücke im Winterteil der Anlage überquert werden. Die 45‰ sind einer der Gründe, warum die Zuglänge auf drei Wagen beschränkt ist. Bergauf schaffen die kleinen Maschinen nicht mehr und bergab ist das Bremsen das Problem, denn Schwerspat ist, wie der Name sagt, schwer.

Zum Schluss dieser Folge zeige ich noch das Bergwerk am Ende der Strecke: die Schachtanlage Charlotte-Elise, eine ganze freie und minimalisierte Umsetzung der Schachtanlage Wolkenhügel der Barytbahn.



Es ist die einzige Stelle der ganzen BAE-Anlage, wo man die zwei Ebenen so deutlich sieht: unten die BAE-Hauptstrecke, darüber die Grubenbahn.
Im Grubenbahnhof hat die Lok gerade ihre drei mitgebrachten Leerwagen gegen beladene aus dem Füllbunker getauscht und macht sich wieder auf den Weg hinunter zum Anschlussbahnhof Oderteich. Im Vordergrund steht der Mannschaftswagen, mit dem die Frühschicht heraufgebacht worden ist.
Demnächst gehts weiter.

Gruß

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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#5 von Thoralf , 22.04.2020 16:51

Hallo,

auf meiner Kleinbahn habe ich das Thema Baryt auch (etwas freizügiger) gewählt, und bin ja auch Thüringer...
Meine Frage: was verwendest Du zur Baryt- Darstellung?

Grüße, Thoralf


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#6 von Hachzer , 22.04.2020 17:18

Hallo Thoralf,
ja ich weiß, Baryt ist auch ein Thüringer Thema. Ich bin ja in Steinbach bei Bad Liebenstein eingeschult worden und weiß von späteren Besuchen dort, dass es dort ebenfalls ein Barytbergwerk gab.
Als die Barytbahn noch fuhr, wohnte ich in Bad Lauterberg, und später als ich schon lange in Bremen wohnte, bis ich oft durch das Krumme Luttertal gewandert, auch als die Gruben nicht mehr in Betrieb waren. Vor der Grube Wolkenhügel lag eine ziemlich hohe Halde, eigentlich sollte es Abraum sein, aber es war dennoch zumeist Baryt, ziemlich weiß mit leichten braunen Tönungen, davon nahm ich einiges mit heim und siebte es nach Waschen und Trocknen aus.
Da ich so viel davon hatte, machte ich das Gleiche wie die Barytbahn: ich verwendete das Material auf der Grubenbahn als Schotter:


Hier ist mein Freund Dieter, der das Bunkergebäude gebaut hat, dabei, mit Material von der Grube Wolkenhügel die Gleise zu schottern. Bei dem ersten Bild vor dem Scheiteltunnel sieht man das gleiche Schottermaterial. Besucher, die das nicht wissen, sagen immer: Dein Schotter ist zu weiß.

Gruß

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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#7 von Waldbart , 22.04.2020 17:23

Hallo Otto!

Ein sehr schönes Anlagenthema, an dessen Umsetzung Du uns da teilhaben lässt. Diese kleinen, abseitigen "Werk- und Anschlussbahnen" haben ihr ganz eigenes Flair, welches auch mich immer wieder fasziniert.
Schön ist auch das 2-Generationen-Bild mit der HF130C (wenn ich das richtig sehe). Hatte meine erst kürzlich auf dem Basteltisch.
Da muss ich gleich nachher mal nach schauen, denn mir ist fast so, als hätte ich von dieser Barytbahn bereits gelesen. Hatte die nicht eine vierachsige Jung-Lok im Bestand? Oder war das eine ähnliche Strecke...?

Jedenfalls weiterhin Viel Freude bei der Umsetzung Deiner Ideen.
Tobias, der Waldbart.


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#8 von Hachzer , 22.04.2020 17:35

Völlig richtig, Tobias,
das war die JOHANNE ELISE Erstbesetzung.



(Die JOHANNE ELISE 2. Besetzung was ein schwerer B-Kuppler von Henschel ex 900mm Baulok). Ich habe darüber ausführlich in meinem Buch "Harzer Schmalspur-Spezialitäten" Bd II (VGB) berichtet. Aber leider gibt es nur sehr wenige Bilder von der Maschine.

Gruß

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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#9 von Waldbart , 22.04.2020 17:58

Zitat

Völlig richtig, Tobias,
das war die JOHANNE ELISE Erstbesetzung.






HA!
Treffer!

Hallo Otto!

Vielen Dank für die Bestätigung und das schöne Bild.
Ich hatte davon in einem Buch über "Jung-Loks" gelesen. Aber schön, dass es dazu auch weiterführende Literatur gibt.

Viele Grüße,
Tobias, der Waldbart.


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#10 von Hachzer , 23.04.2020 08:10

Jetzt schwenke ich mal hinunter zu Bahnhof Oderteich der BAE, wo die Grubenbahn anschließt.



Der Mannschaftszug der HBI (Harzer Baryt-Industrie) besteht nur aus einem Wagen (der der echten Barytbahn hatte vier, wie ich im Eröffnungspost gezeigt habe). Der ist mit dem P 2 von Sonnenberg gekommen, der andere Wagen des P2 bleibt in Gl.2 zurück. Der Zug hat schon nach Gl.3 - das ist das Grubenbahngleis - umgesetzt, es kann losgehen.


Die Aufnahme stammt von einem anderen Tag, es sind zwei Wagen vom P2 zurückgeblieben. Aber der Mannschaftszug Mz 05 verkehrt ja betriebstäglich.



Hier hat der Dreikuppler die 45‰-Rampe bis zum Scheiteltunnel schon überwunden und diesen durchfahren und muss nur noch mit geschlossenem Regler leicht bergab bis zur Grube Charlotte-Elise düdeln, wo die Bergleute dann ihre Frühschicht antreten können.

Demnächst gehts weiter.

Gruß

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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#11 von Hachzer , 23.04.2020 09:54

Kurze betriebliche Zwischenbemerkung.
Bei der BAE wird mit DCC und FRED- und DAISY-Handreglern im walk-around-Betrieb gefahren. Das geht bei der BAE-Hauptstrecke sehr gut, der Tf kann immer neben seinem Tfz hergehen. Nicht so bei der Grubenbahn. Da sie die Trennkulisse durchfährt, muss der Lokführer irgendwie auf die andere Seite der Zunge kommen, wie ich das schon beim Plan der HBI-Grubenbahn innerhalb der BAE III gezeigt habe.

Nachdem wir zunächst versucht hatten, schneller als der Zug zu sein und beim Herumdüsen um das Zungenende mit einem anderen Tf zusammengerempelt sind, haben wir die Regelung eingeführt, dass wir den Zug, sobald er im Scheiteltunnel völlig verschwunden ist, anhalten, in aller Ruhe auf die andere Seite gehen und dann weiter fahren. Die Standzeit im Scheiteltunnel gilt als Fahrzeitverlängerung und ist sehr entspannend.

Gruß

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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#12 von Hachzer , 25.04.2020 06:35



(Eine frühe Aufnahme mit einem misslungenen Versuch, "carpet underfelt" als Landschaftsmaterial zu nutzen). Der G 200 von Sieber fährt in Oderteich ein und bringt drei neue leere Spatwagen mit, die hier zur Grubenbahn überstellt werden sollen. Auf Gl. 3a warten schon drei beladene Spatwagen auf die Abfuhr. Das wird aber erst mit dem spätnachmittaglichen G 237 erfolgen.



Die drei Leerwagen sind von der Grubenbahn übernommen worden und treffen nun im Grubenbahnhof von Charlotte-Elise ein. Traktion besorgt eine Leihlok von der BAE, die grubenbahneigene Blaue Elise, ist vor dem urigen Werkstattschuppen in Hintergrund zu sehen, wo sie einer Zwischenuntersuchung unterzogen wird.



Hier sehen wir die Blaue Elise an einem anderen Tag beim Wassernehmen direkt aus der verrohrten Quelle (Das ist auch bei der originalen Barytbahn abgeguckt.) Vielleicht erinnert sich der eine oder andere, das Bild in der MIBA gesehen zu haben.

Also dann bis zum nächsten Mal.

Gruß

Otto


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#13 von Waldbart , 25.04.2020 21:17

Hallo Otto!

Sehr schöne Betriebsbilder und auch eine gute Idee, den Scheiteltunnel zur Entschleunigung zu nutzen. Der Werkstattschuppen ist in seiner Einfachheit ganz nach meinem Geschmack.
Die Hintergrundkulisse ist sehr gut gelungen. Da wirkt der Vordergrund fast etwas zu leer (für meinen Geschmack) aber die Gegend an der Barytbahn kenne ich zugegebenermaßen nicht sehr gut. Wirkt jedenfalls sehr weitläufig für den geringen Platz.
Respekt!

Viele Grüße, Tobias.


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#14 von Hachzer , 27.04.2020 14:03

Zitat

Da wirkt der Vordergrund fast etwas zu leer (für meinen Geschmack)


Hallo Tobias, hast schon recht, meine Szenen sind relativ schwach detailliert, aber nicht überall. Ich liebe es, Detailschwerpunkte zu setzen und dazwischen ruhige Flächen zu haben, wo das Auge sich ausruhen kann, denn so ist es in der Realität auch.

Der Grubenbahnhof Charlotte-Elise könnte schon noch etwas mehr gebrauchen, da stimme ich dir zu, aber wenn wir mal in Richtung Ladebunker schauen, siehts schon etwas anders aus:



Gruß

Otto


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#15 von Hachzer , 28.04.2020 12:59

Zitat

Der Werkstattschuppen ist in seiner Einfachheit ganz nach meinem Geschmack.


Dann zeige ich mal noch ein wenig von der Entstehung des Schuppens.
Eigentlich war so gut wie kein Platz da am Grubenbahnhof, aber die Bergleute haben dann aus dem anstehenden Fels einen Platz herausgehauen, sowas machen die mit links, das ist ihr täglich Brot. Dann wurde eine L-förmige Stützmauer errichtet. Die sollte dann gleich die rechte und die hintere Wand des zu bauenden Schuppens sein, dieser sich also gegen den Berg lehnen, der Schuppen aus Hausteinen aus dem Ausbruch errichtet werden, sparsam sparsam.
In der Realität war es dann so, dass ich mir überlegte, die zwei noch fehlenden Wände des Schuppens aus Füllspachtelmasse zu gießen und die Steinfugen einzugravieren.


Hier die Gussformen für die zwei Wände. Die Sperrholzplatten bleiben nach dem Ausschalen dran, denn die Innenseiten dieser beiden Wände sind nachher aus keiner Perspektive zu sehen. So bleibt das Ganze stabil, es besteht keine Bruchgefahr. Die Fensterausschnitte sind an die daneben sichtbaren Fenster von ADDIE angepasst, die es leider nicht mehr gibt, weil ADDIE am Jahresende 2019 aus Altersgründen aufgehört hat.
Due Umrandungen für die Wanddicken sind Streifen aus 1mm dickem Polystyrol.



Nach dem Gießen der ersten Wand (normale No Name Füllspachtelmasse, dickflüssig angerührt) und Erstarren habe ich die Steinfugen eingeritzt (Reißnadel), solange die Masse noch nicht ausgehärtet war.
Dann erst habe ich die beiden Wände rechtwinklig zueinander zusammengeschraubt und anschließend die Vorderwand abgegossen.



An der dunkleren Tönung sieht man, dass die Vorderwand, die auch schon graviert wurde, noch nicht völlig ausgetrocknet und ausgehärtet ist. Aber das Ensemble sieht aus wie aus einem Stück, keine Eckfuge.



Als ich soweit war, kam gerade wieder mein Freund Dieter zu Besuch, den wir schon ganz zu Anfang beim Schottern des Grubenbahnhofs gesehen haben. Er stellte einen richtigen Dachstuhl her und eine Inneneinrichtung mit Werkbank und Schmiedeesse.

Dann war nur noch Farbe nötig. Stark verdünnte schwarze Abtönfarbe, weiter nix.

So, dann bis zum nächsten Mal
Gruß

Otto (OOK.)


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#16 von Waldbart , 29.04.2020 19:48

Hallo Otto!

sehr gut.

Gruß, Tobias.


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#17 von Hachzer , 03.04.2022 15:57

In den zwei Jahren, in denen dieser Strang geruht hat, ist auf meine Anlage nicht nichts passiert. Und was ist passiert? Sie wurde betrieben, leider infolge der Pandemie nicht so häufig wie geplant. Denn zum Betrieb sind mind. vier Leute notwendig.
Aber gerade küzlich ist etwas Besonderes passiert.
Jaffa von Jaffas Moba-Shop war zu Besuch und wollte Lastprobefahrten mit seiner neuen Loktype durchführen. Zuhause hat er nur zwei Meter gerades ebenes Gleis zum Testen, aber auf meiner Grubenbahn gibt es Steigungen bis zu 45‰ wie ich schon mal erwähnte. Hier ein paar Bilder von diesem Event:


Das übliche Programm der Grubenbahnlok ist es, drei leere Spatwagen die 45‰ hinauf zur Grube zu fahren. Das konnte die Kastenlok auch. Sie schaffte auch vier solcher Wagen, aber das habe ich leider nicht fotografiert.


Einmal früh morgens fährt der Mannschaftszug mit den Bergmännern hinauf zur Grube, bisher immer mit dem einzigen Personenwagen der Grubenbahn. Jetzt konnten Versuche mit zwei Wagen gemacht werden, denn das Bergwerk hat eine neuen Schacht abgeteuft und braucht mehr Bergleute.
Hat alles gut geklappt.

Bei der Gelegenheit kann ich noch erwähnen, dass ich ein Buch über die Barytbahn schreibe, das im Mai erscheinen soll. Ein Klick auf den Link in meiner Signatur führt zu mehr Details darüber.

Gruß

Otto


 
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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#18 von bahnsachse , 11.07.2022 12:33

.. schöne Anlage, genau nach meinem Geschmack.. gefällt mir..


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#19 von Frank K , 11.07.2022 15:57

Servus, Otto,

klasse Anlage, klasse Szenen!

Wobei das Basteln in Spur 0 sicher so seine ganz eigenen Herausforderungen hat ...

Ciao, Frank




Grainitz II - Der Bautrööt:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=1...834173#p1834173

Planung zur Anlage:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=158011

Erste Anlage Grainitz I:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=146822

Filmisches auch auf Youtube! https://www.youtube.com/channel/UCHnXoBQ...3I_YqgZQ/videos


 
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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#20 von Hachzer , 12.07.2022 18:08

Zitat von Frank K im Beitrag #19
Wobei das Basteln in Spur 0 sicher so seine ganz eigenen Herausforderungen hat ...

Hat es in der Tat, Frank. Man sagt, das kleinste Detail (das ein Modellbahner mit seinen Techniken herstellen kann) ist immer gleich groß, egal in welchem Maßstab er arbeitet. Deswegen hat der 0-Maßstab nicht nur mehr Möglichkeiten, sondern auch mehr Herausforderungen.

Aber um nochmal konkret zur Barytbahn zu kommen. Ich hatte ja schon angedeutet, dass ich ein Buch über die reale Barytbahn schreibe. Das ist jetzt von meiner Seite fertig und wird zur Zeit gedruckt. Wer interessiert ist, googled einfach mal "Buch Barytbahn", da wird er es schnell finden.
Gruß

Otto


 
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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#21 von Hachzer , 15.07.2022 08:42

Das Bild in Post # 17 zeigt den Sonderfall des Mannschaftszuges bei einer Probefahrt mit zwei Wagen. Der Alltag sieht bisher immer noch so aus:



Die Grubenbahn kreuzt an einer Stelle die BAE-Hauptstrecke auf meiner Anlage. Dass nun gerade in dem Moment, wo der Triebwagen unten durch fährt, auch der Grubenbahnzug über die Brücke fährt, ist natürlich kein Zufall, da habe ich ein wenig nachgeholfen. Das Bild ist auch eine Szene aus einem Video, das mein Freund Martin Laubner aus Braunlage (bekannt durch seine tollen Harzbahnvideos) gedreht hat. Den Trailer dazu könnt ihr hier in meinem Blog sehen: https://0m-blog.de/von-tag-zu-tag-3/ (bis zum Eintrag vom 30. Juni runterscrollen).

Gruß

Otto


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#22 von Frank K , 15.07.2022 09:37

Was für ein Foto, Otto! Einfach herrlich und wunderschön!



Ciao, Frank




Grainitz II - Der Bautrööt:
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Planung zur Anlage:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=158011

Erste Anlage Grainitz I:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=146822

Filmisches auch auf Youtube! https://www.youtube.com/channel/UCHnXoBQ...3I_YqgZQ/videos


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#23 von jaffa , 15.07.2022 11:06

Zitat von Hachzer im Beitrag #21
Das Bild ist auch eine Szene aus einem Video, das mein Freund Martin Laubner aus Braunlage (bekannt durch seine tollen Harzbahnvideos) gedreht hat. Den Trailer dazu könnt ihr hier in meinem Blog sehen: https://0m-blog.de/von-tag-zu-tag-3/ (bis zum Eintrag vom 30. Juni runterscrollen).



Wer nicht scrollen möchte klickt einfach hier: Trailer zum BAE-Film oder hier.


Gruß --- Jürgen
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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#24 von Hachzer , 22.07.2022 08:24

Zitat von Hachzer im Beitrag #8
Völlig richtig, Tobias,
das war die JOHANNE ELISE Erstbesetzung.



(Die JOHANNE ELISE 2. Besetzung was ein schwerer B-Kuppler von Henschel ex 900mm Baulok). Leider gibt es nur sehr wenige Bilder von der Maschine.
Gruß
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Im neuen Baryrbahn-Buch (das jetzt übrigens erchienen und lieferbar ist), gibts nicht nur mehr Informationen und sogar eine Typenzeichnung dieser speziellen Lok, sondern auch von den anderen drei Dampfloks der Barytbahn.
Gruß

Otto


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RE: Die Grubenbahn der Harzer Baryt-Industrie

#25 von Chickenwire , 22.07.2022 15:40

Hallo Otto,

ich will unbedingt den BAE Film sehen, gibt es den auch als Download oder Youtube abload?
Ich bin nächste Woche im Harz, natürlich auch am Ottofelsen. Gibt es ein paar geheime Ecken, wo man noch Relikte der Barytbahn gucken kann?

LG,
Dirk


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