Hallo zusammen,
ich zitiere mich zu Beginn mal selber:
Zitat von Tlow im Beitrag #105
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1. Fahrverhalten: Einige meiner alten, aber auch neuen Loks fahren unrund/ruckend. Einmessen, Decodertausch und Reinigen haben keine Verbesserung herbeigeführt. Anhand der BR 186 möchte ich weiter nach der/den Ursachen suchen. Ich habe alle Antriebskomponenten für diese Lok bestellt. Motor, Getriebe, Zahnräder, Schnecken und Kardanwellen. Ich plane nach und nach einzelne Teile zu tauschen und Veränderungen im Fahrverhalten zu beobachten.
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Ich werde berichten.

Damit habe ich mich am Wochenende beschäftigt. Bei der BR 186 (Roco 73653) habe ich Schritt für Schritt den ESU LP4 gegen einen LP5, die einzelnen Zahnräder, Schnecken, Kardanwellen und den Motor getauscht und mir dabei jeweils die Auswirkungen auf das Fahrverhalten angeschaut. Die Lok fährt nun tatsächlich besser, den Unterschied hat der Motor gemacht. Das ist für mich jetzt etwas ernüchternt, dass ausgerechnet das teuerste Teil eine Verbesserung des Fahrverhaltens gebracht hat. Ich hatte gehofft es würde an einem Kleinteil liegen. Naja, aber nur weil es bei diese Lok so ist, muss das bei den anderen nicht unbedingt auch am Motor liegen. Mal sehen.
Zitat von RE10_10 im Beitrag #120
Vielen Dank für das Video
habe auch einige Loks die ich so umbauen möchte!
Hallo Stephan, gerne! Ich habe jetzt selber die ersten Erfahrungen gesammelt. Bei der oben schon erwähnten BR 186 wollte ich die im Video gezeigten Arbeitsschritte nachmachen, habe dann aber festgestellt, dass die Platine meiner 186 anders als die im Video gezeigte Platine ist. Also musste ich mich doch erstmal mit der Materie beschäftigen und die Funktionen, sowie Leiterbahnen nachvollziehen. Ich zeige mal was ich gemacht habe, vllt. hilft es dir und auch anderen. Einigen sind die Zusammenhänge bestimmt schon bekannt. Ich musste mich erstmal ins Thema einarbeiten.

Zuerst ein Blick auf die Pinbelegung:

Für uns interessant sind die Farben Weiß, Gelb und Grün.
Der weiße Ausgang steuert das Licht "vorne". Mit "vorne" ist das weiße Spitzenlicht am Führerstand 1, markiert auf der Platine mit einer 1, und dem roten Rücklicht an Führerstand 2 gemeint. Gelb steuert das Licht "hinten", also das weiße Spitzenlicht an Führerstand 2 und das Rücklicht an Füherstand 1. Grün ist der Funktionsausgang AUX1.
Die Platine aus dem Video:

Oben die Oberseite, unten die Unterseite.
Den Verlauf der Leiterbahnen habe ich nachgemal, um nachzuvollziehen was gemacht wurde. "Weiß" steuert nach wie vor das weiße Sptitzenlicht an Führerstand 1, die Leiterbahn zum Rücklicht am Führerstand 2 ist beim roten Strich getrennt. Für die Steuerung des Rücklichtes an Führerstand 2 ist das lila Kabel (Funktionsausgang AUX 2) nach der Trennstelle an die Leiterbahn angelötet. Ebenso steuert "Gelb" noch das weiße Spitzenlicht an Führerstand 2, die Leiterbahn zum Rücklicht an Füherstand 1 ist ebenfalls am roten Strich getrennt. "Grün" (Funktionsausgang AUX1) steuert das Rücklicht an Führerstand 1.
Soweit so gut. Nun zu meiner Platine (Roco ET-Nr.: 136040):

Der große Unterschied - AUX1 wird schon verwendet, hier ist eine Schaltung für Fernlicht angeschlossen, wie ich überraschenderweise festgestellt habe. Diese wollte ich natürlich nicht anfassen. Ich habe dann das Prinzip aus dem Video übernommen und jeweils die Abzweigungen der Leiterbahnen zu den Rücklichtern getrennt. Das Rücklicht an Füherstand 1 habe ich mit dem lila Kabel an AUX2 und das Rücklicht an Führerstand 2 mit hellgrünem Kabel an AUX4 angeschlossen. Beide Kabel sind beim ESU LokPilot 5 schon angelötet.
Die Trennstellen:

Wenn man die Platine gegen das Licht hält, kann man den Verlauf der Leiterbahnen auf Ober- und Unterseite super sehen. So habe ich Stellen ohen Kreuzungen gefunden und die Platine dort vorsichtig mit einem feinen Handbohrer durchbohrt. Find ich eleganter als die Leiterbahn zu zerkratzen.
Lötstellen:

An den Stellen wo die Leiterbahn die Seite wechselt liegt diese offen, dort muss nur etwas Zinn drauf.
Kabel anlöten:

Mit verzinnten Kabelenden ließen sich die Kabel gut an die verzinnten Stellen auf der Plantine löten. Ich habe die Kabel vorsichtshalber entgegen der Vorwiderstände orientiert.
So sieht es dann fertig aus:

Mit dem ESU Lokprogrammer kann man die Funktionen bestimmten Tasten zuordnen:
Die Rücklichter habe ich auf F1 und F2 gelegt, jeweils richtungsabhängig. Diese können dadurch nur eingeschaltet werden, wenn die Lok auch in die entsprechende Richtung fährt. Über F3 schalte ich das Fernlicht.
Das sieht dann in der Z21 so aus:

Und noch ein kurzer Clip der Lok in Aktion.