Hallo zusammen,

Meine Kinder und ich haben Opas Modellbahn die seit ca. 20 Jahren nicht mehr genutzt wurde wieder reaktiviert. Das meiste haben wir wieder hin bekommen aber ein paar Loks ärgern uns noch und dazu habe ich ein paar Fragen und hoffe das ihr mir weiterhelfen könnt. Ich habe mich schon ein wenig eingelesen bin aber trotzdem noch blutiger Anfänger bei dem Thema.

Anlage: Märklin Digital mit Control Unit

Unser erstes Problem betrifft eine Märklin 3722 (deutsches Krokodil) wenn die Lok angesteuert wird ist ein Geräusch zu hören wie wenn der Motor hochdreht, er bewegt sich aber leider nicht. Die Kohlen habe ich schon überprüft die sehen gut aus. Der Rotor lässt sich im ausgeschalteten Zustand drehen aber nur sehr schwergängig.

Soweit ich mich einlesen konnte handelt es sich um einen
großen Scheibenkollektormotor mit Permanent Magnet für Gleichstrom.

Danke für eure Antworten.

Gruß Steffen

Hallo Steffen

Zuerst einmal herzlich willkommen und viel Spass mit der Modellbahn zusammen mit den Kindern!

Das Wichtigste gleich jetzt: JA nichts mit Gewalt bewegen wollen - z.B. nicht bei der 3722 die Räder mit Kraft drehen wollen. Tut man das, so lösen sich die Räder von den Achsen!

Warum dreht das so schlecht? Weil gerade Loks aus dem Produktionszeitraum verharzt sein können und meist auch sind - insbesondere, wenn sie so lange nicht bewegt wurden.

Also, keine "Gewalt" anwenden, Lok vorsichtig zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen. Das ist nur die Kurzversion! Wir - entweder jemand, der schneller ist oder eher Zeit hat - oder gerne ich. Jetzt kommt aber das Mittagessen dran bzw. "die Zerlegung" des Gemüses (das ist zwar nicht verharzt, doch muss es kleiner werden ).

Gerne später mehr!

Und, die 3722 ist eine tolle Lok!

Na dann guten Appetit 😉

Kurzes Update: habe das Motorschild demontiert. Es ist so gut wie keine Kohlereste erkennbar die Lok wurde also nicht oft benutzt. Rotor und Getriebe lassen sich drehen und es sieht eigentlich alles relativ gut aus.

Hallo Steffen

Ich noch einmal...

Wenn du den Motor zerlegt hast und die Teile so beschreiben kannst, dann weisst du ja schon einiges! Wenig Kohlenstaub/"Dreck" muss noch nicht heissen, dass die Lok laufen sollte...

Ich habe eine ähnliche Lok (Märklin 33221) auf ebay gekauft, bester Zustand (unbenutzt) aber eben völlig verharzt. Dabei ist es wirklich wichtig, zuerst die Lok zu reinigen, dann zu testen (ok, man kann sie schon aufs Gleis stellen und versuchen, ob sie fährt...).

Beschreibe doch noch, was die Lok bisher für ein "Lokleben" hatte, was ihr gemacht habt, als sie das erste Mal wieder fahren sollte. Es könnte auch sein, dass der Motor zwar dreht, jedoch irgendwo ein Teil beschädigt ist. Fotos helfen auch oft.

Ich bleibe erst einmal dabei, Lok zerlegen (im Grunde kann alles demontiert werden, was mit Schrauben verbunden ist - ja keine Räder ab Wellen ziehen/abhebeln. Dabei alle Teile sorgfältig auf die Seite legen (mir hilft dabei eine Box, wie sie für Schrauben im Baumarkt erhältlich ist.
Es darf sich jetzt nichts mehr Elektrisches/Elektronisches mehr in der Lok befinden. Wenn du Kabel hast, die sich nicht lösen lassen, dann die Elektrik gut beiseite legen - dabei vorsichtig sein, Elektronik kann auch durch das Entladen von statische Aufladung Schaden nehmen! Ich reinige Loks meist beim Umbau auf Digitaltechnik - da ist dann alles Elektrische so oder so weg...
Dann die Lok reinigen - ich verwende zuerst Isopropylalkohol (gibt es in der Drogerie/Apotheke), dann Wasser mit Spülmittel (beides auf eigene Verantwortung ). Anschliessend trockne ich das ganze entweder an der Luft oder auch im Ofen bei max 40°C.
Auch die "Halbelektrischen Teile" wie Motorschild und Anker reinigen.

Das Reinigen muss evtl. mehrmals wiederholt werden, es muss wirklich alles alte Öl weg! Ich verwende dazu eine kleine Plastikflasche, mit der ich auch Alkohol auf die Zahnräder und Wellen spritzen kann. Dann einwirken lassen und wieder ausspritzen (mit Alkohol). Wenn die Lok sauber ist, dann zum Wasser wechseln...

Dann sollte sich alles leicht bewegen, ja ein bisschen klappern/scheppern. Zusammenbauen und alle Teile ölen/fetten (B52 Fett ist sehr gut: https://www.fohrmann.com/de/praezisionsf...-uhrenfett.html besser dieses Set mit Spatel, ist aber laut Website aktuell nicht lieferbar: https://www.fohrmann.com/de/lokfett-b52-...-modellbau.html). B52 lohnt sich! Ich habe viel zu spät auf dieses Produkt gewechselt - es bringt auch in Sachen Geräusch etwas.

Wichtig: Geduld, Vorsicht und hier Fragen - dann kommt das gut

Moin Streffen

Zitat

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Kurzes Update: habe das Motorschild demontiert. Es ist so gut wie keine Kohlereste erkennbar die Lok wurde also nicht oft benutzt. Rotor und Getriebe lassen sich drehen und es sieht eigentlich alles relativ gut aus.

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Verharzen tut ja meistens das Getriebe. Also wenn sich Getriebe LEICHTGÄNGIG drehen lässt, liegt's eigentlich nicht daran, sondern an etwas anderem.

Stell die Lok doch mal ohne Gehäuse auf die Gleise und schaue genau hin was da passiert wenn du fahren willst? Woher kommt das Geräusch des drehenden Motors ? (das verwirrt mich ehrlich etwas) Was dreht sich gegebenenfalls und was nicht? Macht der Motor überhaupt anstallten sich drehen zu wollen (gut sichtbar bei Richtungswechsel)