Hallo Stummis
Ich hatte bereits unter der Rubrik "Grenzbahnhof im Gebirge" vor einigen Jahren die Anfänge meiner Anlage präsentiert. Nachdem sich zwischenzeitlich einiges geändert hat, setze ich das Projekt - jetzt richtigerweise - hier im Themenbereich "Anlagenbau" neu auf.
Ich bin kein absoluter Perfektionist, habe für dieses Hobby eher wenig Zeit und auch nicht wirklich das Talent für den Eigenbau von z.B. elektronischen Schaltungen, Gebäuden etc.
Nach unzähligen Entwürfen entstand ein eher komplexer Gleisplan in 5 Ebenen nach folgenden Vorgaben:
- Grundfläche (3.6 x 1.6 m) da ich den mittig teilbaren Rahmen neuwertig gebraucht kaufen konnte
- Lange, abwechslungsreiche Fahrstrecken ohne sichtbare enge Kurven
- 31 Weichen angetriebene Weichen/DKWs plus 16 Stück ohne
- Grösserer Bahnhof mit vielen Lokwechsel und etwas Rangierbetrieb
- Alpenlandschaft mit Tunneln und Brücken
- Fahrzeuge und Gestaltung so Mitte der 50er
- Transportierbarkeit bei einem Umzug in zwei Segmenten
Thema ist eine doppelgleisige Hauptstrecke welche im Schweizer Grenzbahnhof MALANS im Gebirge endet. Von hier aus führt eine eingleisige Bergstrecke ins Nachbarland oder alternativ zu einem kleinen Endbahnhof weiter. Das Ganze ist in Form eines verschlungenen „Hundeknochens“ mit Abzweigungen angelegt.
Ich werde bei der Landschaftsgestaltung auf die Darstellung einer „heilen Welt“ mit grünen Wiesen verzichten. Die Anlage wird im tristen Spätherbst angesiedelt, mit rostigen Schienen und zT gealterten Fahrzeugen. Die Gebäude beschränken sich auf den Bahnhofsbereich, dem Kieswerk und einigen abgelegenen Höfen auf den Bergen.
Neben dem Kopfbahnhof ist der doppelgleisige Wendel (Ebenen 1-5) das Kernstück der Anlage. Auf dem Innengleis gelangen die Züge von Ebene 4 zu den Schattenbahnhöfen und zurück. Ausserdem konnte hier die Rampe zum Nebenbahnhof Richtung Ebene 5 oben nachträglich hinzugeplant werden. Auf dem Aussengleis befindet sich die Kehrschleife auf Ebene 4, der Wendel der Bergstrecke, sowie die Einfädelung/Umfahrung auf Ebene 1.
Zum Bahnbetrieb: Güter- und auch einige Personenzüge fahren vom Tal (d.h. von einem der Schattenbahnhöfe mit Kehrschleife in der Ebene 0 ) über die leicht steigende doppelgleisige Paradestrecke im vordersten Anlagenteil und kommen nach einer Unterquerung der Anlage auf Ebene 2 im Kopfbahnhof an. Hier wird entweder gewendet oder (nach einem Lokwechsel) die Fahrt Richtung Passhöhe und Nachbarland angetreten. Diese Strecke windet sich via Kehrtunnel und zwei langen sichtbaren Streckenabschnitten mit Brücken und verschwindet dann endgültig im hinteren, rechten Anlagenbereich auf Ebene 4. Hier kann halbverdeckt gewendet werden oder die Züge gelangen über das Innengleis des Wendels wieder auf Ebene 0, wo sie die Schattenbahnhöfe mit der Doppelstrecke teilen.
Der kleine, nicht elektrifizierte Alpenbahnhof ganz oben, ein SBH-Gleis für Pendelzüge auf Ebene 4 sowie die Gütergleise beim Kieswerk beleben zusätzlich den Betrieb. Das gilt auch für den Autoverlad, Schneeräumfahrten oder Kiestransporte.
Ueber eine weitere halbverdeckte Kehrschleife in Bahnhofsnähe können vom Tal kommende Züge auch (nicht vorbildgerecht...) direkt gewendet werden oder ohne Bahnhofshalt auf die eingleisige Strecke weiterfahren. Trotz der beschränkten Fläche von 5.8m2 beträgt die maximale Streckenlänge (Schattenbahnhof – Doppelstrecke – Gebirgstrecke – Gleiswendel – Schattenbahnhof) doch gegen 45 (!) Meter. Will heissen, dass ein Zug bei epochengerechtem Tempo eine Weile unterwegs ist und nach längeren Tunneln an unerwarteter Stelle immer wieder auftaucht.
Um einen zügigen Rangierbetrieb im Kopfbahnhof zu ermöglichen, sind die Lokschuppen am Ende der Bahnhofsgeleise angelegt. Schwere (Schweizer) Elektroloks der Epoche II und III faszinieren mich mehr als Dampflokomotiven und für den Einbau eines Bahnbetriebswerks bleibt eh kein Platz. Der Alpenbahnhof wird trotzdem von einer Eb 3/5 Habersack bedient.
Es werden ausschliesslich Märklin K-Gleise verwendet, welche im sichtbaren Bereich in der schönen Merkur-Bettung verlegt wurden. Als Oberleitung wird wohl Sommerfeldt angeschafft, wobei der Löt-Aufwand mir noch Respekt einflösst. Viele der Weichen auf Ebene 0 brauchen keinen Antrieb, da sie einseitig befahren werden.
Als Zentrale kommt vorerst die Märklin CS3 zum Einsatz, 64 S-88 RMKs werden für einen später PC-Steuerung mit i-train angebracht.
Ein paar Unzulänglichkeiten sind mir natürlich bekannt: Doppelstrecke nur kurz sichtbar, ein recht schmaler Bahnsteig, kein Ziehgleis.
Gruss / Richard
Hier ein paar Impressionen, mit anyrail erstellt, ergibt einen ungefähren Eindruck, wobei die Berge etc sicher anders ausschauen werden, auch die Ebene vor dem Bahnhof und die Schlucht dahinter unter drei Brücken fehlt hier: