Wer sich für Sound ETWAS mehr interessiert und daraus auch gewissen Ansprüche entwickelt, der kommt zumindest bei ESU und ZIMO einfach nicht drum herum, das über eine grafische Oberfläche zu machen. Es sei denn, er hat für dieses unserem Hobby, das incl. Beschäftigung mit dem Vorbild wohl zum komplexesten gehört, für das man sich interessieren kann, tatsächlich zuviel Zeit😁
Weil ich dafür stets zu wenig habe, gehe ich z. B. auf Hilfe suchende Beiträge zum Mapping fast nie drauf ein. Ganz ehrlich: ich müsste bekloppt sein, mir dieses "Modellbahn-DOS" noch anzutun.
So würde ich mir neben ZIMO, ESU und D&H natürlich auch für z. B. PIKOs Decoder den Programmierer holen, sofern ich diese Decoder irgendwann einsetze. Im Moment sehe ich es insofern noch nicht, als dass ich am eigentlichen Soundablauf noch nichts machen kann. Auch weiß ich nicht, ob mir die Soundprojekte an sich vielleicht noch zu einfach sind. Die vielen "oberflächlichen" Videos, die man so in der Tube findet, bringen mich da bisher nicht weiter.
Interessant - und das ist ja eigentlich der Punkt - sind aber die vorhandenen Vorbildsounds. Eine V 60 hat bisher noch keiner so aufgenommen, den so martialischen V 200.1-Sound der ersten Serie ohne Schalldämpfer gibt es so authentisch (zumindest der Hörprobe nach) bisher auch noch nicht und den V 200.0-Sound gibt es in authentischer Form bisher nur von Georg Breuer für ZIMO, aber bisher noch immer nur in 8 Bit, was gerade bei einem solchen Geräusch oft ein echter Nachteil ist.
ESUs Maybach-Projekt der V 200.0 kann man vergessen!!! In meinen Ohren war es angesichts des damals erschienen "Premium-Modells" von Anfang an eine Zumutung. Klanglich war es ok, aber ich hatte mich jahrelang gefragt, von welcher Lok diese Aufnahmen wohl stammen würden. Bis ich erfuhr, dass man wirklich die V 200 033 aufgenommen hat. Nur leider nur von INNEN. Ich wusste ja nie, dass ein Maybach ohne Auspuff SO klingt.
Wer Georg Breuers Projekt mit den im Netz zahlreich vorhandenen Videos der 033 vergleicht, wird zweifelsohne die korrekte Herkunft erkennen.
Beim ESU-Projekt ist das nicht der Fall.
Tatsächlich mag das ZIMO-Mapping kompliziert sein. Grundsätzlich ist ein ZIMO-Decoder immer kompliziert, vor allem die Sounddecoder, weil sie unterm Strich einfach mehr Funktionen bieten. Und vor allem auch ein ein mehr an Möglichkeiten, den Sound per CV einzustellen. Dafür geht aber dann die Programmierung mit MXULF und als Oberfläche dazu dem ZCS DEUTLICH praktischer vonstatten, weil ich alle Änderungen per Echtzeit sofort auf dem Decoder habe. Per POM funktioniert das z. B. bei den Lautstärken fast so wie die Lautstärkeeinstellung in Windows. Oder das "beliebte Thema" der Dampfschlagsynchronisation: Geht bei ZIMO spielend einfach, da ich jeden Mausklick sofort in der Lok habe, während ich bei ESUs Programmersoftware jedesmal alles "hochladen" muss und nicht einmal, wie bei D&H, wenigstens einzelne Werte separat per POM "live" verändern kann.
Das einzige, was für mich für ESUs Programmersoftware spricht, ist ein etwas übersichtlicher erscheinendes Schema und ein besseres Handling bei den Schiebereglern. Das erste liegt aber auch an den grundsätzlich deutlich weniger vorhandenen Einstellungsmöglichkeiten und das zweite ist eine reine Gewöhnungssache. ZIMO erscheint da etwas divenhaft - aber nach etwas Eingewöhnung ist die Abstimmung einer (Sound-)Lok damit viel geiler😉
Gruß
Thorsten