Moin,
Da ich selbst gerne bebilderte Berichte lese und zeitweise auch Bilder beim Umbau mache, möchte ich hier einen kleinen Umbaubericht einstellen, der sich "by the way" ergeben hat.
- Man vergebe mir, dass ich kein Fotograf bin, somit sind die Bilder leider nicht lichtecht ggf. unscharf.
- Meine Umbauten sind zudem weniger professioneller, eher einfacher Art - da fehlt mir die Ausstattung und die handwerklichen Fähigkeiten.
Das kommt vielleicht vielen entgegen, die - wie ich selbst - die Super Umbauten der Kollegen bestaunen.
Wie es zu diesem Ereignis kam....
...waren Berichte und Diskussionen über verschiedene Formen, Bauweisen und Kosten von Innenbeleuchtungen. Bislang verwende ich vorzugsweise LED-Leisten mit integrierten Decoder (ESU), die jedoch mit rund 20€/22€ (stand 2020/2023) ordentlich zu Buche schlagen. Bei einer Diskussion bzgl. Kosten wurde die Kombi aus billigen LED-Folien mit Dietz Funktionsdecoder DSE-F1 empfohlen. So hatte ich mir in der Corona Zeit beides besorgt:
Dietz-F1, im 10er Pack für knapp 6€/Stück
Huftronic Lichtleiste Warmweiß zu je 4 €
Dazu werden noch Radkontakte benötigt, und natürlich Kabel.
Eines Sonntag Morgen
inspirierte mich ein Bericht, bei dem die Innenbeleuchtung nach oben gerichtet eingebaut wurde, um durch die Abstralung von der Decke eine bessere Streuung zu erhalten. Da ich gerade meinen Lufthansa Airport Express stehen hatte dachte ich mir: probier es. Für den Zug sind meinerseits keine großen Anspüche angemeldet. Wenn der Zug beleuchtet ist reicht das zunächst, Ein- und Ausschalten ist schon ein plus. Also gerade das richtige Objekt, für eine vereinfachte Ausstattung :D
Da ich meiner Frau morgends Kaffee mache war das Problem des reflektierenden Daches schnell gelöst und die benötigeten Dinge bereitgestellt:
Den gereinigten Kaffeebeutel habe ich in Streifen geschnitten und mit 3 Punkten Heißkleber am Dach befestigt. Die Alufolie wird nach dem Einlegen einfach fest am Dach angestichen.
Die fertigen Kaffee-Dächer zu Ehren meiner Liebsten
Danach ging es an die Stromaufnahme. Mittlerweile verbaut ROCO kostenoptimierte Drehgestelle, die nur einseitige Stromaufnahme ermöglichen. Also pro Drehgestell einen Radkontakt montiert, Litze angelöted und durch das vorgesehene Loch in den Wagen geführt:
Die Lichtleiste habe ich nun etwas außermittig über denTrenner der Abteile zum Gang aufgesetzt. Der breite Bereich über den Abteilen genügte für den Decoder sowie für einen Pufferkondesator (1000µF/25V). Ein darunter liegender Abteiltrenner musst etwas gestutzt werden.
Die Verdrahtung ist dank der leicht zugänglichen Kontakte in dieser Einbaurichtung lediglich eine Fingerübung.
Unschön sind die Kabeldurchgänge mitten durch die Abteile. Das war früher bei Roco besser gelöst, indem die zwei Litzen aus den Drehgestellen am Wagenende im Bereich der Toiletten / Wagenübergänge nach oben geführt wurden. Heute geht das vorgesehene Loch direkt ins Abteil, die Litze wird zur Pool-Stange .
Das rote Kabel liegt jetzt in einer Schlaufe und das schwarze unter der Lichtleiste und bleiben so oberhalb des Festerbandes, lediglich der Weg zum Boden in den Dachbereich ist so sichtbar.
Der fertige Zug in der Kurve zur Auffahrt. Sieht ganz OK aus:
Schwierungkeiten und Erkenntnisse.
Zunächst funktioniert die umgekehrte Einbaurichtung ohne sichtbare Nachteile gegegnüber LED nach unten. Die Lichtverteilung erscheint mir durchaus gleichmäßig. Infolge der eingeklebten Alufolie scheint das weiße Dach nicht durch...
...außer an den Stellen, wo keine Alufolie ist
Ich habe die Alufolie leider nicht perfekt ausgelegt, was zum befürchteten Effekt geworden ist :
Ein negativer Effekt ist die Position des doch recht großen Pufferelkos. Dieser blockiert die Lichtreflektion vom Dach in das darunter liegende Abteil! Dies sieht man im Bild oben (gesamter Zug) im ersten Wagen hinter der Lok: in der Mitte ist ein dunkles Abteil
Über der Toilette ist das hingegen nicht tragisch. Klar, könnte man diesen Effekt mit anderen hochwertigen Kondensatoren eliminieren, jedoch ging es auch um die geringeren Kosten
Ein weiteres Problem der kostengünstigen Bauweise ergab sich beim Programmieren. Bislang habe ich für die Programmierung einen Wagen mit einem zusätzlichen Verbraucher an einer ESU Lichtleiste. Dieser wird zusammen mit dem neu zu programmierenden Wagen mit auf das Programmiergleis gestellt und übernimmt die Decoderrückmeldung. Das Auslesen ist zwar so nicht möglich, jedoch auch nicht erforderlich. Zuletzt wird der Programmier-Hilfswagen wieder mit seiner Programmierung versehen.
Beim Dietz geht das leider nicht. Selbst eine am Decoder angelötete Drahtlampe reichte nicht:
Erst eine fette Soffitte nötigte dem Dietz so viel Leistung ab, dass sich dieser Programmieren ließ.
Im Beitrag "Dietz DSE-F1 Funktionsdecoder lässt sich nicht auslesen / programmieren" lässt sich meine Wochenenderfahrung hierzu nachlesen
Verwendete Materialien:
Huftronic LED-Lichtleiste HT Lichtleiste LED warmweiss hell High Power 280mm, Pr19 bei SpurG - 4,00 € (2023: 4,00 €)
2023: Dietz--DSE-F1-10erFunktionsdecoder 1 -kanal, 1A, Digital; Abholpreis_€50,-; - 6,00 € (bei Abnahme ab 10 Stück)
Radaufnahmekontakte (z.B. Schönewitz) - 0,90 € (2023: 1,00 € bei 10 Stück Abnahme)
RAD LXZ 25/1K0A ELKO, 1000 µF, 25 V, 105 °C - 0,32 € (2023: 0,38 €)
Kosten pro Wagen beläuft sich auf rund 12 € (ohne Versandkosten!)
Fazit
Es funktioniert.
Dennoch werde ich in Zukunft weiter auf dien Luxusvariante ESU-LED-Leiste setzen. Die Billig-Version kostet zwar nur die Hälfte, ist mir aber etwas zu viel Bastelei. Im weiteren kann die ESU auch mit Lichteffekten arbeiten, also Segmente einzeln beleuchten, Lichtflackern/Neonröhreneffekt sowie nachträglches Dimmen usw. Auch wenn man es nicht oft benötigt und i.d.R. nur einmal Einstellen muss, fühle ich mich so flexbler.
Danke fürs Lesen und einen schönenn Sonntag!
Edit: Rechtschreibkorrekturen...