Es war einmal: Eine H0e-Mikroanlage mit Arduino-Steuerung

#1 von Bertyk , 03.10.2020 21:57

Tach allerseits!

Dem geneigten Schmalspur- und Feldbahnpublikum zu Kenntnis:
Bei YouTube ist eine neue Mikroanlage in H0e zu sehen:



Hierbei handelt es sich um ein Gemeinschaftswerk von Henner und mir:

Henner (md95129) baute die Arduino-Digitalzentrale, den Lok-Decoder mit Pufferkondensator und ein komplett neues Fahrwerk, auf dem ein von ihm modifiziertes Lokgehäuse von Roco sitzt.

Von mir stammt die Anlage. Der Unterbau besteht aus Kappa Board (beidseitig papierkaschierte Hartschaumplatte), das Gelände aus Styrodur. Gleise sind von Minitrains.

Wegen der mäßigen Qualität der Minitrains-Gleise ( vor allem der Weichen) und der daraus resultierenden Gleislage haben einige analog gesteuerte Loks Kontaktprobleme. Und wenn die Loks schon analog nur mäßig laufen, wie soll das erst digital aussehen? Deshalb wollte ich eigentlich 2 Loks auf Deltang-Fernsteuerung umbauen.

Henner hat mich eines Besseren belehrt. Mit seiner selbst entwickelten und selbst gebauten Digitalsteuerung ist mit seinen beiden Loks (im Film ist nur eine zu sehen) absolute Schleichfahrt auf der Anlage möglich!!! Grandios! Ich hätte nie gedacht, das sowas möglich ist! Bin hin und weg!


Gruß ins Stummiland!
Bertram

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zuletzt bearbeitet 29.07.2021 | Top

RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#2 von md95129 , 09.10.2020 09:21

Dank an die beiden Joergs und Frank fuer die Danksagungen und die nicht unbetraechtliche Anzahl von Zugriffen. Ansonsten tote Hose im Stummiland zu diesem Beitrag. Was ist der Grund? Waere mal interessant, das zu erfahren. Das gleiche Video wurde auch in einem englischen Schmalspurforum vorgestellt: Innerhalb weniger Stunden 20 "likes" und 6 Antworten, auch mit Fragen. Ob wir uns die Muehe machen werden, ein weiteres Video z.B. mit Rangierszenen aufzunehmen, ist in Anbetracht der "ueberwaeltigenden" Reaktion ungewiss.
Gruss


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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#3 von aftpriv , 09.10.2020 10:06

Hallo Henner,

Du lechtst ja nach einer Antwort, also hiermit meine Antwort!

Das Diorama ist ja sehr gelungen, auch das Video ist nett anzusehen, wenn auch (für mich) zu lang.
Videos dieser Art gibt es in Unmengen im Internet zum Anschauen.

Leider ist von dem Decoder mit Pufferung nichts zu sehen, nicht mal wurde erwähnt um welchen Decoder es da geht. Dasselbe mit der selbstgebauten Digital-Steuerung.

Die interessanten Details werden zwar angesprochen, aber wie, was, wo wurde verbaut, welches Protokoll usw., fehlt leider.

Gruß Alf


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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#4 von md95129 , 09.10.2020 16:31

Zitat

Hallo Henner,

Du lechtst ja nach einer Antwort, also hiermit meine Antwort!

Das Diorama ist ja sehr gelungen, auch das Video ist nett anzusehen, wenn auch (für mich) zu lang.
Videos dieser Art gibt es in Unmengen im Internet zum Anschauen.

Leider ist von dem Decoder mit Pufferung nichts zu sehen, nicht mal wurde erwähnt um welchen Decoder es da geht. Dasselbe mit der selbstgebauten Digital-Steuerung.

Die interessanten Details werden zwar angesprochen, aber wie, was, wo wurde verbaut, welches Protokoll usw., fehlt leider.

Gruß Alf


Hallo Alf,
Du meinst wahrscheinlich lechzt. Aber im Gegensatz zu Dir haben die englischen Kollegen gemerkt, dass es sich hier nicht um ein 08/15 Video wie aus dem Internet handelt. Es geht um das absolut ruckfreie Fahren auf einer Anlage (Weichen mit Plastikherzstueck, feldbahnmaessige Gleisverlegung), die bisher trotz ihrer tollen Gestaltung nur bedingt zum Fahren geeignet war. Wenn Du die Threads hier im Feldbahn/Schmalspurforum ein wenig verfolgen wuerdest, haettest Du mehrere Beitraege ueber die Lok, den Decoder (eine Eigenentwicklung mit Lastregelung und integriertem Supercap) und die DCC++-Zentrale mit Erweiterung fuer lokalen Betrieb gefunden. Aber bitte, hier nochmal eine Aufzaehlung:
viewtopic.php?f=50&t=179799
viewtopic.php?f=50&t=145389, Beitrag #3
Vielleicht versuchen wir demnaechst auch einige Rangiermanoever:
viewtopic.php?f=50&t=158352, Beitrag #13
und schliesslich hier der Decoder:
https://www.dropbox.com/s/jfiap30r2zfags...mpiled.zip?dl=0
Gruss


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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#5 von aftpriv , 09.10.2020 17:37

Servus Henner,
ja, meinte natürlich lechzt!

Danke, jetzt wird einiges klarer. Mit Feld-/Schmalspur habe ich aus motorischen Gründen nichts am Hut (habe vor ca. 10 Jahren mal einen Abstecher zu H0e gemacht und schnell wieder aufgegeben) und bin in H0 beheimatet (K-Gleis).

Als Steuerung verwende ich einen BananaPi M1, darauf läuft Rocrail und MRSystem, über einen CAN-Transceiver steuere ich eine Mä-Gleisbox an - ich bin absolut mfx-frei. Per LAN ist ein Raspi eingebunden auf dem Rocnetnode läuft. Damit werden Ein-/Ausgaben wie Anzeigen, Signalbilder, Eingaben über Drucktaster usw. angesteuert. Auch die Servoantriebe für die Weichen laufen über diese Schiene. Damit ist das Schienensignal einzig und alleine für die Daten zu den Loks und/oder Animationswagen frei.

Seit kurze experimentiere ich mit DCC++ herum. Da läuft ebenfalls Rocrail auf einem Raspberry 3B (wird noch irgendwann ersetzt durch einen 4er), verbunden per USB ist ein Arduino UNO, auf dem ein Motorshield huckepack sitzt. Die beiden getrennten Ausgänge steuern das Haupt- und das Programmiergleis an.

Als Decoder verwende ich ZIMO MX633/645 überwiegend als P22-Ausführung und bis zu 6800 µF Kondensatoren oder bei wenig Platz MX618N18.
Auch bei meinen Loks ist ein absolut ruckfreier Lauf bei niedrigsten Geschwindigkeiten möglich (gemessen 1 m Fahrweg in 30 Minuten).

Deshalb meine Blindheit! ops:

Gruß Alf

PS: wenn Du jemand kennst der MM1+2 zusätzlich zu DCC auf den Arduino bringen könnte, erbitte ich einen Kontakt.


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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#6 von md95129 , 10.10.2020 08:38

Hallo Alf,
meine Steuerzentrale mit DCC++ sieht aehnlich aus, allerdings mit JMRI. Ich habe nur aus Sicherheitsgruenden die USB-Verbindung Arduino/Steuerrechner durch Bluetooth ersetzt. Dafuer sind auf beiden Seiten keinerlei Softwareaenderungen notwendig, nur ein HC-05 Transceiver muss angeschlossen werden. Vor 20+ Jahren habe ich mal eine Zentrale fuer einen Modellbahnhaendler gebaut, die DCC/Motorola-Signale verschachtelt ausgeben konnte. Ich glaube allerdings nicht, dass die SW noch auf irgendeiner Platte schlummert. Ausserdem war das damals ein Prozessor auf 8051 Basis.
Gruss


Henner,
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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#7 von Bertyk , 13.10.2020 23:15

Tach allerseits,

heute auf die Schnelle eine kurze Beschreibung meiner (relativ) neuen Mikroanlage. Ausgangspunkt für den Bau war, dass ich vor knapp zweieinhalb Jahren meine "Alte Kiesgrube" aufmöbeln wollte. Darauf hatte ich Feldbahnweichen von Roco verbaut. Nach etlichen Jahren war ich mit deren Funktionstüchtigkeit nicht mehr recht zufrieden. Beim Ausbau einer Weiche war ich unaufmerksam und riss versehentlich gleich 25 cm Gleis heraus. Auch die zweite Weiche ließ sich nicht mehr unfallfrei entfernen. Und vor lauter Ärger über meine Unachtsamkeit entsorgte ich gleich die ganze Anlage; nicht aber ohne vorher zu retten, was noch zu retten war.

Hier eine Erinnerung an die "Alte Kiesgrube", wie ich sie zuletzt 2018 in Mittenwalde ausgestellt hatte:



Nun hatte ich aber noch den Schaukasten mit LED-Beleuchtung übrig, im dem sich die Anlage befunden hatte. Der musste doch wieder gefüllt werden! Gesagt - getan! Ich besorgte kurzerhand eine Platte 10 mm starkes Kapa-Board bei Modulor. Kapa-Board ist eine beidseitig mit Karton beschichtete PUR-Hartschaum-Platte. Daraus wurde ein ca. 3,5 cm hoher Rahmen sowie die Grundplatte geschnitten. Das alles wurde mit lösungsmittelfreiem Kontaktkleber zu einer recht stabilen aber extrem leichten Anlagengrundplatte verklebte. Außenherum klebte ich als Abschluss noch 5 mm starkes Sperrholz, aus dem die Kontur der Landschaft ausgeschnitten wurde.

Ich wollte keine romantische Feldbahn bauen sondern eine alte angegammelte Industriebahn. Und da ich noch einige Bausätze herumliegen hatte, entschied ich mich für einen im Verfall befindlichen Verladebunker (Busch), der ehedem über eine 60 mm Feldbahn beschickt worden war. Vor dieser Feldbahn blieben aber nicht viel mehr als ein paar alte Schwellen übrig, die in der Landschaft herumliegen.

Der Weitertransport des Materials erfolgte über eine 750 mm Schmalspur-Industriebahn. Als Rollmaterial sollten Loks und Wagen von Minitrains und Roco zum Einsatz kommen. Gute zweieinhalb Wochen dauerte der Bau der Anlage. Und so wurde sie Anfang März 2019 auf der 25. Moba-Ausstellung im KulturGut in Berlin-Marzahn gezeigt.





Auch Gleise und Weichen stammen von Minitrains. Ich wollte die unbedingt ausprobieren, weil sie sehr enge Gleisradien und die Weichen steile Abzweigwinkel haben. Das war keine gute Entscheidung. Doch dazu bei Gelegenheit mehr. Wie gesagt: Die Anlage wurde in knapp zweieinhalb Wochen zusammengebaut. Und dabei macht man halt Fehler! Die Gleise klebte ich mit Kontaktkleber einfach direkt auf die Grundplatte. Im Nachhinein wurde mir klar, dass ich vielleicht besser einen Gleisunterbau aus dünnem Sperrholz hätte aufkleben sollen. Jedenfalls hatten einige der Minitrains-Loks immer wieder Kontaktprobleme auf den Gleisen - trotz Stromeinspeisung an allen möglichen Ecken. So entstand dann auch die Idee, 2 Loks per RC zu steuern, also quasi auf "totem Gleis" fahren zu lassen. Wer dazu in einem anderen Tröt ggf. mitgelesen hat, erinnert sich vielleicht, dass Henner das gar nicht lustig fand und findet...

Vor gut 2Wochen gab es dann die sehr erfolgreichen Fahrversuche mit Henners selbst gebauter Digitalsteuerung plus Lok mit Eigenbau-Decoder und Pufferung.





Als die Ausstellung 2019 nahte, hatte ich irgendwann keine Nerven mehr. Jedenfall wurde das Betriebsgelände nicht ganz so, wie ich es mir eigentlich vorgstellt hatte. Vor allem der Kiesboden vorn zwischen den Gleisen gefiel mir nicht. Deshalb entfernte ich unmittelbar nach Henners Besuch kurzerhand den alten Kiesboden (original Zinnowitzer Ostseesand) und betonierte die Fläche neu. In diesem Zusammenhang gab es gleich noch einige farbliche Anpassungen. Hier zwei vorher - nacher Fotos:





Und auch die Böschung am vorderen Anlagenrand musste geändert werden. Dort blieb die eine oder andere Lok mit auskragenden Teilen wie Trittbrettern hängen. Der Umbau wird doch etwas umfangreicher werden, als ich eigentlich gedacht hatte. Irgendwann dazu vielleicht mehr...


Gruß ins Stummiland!
Bertram

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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#8 von Orber Bimmel , 16.10.2020 20:24

Hallo Bertram,

ich kenne mich zwar nicht mit Arduino aus, aber jedenfalls das ist eine sehr schöne Anlage, die Du da geschaffen hast. Besonders die herbstlichen Farben gefallen mir sehr gut, sieht man leider nicht oft.

Freundliche Grüße

Gunther


 
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#9 von hanulleff , 16.10.2020 21:32

Moin Bertram,

wieder eine schöne kleine überzeugende Anlage. Alles sieht sehr stimmig aus. Und nicht unwesentlich trägt die vorbildgetreue Langsamfahrt dazu bei. Die meisten klassischen Feldbahn-Anlagen veranstalten ja regelrechte Rennen, was mit "Stangenware" für das rollende Material ja kaum zu verhindern ist (Busch-Feldbahn ist hier ausgenommen).
@Henner: spricht Deine Soft- und Firmware ein standardisiertes Protokoll, oder hast Du was eigenes entwickelt? Kann man Dein Arduino-Projekt mit vorhandenen Lok-Decodern betreiben?

Danke fürs Zeigen,
Reiner


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#10 von md95129 , 17.10.2020 09:56

Reiner,
Die Steuerung ist Standard DCC. Die Zentrale ist ein DCC++ System mit von mir erweitertem Funktionsumfang fuer lokale Potentiometer (man braucht also keinen Rechner). Der Decoder ist eine Eigenentwicklung, die fuer 3V Motoren und einen einzelnen Supercap ausgelegt ist. Die Zentrale kostet weniger als 10€ und die Komponenten fuer den Decoder ca. 12€. Eine ausfuehrliche Beschreibung ist in den Links im Beitrag #4 dieses Threads enthalten.
@Bertram
Ich wuerde die verlassene Lok auf dem stillgelegten oberen Abschnitt schnell bergen, ehe irgendwelche illegalen Schrotthaendler zuschlagen .
Gruss


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#11 von Bertyk , 17.10.2020 17:55

Danke, Reiner und Gunter, dass Euch diese Mikroanlage gefällt. Sie ist nur knapp 34 x 78 cm groß. Um weiterbauen zu können, habe ich alle „Dekoration“ entfernt. Daher sieht sie auf den Fotos momentan etwas nackig aus. Wenn ich wieder zu Hause bin, geht’s mit dem Auffrischen und Umbauen weiter.

Zitat

Ich wuerde die verlassene Lok auf dem stillgelegten oberen Abschnitt schnell bergen, ehe irgendwelche illegalen Schrotthaendler zuschlagen .
Gruss



@Henner: Vielleicht müssen wir einfach noch etwas Gras über die Sache wachsen lassen!😜


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#12 von hanulleff , 17.10.2020 18:15

Moin Bertram & Henner,

die illegalen Schrotthändler waren ja offenbar schon da und haben der Lok die Schienen unter dem Hint..., äh, den Rädern weggezogen


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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#13 von Bertyk , 17.10.2020 19:18

Zitat

die illegalen Schrotthändler waren ja offenbar schon da und haben der Lok die Schienen unter dem Hint..., äh, den Rädern weggezogen



Und Räder und Motor haben sie auch gleich noch mitgenommen! Da ist man kaum 48 Stunden von zu Hause weg, und schon klauen sie (wer???) wie die Raben... 🤭


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#14 von Bertyk , 28.10.2020 23:04

Naaahmd allerseits, Ihr Feld- und Schmalspurbahnstummis!

In den letzten beiden Tagen habe ich mich etwas als Landschaftsgärtner betätigt. Und das kam dabei heraus:





Demnächst mehr in diesem Theater.


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#15 von pollotrain , 29.10.2020 09:29

Moin Bertram ,

nun muß ich, als Schmalspurbahner doch auch mal hier meine
Buchstaben verlieren Eine ganz ganz tolle
Industriebahn hast Du da geschaffen, sehr sehr gut
Es paßt einfach alles zusammen, die Landschaft, die Bahn,
das Umfeld, einfach alles
Auf den Werdegang, gut da wird wohl nicht mehr viel passieren,
außer einige Betriebsbilder, auf die ich mich schon jetzt sehr freue.


Gruß Thomas

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#16 von Bertyk , 30.10.2020 08:39

Hallo allerseits an diesem verregneten Freitag!

Es freut mich, Thomas, dass Dir und vielleicht noch einigen anderen die kleine Anlage gefällt. Leider habe ich damals zum Aufbau der Anlage keine Fotos gemacht. Deshalb hier nachträglich einige Informationen.

Die Anlage besteht aus einem Rahmen mit Deckplatte aus 10 mm Kapa Board. Als äußeren Abschluss habe ich noch 5 mm Sperrholz herum geklebt. Daraus wurde grob die Form der Landschaft ausgeschnitten. Die Landschaft selbst besteht aus Styrodur. Das wurde mit einem Heißdrahtschneider, Cuttermesser und Sandpapier in Form gebracht.



Der Gleisplan ist bewusst einfach gehalten: ein Oval mit einer Ausweiche und einen Stumpfgleis zur Verladeanlage. Es gibt 4 abschaltbare Gleisabschnitte: an den beiden Gleisen im Vordergrund, am Stumpfgleis und verdeckt im Hintergrund. Ich habe an den entsprechenden Stellen Pfeile eingezeichnet. Leider erscheinen die aber nicht auf dem Foto.

Die 3 Weichen sollten eigentlich per Hand gestellt werden. Dabei gab es aber laufend Kontaktprobleme. Also wurden Conrad-Antriebe aus der Restekiste eingebaut. Die sind aber noch nicht abgeschlossen. Und einer funktioniert - obwohl noch nie benutzt - eh nicht...



Edit 30.11.2020, 10:07 Uhr: war gestern noch mal beim Moba-Händler. Er hatte keine geeigneten Weichenantriebe. Auch konnte er nich sagen, wann er wieder welche bekommen würde. Also bleibt wieder mal nur das Internet.


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#17 von DR POWER , 30.10.2020 10:20

Hallo Bertram,Hallo Henner

Eure Microanlage . Schöne Landschaftsgestaltung,ein bisschen morbider Charme und vorbildgerechte Fahrgeschwindigkeiten. Einfach schön anzusehen.
Ich kenne mich zwar jetzt nicht in den Tiefen der digitalen Ansteuerung aus, aber das klasse Ergebnis spricht für sich.

Liebe Grüße, Andre


>Kleine DR Anlage in H0 / Epoche 3 und 4 /
Rollmaterial von Brawa,Fleischmann,Gützold,Npe,Piko,Roco und Sachsenmodelle<

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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#18 von Bertyk , 30.10.2020 13:07

Tach an alle da draußen in der Covid-19 verseuchten Landschaft!

Danke auch an Andre für das Lob!

Irgendwie sieht es so aus, als wär ich Tag und Nacht online und im Stummiforum unterwegs. Mitnichten: Wenn ich mich hin und wieder vom harten Tagwerk eines Senioren ausruhe, packe ich mein Eierfon am Schlafittchen und surfe etwas im weltweiten Netz herum. Und manchmal lande ich dabei auch in unserem Forum. Heute versuche ich gerade, die Sympathie meines Laptops zurückzugewinnen. Der spinnt seit einigen Tagen. Also räume ich auf der Festplatte, die eigentlich nur ein Chip ist, endlich mal auf, vor allem bei den Fotos. Irgendwie sind die immer gerade nicht dort, wo ich sie vermute... Das Blöde ist, dass es seit einiger Zeit für iOS ein neues Datenformat für Fotos gib: HEIC. Früher konnte man das Eierfon einfach an den Windows-Rechner stöpseln, und die Fotos wurden mehr oder weniger fast automatisch auf den Rechner überspielt. Mit dem neuen Datenformat klappt das leider nicht. Nun gut, genug gejammert!

Schon seit längerer Zeit wollte ich eine Herbstanlage bauen. Nun fehlt mir aber für die allgemeine Romantik verträumt-vertrödelter Modellbahnanlagen der rechte Sinn. Ich war schon immer ein begeisterter Freund des gepflegten Verfalls. Habe vor über 40 Jahren etliche Zeit in Leipzig gelebt. Da entstand solch ein Gelüst automatisch. Die Leipziger Ostvorstadt war damals schon sehr speziell...

So eine Herbstlandschaft ist aber gar nicht so einfach zu gestalten, ohne dass es kitschig/überladen wirkt. Zunächst wurde der Boden ganz normal mit Hilfe eines Greenkeepers mit kurzen und langen Grasfasern in verschiedenen Farben begrast. Bodendecker entstanden aus mehreren übereinandergeäuften Lagen von uralten Schaumstoffflocken. Die habe ich dann mit diversen Turf-Sorten von Noch bzw. Woodland Scenics bestreut. Die ersten niedrigen Büsche wuchsen aus Islandmoos, auf das ich unterschiedlich lange Grasfasern schoss. Darüber kam ein Nebel aus Sprühkleber (eine Art Haarspray). Darauf habe ich dann wiederum Turf rieseln lassen. Die selbe Methode verwendete ich auch beim normalen Gras.

Die Bäume und Büsche stammen fast alle von MRB.











Die herbstbraunen Büsche wurden aus Matten von Martin Welberg geschnitten. Die habe ich zu kleinen oder größeren Büscheln zusammengefasst und in die Botanik geklebt. Da mir die Welberg-Büsche aber etwas zu braun waren, wurden auch hier die meisten mit Sprühkleber eingebelt. Darüber kam eine Mischung aus Turf und Blättern von Noch und Grüning in unterschiedlichen Grüntönen. Am besten, man hält die Matten von Welberg senkrecht und nebelt sie dann von oben mit ganz kurzen Sprühstoßen ein. Dann lässt man die Turf-Blätter-Mischung flach darüber rieseln, aber nur ganz wenig.

Von den Welberg-Büschen habe ich leider kein Foto der Verpackung mehr. Aber ich habe auch noch eine Art Unkraut-Matte verwendet sowie etwas höhere Bodendecker





Und falls jemandem das alles zu bunt wird, gibt´s hier einige aktuelle Fotos aus Berlin von Dienstag und Donnerstag dieser Woche:











Ich hoffe, es gefällt Euch!


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#19 von Bertyk , 03.11.2020 20:31

Moin Ihr Stummis weit und breit!

Wo ich letztens gerade so schön bei der Landschaftsgestaltung war, gingen mir doch die Büsche aus! Hmmm... Ich flugs ins Internet und schöne Sachen von Welberg, MBR und Polak rausgesucht. Doch kurz bevor der Bestellfinger auf die Enter-Taste niedersauste, fiel mein Blick auf den Preis vons Ganze. Oh! Ganz schön heftig, was da aufgerufen wurde.😮 Ob das nicht preiswerter geht? 🤔

Ich also für längere Zeit in die dunkelsten Ecken des Moba-Kellers abgetaucht. Und das fand ich auf meiner Expedition (nur eine kleine Auswahl):

Diverse Gräser von Noch und Faller



Klebstoffe Noch und nöcher



Torf von Noch, Woodland Scenics, Faller, Heki...



Und ganz viele Blätter von Manfred Grüning, Noch, Polak und Faller



Und das kam dabei heraus:







Das Buschwerk ist übrigens ca. 15-20 cm im Durchmesser und bis zu 4 cm hoch.

Und so geht’s:
- auf eine Folie oder Glasplatte unregelmäßige Leimklekse aufbringen
- dahinein etwas dunkelbraune Foliage rieseln lassen
- nachdem das etwas getrocknet ist wieder Leimklekse aufbringen
- dorthin mit dem Greenkeeper o.ä. 2,5 mm lange Grasfasern schießen
- nach dem Trocknen wieder Leimklekse drauf
- dahinein 6 mm lange Grasfasern schießen
- wieder trocknen lassen und dann noch mal Leimklekse drauf
- nun 12 mm lange Grasfasern aufbringen
- danach das Gebilde mehrfach leicht mit Sprühkleber übersprühen und grünes, mittel- und hellbraunes Foliage mit dem Sieb vorsichtig drüber rieseln lassen (das Teil dabei am besten senkrecht halten)
- zum Schluss noch mal leicht einnebeln und wieder mit dem Sieb einige kleine Blätter darüber rieseln lassen
- und zu ganz allerletzt das Gebüsch umdrehen und überflüssige Blätter und Foliage kräftig abklopfen

Am besten geeignet ist meiner Ansicht nach der gelbe Sprühkleber. Der ganz rechte trocknet so komisch grau auf. Und außerdem riecht der gelbe so gut!!! 😊

Nachdem das Werk mehrere Stunden trocknete, habe ich es vorsichtig mit einem Cutter von der Glasplatte gelöst. Flache Grasfasern am Rand sollte man ggf. abschneiden. Und man kann ohne weiteres noch weitere Etagen draufsetzen. Man kann das Gebüsch auch problemlos in kleinere Stücke reißen.

Die Fotos geben leider nicht annähernd wieder, wie das selbstgezogene Buschwerk in Natura aussieht.

Und so sieht Gestrüpp in der freien Wildbahn aus. Sowas traut man sich gar nicht, auf der Moba nachzugestalten. 🤨 Fotografiert heute Nachmittag auf ner Fahrradrunde:


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scientific hat sich bedankt!
 
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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#20 von histor , 03.11.2020 22:44

Zitat

Und so sieht Gestrüpp in der freien Wildbahn aus. Sowas traut man sich gar nicht, auf der Moba nachzugestalten. 🤨 Fotografiert heute Nachmittag auf ner Fahrradrunde:





Beobachtung der Realität das A und O. Auch bei der Modellbahn gibt es die 08/15-Rezepte, die zwar nicht schlecht aussehen, aber eben nicht so überraschend sind wie die wirkliche Welt. Aber es kann eben immer nur die Annäherung sein.


Freundliche Grüße
Horst
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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#21 von Bertyk , 08.11.2020 10:29

Moin allerseits!

In den letzten Tagen habe ich mich mal den Gleisüberfahrten auf dem Betriebsgelände gewidmet. Mit „Betonplatten“ kann man wegen der Gleiskrümmung nicht arbeiten. Also habe ich kurzerhand einige N-Schienenstücke aus der Restekiste zurechtgebogen und mit ca. 2 mm Abstand als Führungsschienen innen in die Minitrains-Gleise geklebt. Zwischen die beiden Führungsschienen klebte ich dünne schmale Styrodurstückchen. Die müssen nun noch farblich behandelt werden.





Und hier noch 2 Landschaftsfotos

Oops, das waren die falsche Fotos. Hier kommen die richtigen:






Jetzt muss noch das Dach des Verladebunkers neu kaputt gedeckt werden. Und es fehlt noch etwas Schrott- und Mülldekoration, um ein so schön angegammeltes und fast aufgegebenes Betriebsgelände darzustellen.


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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#22 von md95129 , 08.11.2020 11:52

Hallo Bertram,
sieht natuerlich wieder toll aus! Uebrigens gibt es noch eine andere Methode fuer Bahnuebergaenge: Schienenprofile dicht an dicht laengs gelegt. Z.B. hier: https://www.ncry.org/join/ der Uebergang im Vordergrund.
Ich arbeite am automatischen Entkuppeln.
Gruss


Henner,
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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#23 von Bertyk , 08.11.2020 12:31

Hallo Henner,

danke für den Link! Komisch, dass man nicht von selbst auf so etwas kommt. Das Einfach liegt oft so nah...

So, jetzt geht’s raus auf die Hazienda, um den Rest winterfest zu machen. Schönen Sonntag noch an alle Stummis und solche, die es werden wollen! Genießt das herrliche Herbstwetter!


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#24 von GSB , 21.11.2020 11:18

Hallo Bertram,

hab diese schöne kleine Industriebahnanlage leider jetzt erst entdeckt... ops:

Sehr schöne detaillierte Ausgestaltung, die Du immer weiter verbesserst.

Gibt's noch ein Detailbild der vergammelten Grubenlok da oben :

Gruß Matthias


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RE: Arduino + H0e: Eine Industriebahn - Coole Weihnacht Euch allen!

#25 von Bertyk , 21.11.2020 13:43

Moin Ihr Stummis!

Ich hoffe, dass das SARS-???-Virus Euch weiträumig umfliegt und Ihr alle gesund und munter seid und bleibt!

@Matthias: Die liegengebliebene Feldbahnlok oben im Einschnitt am Berg ist nach dem Abbau der 600 mm-Strecke von der Grube zum Verladebunker übrig geblieben. Leider ging sie kaputt, als sie abtransportiert werde sollte. Nun vergammelt sie dort oben unter den Büschen, ihres Motors und ihrer Räder beraubt.





Es handelt sich um einen 3D-Druck von Joachim Starke. Ich hatte die Lok fälschlicherweise für ein H0f-Fahrwerk bestellt. Dafür ist aber das Gehäuse zu eng.



Mein erster Lackierversuch stellte mich nicht zufrieden. Die Farbe war zu dick aufgetragen. Also alles wieder runter, nochmals vorsichtig grundiert und anschließend verrostet und verkeimt. Und da sie ja nicht fährt, fand sie ihren Platz als „lost engine“ im Busch.





Dann gibt’s noch 2 Neuerwerbungen: Einen Dumper Dutra DR-50. Solche Teile sah ich in meiner Kindheit vom Küchenfenster aus beim Bau der Eisbahn in meiner Heimatstadt. Und der Picco max war auf nahezu allen Baustellen in der DDR zu sehen. Beides sind Modelle von Icar (CZ).





Und zum Schluss noch eine Bastelei. Der Bausatz des Picco 1 lag schon einige Jahre in der berühmten Bastelkiste. Noch fehlt der Fahrersitz. Auch müssen einige Lackschäden ausgebessert und eine Decklackierung aufgebracht werden.





Edit: Das Modell des Picco 1 ist übrigens ein Weißmetallbausatz von „Modellbahn kreativ“ aus Chemnitz.


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